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InaVainohullu

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Veröffentlicht am 28.09.2018

Dieses Buch ist ein absolutes Überraschungspaket, tiefgründig, emotional, mitreißend !

Cinder & Ella
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"Cinder und Ella" ist eines dieser Bücher, über deren Übersetzung ich mich wahnsinnig gefreut habe, weil ich sie mir schon viel zu lange in der Originalversion angeguckt habe, mich aber nie ran getraut ...

"Cinder und Ella" ist eines dieser Bücher, über deren Übersetzung ich mich wahnsinnig gefreut habe, weil ich sie mir schon viel zu lange in der Originalversion angeguckt habe, mich aber nie ran getraut hab.

Nun sollte es endlich so weit sein und ich war schon ganz begierig darauf, das Buch in die Finger zu bekommen und loslesen zu können. Das deutsche Cover hat da gehörig zu beigetragen, denn es ist einfach wunderschön, durch die kräftigen Farben auffällig, durchs Motiv aber auch irgendwie schlicht gehalten.

Von der Geschichte selbst habe ich einiges erwartet, war aber, um ganz ehrlich zu sein, nicht darauf vorbereitet, mich in eine realistische Young Adult Geschichte zu stürzen. Ich hatte irgendwie immer Fantasy und Märchen-Retelling im Hinterkopf und schiebe das darauf, das ich das Buch immer mit einem anderen Roman verwechselt habe. Weiß der Geier wieso.

War aber auch nicht weiter schlimm, denn Kelly Oram hatte mich schon direkt auf den ersten Seiten und hat mich dann förmlich in Ellas Geschichte eingesaugt und mich nicht mehr losgelassen.

Ella überlebt nur knapp einen schweren Autounfall, bei dem sie ihre Mutter verliert und 70% ihres Körpers verbrennen. Acht Monate lang kämpft sie sich durch, versucht die Zähne zusammenzubeißen und sich irgendwie mit ihrem neuen Leben zu arrangieren, denn es sind nicht nur die Narben und ihre Unbeweglichkeit die ihr zu schaffen machen, sondern auch die Tatsache, das sie zu ihrem Dad ziehen muss, der sie im Alter von 8 Jahren einfach im Stich gelassen hat, um eine neue Familie zu gründen.
Die Situation im Haus der Colemans ist allerdings nicht besonders toll, denn Ellas Stiefschwestern scheinen sie zu hassen und Ella fühlt sich permanent unerwünscht und wie das sprichwörtliche fünfte Rad am Wagen.

Als sie ihrer Therapeutin davon erzählt, das sie gerne versuchen möchte auf eigenen Beinen zu stehen, gibt diese Ella das Versprechen ihr zu helfen, sofern sich Ella zuerst ein Sicherheitsnetz aus Menschen aufbaut. Sie soll Freunde finden, aktiv am Leben teilnehmen, wieder zur Schule gehen, auch wenn sie es dort noch so sehr hasst. Ella willigt ein und beschließt als ersten Schritt ihren Chatfreund Cinder zu kontaktieren. Den sie noch nie getroffen hat, bei dem sie sich durch den Unfall so lange nicht gemeldet hat, der aber ihr allerbester Freund ist, in den sie schon so lange heimlich verliebt ist.

Cinder kippt fast vom Stuhl, als er von Ella hört, denn als sie sich plötzlich nicht mehr bei ihm meldete und auch auf ihrem Blog keine neuen Posts mehr erschienen, da rechnete er mit dem Allerschlimmsten. Der Kontakt, die Freundschaft, die Gefühle auf beiden Seiten, entfachen sich aufs Neue, doch die Geheimnisse die beide mit sich herumtragen, machen ein Treffen und auch eine Beziehung unmöglich...

Wer sich jetzt denkt: "Oh toll, jetzt hat sie den ganzen Inhalt verraten", dem kann ich ganz getrost antworten: Nö ! Ich hab grad mal an der Oberfläche gekratzt, denn dieses Buch und diese Geschichte sind so tief, wie der Eisberg auf diesem Foto mit dem Film-Buch-Vergleich, das im Internet kursiert.

Es ist kein klassisches Märchen (-Retelling ) und keine fade Teenieromanze mit stereotypen Charakteren, sondern eine wirklich berührende Geschichte, zwischen deren Zeilen viele wichtige Botschaften stecken.

