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Veröffentlicht am 22.03.2017

Zu detailliert...

Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1)
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Detective William Oliver Layton-Fawkes, genannt Wolf ,verprügelt einen Serientäter noch im Gerichtssaal. Vier Jahre danach wird Wolf zu einem Mordfall gerufen, der sich direkt gegenüber seines Wohnhauses ...

Detective William Oliver Layton-Fawkes, genannt Wolf ,verprügelt einen Serientäter noch im Gerichtssaal. Vier Jahre danach wird Wolf zu einem Mordfall gerufen, der sich direkt gegenüber seines Wohnhauses ereignet hat. Die Leiche ist an der Decke an fast unsichtbaren Fäden aufgehängt und besteht aus den Einzelteilen von sechs Opfern. Wolf erkennt sofort den Kopf der Leiche...es ist der Serientäter, den er vier Jahre zuvor im Gerichtssaal verprügelt hat.
Wolfs Exfrau Andrea ist Journalistin und bekommt eine Liste, auf der der Mörder sechs Opfer und ihren Todestag vermerkt hat,eine Person auf der Liste ist Wolf.


Hier in diesem Buch ist der Name des Ermittlers Programm. Detaillierter und verwirrender geht nimmer! Der Ermittler wird einmal "Wolf", einmal "Fawkes", einmal "Will " genannt. Doch der Autor hat sich nicht nur beim Namen des Ermittlers ausgetobt. Immer wieder tauchen neue Figuren auf, das Ermittlerteam ist sehr gross und so manches Mal unüberschaubar.
Zudem ist der Schreibstil sehr detailliert. Wenn ein Autor die Frisur des Chefs der Exfrau des Ermittlers beschreibt ist eigentlich das bei mir ein Zeichen, dass da künstlich die Seiten in die Länge gezogen wurden. Ich denke, der Story hätte es gut getan, hier ein wenig zu straffen. So wurde es zeitweise eine zähe Angelegenheit.
So gehen dann meiner Meinung nach auch all diese unrelevanten Details zu Lasten der Spannung , des Falles und der Ermittlungen.

Sehr gefallen hat mir die Figur Wolf, Will oder wie auch immer. Da ist dem Autor echt ein Coup gelungen. Der Ermittler geht seinen Weg , schert sich weder um Konventionen noch um Hierarchie. Die Dialoge, die er vor allem mit seinen nächsten Ermittlerkollegen führt, sind witzig und haben mich schmunzeln lassen.
Die Beschreibung der Leiche zu Beginn des Buches ist gruselig, abstossend und leider zu real beschrieben! Gut gelungen und Thriller pur.
Das Ende des Buches reisst dann noch ordentlich was raus,denn eine überraschende Wendung hat mich dazu veranlasst 4 statt 3 Sterne zu vergeben.
Ein Thriller, in dem mir der Plot, die Figuren, jedoch der Schreibstil nicht unbedingt gefallen und überzeugt hat.

Veröffentlicht am 31.12.2022

Wenn nur das Ende nicht wäre...

Das Brombeerzimmer
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Erst 28 Jahre alt, wird Nora Witwe. Ehemann Julian stirbt überraschend und sie ist am Boden zerstört. Einzig Labrador Watson und ihre beste Freundin Katharina können sie ansatzweise trösten.

Ein Jahr ...

Erst 28 Jahre alt, wird Nora Witwe. Ehemann Julian stirbt überraschend und sie ist am Boden zerstört. Einzig Labrador Watson und ihre beste Freundin Katharina können sie ansatzweise trösten.

Ein Jahr ist seit dem Tod von Julian vergangen und per Zufall entdeckt Nora ein Päckchen, das Julian für sie organisiert hat. Er hatte kurz vor seinem Tod Kontakt mit seiner Grosstante Klara aufgenommen, die mit seinem Vater zerstritten ist. Klara hat dieselbe Leidenschaft wie Nora. Das Einkochen von Marmeladen und Sirup, das Tüfteln neuer Rezepte und erproben spezieller Kombinationen.

Nora macht sich gegen den Willen ihres Schwiegervaters auf den Weg zu Klara ins kleine Dorf in Vorpommern.


Die Autorin Anne Töpfer verbindet Kulinarik mit einer tragischen, sowie einer geheimnisvollen Familiengeschichte. Sehr ansprechend und mit vereinzelten Rezepten werden die Leckereien, die Nora und auch Klara zaubern, beschrieben. Ich habe richtig Lust bekommen, das eine oder andere Rezept nachzukochen. Die Zutaten sind einfach gehalten und versprechen ein schmackhaftes Resultat.

