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InaVainohullu

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.06.2018

Eine Liebeserklärung an die beste Zeit aller Zeiten ! Die 1980er ;)

Billy Marvins Wunderjahre
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Du bist ein Kind der 1980er Jahre und du liebst diese verrückte Zeit bis heute ? Herzlichen Glückwunsch, dann ist dieses Buch die perfekte Lektüre für dich, denn mit "Billy Marvins Wunderjahre" schafft ...

Du bist ein Kind der 1980er Jahre und du liebst diese verrückte Zeit bis heute ? Herzlichen Glückwunsch, dann ist dieses Buch die perfekte Lektüre für dich, denn mit "Billy Marvins Wunderjahre" schafft Autor Jason Rekulak eine Reise zurück in die Vergangenheit und eine Liebeserklärung an die grandiosen 80er !!!

Dieses Buch war von Anfang an mein Favorit unter den Neuerscheinungen des Wunderraum Verlags.

Ich möchte hier gar nicht so sehr auf den großartigen Inhalt eingehen, der mich wahnsinnig gut unterhalten hat, sondern vielmehr möchte ich schildern, wie grandios es dem Autor gelungen ist, hier die Stimmung und Atmosphäre der 80er Jahre einzufangen und die Gedanken und Verhaltensweisen von 14-jährigen Jungs rüberzubringen. Alles war so authentisch und deshalb einfach nur herrlich zu lesen. Ich bin selbst Mutter eines Teenagers und ich kann wohl behaupten, das sich im Verhalten von Jungs nicht so wahnsinnig viel verändert hat. Noch heute haben Videospiele, Kumpels und Musik oberste Priorität. Schule läuft da eher nebenbei. Nur die Bedingungen drumherum haben sich verändert, denn früher wars einfach cooler ;)

Die Geschichte war wirklich wahnsinnig toll und locker erzählt und die kleinen Feinheiten in den Umgebungsbeschreibungen, die Musik und Videospiele die Jason Rekulak hier eingebracht hat, sorgten dafür, das ich mich fühlte, als hätte man mich in der Zeit zurück in meine eigene Kindheit und Jugend katapultiert.

Doch auch damals war nicht immer alles nur rosarot und easypeasy und das der Autor hier auch ernstere Töne anschlägt, gefiel mir sehr. Im Fokus steht allerdings zu jederzeit eine starke und innige Freundschaft, in der man füreinander einsteht und in der man zueinanderhält wie Pech und Schwefel.

Ein wahrlich großartiges Buch, eine tolle Geschichte über Freundschaft, die beste Zeit aller Zeiten und über die erste große Liebe.
Unbedingt Lesen !!!

Veröffentlicht am 04.06.2018

Uneingeschränkte Leseempfehlung !

Summ, wenn du das Lied nicht kennst
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Was für ein großartiger, eindringlicher, aufwühlender und wichtiger Roman !!! Ich habe sehr sehr lange darüber nachgedacht, wie ich hier die richtigen Worte finden soll und habe schnell gemerkt, das ich ...

Was für ein großartiger, eindringlicher, aufwühlender und wichtiger Roman !!! Ich habe sehr sehr lange darüber nachgedacht, wie ich hier die richtigen Worte finden soll und habe schnell gemerkt, das ich mich am besten einfach von meinen Gefühlen und Empfindungen, die ich beim Lesen gespürt habe, leiten lassen, denn mit allem anderen wird man diesem Roman wohl sowieso kaum gerecht.

Zum ersten Mal auf das Buch aufmerksam wurde ich, als ich mir im letzten Herbst die Frühjahrsvorschauen des Wunderraum Verlags angesehen habe. Einen genaueren Blick habe ich dann allerdings erst riskiert, als ich es in der Buchhandlung entdeckte. Da fiel mir das Cover, trotz seiner dezenten Farben sofort wieder ins Auge und der Klappentext machte schnell klar, das ich das Buch einfach lesen MUSS.

Erwartet habe ich eine spannende Geschichte, die sicher auch den ein oder anderen erhobenen Zeigefinger mit sich bringen würde. Was ich nicht erwartet habe, war wie GROßARTIG und wie wichtig dieses Buch tatsächlich sein würde.

