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Veröffentlicht am 08.04.2020

Grandioses Finale einer absoluten Lieblingsreihe !

Gefühl und Gefahr (Kampf um Demora 3)
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Wer hätte gedacht, dass diese Reihe mein Herz einmal im Sturm erobern würde ? Noch bevor Band 1 überhaupt erschienen war und mir der Titel damals auf der Buchmesse vorgestellt wurde, war ich absolut skeptisch. ...

Wer hätte gedacht, dass diese Reihe mein Herz einmal im Sturm erobern würde ? Noch bevor Band 1 überhaupt erschienen war und mir der Titel damals auf der Buchmesse vorgestellt wurde, war ich absolut skeptisch. Frauen die durch eine Kupplerin verheiratet werden und in wallende und rüschenbesetzte Kleider gezwängt werden und so weiter. Da war ich schon fast raus, aber dann....dann, hat mich die Reihe total überzeugt, weil sie völlig anders ist, als ich jemals erwartet hätte.

Erin Beaty ist ein Ausbund an Kreativität und beherrscht die Kunst, ihre LeserInnen immer wieder mit neuen, unvorhergesehenen Wendungen regelrecht zu überrumpeln. Du denkst du weißt wie der Hase läuft ? Da ändert sie einfach die Richtung.

Ich habe mich in den letzten beiden Jahren so sehr in diese Reihe, in Demora und ihre Bewohner verliebt und bin jetzt fast ein bisschen traurig, dass ich den finalen Band in nur wenigen Tagen verschlungen habe.

AB JETZT ENTHÄLT DIESE REZENSION EIN PAAR KLEINE SPOILER, die sich leider nicht völlig umgehen lassen, da es sich hier ja um den dritten und letzten Band der Reihe handelt.

Sage ist inzwischen die Botschafterin von Demora und soll an den Friedensverhandlungen zwischen Demora und Kimisara teilnehmen, denn der Feind ist nach all den langen Jahren des Krieges, scheinbar bereit für Frieden.

Zunächst fühlt sich Sage mit dieser Aufgabe überfordert, doch sie überrascht nicht nur die Männer und Frauen am Verhandlungstisch, sondern auch mich als Leserin mit ihrer Unerschrockenheit und ihrem diplomatischen, aber zielstrebigen Handeln. Als sich die Königin von Kimisara mit ihr alleine zu einem Verhandlungsgespräch treffen will, geraten beide in einen Hinterhalt. Um die Königin und vor allem den Waffenstillstand nicht zu gefährden, schmiedet Sage einen ausgeklügelten, aber auch leichtsinnigen und gefährlichen Plan.

Mehr verrate ich an dieser Stelle nicht, aber ich kann euch verraten, dass auch dieser Band wieder einmal voller Intrigen, Verrat, Rätsel und Abenteuer steckt. Besonders in der zweiten Hälfte gilt es denjenigen zu finden, der das Attentat veranlasst hat. Und die Autorin hat daraus ein unglaublich spannendes Geheimnis gemacht. Immer, wenn man denkt, man ist der Lösung auf der Spur, schlägt sie einen Haken und ändert die Richtung. Das fand ich grandios.

Es geht in diesem Band auch viel um Verhandlungsgespräche und strategische Kriegsführung, wenn man das so nennen will. Eigentlich Themen die mich so gar nicht ansprechen. Und obwohl das so ist, habe ich mich nicht eine Sekunde gelangweilt, sondern jedes Wort regelrecht in mich aufgesogen.

Auch die Liebe kommt natürlich wieder einmal nicht zu kurz, denn Alex und Sage sehen sich auch diesmal mit reichlich Hürden konfrontiert, die sie sich selbst aufstellen, die ihnen aber auch in den Weg gestellt werden. Ihre Beziehung ist eine einzige Prüfung und es ist fällt ihnen immer wieder schwer, diese zu bestehen. Man hofft und bangt mit jeder Sekunde, ob sie es am Ende tatsächlich schaffen, ihre Liebe mit dem Bund der Ehe zu besiegeln.

Diese Reihe hat ein unglaubliches Suchtpotenzial und hat sich zu einer meiner allerliebsten Reihen EVER entwickelt. Solltet ihr die Bücher noch nicht auf dem Schirm haben: LEST SIE ! Ihr werdet es keine Sekunde lang bereuen.

