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InaVainohullu

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2019

Authentisch, feinfühlig, berührend ! Ein absolutes MUST READ !

Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen.
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Ava Reed ist mit ihrem neuen Buch etwas ganz ganz Großartiges gelungen. Auf ruhige, unaufgeregte, aber sehr feinfühlige Art sensibilisiert sie ihre Leser für Themen wie Depression und Angststörung und ...

Ava Reed ist mit ihrem neuen Buch etwas ganz ganz Großartiges gelungen. Auf ruhige, unaufgeregte, aber sehr feinfühlige Art sensibilisiert sie ihre Leser für Themen wie Depression und Angststörung und sorgt zeitgleich dafür, das ich mich als Betroffene noch nie so sehr verstanden gefühlt habe !!!

ALLES.NICHTS.UND GANZ VIEL DAZWISCHEN erzählt die Geschichte von Leni, einem ganz normalen Mädchen. Die Sommerferien sind vorbei und schulisch gesehen, befindet sie sich voll auf der Zielgeraden Richtung Abitur. Während ihre Mitschüler schon wissen, wie es für sie weitergehen wird und welche Laufbahn und Richtung sie einschlagen wollen, ist Leni allerdings ziemlich planlos. Und das setzt sie zunehmend unter Druck. Es beginnt schleichend, doch irgendwann da geht plötzlich gar nichts mehr !!! Leni rutscht in eine schwere Depression, entwickelt krasse Ängste und ist nicht mehr fähig auch nur eine Aufgabe zu bewältigen. Jeder Tag ist ein Kampf. Bis sie sich entschließt eine Therapie zu machen, bei der sie sich langsam aber stetig ins Leben zurückkämpft...

Ich habe schon einige Romane gelesen, in denen es um Depressionen und Panikattacken ging, aber noch nie fühlte ich mich, als selbst Betroffene, so verstanden, wie in "Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen." Und ich bin Ava so dankbar dafür, wie sie auf sensible, unaufgeregte, aber authentische Art auf diese psychischen Erkrankungen aufmerksam macht.

Es ist ihr immer wieder gelungen, in wenigen Sätzen dieses Gefühl zu beschreiben, das einen depressiven Menschen in einer seiner dunkelsten Stunden überfällt und es für den Leser und auch für nicht betroffene Menschen deutlich zu machen. Ich kenne dieses Gefühl, das Leni immer wieder erfasst, selbst so gut. Wenn dich von einem Moment auf den Nächsten diese bleierne Schwere erfasst, die zuschlägt wie eine Keule, die sich auf dein Bewusstsein legt, deine Gedanken vollkommen beherrscht und sich dann auf den Körper ausweitet, so das du kaum noch fähig bist dich zu bewegen und dich wie ein, in Gefahr geratener Schwimmer, aus einem Strudel kämpfen musst. Nur das du es manchmal eben einfach nicht alleine schaffst.

Leni ist stark, auch wenn sie es selbst erst überhaupt nicht sehen kann. Ich konnte mich absolut gut mit ihr identifizeren, weil ich ihren Weg auch schon selbst gegangen bin. Sie ist am Boden, weiß das sie es alleine nicht mehr aus diesem tiefen Loch schafft und ist deshalb bereit sich Hilfe zu suchen und eine Therapie zu machen. Doch natürlich ist auch das nicht so einfach. Man geht nicht mal eben in eine Klinik und schwupps ist man gesund, sondern es ist ein langwieriger, nervenaufreibender Prozess mit vielen Tiefen und herben Rückschlägen. Doch wie oben schon gesagt: Leni ist stark und es gelingt ihr, nicht zuletzt mit Hilfe von Matti, den sie in der Klinik kennenlernt und der sein eigenes Päckchen zu tragen hat, ihren Weg zurück ins Licht zu finden.

Mich hat dieses Buch auf so viele Arten und Weisen berührt, ich habe regelrecht mit Leni mitgekämpft und mir immerzu gewünscht, das sie diese schlimme Phase überwindet.

Ava Reed erzählt Lenis Geschichte auf eine ruhige, unaufgeregte, aber authentische und feinfühlige Art. Man merkt in jeder Zeile, wie sehr sie sich im Vorfeld mit den vorherrschenden Themen auseinandergesetzt hat und man merkt auch deutlich, das sie genau weiß wovon sie schreibt, denn es ist nicht nur ihr bisher bestes, sondern auch ihr persönlichstes Buch.