1976 läuteten die Studentenaufstände in Südafrika, den Anfang vom Ende der Apartheid ein. Es war ein Kampf der das Weltgeschehen auf extreme Ungerechtigkeit und Rassismus lenkte.
Mitten im Geschehen befinden sich die 9-jährige, weiße, Robin, die bei den Aufständen ihre Eltern verliert und zu ihrer alleinstehenden Tante ziehen muss und Beauty Mbali, die sich nach Johannesburg durchschlägt, um ihre Tochter Nomsa zu finden, die Teil der Studentenbewegung ist, und das obwohl es schwarzen Frauen verboten ist, ihre Townships zu verlassen.

Ein für Beauty glücklicher Umstand ist es, das Robins Tante dringend ein Kindermädchen für Robin braucht und Beauty dafür anheuert, die so eine Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis bekommt. Somit ist beiden Frauen fürs Erste geholfen. Doch hier prallen zwei komplett verschiedene Welten aufeinander.

Bianca Marais haut dem Leser mit voller Breitseite all den Hass der Apartheid um die Ohren und ich hätte vor lauter Ungerechtigkeiten beim Lesen immer wieder vor Zorn schreien wollen. Der Inhalt ist also aufrüttelnd, traurig, dramatisch. Doch es gibt auch immer wieder hoffnungsvolle und sogar lustige Szenen. Die Geschichte spricht auch von Mut und Freundschaft und Liebe.

Was mich ein kleines bisschen störte, war das Ende, das das Buch leider nicht ganz perfekt gemacht hat, denn hier will die Autorin einfach nochmal richtig viel und verzettelt sich etwas.
Aber, da es sich hier um einen Debütroman handelt, bei dem der Satz "Ein Roman der seinesgleichen sucht" endlich einmal im wahrsten Sinne des Wortes zutrifft, kann ich darüber hinwegsehen.

"Summ, wenn du das Lied nicht kennst" ist eine der bewegendsten und besten, wenngleich auch emotional grausamsten und traurigsten Geschichten, die ich seit Langem gelesen habe.

Veröffentlicht am 31.05.2018

Es ist Liebe ! ♥

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen
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Petra Hülsmanns Romane sind Liebe ! Pure Buch- und Geschichtenliebe. Hamburgliebe, Nordliebe, Protagonistenliebe. Ja, ihr habts verstanden. Ich liebe sie. Und zwar ausnahmslos alle.

Ein Roman von Petra ...

Petra Hülsmanns Romane sind Liebe ! Pure Buch- und Geschichtenliebe. Hamburgliebe, Nordliebe, Protagonistenliebe. Ja, ihr habts verstanden. Ich liebe sie. Und zwar ausnahmslos alle.

Ein Roman von Petra Hülsmann, ist für mich immer ein Garant auf unterhaltsame Lesestunden. Auch ihr neuestes Werk "Wenn's einfach wär, würd's jeder machen", bei dem der Titel wirklich Programm ist, bildet da keine Ausnahme.

Annika Paulsen ist Lehrerin für Musik und Geografie an Hamburgs Elite-Gymnasium. An ihrem 27. Geburtstag da soll sich dies aber plötzlich ändern, denn aus Gründen von Lehrermangel, versetzt man sie einfach mal eben so an die Brennpunktschule Ellerbrook.

Schon am ersten Tag bestätigen sich Annikas schlimmste Befürchtungen. Die Schüler sind in Null-Bock-Stimmung, hier tobt die Armut und hier herrscht ein ziemlich rauer "Gheddo"-Slang.
Annika ist frustriert und will nur eines: Wech ! So schnell wie möglich. Um ihr Ziel zu erreichen, schmiedet sie einen Plan und gründet kurzerhand eine Musical AG mit der sie einen Preis gewinnen will, der sie zurück ans Werther Gymnasium bringt.