Die wohl offensichtlichste ist die, das man niemals das Äußere eines Menschen werten sollte, ohne seinen Charakter zu kennen. Das klingt mittlerweile wie eine abgedroschene Floskel, aber ich finde, es ist gerade in der heutigen Zeit, wo wir endlich aufstehen und anfangen uns gegen Dinge wie Bodyshaming und Co. zu wehren, ein absolut aktuelles und wichtiges Thema. Im Übrigen ist es nicht das Einzige, denn auch Mobbing wird aufgegriffen und im Gegensatz zu vielen anderen Romanen dieses Genres, gibt es hier auch endlich mal klare Worte und Konsequenzen für die Täter.

Auch den Konflikt den Ella mit ihrem Vater und ihrer Stieffamilie ausfechten muss, die Frage warum er sie im Stich gelassen hat, spielen eine zentrale Rolle und sind für meinen Geschmack absolut perfekt ausgearbeitet und sehr authentisch aufgelöst. Das erlebe ich in diesem Genre wirklich sehr sehr selten.

Auch die Figuren benehmen sich in ihrem Handeln und Denken absolut nachvollziehbar und man kann sich gut in sie hineinversetzen. Allen voran natürlich in Ella, in der einfach wahnsinnig viel passiert. Herz- und Kopftechnisch. Sie ist eine unglaublich starke Protagonistin, die alles verloren hat und die sich trotzdem tapfer ins Leben zurückkämpft, weil sie erkennt, das es sich immer lohnt !

Wem das jetzt alles zu tiefgründig klingt, den kann ich beruhigen, denn die Geschichte bringt auch ganz viel Humor, ein bisschen Fantasy, die Liebe zu Büchern und natürlich pure Romantik, ganz viel Gefühl und einen märchenhaften Glanz mit.

Cinder & Ella gehört für mich zu den überraschendsten Büchern 2018 und ich kann und möchte es Euch unbedingt empfehlen !

Im Englischen gibt es übrigens bereits einen zweiten Teil, den ich mir bereits auf die Wunschliste gepackt habe. Auch wenn ich finde, das es hier nicht zwingend eine Fortsetzung gebraucht hätte, da das Ende doch ziemlich rund und zufriedenstellend ist, bin ich natürlich schon froh, das es weitergeht, weil ich einfach die Charaktere so liebgewonnen hab.

Veröffentlicht am 24.09.2018

Taffe Protagonistin, spannende Handlung ! Richtig tolles Buch !

ASH PRINCESS
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Ich war eine jener Stimmen, die dem Buch im Vorfeld sehr skeptisch entgegensahen. Geschuldet war dies vor allem dem Klappentext, der für meinen Geschmack einem anderen, von mir heiß und innig geliebten ...

Ich war eine jener Stimmen, die dem Buch im Vorfeld sehr skeptisch entgegensahen. Geschuldet war dies vor allem dem Klappentext, der für meinen Geschmack einem anderen, von mir heiß und innig geliebten Fantasyroman, sehr ähnlich klangen.

Dies stachelte aber auch meine Neugier an und so hab ich mich schnell dem Hype und der Erwartungsfreudigen angeschlossen und dem Buch gleichermaßen entgegengefiebert, wie auch skeptisch entgegengeblickt.
Toll ist es dann immer, wenn dich ein/e Autor/in trotz deiner Vorbehalte komplett überrumpeln und vor allem richtig überzeugen kann.

Die Geschichte um Theodosia/Theo/Thora beginnt direkt recht grausam, denn die Welt in der die 17-jährige lebt, ist nicht mehr die, die sie einst als Kind gekannt hat. Als sie noch sehr jung war, kamen die Kalovaxianer von weit her, löschten ihr Volk fast vollkommen aus und töteten ihre Mutter, vor ihren eigenen Augen.

Theo hat der Kaiser verschont, doch er nahm ihr alles andere, selbst ihren Namen und lässt sie, wann immer sich eine Möglichkeit ergibt, für das Aufbegehren der letzten paar Rebellen büßen.

Als er Thora eines Tages zu einer bestialischen Tat zwingt, da wird der Kampfgeist in ihr geweckt und Thora weiß, das die Zeit gekommen ist, sich endlich zu wehren und sich zurückzuholen, was ihr gehört ! Für sich selbst und für ihr Volk !!!

