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Veröffentlicht am 08.07.2017

Cinderella in New York

Nothing Like Us
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Lena Winter reist von Niedersachsen nach New York um im "West Hotel & Residences" ihr Praktikum in der Küche zu absolvieren. Dort angekommen wird sie jedoch erst mal dazu verdonnert eine Wäschekammer aufzuräumen. ...

Lena Winter reist von Niedersachsen nach New York um im "West Hotel & Residences" ihr Praktikum in der Küche zu absolvieren. Dort angekommen wird sie jedoch erst mal dazu verdonnert eine Wäschekammer aufzuräumen. Und genau in dieser Wäschekammer lernt sie Sander kennen. Lena hat jedoch andere Prioritäten als die Liebe,denn ihr Ziel ist es ganz klar Karriere zu machen. Auch Sander scheint andere Prioritäten zu haben. Er vermeidet wo er kann ,dass Lena und er im Hotel zusammen gesehen werden.

Diese Geschichte zeigt deutlich wie hart es für junge Leute sein kann beim Start in das Berufsleben. Aber auch wie sich Sturheit und das Verfolgen der Ziele sich auszahlt.

Diese Geschichte ist aber auch eine romantische Liebesgeschichte und herzerwärmend. Zwar etwas vorhersehbar...ich habe mich trotzdem gut unterhalten .

Zu Beginn plätschert die Handlung etwas und hat etliche Längen. Zudem kommen lange Seiten lang nur die zwei Hautprotagonisten, Lena und Sander, zum Zug. Hier geht es primär um die emotionale Achterbahn , die die beiden durchleben. Die Handlung ist erst mal sekundär und es wird dadurch etwas eintönig. Als Leser muss man etwas Geduld haben, sobald noch andere Figuren ins Spiel kommen, legt sich die Eintönigkeit und es wird abwechslungsreicher.

Die Kapitel sind im Wechsel aus der Sicht von Lena und von Sander geschrieben. Sehr reizvoll und toll gemacht, wie die Geschichte in diesem Wechsel weiter erzählt wird. So ergibt sich automatisch immer wieder eine Szene , die man als Leser aus zwei verschiedenen Perspektiven erlebt.

Die Handlung ist , wie schon erwähnt, etwas vorhersehbar. Auch ein paar Gegebenheiten wie der leere Akku eines Handys im unpassendsten Moment ist etwas an den Haaren herbei gezogen. Gefallen hat mir jedoch, dass die Liebesgeschichte sehr romantisch und nie kitschig wird.

Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen, woraus sich eine locker und leichte Story ergibt. Einzig für ein Wort scheint die Autorin eine besondere Vorliebe zu haben .Das Wörtchen "knurrte" kam gefühlte 30 mal und in jeder Liebesszene mehrmals vor.

Die Figuren wurden gut, jedoch etwas klischeehaft gezeichnet. Lena als Cinderella mit einer Enttäuschung in Liebesdingen vorbelastet und als weniger betuchtes Küchenmädchen. Sander, der reiche, gut aussehende und sehr einfühlsame Hotelerbe, der seiner Freundin , die er seit ein paar Wochen kennt, die Kreditkarte mitgibt, damit sie sich "standesgemässe" Kleidung kauft.

Eine leicht verdauliche Story, ideal zum Abschalten vom anstrengenden Alltag.

Veröffentlicht am 18.06.2017

Guter Krimi!

Tiefe Schuld
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Zwei Jugendliche finden beim Geocaching im Wald eine Leiche, die junge Frau wurde ermordet und alles deutet darauf hin, dass sie vor ihrem Tod misshandelt wurde. Für Kriminalhauptkommissarin Toni Stieglitz ...

Zwei Jugendliche finden beim Geocaching im Wald eine Leiche, die junge Frau wurde ermordet und alles deutet darauf hin, dass sie vor ihrem Tod misshandelt wurde. Für Kriminalhauptkommissarin Toni Stieglitz ein Deja vu, sie selbst wurde von ihrem Ex Freund lange misshandelt, bis sie die Kraft und den Mut fand um ihn anzuzeigen. Sehr schnell gerät der Mann des Opfers in Verdacht, war doch der Sohn des Opfers auch Misshandlungen ausgesetzt.

Nach „Verletzung“ ist dies der zweite Band rund um Toni Stieglitz und ihrem Team. Der zweite Band kann jedoch bedenkenlos auch ohne Vorwissen gelesen werden.

Anders als im ersten Band empfinde ich Toni Stieglitz hier weniger konfus , die Charakterisierung der Figur wirkt gefestigter und gradliniger. Zwar kann ich immer noch gewisse Handlungen, wie das schnelle Vorurteilen des potentiellen Täters, nicht gutheissen. Das wirkt doch sehr unprofessionell. Doch wenigstens hatte ich nicht mehr das Gefühl, dass Frau Kommissarin an einer gespaltenen Persönlichkeit leidet. Das Privatleben der Kommissarin, das sehr abwechslungsreich ist, spielt auch hier für meinen Geschmack eine zu grosse Rolle. Ihr Techtelmechtel mit dem Pathologen, und das Privatleben von ihm, werden ausufernd beschrieben. Ich finde es ein wenig schade, dass der Fall, die Ermittlungen darunter leiden müssen.

