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Veröffentlicht am 26.07.2017

Eine sehr süße Geschichte, die dem Hype aber nicht gerecht wird !

Fangirl
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Seit über einem Jahr kreuzt FANGIRL nun schon meinen virtuellen Weg auf diversen Social Media Plattformen. Ein Jahr lang habe ich immer wieder überlegt ob ich mir die englische Ausgabe nun kaufen oder ...

Seit über einem Jahr kreuzt FANGIRL nun schon meinen virtuellen Weg auf diversen Social Media Plattformen. Ein Jahr lang habe ich immer wieder überlegt ob ich mir die englische Ausgabe nun kaufen oder es doch lieber erst einmal lassen soll. Der Hype um dieses Buch war RIESIG.
Als es dann im Frühjahr hieß, das das Buch nun auch endlich auf Deutsch erscheinen wird, da war meinerseits also ziemlich schnell entschieden: LESEN !
Und so hab ich es mir nun am letzten Wochenende gemütlich gemacht und bin abgetaucht in die Welt von Cath, Wren und Simon Snow.

Cath und Wren sind Zwillinge und waren bisher immer unzertrennlich. Dies soll sich ändern, denn Wren möchte endlich einmal unabhängig sein und versuchen ihren eigenen Weg zu finden und dies erwartet sie auch von Cath. Wenn es allerdings nach ihr ginge, dann würde sich niemals etwas verändern. Cath lebt in ihrer eigenen Welt, in der es kaum Raum für Dinge gibt, die nicht mit "Simon Snow", dem Helden ihrer Lieblingsbücher zu tun haben. Cath ist besessen, sie liebt die Bücher, kennt die Filme auswendig und ihre wohl größte Leidenschaft neben Snow selbst, sind die Fanfictions die sie über ihn schreibt.
Sie ist so sehr in dieser Welt gefangen, das sie gar nicht merkt, wie viel LEBEN sie eigentlich verpasst, bis Reagan, ihre Mitbewohnerin, deren Freund Levi und Nick auftauchen und ihr zeigen, das das Leben mehr zu bieten hat, als eine Traumwelt.

Rainbow Rowell hat mit FANGIRL; übrigens der erste Roman den ich von ihr gelesen habe, obwohl Eleanor & Park seit gefühlten zwei Jahren im Regal stehen; einen süßen Coming-of-Age Roman geschaffen, der mich sehr gut unterhalten hat, dem der weltweite Hype meiner Meinung nach jedoch nicht gerecht wird.
Warum das so ist, dazu komme ich direkt.

Im Wesentlichen dreht sich die Geschichte um Cath, die sich dringend von ihrer Schwester abnabeln muss. Bisher haben die beiden ihr komplettes Leben miteinander verbracht und ich möchte zwar nicht behaupten, das sie deshalb keine eigenständig denkenden Persönlichkeiten sind, aber Cath hat sich schon immer sehr an ihrer Schwester orientiert und muss dringend ihren eigenen Weg finden. In gewisser Weise haben mich manche ihrer Charakterzüge an mich selbst erinnert. Wo Wren die offene, lebhafte und quirlige Schwester ist, ist Cath eher introvertiert. Sie umgibt sich nicht gerne mit Menschen, schon gar nicht mit Fremden, sie hat einige Macken und ist in vielen Dingen unsicher. Einzig beim Schreiben ihrer Fanfictions geht sie auf und kommt komplett aus sich heraus.

Als sie nun ans College kommt, da muss sie sich einigen Herausfoderungen stellen. Zum einen ist da das Abnabeln von Wren; sie muss aber auch ihre Ängste überwinden. Hierbei bekommt sie unerwartete Hilfe von ihrer Mitbewohnerin Reagan, die am Anfang ganz schön zickig rüberkommt, aber eigentlich das Herz auf dem rechten Fleck hat. Immer in deren Nähe ist Levi, der immer lächelt, den alle zu mögen scheinen und der, warum auch immer, ständig im Zimmer der Mädchen abhängt und der früher oder später ziemlich irre Gefühle in Cath weckt und sie aus ihrem Schneckenhaus und vom PC weg lockt.