Laura Sebastian ist es mit ihrem leichten, aber unglaublich packenden Schreibstil sofort nach wenigen Seiten gelungen, mich voll und ganz für sich einzunehmen und mich in die Geschichte zu ziehen. Sie schafft ein interessantes, wenngleich noch etwas ausbaufähigeres Setting und punktet durch viele buntgemischte Facetten. Hier kommt wirklich fast jeder Fantasyleser auf seine Kosten. Neben einer Dreiecksliebesgeschichte, die sich allerdings recht schnell in eine bestimmte Richtung entwickelt und somit nicht nervig wird, gibt es jede Menge Intrigen, Lügen und Manipulation. Es gibt magische Elemente und "Kreaturen" über die ich schon lange nicht mehr in Büchern gelesen habe.

Auch mit der Charakterzeichnung konnte die Autorin bei mir punkten. Theo ist eine starke und taffe Heldin, die keinen leichten Weg vor sich hat, die aber nicht davor zurückscheut sich zu holen, was sie will. Um ihr Ziel zu erreichen, muss sie sich oft verstellen und auch Menschen verletzen die sie tatsächlich liebgewonnen hat, auch wenn sie weiß das diese auf der anderen Seiten stehen.

Was mir besonders gefallen hat, ist, das Theo von Anfang an unglaublich stark ist und das trotz sich anbahnender Gefühle zu keinem Zeitpunkt nachlässt. Klar gibt es Situationen in denen ich vielleicht anders gehandelt hätte, aber ihr Verhalten ist zu jeder Zeit nachvollziehbar und ihr Charakter wird im Verlauf nie schwächer und sie entwickelt sich auch nicht in ein verliebtnaives Dummchen, wie das in manch anderen Reihen schon der Fall ist. Du willst eine Kick-Ass-Protagonistin ? Bitteschön, hier bekommst du sie !

Auch die Nebencharaktere sind wirklich toll ausgearbeitet, haben ihre Schwächen und Stärken und sind teilweise wirklich sehr interessant. Ich freu mich schon darauf, mehr über sie zu erfahren !

Gibts Negatives ? Nee, eigentlich nicht wirklich, im Großen und Ganzen bin ich mit diesem Auftakt sehr zufrieden. An manchen Stellen wäre ein bisschen mehr Tempo ganz schön gewesen, aber es gab für mich keine wirklichen Längen, die Handlung ist schlüssig, durchweg spannend und vor allem nicht wirklich vorhersehbar.

Von mir gibts also eine ganz klare und deutliche Leseempfehlung !!!

Veröffentlicht am 16.09.2018

Bester Band der Reihe !

Wie die Erde um die Sonne
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Seit zwei Jahren lobe ich die Romane von Brittainy C. Cherry, nur um sie im gleichen Atemzug schon wieder zu kritisieren, denn bisher ist es der Autorin noch nie gelungen, mich vollends von ihren Geschichten ...

Seit zwei Jahren lobe ich die Romane von Brittainy C. Cherry, nur um sie im gleichen Atemzug schon wieder zu kritisieren, denn bisher ist es der Autorin noch nie gelungen, mich vollends von ihren Geschichten zu überzeugen.

Und dabei heule ich mir beim Lesen jedes Mal die Augen aus dem Kopf, mein Herz kann sich nicht entscheiden, ob es mir aus der Brust springen, zerbrechen oder aufhören will zu schlagen und in meinem Magen, da dreht ein Schmetterlingsschwarm seine Loopings. Und trotzdem, ja trotzdem habe ich immer etwas zu bemängeln, weil die Autorin dazu neigt, meist durch klitzekleine Kleinigkeiten, eine Wendung zu erzeugen, die absolut unrealistisch auf mich wirkt und so ihr ganzes, über viele hundert Seiten aufgebautes, eigentlich perfektes Konzept zum Einsturz bringt.

Im Fall der Romance Elements Reihe, war "WIE DIE ERDE UM DIE SONNE" nun ihre letzte Chance mir doch noch die volle Punktzahl aus den Rippen zu leiern und was mich am allermeisten freut, ist, das es ihr tatsächlich gelungen ist !!! Keine Kritikpunkte meinerseits und dabei fing ich schon an, das Haar in der Suppe zu suchen. Ich bin glücklich, das ich es nicht gefunden habe und sagen kann, das dieser letzte Band der beste und perfekteste Band der ganzen Reihe für mich war.