Und bei der Umsetzung da soll ihr ausgerechnet ihre Jugendliebe Tristan helfen, der sie damals so vor den Kopf gestoßen hat, den sie aber einfach nicht vergessen kann. Chaos ist auf ganzer Linie vorprogrammiert, denn Tristan, mittlerweile Theaterregisseur hat hohe Ansprüche und die Kids sind halt nun mal eher alle etwas "einfach gestrickt". Mesut kann nur rappen, vergisst aber dauernd seinen Text, Heaven-Tanita ist fest davon überzeugt, das sie ein Popstar werden wird, hat aber nur mittelmäßig viel Talent, Maryam hat das Potential eine große Rolle zu bekommen, darf aber von Zuhause aus nicht. Außerdem sind die Kids auch immer etwas skeptisch, trauen sich selbst nichts zu und sehen sich schon als die Loser. Jede Menge Probleme, die Annikas Alltag bestimmen und mit denen sie sich auseinander setzen muss.
Und dann kommen da auch noch die Gefühle hinzu, für Tristan, aber vielleicht auch für ihren Nachbarn Sebastian...was soll das denn jetzt ?

Meinung:
Mal wieder ist es Petra Hülsmann auf ganzer Linie gelungen, mir wunderbare, amüsante, herrliche Lesestunden zu bescheren und mich mitzureißen, so das ich sogar das ein oder andere Tränchen lassen musste.

Die Idee mit Ellerbrook war toll ! Eine Lehrerin die aus einer versnobten Schule kommt, wo weder Eltern noch Kinder die einfachsten Dinge zu schätzen wissen, und dann in einen absoluten Brennbezirk geworfen wird, wo die Armut tobt, wo Gewalt, Alkoholismus, Drogen an der Tagesordnung sind. Wo es überforderte Eltern und auch überforderte Schüler gibt. Selbstvertrauen ? Fehlanzeige.

Annika war mir auf den ersten Seiten, das muss ich ehrlich sagen, noch nicht allzu sympathisch, weil sie Ellerbrook genau so sieht, wie das alle "Wohlhabenden" tun würden. Doch als sie schließlich ankommt, die Kinder näher kennenlernt und merkt, wie viel eigentlich in ihnen steckt, was sie selbst nicht sehen, da ändert sich meine Meinung über sie sehr. Denn sie kapiert schnell, und das lässt Petra Hülsmann auch immer wieder durchblicken, das es egal ist woher man kommt. Wichtig ist es, ein Ziel zu haben und dafür zu kämpfen.

Mir hat das alles sehr gefallen, weil es die heutige zweigeteilte Gesellschaft widerspiegelt und somit ein klares Zeichen setzt: Nämlich, das man die Menschen nicht immer automatisch vorverurteilen sollte, nur weil sie vielleicht von Hartz 4 leben !!!

Ich kenne mich mit diesem Thema ganz gut aus und arbeite selbst in einem "Brennpunktviertel", ich kenne Heaven-Tanita und Mesut, ich kenne Meikel, ich sehe Eltern die keinen Ausweg aus ihrer finanziellen Situation finden und sich aufgegeben haben, die sich nicht richtig um ihre Kinder kümmern können, weil sie aus ihrer Spirale alleine nicht herauskommen und niemand da ist, der ihnen hilft ! Das macht mich oft richtig traurig und auch wütend. Aber es ist Alltag in Deutschland, was man schnell vergisst, wenn es einem selbst relativ oder sogar sehr gut geht.

Wichtig und toll fand ich auch, wie Petra Hülsmann Annika charakterisiert hat. Erst hat sie diese Abwehrhaltung, Vorurteile und natürlich auch Vorbehalte, wie es wohl jeder von uns hätte, dem es eben gut geht, doch je mehr Zeit sie mit den Schülern verbringt, desto mehr denkt sie über deren einzelne Situationen nach und beginnt die Schüler zu ermutigen und zu bestärken. Sie schenkt ihnen Selbstvertrauen und macht ihnen Mut !!! Ich wünschte mir wirklich, es würde mehr Lehrer geben, die so handeln wie Annika Paulsen.

Ein weiterer Punkt, der mich sehr sehr gut unterhalten hat, waren die Kids. Ich bin selbst Mutter eines Teenagers und fand es unglaublich lustig, wie Petra Hülsmann den aktuellen Slang einbringt. Ich hab wirklich an vielen Stellen gut gelacht.