Danke Ava ! Immer wieder Danke ! Dafür, das du dieses Thema so gut umgesetzt hast, dafür, das du uns Betroffenen eine Stimme nach außen schenkst, von der ich sicher bin, das sie ganz ganz viele Menschen erreichen wird. Danke für Lenis und Mattis Geschichte.

ABSOLUTES MUST READ !!!

Veröffentlicht am 14.02.2019

Ein unglaublich toller Folgeband. Diese Reihe wird immer besser und hat Lieblingsbuchpotenzial !

Liebe und Lügen (Kampf um Demora 2)
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Kampf um Demora, das muss ich vorweg einfach mal deutlich sagen, ist eine Reihe, die mich absolut überrascht. Schon zum zweiten Mal !!!

Erin Beaty hat nicht nur einen wahnsinnig fesselnden Schreibstil, ...

Kampf um Demora, das muss ich vorweg einfach mal deutlich sagen, ist eine Reihe, die mich absolut überrascht. Schon zum zweiten Mal !!!

Erin Beaty hat nicht nur einen wahnsinnig fesselnden Schreibstil, der mich als Leserin nur so durch die Seiten fliegen lässt, sie schafft es nicht nur eine großartige Kulisse zu schaffen, sondern vor allem haut sie mich mit immer neuen, überraschenden Wendungen, regelrecht um.

Leider kann ich nicht auf den Inhalt eingehen, ohne zu spoilern. Selbst wenn ich es versuchen wollte, es ist bei dieser Reihe einfach nicht machbar, deshalb sollte niemand weiterlesen, der Band 1 noch vor sich hat und sich die Überraschungen nicht verderben möchte.

Sage hat es geschafft, sie hat eine angesehene Stellung am königlichen Hof, unterrichtet dort die Prinzessinnen, ist den ganzen Tag umgeben von Büchern und zählt die Tage, bis sie ihren Liebsten endlich wiedersieht.

Das Wiedersehen kommt schneller als gedacht, denn der Hauptmann wird an den königlichen Hof gerufen, wo er einen neuen, geheimen Auftrag bekommt. Nicht einmal Sage kann, will und darf er davon erzählen, doch Sage hat einen unglaublich guten Spürsinn und zieht schon recht bald ihre eigenen Schlüsse, die wiederum zu einem folgeschweren Entschluss führen: Sie wird sich der Truppe Soldaten anschließen und sie bei ihrem geheimen Auftrag begleiten. Weil der Hauptmann das um jeden Preis verhindern will, da er Sage in Sicherheit wissen möchte, nutzt diese ihren Draht zur Königin, die sich Informationen von ihr erhofft und sie so als Lehrerin für den Prinzen mitschickt.

Natürlich führt das zu allerlei Problemen und auch zu Spannungen in ihrer Beziehung zum Hauptmann.

Erin Beaty hat es wirklich geschafft, mich erneut zu begeistern und mit diesem zweiten Band noch einen draufzusetzen, auch wenn hier natürlich das ultimative Überraschungsmoment fehlt, den wir in Band 1 erlebt haben.

Sie schafft eine unglaublich großartige, neue Kulisse und hält die Spannung durchweg ziemlich hoch. Es fiel mir unglaublich schwer, das Buch auch nur eine Minute aus der Hand zu legen, weil auch einfach ständig Bewegung in der Geschichte ist und permanent etwas Neues und Aufregendes passiert.

Ganz großes Kopfkino mit ganz viel Spannung und Emotion. Ich freue mich schon unglaublich auf den finalen Band, auch wenn er erst 2020 erscheinen wird.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Leider ist Schönheit nicht alles !

The Belles 1: Schönheit regiert
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In Orléans gibt es keine natürlich schönen Menschen. Durch einen "Fluch" sind die Menschen von Natur aus eher fahl. Und trotzdem oder genau deshalb steht hier Schönheit über allem. Die BELLES sind seit ...

In Orléans gibt es keine natürlich schönen Menschen. Durch einen "Fluch" sind die Menschen von Natur aus eher fahl. Und trotzdem oder genau deshalb steht hier Schönheit über allem. Die BELLES sind seit ihrer Kindheit darauf geschult, alle Menschen schön zu machen. Mit ihren magischen Fähigkeiten verleihen sie den Frauen die tollsten Züge, die schönsten Haare, die reinste Haut. Sogar das Gemüt eines Menschen können sie verändern.
Camelia wird vom Königshof als die Favoritin erwählt und lebt ab sofort ein Leben in Luxus und reiner Schönheit. Je länger sie am Hof lebt, desto mehr dämmert ihr, das die Schönheit vielleicht doch nur schöner Schein ist....

Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll, denn ich habe fast ausschließlich Kritikpunkte.

Vielleicht beginnen wir mal bei den positiven Dingen.

Das Cover und die Aufmachung des gesamten Buches sind atemberaubend schön. Von außen ein Traum, zieht sich die Schönheit, die hier in jedem Sinne das vorherrschende Thema ist, auch durchs Innere. Die Kapitelanfänge sind mit Blumen geschmückt und in die Buchdeckel sind wunderschön gestaltete Karten vom Königreich Orléans gedruckt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen, ein bisschen poetisch und sehr französisch angehaucht. Das hat mir persönlich sehr gut gefallen. Noch besser fand ich allerdings den Weltenentwurf. Dhonielle Clayton schafft eine unglaublich schöne Welt, überall stehen Blumen in voller Blüte, Farben wohin man blickt, Süßigkeiten und kleines Gebäck in Hülle und Fülle. Es ist wirklich atemberaubend und sehr anschaulich beschrieben.

Manchmal war es für meinen Geschmack aber auch ein wenig ausschweifend. Die Autorin hält sich viel mit Nichtigkeiten auf, beschreibt immer wieder diverse Schönheitsartikel, was auf Dauer ein wenig nervt, weil sich sehr vieles wiederholt.

Und damit komme ich auch schon zu den negativen Punkten.

Auch wenn die Autorin in ihrem Nachwort schreibt, das sie dem Schönheitswahn mit ihrem Buch entgegenwirken will, tut sie in der Geschichte selbst, tatsächlich das genaue Gegenteil und vermittelt, das es eine Schande ist, auch nur einen einzigen Makel zu haben. Da kann ich auch noch so sehr versuchen, zwischen den Zeilen etwas herauszulesen, die Botschaft kommt nicht an und geht komplett in die falsche Richtung. Gerade in Bezug auf die empfohlene bzw. angesprochene Lesergruppe, nämlich Menschen im Alter von 12 bis 17 Jahren finde ich diese Thematik verwerflich umgesetzt. Was soll die Geschichte einem Teenie vermitteln, der seinen Weg im Leben noch sucht und sich häufig eh schon an den Schönen und Reichen, Promis und Co. orientiert ? Das sie nichts wert sind, wenn sie diesen Idealen nicht entsprechen ? Nein, sorry, das ist ein Punkt an dem mir wirklich die Hutschnur hochgeht und die mir auch niemand schönreden kann.

ACHTUNG SPOILER:
Im Buch gibt es eine Szene, bei der ich regelrecht explodiert bin.
Es gibt eine Mutter, die ihr Kind hässlich findet, also lässt sie das junge Mädchen, ich glaube sie war 11, von einer Belle so verändern wie es ihr gefällt. Das das Mädchen dabei Schmerzen leidet, ist der Mutter vollkommen egal. Ihr einziger Kommentar gegenüber der Belle ist, das sie immer so ein Theater veranstalten würde.
SPOILER ENDE

Hätte die Autorin die Geschichte anders gelöst und beispielsweise eine Rebellion der Protagonistin, gegen dieses ganze Schönheitssystem ausbrechen lassen, so wie ich mir das zu Anfang von der Geschichte erhofft hatte, dann wäre das ein klares Zeichen gewesen. Doch so etwas wie eine Rebellion gibt es leider gar nicht. Die Protagonistin ist ein graues Mäuschen, das sich für ihre Stellung viel zu sehr herumschubsen lässt und nur ganz ganz zögerlich realisiert, das dieser ganze Wahn eigentlich verrückt ist. Die Entwicklung von Camille dauerte mir leider viel zu lange und war auch, wie auch die sämtlicher anderer Figuren, absolut oberflächlich. Bis zum Ende konnte ich keinen Charakter benennen, der mich wirklich interessiert hätte, weil sie alle ziemlich fad sind. Dafür, das sie doch alle so wunderschön sind, sind sie einfach total langweilig.

Bis auf Sophia, die ist in meinen Augen eine Sadistin, die es liebt, all ihre Höflinge und Untergebenen zu piesacken und zu triezen. Das Schlimmste: Man lässt sie gewähren. Keiner der Höflinge stellt sich gegen sie, selbst die Königin ist zu schwach um ihrer eigenen Tochter Einhalt zu gebieten. Das hat mich unglaublich zornig gemacht, denn Sophia stellt andere Leute nicht nur bloß und "mobbt ein bisschen". Sie geht über Leichen !

