Profilbild von InaVainohullu

InaVainohullu

Lesejury Star
offline

InaVainohullu ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit InaVainohullu über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.03.2019

Superspannend !

Ein Spiel für Gewinner
0

Im Vorfeld zu dieser Rezension muss ich kurz darauf hinweisen, das es in diesem und für dieses Buch eine deutliche Triggerwarnung gibt. Es geht darin um Suizid, der zudem explizit beschrieben ist.
Wer ...

Im Vorfeld zu dieser Rezension muss ich kurz darauf hinweisen, das es in diesem und für dieses Buch eine deutliche Triggerwarnung gibt. Es geht darin um Suizid, der zudem explizit beschrieben ist.
Wer mit solchen Themen, aus welchen Gründen auch immer, nicht zurückkommt, dem empfehle ich, dieses Buch auf keinen Fall zu lesen !!!

Das Sarah Wedler und Nadine d'Arachart wahrlich spannende Thriller schreiben können, das haben sie mir schon mehrfach bewiesen, weshalb ich mir auch gerne ein Bild von EIN SPIEL FÜR GEWINNER machen wollte.

Schon im Vorfeld war klar: Das wird eine harte Nummer. Und so kam es tatsächlich auch.

Hamburg wird von einer seltsamen Suizidwelle überrollt, die sich keiner erklären kann. Als sich auch Kilians Freundin das Leben nimmt, obwohl es im Vorfeld überhaupt keine Anzeichen für so einen Schritt gegeben hatte, da beginnt er Nachforschungen anzustellen und stößt dabei auf eine App. Ein tödliches Spiel, das seine User in den Tod treibt, denn nur wer stirbt, kann das Spiel gewinnen.

Ich möchte inhaltlich gar nicht weiter vorgreifen, um niemandem etwas vorwegzunehmen, aber ich kann versprechen, das, wer immer auf der Suche nach einem wirklich spannenden Psychothriller ist, hier voll auf seine Kosten kommt.

Die Autorinnen haben einen sehr packenden und atmosphärischen Schreibstil, der mich förmlich an die Seiten gefesselt hat. Ihre Figuren sind authentisch, vielschichtig und wirklich mit sehr viel Liebe ausgearbeitet. Besonders Alexander Dornfeld hat mir als Charakter sehr gut gefallen.

Ebenfalls sehr gut, fand ich, das man durch verschiedene Perspektiven immer wieder neue Einblicke in die Geschichte bekam, die sich, erschreckenderweise, sehr nachvollziehbar und schlüssig entwickelt hat. Wir sind heute alle so sehr von unseren Smartphones und Apps abhängig und besonders die jüngere Generation ist tatsächlich so risikofreudig, das ich mir gut vorstellen könnte, das sich viele auf ein solches Spiel einlassen würden.

Mich hat das Buch gleichermaßen erschreckt wie unterhalten und ich kann somit nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen !!

Veröffentlicht am 27.02.2019

Berührend und tiefgründig, aber leider nicht ganz ausgegoren !

My Missing Piece
0

Puh, ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht so genau, wo ich hier ansetzen soll. Zum einen, weil ich viel zu sagen hätte, zum anderen, weil ich niemanden spoilern möchte und diese Rezension deshalb gerne so ...

Puh, ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht so genau, wo ich hier ansetzen soll. Zum einen, weil ich viel zu sagen hätte, zum anderen, weil ich niemanden spoilern möchte und diese Rezension deshalb gerne so oberflächlich wie möglich halten würde. Was aber ja irgendwie auch nicht geht.

Ich versuchs mal und beginne mit dem Cover, das mir ziemlich deutlich eine New Adult Geschichte suggeriert, denn irgendwie ist es für dieses Genre typisch, das auf dem Cover ein halbnackter erwachsener Mann abgebildet ist.

Auch wenn das fürs Auge vielleicht nett ist, muss ich leider sagen, das es im Fall von My Missing Piece so gar nicht zur Geschichte passt, denn die Protagonisten sind beide gerade einmal 18 Jahre alt und gehen noch zur Highschool.

Auch sonst würde ich die Geschichte eher im Bereich Young Adult ansiedeln, weil es einfach besser zum Auftreten der Protagonisten und allem, was damit zusammenhängt passt.

Mackenzie ist gerade erst in die Stadt gezogen, als sie ein sehr sehr harter Schicksalsschlag trifft, der sie förmlich in Ryans Arme treibt. Aber auf andere Art, als man das vielleicht nach Lesen des Klappentextes annehmen würde. Ryan wird relativ schnell ihr Anker, der sie irgendwie im Hier und Jetzt hält und sie erdet, wenn sie droht, sich selbst zu verlieren. Zwischen den beiden entsteht recht schnell ein sehr starkes Band, sehr zum Bedauern von Ryans weiblichem Fanclub, der natürlich alles daransetzt, Mackenzie das Leben noch schwerer zu machen.