Ich mochte Grahams grummelige Art, seine verletzte Seele, ja sogar seine vermeintliche Kaltherzigkeit, die man erst nachvollziehen kann, wenn man mehr über seine Vergangenheit erfährt. Ich mochte Lucy, die so völlig anders ist als er und die so unerwartet in sein Leben platzt, alles durcheinander bringt und diesen grummeligen, finsterwirkenden Mann zum Lächeln bringt. Die Harmonie zwischen den beiden Protagonisten war fast greifbar und hat mich nicht nur zum Grinsen, sondern auch zum Haareraufen und Weinen gebracht. Die Geschichte hat mich von Anfang bis Ende tief berührt, weil sie durchweg emotional ist ohne kitschig oder unrealistisch zu sein.

Im Endeffekt treffen hier zwei total verschiedene Charaktere aufeinander, zwei Welten kollidieren und bringen sich gegenseitig zum Einsturz, geben sich gleichzeitig aber auch enormen Halt, so das die eine Welt irgendwann nicht mehr ohne die andere existieren kann. Großartig und genau die Art von Liebe, die sich wohl jeder Mensch wünscht !

Im Gegensatz zu den anderen drei Teilen, empfand ich diesen Letzten viel von der Entwicklung her viel ruhiger und sanfter, zeitgleich aber auch viel tiefgreifender und gefühlvoller. Es gab aber natürlich auch explosive und unglaublich amüsante Momente. Und ja, ich muss einfach sagen, das ich diesen Band von der ersten bis zur letzten Seite einfach in vollen Zügen genossen habe und am Ende tieftraurig war, das es vorbei ist.

Ich hoffe sehr, das die Autorin ihren Stil so beibehält und mich auch weiterhin mit ihren Romanen begeistern kann !


Veröffentlicht am 29.08.2018

Für mich die Überraschung des Jahres ! Brillant, wortgewaltig, düster, perfekt !

Hazel Wood
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Alice und ihre Mutter Ella sind vom Pech verfolgt. Wo immer sie auftauchen, ist auch das Unheil nie weit. Genau deshalb ziehen sie auch von einem Ort zum Nächsten, schon seit Alice überhaupt denken kann. ...

Alice und ihre Mutter Ella sind vom Pech verfolgt. Wo immer sie auftauchen, ist auch das Unheil nie weit. Genau deshalb ziehen sie auch von einem Ort zum Nächsten, schon seit Alice überhaupt denken kann. Nie wurden sie irgendwo sesshaft, waren immer nur Gäste für kurze Zeit. Ella ist davon überzeugt, das ihre Mutter die Ursache allen Übels ist, denn so lange Althea Proserpine, die Autorin der Hinterland-Märchen am Leben ist, so glaubt Ella, wird ihr und Alice niemals richtiges Glück widerfahren.

Als die beiden ein Brief erreicht, in dem steht das Althea das Zeitliche gesegnet hat, da flammt bei Ella Erleichterung und Euphorie auf. Endlich sind sie frei, endlich können sie sich niederlassen und ein richtiges Zuhause schaffen. Eine Zeit lang geht dies einigermaßen gut, doch dann verschwindet Ella spurlos.

Alice macht sich auf die Suche.
Und es scheint als führte kein Weg an Hazel Wood vorbei, dem von Ella so gefürchteten Anwesen von Althea Proserpine.
Alice macht sich tapfer auf den Weg, ist fest entschlossen ihre Mutter zu finden, auch wenn ihr dabei noch so viele seltsame Kreaturen begegnen und ihr nach dem Leben trachten. Stück für Stück kommt sie ihrem Ziel näher, doch sie muss dabei eine bittere Wahrheit erkennen und ein dunkles Geheimnis lüften. Und sie muss ins Hinterland, dorthin wo alles begann....

Meinung:
Ich gestehe, das Hazel Wood eines jener Bücher war, bei denen ich, obwohl mich der Klappentext ansprach, nicht so richtig sicher war, ob ich es tatsächlich lesen möchte. Denn mittlerweile gibt es im Bereich Jugendfantasy einfach selten neue Geschichten, die noch wirklich überraschen können und die es schaffen sich von der breiten Masse abzuheben.