Last but not least, hat mir die Autorin ein großartiges Ende beschert, dass mich glücklich, aber auch ein bisschen traurig zurücklässt, was der Tatsache geschuldet ist, dass ich die liebgewonnenen Figuren loslassen muss.

Vielleicht gibts aber in der Zukunft ja doch noch einmal ein Wiedersehen, wer weiß, denn obwohl die Geschichte mit diesem Band wirklich abgeschlossen ist, hat die Autorin so viel Stoff geschaffen, an den sie anknüpfen könnte. Ich würde mich wahnsinnig freuen.

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Hat mich komplett enttäuscht.

Dream Again
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Ich liebe diese Reihe wirklich sehr, aber ab Band 4 gings schon bergab und Band 5, also Dream Again, hat mich jetzt tatsächlich nur noch enttäuscht und vor allem sehr gelangweilt.

Jude und Blake sind ...

Ich liebe diese Reihe wirklich sehr, aber ab Band 4 gings schon bergab und Band 5, also Dream Again, hat mich jetzt tatsächlich nur noch enttäuscht und vor allem sehr gelangweilt.

Jude und Blake sind seit ihrer Kindheit befreundet, haben sich in ihrer Jugend verliebt und gingen dann unschön auseinander, weil Jude als Schauspielerin in L.A. durchstarten wollte. Jetzt ist sie gescheitert. Genaue Gründe erfährt man erst im Verlauf des Buches, man kann sich aber relativ früh zusammenreimen, was passiert sein könnte. In ihrer "Not" flieht sie zu ihrem Bruder Ezra nach Woodshill. Doch da trifft sie auch auf Blake, denn die beiden Jungs wohnen zusammen in einer WG.
Blake ist wenig begeistert von Judes Einzug und benimmt sich ihr gegenüber unhöflich und distanziert.

Aber natürlich erliegen sie schon beide bald wieder ihren Gefühlen.

Puh, ich würde so gerne Positives über diesen vermeintlich letzten Band der Again Reihe sagen, aber es fällt mir schwer. Denn ich war permanent genervt von Judes ewigem Gejammer und Selbstmitleid. Immer wieder dreht sich alles darum, dass sie ihre Träume in L.A. gelassen hat, aber sie rückt auch niemandem gegenüber mal mit der Sprache heraus, was genau passiert ist. Die ganze Story dreht sich darum, dass sie einen neuen Job finden und Geld sparen will und darum, wie toll sie Blake immer noch findet.

Der ist obwohl ich mir viel von seinem Charakter versprochen hatte, ein echt blasser Protagonist. Das hat mich sehr enttäuscht.

Ein weiterer Punkt, der mir nicht gefallen hat, war, wie Mona Kasten versucht hat, alle Protagonisten aus den vorherigen Bänden noch einmal einzubringen. Ich liebe sowas, eigentlich, denn in der Regel erhascht man so noch einmal einen kurzen Blick auf all die liebgewonnenen Figuren. Hier wirkten sie aber in Szenen reingequetscht, die total irrelevant und so nichtssagend waren. Sie wirkten wie belanglose Statisten.

Und auch die Handlung ist vorhersehbar, dabei noch unfassbar in die Länge gezogen, das Ende dann vollgepackt mit glücklichen Fügungen, schön abgerundet zum erwarteten Happy End.

Leider ein echter Flop.



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Veröffentlicht am 01.04.2020

Sehr speziell, aber großartig !

Die Farbe von Milch
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Die besten Bücher, sind immer jene, die man ohne große Erwartungen zur Hand nimmt und die dann auf ganzer Linie überraschen und vor allem überzeugen können.

So erging es mir vor zwei Tagen mit DIE FARBE ...

Die besten Bücher, sind immer jene, die man ohne große Erwartungen zur Hand nimmt und die dann auf ganzer Linie überraschen und vor allem überzeugen können.

So erging es mir vor zwei Tagen mit DIE FARBE VON MILCH. Das Buch stand sehr lange auf der Wunschliste, weil es viele Buchmenschen empfohlen und gelobt haben, auf deren Meinung ich einfach IMMER vertraue.

Ich wusste vorab nur grob worum es geht, habe aber niemals mit einer so gewaltigen Geschichte gerechnet oder gar damit, wie sehr mich dieses kleine, mit knapp über 200 Seiten doch recht dünne Büchlein, berühren und fesseln würde.