Das ist nur eine sehr oberflächliche Zusammenfassung, denn tatsächlich geht es in der Geschichte um so viel mehr, vor allem um ein ernstes Thema und die damit einhergehende Bewältigung, der sich sowohl Mackenzie als auch Ryan immer wieder stellen müssen.

Einerseits hat mir das alles sehr sehr gut gefallen, andererseits muss ich sagen, das es viele langatmige Stellen gibt und ich oft das Gefühl hatte, das sich Mackenzies Gedanken permanent wiederholen. Das wirkte sehr in die Länge gezogen, auch wenn ich es, mit ein wenig mehr Abstand, weil ich die Geschichte nun einige Tage habe sacken lassen, absolut nachvollziehen kann. Sie ist innerlich wirklich komplett zerrissen und hat irgendwie, außer Ryan, gar keinen Halt mehr. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen und habe oft mit ihr gelitten, was für einige Tränen sorgte. Aber diese Gedankenspirale hat auch ein bisschen genervt, weil sie eben so in die Länge gezogen war.

Ebenfalls zwiegespalten hat mich der Tagesablauf der Teenies zurückgelassen. Mackenzie befindet sich in einer wirklich blöden Phase und ich empfand es als nachvollziehbar, das sie da eine selbstzerstörerische Seite entwickelt, aber ich hab mich trotzdem manchmal gefragt, ob sie es jetzt nicht ein bisschen übertreibt. Schule schwänzen, abhängen, Alkohol trinken. Ich denke, das sind vielleicht mitunter Gründe, warum das Buch als New Adult verkauft wird, weil ich sie für jüngere Leser irgendwie auch unangebracht finden würde. Überhaupt fand ich ihre Entwicklung manchmal etwas fragwürdig.

Ich weiß nicht so recht, wie ich es erklären soll. Zwar hab ich verstanden, was die Autorin mit dieser Wandlung bezwecken wollte, aber die Umsetzung hat mich nicht wirklich glücklich gemacht.

Was mir dann komplett den Boden unter den Füßen weggerissen hat, war das Ende des Buches, denn da dreht sich plötzlich die komplette Geschichte, aber auf so unvorhersehbare Art und Weise, das man regelrecht sprachlos zurückbleibt und sich einen zweiten Teil mit einer Aufklärung wünscht.

Fazit:

My Missing Piece ist eigentlich eine wirklich berührende und auch tiefgründige Geschichte, bei der man ein bisschen zwischen den Zeilen lesen und die man nach dem Lesen eine Weile sacken lassen muss. Trotzdem bin ich aufgrund vieler langatmiger Stellen, viel unnötigem Blabla und einigen nicht greifbaren Wandlungen nicht ganz zufrieden.

Veröffentlicht am 22.02.2019

Leider nicht mein Fall !

Invincible - Ich geb dich niemals auf
0

Stuart Reardon ist das Covermodel vieler meiner Lieblings-New-Adult-Romane und auch sonst macht er als Typ, wenn man so nach seinem Instagramaccount geht, eine ziemlich coole Figur. Ich finde ihn sympathisch ...

Stuart Reardon ist das Covermodel vieler meiner Lieblings-New-Adult-Romane und auch sonst macht er als Typ, wenn man so nach seinem Instagramaccount geht, eine ziemlich coole Figur. Ich finde ihn sympathisch und er wirkt sehr aufgeschlossen und genau deshalb war ich supergespannt auf seine Fähigkeiten als Buchautor.

Leider muss ich jedoch sagen, das mich das Buch nicht überzeugen konnte. Schon der Einstieg fiel mir aufgrund des flachen Schreibstils recht schwer und auch der Plot war leider sehr vorhersehbar und wirkte sehr konstruiert.

Und das ist echt superschade, denn ich wollte das Buch so gerne mögen, vor allem, da mir so Sportlerromanzen zwischendurch immer mal wieder Spaß machen.

Nick mochte ich eigentlich ganz gerne, doch er wirkte auf mich lange Zeit sehr distanziert und es fiel mir schwer, ihn als Charakter richtig greifen zu können.

Auch Anna ist eigentlich eine sehr sympathische Figur, aber ich konnte ihre Gedanken und Handlungen nicht immer nachvollziehen und sie blieb mir ebenfalls einfach zu lange blass. Erst ab der Hälfte wurde es etwas besser.