Nicht nur Camille und alle anderen erdulden das, besonders geärgert habe ich mich über Ambra, Camilles beste Freundin, die dieses Spiel ebenfalls mitspielt, einfach nur, weil sie von Neid gegenüber Camilles Stand als Favoritin, zerfressen ist und meint sich beweisen zu müssen.

Ein weiterer Kritikpunkt ist diese völlig unnötige Liebesgeschichte, bei der ich mich frage, warum die Autorin diese überhaupt eingebaut hat. Sie wirkte auf mich komplett konstruiert und ich habe bei keinem der beiden "Verliebten" auch nur den Hauch von Gefühlen wahrgenommen. Tatsächlich hätte ich sogar viel mehr Potenzial in einer anderen Konstellation gesehen.

Bis zum Ende hatte ich die Hoffnung, das es vielleicht doch noch einen richtig dollen und rebellischen Showdown gibt, doch auch hier wurde ich enttäuscht. Es gibt zwar einen Wendepunkt, der war für mich jedoch recht vorhersehbar und somit wenig überraschend.

So sehr ich mich auch bemühe, positive Aspekte an der Geschichte zu finden und zu erkennen, es gelingt mir nicht. Stattdessen werden die negativen Punkte immer mehr, je länger ich darüber nachdenke.

Und wenn ich ehrlich bin, dann ärgert mich das sehr, einfach weil die Idee gar nicht mal schlecht war. Die Autorin hätte aus der Geschichte etwas richtig Großes und Gutes entstehen lassen können, hat sie aber nicht.

Ich habe lange abgewägt, wie ich das Buch bewerten soll, denn ich vergebe ja generell nur volle und keine halben Punkte. Da die negativen Aspekte aber einfach total überwiegen, habe ich mich nun auf die niedrigere Wertung festgelegt und bin aktuell auch ehrlich unsicher, ob ich die Geschichte weiterverfolgen und Band 2 überhaupt lesen möchte.

Veröffentlicht am 09.02.2019

Ein solider Reihenauftakt ! Ich freue mich auf mehr !

Echo Killer
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Der Grund, warum ich diesen Thriller unbedingt lesen wollte, obwohl ich ja mittlerweile wirklich sehr selten Thriller lese, ist recht simpel: es lag an der Autorin.

Christi Daugherty ist nämlich keine ...

Der Grund, warum ich diesen Thriller unbedingt lesen wollte, obwohl ich ja mittlerweile wirklich sehr selten Thriller lese, ist recht simpel: es lag an der Autorin.

Christi Daugherty ist nämlich keine Geringere als C.J. Daugherty, die vor einigen Jahren die NIGHT SCHOOL Reihe geschrieben hat, von der ich, auch heute noch, ein riesengroßer Fan bin. Ihren ersten Thriller habe ich dann aber tatsächlich eher durch Zufall entdeckt, weil ihn ein anderer Blogger in den Social Medias angekündigt hatte.

Und ich bin froh darüber, denn das Cover ist doch recht unauffällig, irgendwie typisch amerikanisch, fast schon nichtssagend und da Thriller nicht unbedingt zu meinem Beuteschema gehören, wäre mir ECHO KILLER fast entgangen.

Gut, das es anders gekommen ist, denn auch in diesem Genre hat es die Autorin echt drauf und hat mich sehr begeistert, auch wenn die Geschichte ein bisschen anders ist, als man vielleicht erwarten würde.

Harper McClain ist Polizeireporterin und immer auf der Jagd nach einer guten Story. Als sie von einem Mordfall Wind bekommt und sich gemeinsam mit ihrem Fotografen Miles an den Tatort begibt, da ahnt sie nicht im Geringsten, das sie von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt werden könnte. Eine Frau wurde ermordet und als die Polizei ein kleines Mädchen aus dem Haus bringt, da fühlt sich Harper in ihre Kindheit versetzt. Der Tatort spiegelt exakt das Szenario wider, das sie vor 15 Jahren vorgefunden hat, als sie von der Schule nach Hause kam und ihre Mutter kaltblütig ermordet auf dem Küchenfußboden fand.

Die Ähnlichkeit, nein, das exakte Ebenbild, kann einfach kein Zufall sein und das lässt Harper keine Ruhe. Sie gräbt in beiden Fällen, versucht Verbindungen zu finden, setzt dabei ihre unglaublich guten Kontakte zur Polizei aufs Spiel und bringt sich vor allem selbst in die Schußlinie....

Ich mochte Harper als Protagonistin unheimlich gerne, sie ist ziemlich taff, nicht auf den Mund gefallen und hat ihr Leben ziemlich gut im Griff, wenn man bedenkt, welches Trauma sie mit sich herumträgt.