Die Tatsache, dass Nora, noch nicht mal 30 Jahre alt, Witwe wird, ist tragisch. Nora und Julian hatten noch so viele Pläne und nach und nach erfährt man aus Noras Erzählungen und kursiv eingeschobenen Zitate von Julian, wie gross ihre Liebe war.

Nora macht eine verblüffende Entwicklung durch und sieht nach und nach Licht am Ende des Tunnels. Diese Entwicklung wurde nicht nur von ihrer besten Freundin ausgelöst, sondern auch durch einen «Tapetenwechsel». Diese Geschichte enthält auch sehr viel Hoffnung und ist sehr positiv ausgerichtet, was sie für mich zu einem Wohlfühlbuch macht.

Der dritte Aspekt ist ein Geheimnis in der Vergangenheit von Klara und ihrem Bruder. Dieses Geheimnis ist nicht gerade spektakulär, ich habe da was Tiefgreifenderes erwartet. Positiv überrascht war ich hingegen, dass Liebesangelegenheiten nicht vorhersehbar sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.03.2017

Amerikanischer Thriller

Lebendig und begraben
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Die 17 jährige Alexa Marcus, Tochter des schwerreichen Marshall Marcus, geht nach einem Besuch in einer Bar mit einem jungen Mann mit und verschwindet spurlos. Der verzweifelte Vater hat was gegen die ...

Die 17 jährige Alexa Marcus, Tochter des schwerreichen Marshall Marcus, geht nach einem Besuch in einer Bar mit einem jungen Mann mit und verschwindet spurlos. Der verzweifelte Vater hat was gegen die Polizei und schaltet den befreundeten Privatdetektiv Nick Heller ein. Als ein Mail bei Marshall eintrudelt ist er entsetzt:Alexa ist irgendwo da draussen, lebendig begraben und die Entführer stellen Forderungen . Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.



Ein Mädchen wird entführt...gleich zu Beginn der Geschichte schafft es der Autor, dass man als Leser mitten im Thriller ist. Dazu kommt, dass er immer wieder Kapitel eingeschoben hat, in denen die Situation des Opfers, lebendig in einem Sarg vergraben, sehr real beschrieben hat. Nichts für an Klaustrophobie leidende Leser. Die Angst, die nackte Panik der 17 jährigen wird hervorragend geschildert.

Der Spannungsbogen ist durchgehend hoch und mich hat das Buch sehr gefesselt. Gefallen hat mir, dass sich für einmal nicht die klassischen Ermittler austoben. Der Privatdetektiv Nick Heller ist mit allen Wassern gewaschen und kann trotzdem seiner Assistentin Dorothy in Punkto Technik nicht das Wasser reichen. Ich habe nicht so viel Ahnung von Technik,doch was Deborah da anstellt mit Computer und Handy ist interessant, anschaulich und clever.

Der Schreibstil ist zwar detailliert, doch nie langatmig. Rechte, Pflichten , Vorgehensweisen der Ermittler ist durch und durch „amerikanisch“, doch so erklärt und beschrieben, dass auch Leser ,die nicht in Amerika leben, folgen können. Gegen Ende wird es etwas verworren, da sehr viele neue Personen auftauchen.

Veröffentlicht am 14.03.2017

Esoterik oder Karriere?

Meer Liebe auf Sylt
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Henriette muss ran! Die 2 jährige Emma muss beaufsichtigt werden, weil Tochter Alexandra ihrem Mann nach New York nachreist. Pech nur, dass auch Emmas andere Oma, Ulla beim Hüten dabei ist.Denn Ulla und ...

Henriette muss ran! Die 2 jährige Emma muss beaufsichtigt werden, weil Tochter Alexandra ihrem Mann nach New York nachreist. Pech nur, dass auch Emmas andere Oma, Ulla beim Hüten dabei ist.Denn Ulla und Henriette sind grundverschieden und verstehen sich nicht gerade blendend. Ulla ist für Henriettes Geschmack zu esoterisch angehaucht.Gerade sie, die dick im Verlagsgeschäft ist ,ist geerdet und kann mit vegetarischem Essen und Yoga nix anfangen.