Wie sich herausstellte, war die Entscheidung, es bei diesem Buch doch zu wagen, genau richtig, denn HAZEL WOOD ist genau eins dieser Bücher, die durch ihre Andersartigkeit bestechen.

Schon nach wenigen Seiten war ich komplett gefangen und wollte mich gar nicht mehr vom Buch lösen. Zum einen ist das dem absolut brillanten Schreibstil der Autorin geschuldet, der so wortgewaltig und anschaulich ist, das ich wirklich das Gefühl hatte, ich bin mittendrin in der Geschichte und stehe direkt an Alice' Seite. Zum anderen fand ich die Atmosphäre die Melissa Albert schafft unglaublich greifbar und genial. Sie ist düster, auch ein bisschen melancholisch und, wie ich finde, sehr "goth", was mich persönlich ja total anspricht und was ich in Büchern einfach generell viel zu selten finde.

Alice hat eine spannende Reise vor sich, bei der sie sich vieles erst zusammen puzzeln muss. Besonders Altheas Märchen aus dem Hinterland stehen hier permanent im Fokus. Diese sind unheimlich, unberechenbar und gemein und wer in ihnen nach einem Happy End sucht, der wird leider enttäuscht. Alice hat das Buch selbst nie gelesen, weil Ella sie von allem fernhielt was auch nur im Entferntesten mit Althea zu tun hatte, doch jetzt, da Ella verschwunden ist, muss Alice sich mit den Märchen beschäftigen und da kommt ihr ihr Mitschüler und Freund Finch sehr gelegen, der ist nämlich Altheas größter Fan.

Klingt abgedroschen, ist es aber nicht. Überhaupt ist an dieser Geschichte NICHTS wie man es erwartet. Alice ist keine klassische Sympathieträgerin, sondern ein recht distanziert wirkender Charakter, der zu Wutausbrüchen und Aggressionen neigt, der von Neugier und vor allem von der Liebe zu ihrer Mutter angetrieben wird und sich genau deshalb taff allen Widrigkeiten entgegenstellt, um Ella zurückzubekommen.

Ich werde nicht müde zu betonen, wie GROßARTIG dieses Buch ist, wie anders, wie erfrischend, wie gut !

Hier kam das Ende wirklich viel zu schnell, im Sinne von: Ich hätte noch Stunden über Stunden über Stunden weiterlesen können und wollte eigentlich erstmal gar nicht mehr raus aus Hazel Wood und dem Hinterland, weil es dort einfach so wahnsinnig viel zu entdecken gab.

Das Ende selbst ist dann, wie schon der Rest des Buches, eine Überraschung, denn es endet nicht nur ziemlich rund, sondern auch ziemlich perfekt, ohne superfairyhappy zu sein ! Es.ist.PERFEKT ! Und für meinen Geschmack ist das Buch insich so gut abgeschlossen, das es ein Standalone bleiben kann.

Bei Goodreads bin ich allerdings gerade darauf gestoßen, das es möglicherweise in der Zukunft einen zweiten Teil geben wird, von dem ich mir jedoch vorstellen kann, das er an anderer Stelle anknüpft und sich mit einem der anderen Charaktere, wie Finch, Ella oder Althea befasst.
Und es wird einen Band geben, der Altheas unheimliche und dunkle Märchen aus dem Hinterland enthält und der hier definitiv einziehen wird, denn auch wenn einige der Märchen bereits in Alice' Geschichte eingebaut sind, gibt es noch so viele weitere, von denen ich unbedingt mehr lesen will.

Wer bei Hazel Wood den güldenen Prinzen auf weißem Ross und ein klassisches Märchen mit Happy End erwartet, dem kann ich die Geschichte leider nicht empfehlen, denn genau so ist sie eben nicht. Wer Lust hat, sich auf ein spannendes Abenteuer einzulassen und mal was anderes zu lesen, der kommt dafür definitiv voll auf seine Kosten.

Fazit:
Für mich ist "HAZEL WOOD: Wo alles beginnt", eine der größten Überraschungen des Jahres und ganz klar ein Highlight, was es für mich wirklich zu etwas Besonderem macht, da ich mit der Verwendung des Wortes mittlerweile sehr sparsam geworden bin!!!