Und natürlich gibts dann auch noch die Liebesgeschichte. Hach. Mit der schönste Teil an der Geschichte. Denn es gibt jede Menge Gefühl, aber auch Verwirrung, denn Annika kann überhaupt nicht zuordnen wo das herkommt. Eigentlich liebt sie ja Tristan, schon immer. Das redet sie sich zumindest dauernd ein. Und vor lauter Einreden sieht sie gar nicht, das es da auch noch andere Männer geben könnte. Ausgerechnet Sebastian ist es dann auch noch, bei dem sie plötzlich ein Knistern wahrnimmt, wann immer er in ihrer Nähe ist. Was ziemlich häufig der Fall ist, weil er ihr Nachbar ist. Es ist interessant zu sehen wie sie sich und ihre Gefühle versucht zu analysieren. Manchmal hätte ich sie aber auch schütteln wollen, weil sie sich so auf Tristan versteift.

Für wen sie sich letzten Endes entscheidet, wird natürlich nicht verraten, gell ?! Das müsst ihr dann schon selbst herausfinden.

Ich komme zum Schluß obwohl ich noch so unendlich viel zu sagen hätte und ewig weiterschreiben könnte, denn Petra Hülsmann ist und bleibt einfach meine Queen der herzigen, unterhaltsamen, emotionalen, deutschsprachigen Frauenliteratur, wenn mans so nennen mag. Ihre Bücher sind nämlich nicht nur unglaublich komisch und romantisch, sondern sie haben auch immer einen ernsten Unterton und obendrauf sind sie die besten Reiseführer fürs Hamburger Nachtleben.

Wenn ihr also Lust habt, auf einen wirklich tollen Roman, der Euch richtig viel Spaß macht und tolle Leserunden beschert, dann ZUGREIFEN ! Sofort.

Veröffentlicht am 14.05.2018

Ein bezauberndes und überraschend vielschichtiges Debüt !

Die Worte, die das Leben schreibt
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Welch ein bezauberndes und besonderes Buch !!!

Schon lange habe ich die Romane aus dem Wunderraum im Blick, denn sie sind optisch einfach eine absolute Augenweide. Durch die dicken Buchdeckel, die Stoffbezogenen ...

Welch ein bezauberndes und besonderes Buch !!!

Schon lange habe ich die Romane aus dem Wunderraum im Blick, denn sie sind optisch einfach eine absolute Augenweide. Durch die dicken Buchdeckel, die Stoffbezogenen Buchrücken und die bedruckten Lesebändchen sind sie schon ein kleines Highlight im Dschungel der vielen literarischen Werke, die der Buchmarkt so bietet.

"Die Worte, die das Leben schreibt" war der erste Roman des Verlags, zu dem ich gegriffen habe, da mich der Klappentext einfach schon unglaublich ansprach und faszinierte.
Tatsächlich ist die Geschichte dann noch viel tiefgreifender, abwechslungsreicher und vielschichtiger als der Klappentext vermuten lässt.

Dieses Debüt ist eine spannende Mischung aus Familiengeschichte, geschichtlichen Informationen, einem Hauch Übersinnlichem und vom Schicksal herbeigeführten Situationen, die wir abwechselnd aus Sicht dreier Protagonisten erleben. Da ist Richard, der sich nach Paris begibt, weil er den Spuren seiner Mutter hinterjagt, die er, so schwört er zumindest, nur einmal in seinem Leben gesehen hat. Dann gibt es da Neal, Richards Sohn, der seinen eigenen Weg bestreiten und ganz eigene Rätsel lösen muss und dann ist da schließlich auch Magdalena, die den beiden Männern begegnet und die mehr mit ihnen verbindet, als alle drei auch nur zu ahnen wagen.

Mir hat dieser Roman wunderbare Lesestunden beschert, ganz besonders auch deshalb, weil die Autorin der Geschichte und auch den Figuren angemessen viel Zeit gibt, um sich ganz und gar entfalten zu können. Sowohl Charaktere als auch Plot haben eine unglaubliche Tiefe, die mich voll und ganz in ihren Bann ziehen konnte.

Ich habe dieses Buch, seine vielen Emotionen und den unglaublich schönen und wortgewandten Schreibstil sehr genossen und kann diese Geschichte jedem Leser und jeder Leserin, der/die besondere Geschichten schätzt, nur dringend ans Herz legen.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Ein ganz besonderes und wichtiges Buch !