Da war bei mir allerdings die Luft schon ziemlich raus.

Alles in allem ist es eine nette Geschichte, die mir aber zu viele Makel hatte, die meinen Lesefluß immer wieder behinderten.

Veröffentlicht am 21.02.2019

Ein unglaublich toller, spannender und facettenreicher Reihenauftakt !

Saligia
0

Immerzu brodelt da dieser Zorn in Keira, der sie beherrscht und den sie, aus ihr unerfindlichen Gründen, auch auf die Menschen in ihrem Umfeld überspringen lassen kann, was dazu führt, das sie immer wieder ...

Immerzu brodelt da dieser Zorn in Keira, der sie beherrscht und den sie, aus ihr unerfindlichen Gründen, auch auf die Menschen in ihrem Umfeld überspringen lassen kann, was dazu führt, das sie immer wieder in Schwierigkeiten gerät. Und das macht sie wiederum zum totalen Außenseiter in ihrem kleinen englischen Heimatörtchen.
Als eines Tages ein Fremder auftaucht und Keira von einer Eliteschule erzählt, die ausschließlich von Jugendlichen mit "ähnlichen Fähigkeiten" besucht wird, da will Keira ihm erst nicht glauben. Doch was hat sie schon zu verlieren ? Vielleicht wäre es zur Abwechslung mal ganz schön, kein Außenseiter mehr zu sein.


An der Canterbury werden SALIGIA unterrichtet, Schüler, die wie Keira das Erbe einer Todsünde in sich tragen.


Keira fühlt sich tatsächlich direkt gut aufgenommen, doch dann wird ein Mädchen tot aufgefunden und Keira beginnt nicht nur das seltsame Verhalten der Schulleiterin infrage zu stellen, sondern versucht auch auf eigene Faust mehr über diesen ominösen Tod herauszufinden. Und stößt dabei auf ein Lügengebilde, in dem sich ihre neuen Freunde zu verstricken drohen...


Seit mir SALIGIA auf der Frankfurter Buchmesse im vergangenen Oktober vorgestellt wurde und ich mich dabei direkt in dieses unglaublich toll gezeichnete Cover, sowie die Idee der Geschichte verliebt habe, bin ich Feuer und Flamme für dieses Buch und es war, ehrlich gesagt, DAS ultimative MUST READ des Frühjahrs für mich.


Und Swantje Oppermann hat meine Erwartungen nicht enttäuscht, sondern mich genau so glücklich zurückgelassen, wie ich mir das im Vorfeld erhofft hatte.

Sie mischt Altbewährtes, wie ein Internat als Schauplatz, mit neuen Elementen, den Saligia, über die ich im Bereich Jugendbuch bisher noch nie gelesen habe. Die Idee, ihren Protagonisten eine Todsünde oder besser gesagt, ein bestimmtes Laster als vorherrschenden Charakterzug zu verpassen, ist brillant.


Supberbia ( Hochmut ), Avaritia ( Habgier ), Luxuria ( Wollust ), Ira ( Zorn ), Gula ( Völlerei ), Acedia ( Faulheit ) und Invidia ( Neid ).


Zu jedem dieser sieben Laster/Todsünden erschafft Swantje Oppermann eine eigene Figur, die so in sich stimmig war, das es echt richtig Spaß gemacht hat, sie auch trotz hässlicher Züge, kennen zu lernen. Besonders Faulheit und Wollust sorgten mit ihrem Verhalten so manches Mal dafür, das ich herzhaft lachen musste.


Der Plot ist eine bunte Mischung verschiedener Themen, die mich alle im einzelnen, aber auch in ihrer Gesamtheit angesprochen haben. Es gibt viele spannende Elemente, schließlich ist ein vermeintlicher Mord geschehen, reichlich Humor, ein bisschen Romantik, Freundschaft und Zusammenhalt und allen voran ganz viel Selbstfindung. Keira muss nämlich herausfinden wer sie ist und vor allem wer sie sein will. Sie muss lernen, wie sie ihre Fähigkeiten in den Griff bekommt und wie sie dafür sorgen kann, das der Zorn nicht sie beherrscht, sondern andersherum.


Was mir außerdem sehr gefallen hat, ist, das die Geschichte aus Sicht einer dritten Person, aber aus zwei Perspektiven erzählt wird. Denn nicht nur Keira ist scheinbar auf der Suche nach sich selbst. Auch Elliott, der Sucher, dessen Aufgabe es ist, Saligia zu finden und an die Schule zu bringen, erzählt seine Geschichte, die mir ebenfalls sehr gefallen hat.