Den Schreibstil der Autorin fand ich unglaublich einnehmend, obwohl ich sagen muss, das für einen klassischen Thriller deutliche Spannungsbögen gefehlt haben. Trotzdem hat sie es unterschwellig irgendwie geschafft eine Atmosphäre zu erzeugen, die mich nicht losgelassen und immer weiter in der Geschichte voran getrieben hat. Es war nicht eine Sekunde langweilig und egal, wie sehr ich mich angestrengt habe, die Puzzleteile zu sammeln und zu einem großen Ganzen zusammenzufügen, es ist mir nicht gelungen und ich wurde am Ende richtig überrascht.

Es bleiben ein paar Fragen offen, die mir regelrecht unter den Nägeln brennen und genau deshalb bin ich sehr froh, das es im Englischen bald einen zweiten Band geben wird, auf den ich mich schon jetzt sehr freue.

Veröffentlicht am 07.02.2019

Polarexpress meets Hogwarts ! Ein toller Reihenauftakt !

Der Welten-Express 1 (Der Welten-Express 1)
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Ursprünglich wollte ich DER WELTENEXPRESS eigentlich gar nicht lesen. Zwar sprang mir das Buch in der Vorschau 2018 aufgrund des wirklich schönen Covers ins Auge, aber es fiel nicht in die empfohlene Altersgruppe ...

Ursprünglich wollte ich DER WELTENEXPRESS eigentlich gar nicht lesen. Zwar sprang mir das Buch in der Vorschau 2018 aufgrund des wirklich schönen Covers ins Auge, aber es fiel nicht in die empfohlene Altersgruppe zu der ich sonst so greife.

Umso besser also, das mir der Verlag im vergangenen August Überraschungspost inklusive einer persönlichen Empfehlung zukommen ließ. Das Bloggerteam hat mir das Buch so schmackhaft gemacht, das ich ihm eine Chance geben wollte.

Der Klappentext klang interessant und löste direkt den Gedanken: POLAREXPRESS MEETS HOGWARTS bei mir aus. Beides liebe ich sehr, weswegen ich noch gespannter auf die Geschichte von Flinn war.

Und tatsächlich wurde ich in Bezug auf das "Magische" das ja bei beidem vorhanden ist, nicht enttäuscht. Anca Sturm hat ein ganz wundervolles und faszinierendes Setting geschaffen. Der Weltenexpress erschien mir wie ein fantastischer Ort voller Leben. Immer wieder gibt es beim Lesen kleine, feine Dinge zu beobachten, das hat mir unglaublich gut gefallen.

Auch die Protagonisten schloss ich schnell ins Herz, wobei ich sagen muss, das mir Flinn als Hauptprotagonistin fast ein wenig zu fad erschien. Vielleicht war das von der Autorin aber auch so gewollt, denn Flinn ist eher ein unscheinbares Kind, das auch von ihrer Familie nicht wirklich wahrgenommen wird. Als ihr Bruder Jonte vor zwei Jahren verschwand, da wurde es für sie nur noch schlimmer, denn die Mutter versank in ihrer Trostlosigkeit und ich hatte bei Flinns Erzählung das stete Gefühl, das sie selbst im Lauf der Jahre immer blasser für ihre Umgebung wurde. Das tat mir unglaublich leid und umso mehr habe ich mich gefreut, als sie im Weltenexpress Freundschaften zu schließen.

Ich mochte die Geschichte wirklich sehr gerne, auch wenn es an der ein oder anderen Stelle vielleicht ein wenig holprig wurde und die Autorin, besonders die erwachsenen Figuren, hat zu nachlässig wirken lassen. Auch die eigentliche Grundidee könnte noch ein bisschen mehr ausgebaut und spannender werden. Man darf allerdings auch nicht außer Acht lassen, das es sich bei dem Buch sowohl um ein Kinderbuch, als auch um ein Debüt handelt. Kinder sehen Dinge oft mit ganz anderen Augen, als wir Erwachsenen, weniger engstirnig und streng. Anca Sturm hat einen wirklich tollen Auftakt geschaffen und ich bin sicher, das es ihr mit der Fortsetzung gelingen wird, noch ein bisschen ausführlicher und detaillierter in der Handlung und auch in Bezug auf die Figuren zu werden. Ich freue mich jedenfalls sehr darauf, Flinns Suche nach ihrem Bruder und auch nach sich selbst, weiter zu verfolgen.