Ich denke mit diesem Buch werden reine Coverkäuferinnen nicht gut bedient sein. Das Cover suggeriert einen sommerlichen , leichten Frauenroman,der Titel tut sein übriges.
Doch das Buch ist meiner Meinung nach alles andere als das. Zwar spielt diese Familiengeschichte hauptsächlich auf Sylt, doch sie ist keinesfalls eine klassische Strandlektüre .
Im Gegenteil...ich habe die Geschichte als nachdenklich machend und auch witzig-ironisch empfunden. Da wird so manches Klischee auf die Schippe genommen , und Fragen wie: "Kind oder Karriere?" oder "was für eine Mutter will ich sein ?" sind nah am Zeitgeschehen.
In kurzen Kapiteln rückt die Autorin verschiedene Protagonisten in den Mittelpunkt. Auffallend ist , dass hier Frauenpower angesagt ist. Die Männer spielen im ganzen Buch nur Nebenrollen. Durch die wechselnden Perspektiven werden Beziehungen ,wie zum Beispiel zwischen Mutter und Tochter, beleuchtet. Etwas, das ich als sehr tief gehend und spannend empfunden habe.
Der Schreibstil ist leicht und liest sich sehr schnell,etwas gestört haben mich immer wieder mal die verschiedenen Liedtexte ,die zitiert wurden. Das war mir zu viel des Guten.
Eine Familiengeschichte in der es um Beziehungen untereinander geht ,aber auch Esoterik gegen Karriere aufwiegt.

Veröffentlicht am 10.03.2017

Witzig und etwas überspitzt...

Oma wird erwachsen
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Isabell und Kalle sind Nachbarn...und beste Freunde! Als Isabell ihren Job verliert und das Kosmetikstudio von Kalle auch schon mal besser lief beschliessen die Beiden, eine Auszeit zu nehmen. Edith, die ...

Isabell und Kalle sind Nachbarn...und beste Freunde! Als Isabell ihren Job verliert und das Kosmetikstudio von Kalle auch schon mal besser lief beschliessen die Beiden, eine Auszeit zu nehmen. Edith, die Oma von Isabell hatte einen Zusammenbruch und der Arzt hat Burnout diagnostiziert. Isabell und Kalle fahren nach Seestein und kümmern sich um Hof und Tiere. Gleichzeitig versuchen sie Oma Edith dazu zu bringen, sich auszuruhen. Kein leichtes Unterfangen, denn Oma lebt nach dem Motto: Ruhen kann ich auch erst wenn ich horizontal in der Kiste liege! Aus der Krankheit von Oma heraus, wird eine Geschäftsidee geboren und die Drei geben Vollgas!

Die Geschichte um Oma ,Isabell und Kalle ist sehr witzig und ich habe mich fast durchwegs durch das Buch gelacht. Die ironische Art von Isabell, die vor allem in den Dialogen mit Kalle zu tragen kommt,hat es mir angetan. Zudem verfügen Isabell und Oma Edith über einen sehr trockenen Humor,der mich hat schmunzeln lassen. Aufmerksame Rezensions-Leser haben wohl das Wörtchen „fast“ im ersten Satz bemerkt. Dies ,weil mir doch einige Figuren und Situationen zu überspitzt und krampfhaft lustig ,dar gestellt wurden. So, dass sie für mich so gar nichts Witziges mehr an sich hatten. Meiner Meinung hätte nicht jede Figur mit ausserordentlichen und lustigen Merkmalen gezeichnet werden müssen. Da wäre etwas weniger mehr gewesen.

Die grosse Baustelle in dieser Story ist meiner Meinung nach der Grund, warum Isabelle und Kalle zu Oma reisen. Burnout wurde diagnostiziert, doch Oma verhält sich ganz und gar nicht so. Lange Zeit habe ich an einen Irrtum des Arztes geglaubt...doch da auch noch auf der letzten Seite die Diagnose sich hartnäckig hält kam mir wohl oder übel der Gedanke, dass da die Autorin die Figur nicht glaubwürdig dar gestellt hat.

Der Schreibstil ist hervorragend, sehr amüsant die Szenen und man hangelt sich von Lacher zu Lacher. Die Autorin spielt auch mit Klischees,etwas das mir prinzipiell gut gefällt. Meiner Meinung nach hätte jedoch der homosexuelle Kalle etwas weniger heulen dürfen!

Normalerweise beschreibe ich die Cover in meinen Rezensionen nie. Hier muss ich jedoch eine Ausnahme machen: Das Cover zeichnet dem Leser eine etwas schüchterne ,ruhige Oma vor. Noch nie habe ich zwischen der beschriebenen Protagonistin in einem Buch und der Abbildung auf dem Cover eine so grosse Differenz empfunden! Von daher :Absolut unpassend!