Gegen Schluss wird eine psychische Krankheit, die ich leider hier Spoilern muss um zukünftigen Lesern nicht zu viel zu verraten erörtert. Hier spürt man die sehr guten Recherchen und die tolle und schlüssige Einbettung in den Krimi. Der Schreibstil hat mir an und für sich gut gefallen. Wenn nun noch das Privatleben etwas gestrafft würde, wäre ich zufrieden.

Veröffentlicht am 13.06.2017

Tolle Familiensaga!

Die Hummerkönige
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Cordelia King wächst als Tochter eines Hummerfängers auf Loosewood Island auf. Schon früh ist sie fasziniert von der Arbeit ihres Vaters und so oft sie kann fährt sie mit, wenn die Fischer ihre Körbe auf ...

Cordelia King wächst als Tochter eines Hummerfängers auf Loosewood Island auf. Schon früh ist sie fasziniert von der Arbeit ihres Vaters und so oft sie kann fährt sie mit, wenn die Fischer ihre Körbe auf dem Meer auswerfen. Nach einem Schicksalsschlag bleiben sie und ihre beiden jüngeren Schwestern alleine mit Vater Woody zurück. Der Vater versucht Vater und Mutter zugleich zu sein und erzieht die Mädchen zu eigenständigen , starken Frauen. Cordelia steigt in die Fussstapfen ihres Vaters und wird Hummerfängerin. Sie ist zufrieden und glücklich, wenn sie auf dem Meer sein kann und richtet ihr Leben ganz auf ihren Beruf aus .

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Familie King und ihr Leben auf Loosewood Island. Der harte Beruf als Hummerfänger ist sehr gut beschrieben und man erkennt wie sich vor allem eine Frau in dieser Männerdomäne und gegen das Rollendenken durchbeissen muss. Zwei Dinge haben mir in diesem Buch sehr gefallen. Und zwar einerseits wie die Frauen der Familie King als starke und eigenständig denkende Persönlichkeiten dargestellt werden. Cordelia King ist jemand, der auch mal aneckt, sagt was sie denkt und ihre Ziele beharrlich verfolgt. Gegen jedes Rollendenken und Konventionen sprengt sie das gängige Familienmodell auf der Insel.

Anderseits lebt man als Leser das Leben der Familie lesend mit und spannende, berührende, traurige aber auch witzige Momente haben mich mitgerissen. Beeindruckt hat mich wie eine Familie auch nach Schicksalschlägen durch dick und dünn geht. Dabei ist nicht alles „Friede, Freude, Eierkuchen...und genau das ist es ,was diese Geschichte sehr authentisch macht.

Der Schreibstil hat mir gefallen, er liest sich leicht und flüssig. Ein Vorfahre von der Familie, Brumfitt King genannt, spielt eine zentrale Rolle in der Erzählung. Diese Passagen waren mir leider zu langatmig , mit Wiederholungen , die mich im Lesefluss gestört haben. Die Beschreibungen der Gezeiten, des Meeres erinnern zeitweise fast an ein Märchen und sind poetisch beschrieben, was mir gut gefallen hat.

Mich hat diese Geschichte über die Insel und ihre Bewohner sehr fasziniert und gefallen.


Veröffentlicht am 06.06.2017

Blick hinter die Fassade...

Schlafe still
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Vivien und Ben sind ein wohlhabendes Paar und mit ihrem Wunschkind, der 8 jährigen Lexie ,glücklich. Eines Tages ist Vivien tot, der Verdacht liegt nahe, dass sie sich umgebracht hat. Der Verlust erschüttert ...

Vivien und Ben sind ein wohlhabendes Paar und mit ihrem Wunschkind, der 8 jährigen Lexie ,glücklich. Eines Tages ist Vivien tot, der Verdacht liegt nahe, dass sie sich umgebracht hat. Der Verlust erschüttert ihre Liebsten, Ehemann Ben, Tochter Lexie und ihre Mutter Rose. Rose möchte sich gerne um Lexie kümmern, während Ben arbeitet ....um etliches, was sie bei Vivien versäumt hat wieder gut zu machen. Doch Ben ist dagegen, Rose vermutet, dass Viviens beste Freundin Cleo ihre Finger im Spiel hat. Nach und nach blickt Rose hinter die Fassade der glücklichen Familie und erkennt, dass das Leben ihrer Tochter nicht so perfekt war, wie es gegen aussen ausgesehen hat.

Die Geschichte beginnt nach dem Tod von Vivien, und grundsätzlich geht es nicht darum ,heraus zu finden warum Vivien gestorben ist. Es geht um Psychospielchen, Macht , psychische Probleme und Eifersucht. Dies erst mal grundsätzlich für alle Leser , die einen Thriller erwarten. Gerade der Blick hinter die Fassade der scheinbar heilen Familie, der perfekten Mutter und Ehefrau ist unheimlich vielschichtig und spannend. Unterschwellig wabert ein Geheimnis ....die Auflösung war dann doch weit spektaktulärer als gedacht.