In DIE FARBE VON MILCH erzählt die 15jährige Mary ihre Erlebnisse im Jahr 1830. Sie wächst mit drei älteren Schwestern auf einem englischen Bauernhof auf, auf dem es eigentlich keine Freude gibt. Der Vater ist ein Tyrann, der die Töchter von morgens bis abends zur Arbeit zwingt, dem beim kleinsten Fehler der Mädchen die Faust ausrutscht und der sie ganz deutlich in jeder Minute ihres Lebens spüren lässt, dass sie keine Söhne sind. Die Mutter nimmt das alles teilnahmslos zur Kenntnis.

Als die Frau des Pfarrers erkrankt, schickt der Vater Mary in dessen Haushalt, um sich um die kranke Frau zu kümmern.

Und das ist eigentlich auch schon der Kern der Geschichte, die aufgebaut ist, wie ein Tagebuch. Immer wieder erklärt Mary darin, dass dies hier ihre Geschichte ist, die sie mit ihren eigenen Händen geschrieben hat. Jeder Buchstabe sei ausbuchstabiert.

Warum sie dies immer wieder erwähnt, wird einem recht schnell klar. Mary hat keinerlei Bildung genossen, sie kann weder schreiben noch lesen und erlernt diese Dinge erst im Lauf der Geschichte, die sie rückblickend in ganz schlichtem Ton und ohne Interpunktion erzählt.

Zunächst fand ich den Schreibstil dadurch etwas gewöhnungsbedürftig, habe mich dann aber schnell daran gewöhnt und war voll und ganz in Marys Geschichte eingetaucht.

Sie war eine tolle Protagonistin, mit scharfem Verstand und dem Herz auf der Zunge. Sie spricht aus, was immer sie denkt, ohne sich um Benimmregeln zu scheren. Ich mochte sie sehr und es tat mir oft leid, dass es das Leben immer wieder so schlecht mit ihr meinte. Obwohl sie das selbst vielleicht nicht zwingend so sah. Zumindest nicht in Bezug auf ihre Familie, denn obwohl sie zuhause nie gut behandelt wurde, sehnt sich Mary nach ihren Schwestern und dem Hof und kehrt auch immer wieder dorthin zurück.

Es ist eine bewegende Geschichte und keine besonders "schöne", aber eine, die so unglaublich gut geschrieben ist, die vielleicht auch aufrüttelt, weil sie Themen enthält, die auch heute noch immer nicht Ernst genommen werden.

Ganz ganz großartiges Buch !

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Großartiges Debüt !

Frankly in Love
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Lange Zeit war ich genervt von realistischen Jugendbüchern, die sich mit alltäglichem Teeniekram aufhalten und deren Schreibstil so salopp ist, dass ich permanent die Augen verdrehen wollte.

Deshalb ...

Lange Zeit war ich genervt von realistischen Jugendbüchern, die sich mit alltäglichem Teeniekram aufhalten und deren Schreibstil so salopp ist, dass ich permanent die Augen verdrehen wollte.

Deshalb hab ich mich eine Weile von dem Genre ferngehalten.

Jetzt habe ich allerdings doch wieder zu einem solchen Roman gegriffen, denn vor kurzem erschien der Debütroman von David Yoon, der mir vor allem durch seine Frau Nicola Yoon bereits ein Begriff war und dessen Debüt ich regelrecht erwartet habe, da ich die Bücher seiner Frau einfach total liebe.

Und FRANKLY IN LOVE hat mir so gut gefallen ! Ich bin tatsächlich froh, dass ich es direkt gelesen und nicht erst auf den SuB gepackt habe.

Frank Li ist der Sohn koreanischer Einwanderer, die in den 1980er Jahren nach Amerika kamen und sich ein kleines Unternehmen aufgebaut haben. Frank ist ziemlich clever, hat ein paar sehr abgefahrene Hobbies und ziemlich smarte und tolle Freunde. Er führt eigentlich ein recht zufriedenes Leben. Bis ein Mädchen ins Spiel kommt. Denn Frank verliebt sich in seine Mitschülerin Brit und die ist weiß.

Eigentlich sollte das in der heutigen Zeit kein Problem darstellen, sollte man meinen. Doch die traurige Realität sieht leider anders aus. Denn Frank sieht sich plötzlich immer mehr mit dem Rassismus seiner Eltern konfrontiert. Schon seine Schwester Hanna musste diese Erfahrungen machen, als sie sich in einen Schwarzen verliebte. Eltern und Tochter wandten sich voneinander ab.