DER NÄCHSTE ABSATZ KÖNNTE LEICHTE SPOILER ENTHALTEN !

Mir gefiel die Geschichte gut, doch leider hat die Autorin, für meinen Geschmack, den Fehler gemacht, zu viele Themen in die Geschichte einzubringen, die sie nur mäßig umgesetzt und aus- bzw. zu Ende geführt hat. Da gibt es zum Beispiel Probleme mit dem Vater, der schon immer in seinem Job aufgegangen ist, der sich aber damit auch gerne übernimmt und dann manische Verhaltensweisen an den Tag legt. Als seine Töchter ausziehen kommt er alleine nur schlecht zurecht. Dann ist da das Problem mit der Mutter, die Rowell als den Buhmann darstellt. Sie hat ihre Töchter verlassen, weil sie sich überfordert fühlte, taucht nun, nach Jahren, aber wieder auf und spaltet ihre Töchter in zwei Lager. Was mich hieran störte war, das sie im Verlauf einfach wieder verschwindet und keine wirklich bedeutende Rolle mehr spielt. Ja klar, man kann jetzt auch zwischen den Zeilen lesen und sich am Ende ausmalen, wie es wohl mit dem Verhältnis zwischen ihr und ihren Töchtern weitergeht, für die Rahmenhandlung hat diese ganze Mutter-Tochter-Geschichte nach meinem Empfinden aber überhaupt keinen Mehrwert.

*****

Ein weiterer Punkt der mich schon regelrecht genervt hat, war Simon Snow ! An und für sich fand ich die Idee mit der Fanfiction ganz gut, auch wenn ich selbst mit solchen Dingen überhaupt nichts anfangen kann. Was mich hierbei aber störte waren mehrere Dinge. Zum Einen hat mich die Geschichte von Simon Snow unglaublich an Harry Potter erinnert. Zum Anderen fand ich die Passagen die Cath im Buch vorliest oder die am Ende eines jeden Kapitels stehen viel zu lang und irgendwie auch überflüssig. Klar, Cath lebt für diese Bücher und deren Figuren, aber ich fand die Abschnitte einfach uninteressant, weil sie keine komplette Geschichte ergeben. Schwierig und zwar richtig.

Hätte die Autorin an den Ausschnitten aus Simon Snow und der Fanfiction ein wenig gespart und stattdessen mehr Informationen und Bemühungen in die Problembewältigung der einzelnen Protagonisten investiert, dann hätte mich das glücklicher gemacht.

Was mir sehr gut gefallen hat, war die zarte Liebesgeschichte zwischen Cath und "Verrate ich nicht", ihre Entwicklung ansich und auch die Authentizität der Protagonisten die ich wirklich alle sehr gerne mochte, eben weil sie so echt und lebendig wirkten.
Auch der Schreibstil war prima. Leicht und flüssig zu lesen, unaufgeregt aber doch so packend das ich immer wissen wollte wie es weitergeht und wie sich alles entwickelt.

Ihr merkt schon, ich bin in meiner Meinung ein wenig zwiegespalten. Es fällt mir auch wirklich schwer das Buch zu bewerten, denn ich bin weder so begeistert wie viele andere Leser und Blogger, ich bin aber auch nicht sonderlich enttäuscht, denn ich hatte wirklich tolle und amüsante Lesestunden. Ich denke ich bin nur einfach mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen, eben weil es im Vorfeld diesen Wahnsinns-Hype gab.

Nach langem Gedankenwirrwarr tendiere ich zu 3,5 Cupcakes. Da es in der Bakery aber keine halben Sachen gibt entscheide ich mich für sehr gute 3 von 5 Cupcakes !

Veröffentlicht am 24.07.2017

GENIAL, GEWALTIG, DÄMONISCH !!!