Ich fand diesen ersten Band mehr als gelungen und freue mich unglaublich auf eine Fortsetzung, die hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt.

Veröffentlicht am 20.02.2019

David Hunter is back ! Und darüber freuen wir uns sehr :)

Die ewigen Toten
0

Wann immer der Rowohlt Verlag einen neuen Hunter-Fall ankündigt, ist das Bakeryteam Feuer und Flamme und kann das Erscheinen gar nicht erwarten. Wenn der Tag dann da ist und das Buch eintrifft, dann geht ...

Wann immer der Rowohlt Verlag einen neuen Hunter-Fall ankündigt, ist das Bakeryteam Feuer und Flamme und kann das Erscheinen gar nicht erwarten. Wenn der Tag dann da ist und das Buch eintrifft, dann geht die ( natürlich nur spielerische ) Zankerei los, wer ihn wohl zuerst lesen darf.

Mittlerweile haben wir ihn beendet und kommen mal wieder zu dem Schluß: Simon Beckett hat es einfach drauf und diese Reihe ist einfach sensationell gut.

Auch wenn der sechste Fall ein bisschen gebraucht hat, bis er so richtig in die Gänge kam.

Auf dem Dachboden einer stillgelegten Klinik, die eigentlich abgerissen werden sollte, findet man eine mumifizierte Leiche. Dr. David Hunter wird als forensischer Anthropologe zu dem Fall hinzugezogen, der ihn in dieses wirklich gruselige, nur noch von Fledermäusen bewohnte Gebäude führt. Eigentlich soll er nur eine Einschätzung zum Verwesungsprozess abgeben, doch als der leitende Gerichtsmediziner bei der Begutachtung plötzlich durch die morsche Decke bricht, sich schwere Verletzungen zuzieht und man bei seiner Bergung einen zugemauerten Raum inklusive zweier weiterer Leichen findet, ist Hunter plötzlich mittendrin im Geschehen und im neuen Fall, der der Polizei reichlich Kopfzerbrechen bereitet.

Wie immer, hat es Simon Beckett direkt auf den ersten Seiten geschafft, mich ins Geschehen zu ziehen und mich mit David Hunter, meinem liebsten forensischen Anthropologen auf Spurensuche zu schicken.
Dieser Fall hat uns beiden einiges abverlangt, nicht nur deshalb, weil wirklich vieles lange unklar war, sondern auch, weil es der gute Doktor immer wieder schafft, sich in Schwierigkeiten zu bringen.

Die Geschichte beginnt ein wenig ruhig, obwohl eigentlich gleich in den ersten Kapiteln so viel passiert, aber wie oben schon gesagt, bleibt zumindest was den Fall ansich betrifft, wirklich vieles lange unklar und alle tappen im Dunkeln. Dafür passiert rund um Hunter und den Fall jede Menge Interessantes, so das das Buch trotz fehlender Spannung, nicht einen Moment langweilig wurde.

Ich möchte hier nicht wirklich auf die Geschehnisse eingehen, um niemanden zu spoilern, aber es passiert wirklich unglaublich viel und das meiste davon ist alles andere als positiv für Hunter und das Team.

Was an Spannung in den ersten beiden Dritteln des Buches fehlt, holt Simon Beckett am Ende wieder raus. Auf den letzten 70 bis 80 Seiten überschlagen sich die Ereignisse plötzlich so heftig und spannend, das man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Immer wieder dachte ich: Oh nein ! und WAS ? Ich war wirklich komplett mitgerissen und wurde von Wendungen überrascht, die ich vorher zu keinem Augenblick habe kommen sehen.

Simon Beckett hat es eben, ich wiederhole mich, einfach drauf. Ganz besonders liebe ich ja seinen Schreibstil. Schon bei der Rezension zum letzten Band habe ich hervorgehoben wie unglaublich bildgewaltig und atmosphärisch Beckett schreibt. Er schafft es mit seinen Worten immer wieder, mich so gekonnt an die Schauplätze zu entführen, das ich wirklich denke ich bin dort und mich dann wundere, das ich es nicht bin, wenn ich das Buch kurz sinken lasse und mich in meiner gewohnten Umgebung finde.

Die Charaktere, allen voran natürlich Hunter, sind super ausgearbeitet, sehr authentisch, aber alles andere als stereotyp. Manchmal verschroben, immer ein bisschen kantig und kernig, aber gerade deswegen so besonders.

Mir hat dieser sechste Fall wieder einmal richtig viel Freude bereitet und ich werde einfach niemals genug von dieser Reihe haben ! Immer wieder eine absolute Leseempfehlung !