Und jetzt sitzt Frank in der selben Klemme. Denn einerseits möchte er den Kontakt zu seiner Familie nicht verlieben, andererseits kann er aber ihren Rassismus nicht tolerieren. Um den unausweichlichen Konflikt aufzuschieben, schmiedet er mit seiner langjährigen Freundin Joy einen Plan, denn die sitzt im geichen Boot.

Dass das nicht gut gehen kann, ist eigentlich klar....

Ich mochte die Geschichte so gern, auch wenn mich der Rassismus, der hier viel Raum einnimmt, echt auf die Palme gebracht hat. Rassismus hat viele Gesichter, denn es geht dabei nicht immer nur um Weiß gegen Schwarz.

Hier sind es die Koreaner gegen den Rest der Welt möchte man meinen. Franks Eltern haben mehr als verstaubte Ansichten und einen Plan wie sein Leben zu laufen hat. Dass er das vielleicht gar nicht will, wollen sie nicht hören oder sehen. Und auch wenn er sie auf ihren Rassismus anspricht verschließen sie Augen und Ohren.

Eine schwierige Situation für Frank, die er mit seiner Freundin Joy teilt, denn die hat exakt dasselbe Problem. Und wenn es nach ihrer beider Eltern ginge, dann wären die beiden schon lange ein Paar.

Frank war ein toller Protagonist, er ist ein Junge an der Stufe zum Erwachsensein, der absolut authentisch rüberkommt, sowohl in seinem Verhalten, als auch von seiner Ausdrucksweise, die mich ziemlich oft zum Schmunzeln gebracht hat. Auch die anderen Charaktere, wie sein bester Kumpel Q oder Brit und Joy sind toll ausgearbeitete Charaktere.

Der Schreibstil war anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, weil er sehr locker gehalten und salopp daherkommt. Mir hat das aber ganz gut gefallen.

FRANKLY IN LOVE ist ein wirklich schöner Coming of Age Roman, dem ich nur deshalb einen Punkt abziehen muss, weil die Geschichte für mich einfach zu vorhersehbar war. Ansonsten: TOP ! Und absolut zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 26.03.2020

So ein schöner Abschluss !

Liebe mich. Für immer
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Auch mit dem dritten und letzten Band ihrer Reihe hat Kathinka Engel bei mir wieder einen Treffer gelandet.

Amy ist so eine tolle Protagonistin, die sich aber selbst absolut im Weg steht, ohne es zu merken. ...

Auch mit dem dritten und letzten Band ihrer Reihe hat Kathinka Engel bei mir wieder einen Treffer gelandet.

Amy ist so eine tolle Protagonistin, die sich aber selbst absolut im Weg steht, ohne es zu merken. Aufgrund ihrer Vergangenheit versagt sie sich das eigene Glück, obwohl sie im Job alles dafür tut, jungen und gestrauchelten Menschen genau dies zu ermöglichen: ein neues, glückliches Leben.

Sam, der sich trotz ihrer Eigenarten Hals über Kopf in Amy verliebt hat, ist allerdings fest entschlossen, sie davon zu überzeugen, dass auch sie Liebe und Glück verdient, am besten mit ihm.

Ich liebe diese Geschichte und ihre Protagonisten so sehr. Sam ist so ein charmanter Mann und ich fand seine Bemühungen, egal ob es um Amy oder Normans altes Kino, dass ihm total am Herzen liegt, absolut liebenswert und großartig.

Auch Amy ist ein toller Charakter. Ich konnte ihr Verhalten absolut nachvollziehen, wollte sie manchmal aber trotzdem gerne anschreien, weil sie so blind ist und nicht merkt, wie wichtig sie ihrem Umfeld ist und das sie jedes Glück dieser Welt verdient.

Auch die Charaktere aus den Vorgängerbänden trifft man wieder und ich fand super, wie Kathinka Engel diese in die Geschichte integriert hat. Besonders natürlich Rhys.

Bis sich Amy öffnet und wirklich fallen lassen kann, bis sie all ihre Ängste und Selbstvorwürfe über Bord werfen kann, dauert es ein bisschen, aber das macht es authentischer.

Es gibt aber auch ein paar Entwicklungen, die mich einerseits sehr glücklich gemacht haben, die ich aber auch zu vorhersehbar, beziehungsweise zu praktisch fand. Aber das ist Gemecker auf hohem Niveau, denn alles in allem hat mich auch dieser dritte Band wieder einfach nur begeistert.

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