Demon Road (Band 2) - Höllennacht in Desolation Hill
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Amber hat dem Leuchtenden Dämon ein Schnippchen geschlagen. Allerdings nicht ohne Konsequenzen, denn natürlich lässt ein mächtiger Dämon niemals eine Schmach über sich ergehen und kriegt immer das was ...

Amber hat dem Leuchtenden Dämon ein Schnippchen geschlagen. Allerdings nicht ohne Konsequenzen, denn natürlich lässt ein mächtiger Dämon niemals eine Schmach über sich ergehen und kriegt immer das was er haben will.

Kurzerhand hetzt er Amber und ihrem treuen Gefährten und Beschützer Milo seine Höllenhunde auf den Hals und jagt die beiden so über die schwarzen Straßen der USA.

Zuflucht finden sie schließlich in Desolation Hill, einem kleinen, auf den ersten Blick verschlafen wirkenden Örtchen in Alaska. Doch auch hier währt das Glück und der schwache Hauch von Sicherheit nur sehr kurz, denn mit dieser Stadt stimmt etwas ganz und gar nicht...

Meinung:
Yeah, endlich ist Band 2 der DEMON ROAD Reihe von Derek Landy erschienen, den ich seit Band 1 ja schon ein bisschen vergöttere, aufgrund seiner Kreativität und seiner skurrilen Ader, die er in seine Figuren und in die Geschichte um Amber einfließen lässt.

Wer kein großer Fan von Dialogen a la Pulp Fiction, von Gemetzel, Splatter und geballter Action ist, dem empfehle ich direkt einmal die Finger von dieser Reihe zu lassen, denn für Ambers Erlebnisse braucht man stellenweise schon einen recht festen Magen und sollte auch keine Angst vor durch die Gegend fliegenden Eingeweiden und jeder Menge Blut haben.

Davon fließt hier nämlich mal wieder reichlich, denn in Desolation Hill ist nichts so wie es scheint und unsere beiden Helden sehen sich mit Problemen von ziemlich großem Ausmaß konfrontiert. Eigentlich dachte Amber sie sei hier vor den Höllenhunden sicher, denn die können die Stadtgrenzen nicht passieren, doch auch im Innern der Stadt schlummern unerwartete Gefahren und die Höllennacht, ein "Festival", bei dem die Einwohner keine Fremden dulden, steht kurz bevor.
Das hat natürlich seine Gründe, die sich dem Leser im Verlauf der Handlung immer mehr erschließen und ihn so manches Mal vor Furcht erzittern lassen.

Derek Landy hat es echt drauf, mich in seine schräge Welt zurückzuziehen. Er knüpft mit "Höllennacht in Desolation Hill" direkt an den Vorgänger an und schleudert mich sofort wieder ins Geschehen. Ich hatte von Anfang an wieder dieses Gefühl an Ambers Seite zu stehen und ein Teil ihrer kleinen Crew, die ja sonst eigentlich nur aus Milo und seinem Truck besteht, zu sein.

Amber ist ein gutes Stichwort, denn das Dämonenmädchen hat mich auch in Band 2 wieder komplett für sich einnehmen und begeistern können. Allmählich greift die Selbstsicherheit die sie in ihrer Dämonengestalt spürt, auch auf die "menschliche" Amber über. War sie in Band 1 noch ein introvertiert wirkender Teenager ohne Freunde, Ziele und Perspektiven, ja fast schon ein graues Mäuschen, so blüht sie in Band 2 auf, ist mutig und taff und stellt sich allen Problemen eher mit einem Hauch von Schalk in den Augen. Sie legt an Selbstbewusstsein zu und ehe sie sichs versieht, hat sie eine ganze Horde bunt gemischter Leute um sich gescharrt, die ihr im Kampf gegen "die Bösen" unterstützend zur Seite stehen.