Meist wird in Ich Perspektive aus der Sicht von Rose geschrieben.Rose leidet sehr unter dem Verlust, hat auch grosse Schuldgefühle ,weil sie als alleinerziehende Mutter oft bei der Arbeit war als Vivien aufwuchs. Zudem hat Rose einen ungeheuer interessanten Job, sie arbeitet auf einer Station für Frühgeborene. Gerade diese Kapitel haben mich sehr interessiert und die Atmosphäre , die Sorgen und Aengste der Eltern wurden sehr gut transportiert. Ich empfand Rose als sehr interessante, authentische Figur. Ab und zu wurden Kapitel aus der Sicht von Vivien eingeschoben. Die empfand ich als sehr aussagekräftig, zeigen sie doch das wahre Gesicht von Vivien.

Der Schreibstil ist sehr spartanisch, so wie auch die Anzahl der Figuren auf das Minimun beschränkt ist. Durch den Schreibstil wirken die Figuren etwas blass und fade. Ein Fehlgriff in der Charakterisierung ist meiner Meinung nach die 8 jährige Lexie. Diese agiert und spricht wie eine 3 jährige . Erst habe ich gedacht, sie ist behindert...doch das scheint nicht der Fall zu sein. So hat die Autorin wohl einfach etwas daneben gegriffen was die Charakterisierung betrifft...

Veröffentlicht am 01.06.2017

Paranormale Fähigkeiten!

The Final Seven
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Detectiv Michaela Dare kann es nicht fassen. Ihr Chef beim NOPD hat sie dazu verdonnert mit einem jungen Kollegen im Team zu arbeiten. Und dieser Kollege ist nicht irgendeiner....er ist einer der Praktikanten ...

Detectiv Michaela Dare kann es nicht fassen. Ihr Chef beim NOPD hat sie dazu verdonnert mit einem jungen Kollegen im Team zu arbeiten. Und dieser Kollege ist nicht irgendeiner....er ist einer der Praktikanten , die vom FBI als sogenannte „Sixer“ ausgebildet wurden. Zach Harris gehört zu einer Elitegruppe, die mit paranormalen Fähigkeiten ermitteln und zu einem experimentellen Programm der Regierung gehören. Für Dare ist klar, dass dies Hokuspokus ist und dementsprechend ist sie sehr negativ eingestellt.Als eine Studentin verschwindet ,müssen Dare und Harris sich zusammen raufen.Die ersten positiven Ermittlungsergebnisse stimmen Dare etwas versöhnlicher im Hinblick auf die Gabe ihres Partners. Doch ist der Täter noch lange nicht gefunden...da verschwindet ein zweites Mädchen.

Ich muss gestehen, dass ich ebenso wie Dare etwas skeptisch war...Thriller mag ich sehr gerne.Doch gegenüber paranormalen Fähigkeiten bin ich als sehr rational denkender Mensch eher negativ eingestellt. Zudem habe ich mich gefragt, ob denn da Ermittlungsergebnisse durch „Hand auflegen „ erzielt werden ? Sehr positiv bin ich überrascht worden und muss erst mal sagen, dass man sich auf dieses Buch einlassen muss. Auch mal alle Fünfe gerade sein lassen und die vorhandene Thematik weder hinter fragen noch verurteilen. Denn das Thema ist etwas abgedreht und futuristisch.Wenn man sich darauf einlässt, erfährt man so einiges über „Paranormale Fähigkeiten „, die Erfassung ...das heisst das Lesen von Gefühlen. Ein neues Terrain, das ich als Bereicherung für mein Wissen empfand.

Doch das Buch ist auch Spannung und Gänsehaut. Und das von Beginn bis zum Schluss.Es enthält alles, was es für einen tollen Thriller benötigt.

Sehr haben mir die beiden Ermittler gefallen. Sehr witzig die Dialoge. Dare sarkastisch, immer auf dem Sprung und sehr motiviert. Harris, der stille Denker, der Gefühlvolle und manchmal etwas naive junge Kollege. Dass da die Post abgeht kann man sich denken. Die Beiden sind erst wie Katze und Hund...und müssen sich miteinander arrangieren, damit sie zusammen arbeiten können. Und genau diese Annäherung ist toll und eindrücklich beschrieben.

Ab und zu wird eine Szene aus den Blickwinkeln von Beiden geschrieben. Und genau diese Szenen waren es, die mich haben laut lachen lassen. Sehr humorvoll beschreibt zum Beispiel die Autorin die Festnahme eines potentiellen Täters.

Die Geschichte spielt in New Orleans, und ist sehr stark amerikanisiert. Was die Behörden, jedoch auch die Gesetze angeht.

Der Schreibstil ist toll, flüssig zu lesen ...ab und zu schleichen sich etwas langatmige Stellen ein.Dies vor allem gegen Schluss , in dem sich vieles um die Elitegruppe der "Sixer", ihre Begabung , Herkunft und Ziele geht.