Nicu & Jess
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Sarah Crossan ist bekannt dafür, das sie mit wenigen Worten ganz viel ausdrücken kann. Überhaupt sind ihre Bücher immer sehr tiefgründig und vor allem sehr einprägsam. Auch Brian Conaghan war mir vor dem ...

Sarah Crossan ist bekannt dafür, das sie mit wenigen Worten ganz viel ausdrücken kann. Überhaupt sind ihre Bücher immer sehr tiefgründig und vor allem sehr einprägsam. Auch Brian Conaghan war mir vor dem Lesen von Nicu & Jess bereits ein Begriff, habe ich doch vor zwei Jahren seinen Roman "Jetzt spricht Dylan Mint und Mr. Dog hält die Klappe" gelesen, der mir besonders durch seinen originellen Erzählstil im Gedächtnis geblieben ist.

Gemeinsam haben die beiden nun mit wenigen Worten, aber extrem viel Emotionen, eine aufwühlende und brandaktuelle Geschichte geschaffen die ihresgleichen sucht und die mich sehr bewegt hat.

Jess und Nicu werden aus Gründen zu Sozialstunden verdonnert, in denen sie gemeinsam mit anderen Kerbholzkids in ihrer Freizeit Müll aufsammeln müssen. Dort lernen sich die beiden kennen.
Auf den ersten Blick haben sie nicht viel gemein. Jess die in einer, wie wir es nennen würden, sozial schwachen Familie aufwächst, in der Gewalt eine tragende Rolle spielt und Nicu, der als Migrant aus Rumänien nach England kommt und sich hier mit jeder Menge Problemen konfrontiert sieht.

Ihre Gemeinsamkeit ist die Hoffnung auf ein anderes, besseres Leben. Jess will irgendwann raus aus ihrer Hölle und Nicu will nicht zurück nach Rumänien, wo ihn seine Eltern mit einem unbekannten Mädchen verheiraten wollen. Doch ist Bleiben eine bessere Option, wenn man die Sprache nicht richtig beherrscht, wenn man schon aufgrund seines Äußeren abgestempelt wird ?

In Jess findet Nicu plötzlich seinen Halt, und Jess findet ihren in Nicu. Doch die Probleme werden nicht weniger, als die beiden mehr Zeit miteinander verbringen. Sie sehen sich mit Vorurteilen und Ausgrenzung konfrontiert. Immer wieder drohen Situationen mit Mitschülern zu eskalieren.
Ganz besonders Jess wächst an diesen Situationen und macht eine starke Entwicklung durch.
Ich empfand beide Charaktere als unglaublich authentisch, ihre Gedanken und Handlungen waren weitestgehend nachvollziehbar.

Was mir hier aber wirklich am meisten gefallen hat, war die Erzählweise. Du musst als Leser ein bisschen zwischen die Zeilen blicken, denn vieles wird nicht ausgesprochen, nur oberflächlich angerissen. Und trotzdem ist die Geschichte so absolut perfekt und echt.

Ein weiterer Punkt den ich mochte, waren die unterschiedlichen Perspektiven, besonders die von Nicu, der seine Seite in gebrochenem Deutsch ( im Original natürlich Englisch ) erzählt. Beim ersten Kapitel da war das noch etwas ungewohnt, aber je weiter man voranschritt, desto mehr hat man sich daran gewöhnt und desto glaubhafter machte es ihn.

Ich könnte über dieses Buch wirklich ewig schreiben und das obwohl es doch so wenig Text enthält. Verrückte Sache, aber es war tatsächlich eine der besten Geschichten die ich in diesem Jahr bisher gelesen habe, weil sie SO VIEL beinhaltet. Auch mahnende Töne, denn es ist zudem doch recht gesellschaftskritisch und das regt wirklich zum Nachdenken an.

Ich komme zum Ende, auch wenn ich das Gefühl habe nicht auf den Punkt gebracht zu haben, wie gut dieses Buch ist und was es beim Lesen und auch danach noch, mit mir gemacht hat.

Wenn ihr auf der Suche nach besonderer Lektüre seid, dann bitte, schaut Euch dieses Buch unbedingt genauer an, denn es ist besonders in jeder Art und Weise !