Hierzu gehören neben dem düsteren Milo, den ich schon erwähnt habe und der auch weiterhin ein wandelndes Mysterium bleibt, was den Reiz an der Figur nur noch größer macht, zumindest für mich, in Band 2 auch eine vierköpfige Clique selbsternannter Dämonenjäger mit Hund und zwei alte Schauspieler, die fest entschlossen sind, einen Mord aufzuklären.

Ich weiß nicht ob ich die einzige Leserin bin, die bei den Figuren immer an diverse Filme und Comics denken musste. Die Clique beispielsweise hat mich an die Protagonisten der Serie SCOOBY DOO erinnert ( nur der Hund konnte nicht sprechen ), bei den beiden Schauspielern hatte ich immer Walter Matthau und Jack Lemmon vor Augen ( Ein ungleiches Paar ), die sich permanent kabbelten und amüsante Wortgefechte lieferten und einer der Hauptbösewichte dieses Romans hat mich auf unheimliche Art und Weise an den SLENDERMAN erinnert.

Ich mochte das sehr ! Vorallem die Kombination war gelungen und sorgte für abwechslungsreiche Handlungen.

Durch die wechselnden Perspektiven und Handlungsstränge ( ja, es sind mehrere, die aber alle zusammenlaufen ) bietet Landy zudem eine absolut abwechlsungsreiche Lektüre. Während ich mich bei der ein oder anderen Sarkasmus-getränkten Unterhaltung vor Lachen ausschütten konnte, rauschte mir bei anderen Szenen das Adrenalin nur so durch den Körper oder aber mir gefror fast das Blut in den Adern. Es gab aber auch Momente, da wurde mir fast übel, denn Derek Landy schreibt nicht nur locker und spannend, sondern auch ziemlich detailliert. Ihr werdet an meine Worte denken, wenn Euch beim Lesen das erste Mal Blut und abgerissene Körperteile um die Ohren fliegen.

Ich habe lange überlegt ob ich diese Reihe wohl guten Gewissens auch jungen Lesern; der Verlag empfiehlt die Reihe ab 14 Jahren; weiterempfehlen kann und kam nach langem Hin und Her zu dem Schluss, das Jugendliche heute wohl weitaus besser mit so viel Gewalt in Büchern umgehen und diese kompensieren können, als wir "älteren" Leser vielleicht denken. Also ja, ich kann sie definitiv weiterempfehlen.

Das Ende kam mit einer großen Überraschung, für meinen Geschmack mal wieder viel zu schnell ( ich finde die Geschichte einfach zu gut und war noch nicht bereit mich von Amber zu verabschieden ) und mit dem Hinweis darauf, das Band 3 erst im Frühjahr 2018 erscheinen wird. Wie soll ichs bis dahin nur aushalten ???

Fazit:
Auch mit Band 2 seiner DEMON ROAD Reihe hat mich Derek Landy wieder komplett abgeholt. Ich liebe seinen rasanten Erzählstil, seine skurrilen Figuren, die Kombination aus sarkastischem Humor, knallharter Action und seinen scheinbaren Hang zum Splatter.

Wer eher zartbesaitet ist und kein Blut sehen kann, der sollte von dieser Reihe wohl lieber die Finger lassen, denn Landy schreibt sehr anschaulich und detailliert.

Allen anderen möchte ich die Reihe aber unbedingt ans Herz legen, sie ist GENIAL, GEWALTIG und DÄMONISCH und macht einfach so viel Spaß !!!

Veröffentlicht am 18.07.2017

Leider fehlt hier der besondere Charme, der Austens Werke so einzigartig macht.

Vermählung
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"Stolz und Vorurteil" ist eines von ganz wenigen Büchern, in dem ich mich immer wieder und wieder und wieder vergraben kann und das ich heiß und innig liebe.
Dementsprechend gespannt und euphorisch war ...

"Stolz und Vorurteil" ist eines von ganz wenigen Büchern, in dem ich mich immer wieder und wieder und wieder vergraben kann und das ich heiß und innig liebe.
Dementsprechend gespannt und euphorisch war ich natürlich, als ich auf diese Adaption aus Curtis Sittenfelds Feder aufmerksam wurde.