Melissa Albert hat mich auf ganzer, und damit meine ich wirklich auf ganzer, Linie überzeugt. Ihr Schreibstil ist poetisch und wortgewaltig, die Atmosphäre großartig düster und greifbar als wäre man selbst da, die Idee mit den "bösen" Märchen ist genial, das Setting beeindruckend, die Charaktere besonders und die Handlung insich absolut stimmig. Es ist perfekt !

Veröffentlicht am 10.08.2018

Mitreißend, spannend und so unfassbar gut ! Ein Highlight !

Elian und Lira – Das wilde Herz der See
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Lira ist eine Sirene, aber nicht irgendeine, sondern eine der ihr Ruf vorauseilt. Sie ist die Tochter der Meereskönigin und der Fluch der Prinzen, denn einmal im Jahr lockt sie mit ihrem Gesang einen Prinzen ...

Lira ist eine Sirene, aber nicht irgendeine, sondern eine der ihr Ruf vorauseilt. Sie ist die Tochter der Meereskönigin und der Fluch der Prinzen, denn einmal im Jahr lockt sie mit ihrem Gesang einen Prinzen von seinem Schiff, direkt in ihre Klauen, nur um ihm kaltblütig sein Herz zu entreißen.
Als sie den Zorn ihrer Mutter auf sich zieht, stellt diese ihr ein Ultimatum: Sie soll den Sirenentöter Prinz Elian töten und ihrer Mutter sein Herz zu Füßen legen oder sie bleibt für immer ein Mensch....

Vergesst den Klappentext und meine kurze Zusammenfassung, denn die Geschichte, die Alexandra Christo hier geschaffen hat, ist tief wie der Ozean und so eine willkommene Wohltat. Optisch wie inhaltlich unfassbar großartig und vor allem, endlich mal wieder, ein durchweg überraschender und in sich abgeschlossener Einzelband.
Ich habe mich lange lange auf diesen Jugendfantasyroman gefreut und ich wurde nicht enttäuscht, obwohl meine Erwartungen so gar nicht erfüllt wurden. Wie das geht ? Nun ja, ich dachte, auch aufgrund der versprochenen Romanze im Klappentext, ich bekomme hier eine romantische, disneymäßige Meerwesengeschichte präsentiert, tatsächlich hat mir die Autorin aber eine durchgehend spannende, mitreißende, blutrünstige und düstere Geschichte beschert, die alle meine Erwartungen sogar übertroffen hat !!! Eben weil sie ganz anders war, als von mir angenommen.

Die angekündigte Romanze entwickelt sich ganz zart und kaum wahrnehmbar im Hintergrund, um sich im richtigen Moment tragisch und packend in den Vordergrund zu drängen. Im permanenten Fokus der Geschichte steht stattdessen eine Geschichte um Vertrauen und das Erreichen eines gemeinsamen Ziels, das sowohl Liras als auch Elians Welt verändern soll.

Beide sind starke, sehr gut ausgearbeitete Charaktere. Besonders Lira macht im Verlauf eine interessante Wandlung durch und hinterfragt all ihre Prinzipien und die Welt wie sie sie bisher gekannt hat, gewinnt mehr und mehr an Menschlichkeit und steht ein für alles was ihr wichtig erscheint. Elian ist mehr Pirat als Prinz. Auf dem Meer fühlt er sich zuhause, die Gepflogenheiten des heimatlichen Hofes sind ihm dagegen verhasst. Er will sich nicht zu solch einem Leben zwingen lassen und ist gemeinsam mit seiner chaotischen, aber liebenswerten Crew immer auf der Suche nach Abenteuern.

Der Weltentwurf, der Schreibstil, die Idee und die Protagonisten, sind allesamt total liebevoll, detailreich und großartig gestaltet. Alexandra Christo hat einen Roman geschaffen, der mich wirklich voll in seinen Bann ziehen konnte, der jede Menge Action aber auch feinen, trockenen Humor und viel Ironie mitbringt. Es tut mir fast schon ein wenig leid, das es sich hier wirklich um einen abgeschlossenen Band handelt, denn ich hätte locker noch zwei weitere Bücher dieser Art vertragen können.

Dieses Buch war und ist ein wirkliches Highlight !!!