Das Cover, anmutig und liebreizend und somit unglaublich passend gestaltet, ließ mein Herz ebenfalls freudig höherschlagen und es war recht schnell beschlossene Sache: Ich muss diesen Roman lesen; auch wenn ich noch im Hinterkopf hatte, das das letzte Retelling eines Austen-Romans, das bei Harper Collins erschien, eher negativ bewertet wurde.

Ich wollte mich allerdings nicht beirren und verunsichern lassen und versuchte, weitestgehend vorurteilsfrei an die Geschichte heranzugehen.

Zu Beginn fand ich sie amüsant und die Idee, das man die altbekannte Geschichte in die heutige Zeit überträgt und mit modernen Themen und Kulissen würzt, gefiel mir sehr.
Ich fand mich im Kreise der Familie Bennett, in der Adaption alle deutlich älter als im Original, und fühlte mich direkt wohl, da Curtis Sittenfeld versuchte die Charakterzüge der einzelnen Protagonisten weitestgehend zu erhalten, sie aber auch mit neuen Eigenheiten ausstaffierte.

Zu Beginn, ja, da war alles wirklich nett und unterhaltsam zu lesen. Doch je weiter ich in der Geschichte voran kam, je mehr vermisste ich das Herz und die Seele, die Jane Austens Original zu einer so besonderen Geschichte machten. Sie hatte eine unglaublich gute Beobachtungsgabe für ihr Umfeld, die sie beim Schreiben auf ihre literarischen Figuren anwandte. Ihre Romane haben einen ganz eigenen Charme und diesen kann man leider nicht kopieren.

So sehr sich Curtis Sittenfeld also auch bemühte, sie konnte mich nur anfangs für sich gewinnen und ich verlor im Verlauf immer weiter die Lust, denn auch inhaltlich nimmt die Geschichte eine andere Richtung, als das Original.
Leider keine Gute. Die Figuren werden im Verlauf oberflächlicher, die Geschichte ziemlich langatmig und entnervend. Und Darcy ? Der ist für mich kein wahrer Darcy. Leider.

Fazit:
Ich denke das es generell unglaublich schwer ist, sich daran zu versuchen, so großartige und einzigartige Werke wie die von Jane Austen zu adaptieren. Curtis Sittenfeld beginnt gut, doch im Verlauf ihrer modernen Interpretation des Klassikers "Stolz und Vorurteil", merkt man einfach, das ihrer Geschichte der einmalige Charme fehlt, der Jane Austens Romane so großartig macht.

So ist "Vermählung" zwar eine nette, unterhaltsame Geschichte, kann aber für mich leider nicht annähernd mit dem Original mithalten.

Veröffentlicht am 11.07.2017

Ich hatte MEHR erwartet...

Stormheart 1. Die Rebellin
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Es gibt so Bücher, die möchte ich wirklich gerne mögen. Da möchte ich innerlich jubeln und mich der Meinung all meiner lieben Bloggerkollegen und Buchfreunde anschließen und sagen: Jaaa ! DIESES Buch MÜSST ...

Es gibt so Bücher, die möchte ich wirklich gerne mögen. Da möchte ich innerlich jubeln und mich der Meinung all meiner lieben Bloggerkollegen und Buchfreunde anschließen und sagen: Jaaa ! DIESES Buch MÜSST ihr einfach lesen.

STORMHEART war genau so ein Buch. Die Idee klang frisch und aufregend und ich versprach mir wirklich Großes, doch dann kam alles anders und leider, ich muss Euch enttäuschen, wird es keine Begeisterungsstürme meinerseits geben.
Wenn ich ehrlich bin, dann hat mich die Geschichte um Aurora sogar eher aufgehalten als unterhalten.

Dabei fing das Buch wirklich gut an.

Aurora ist ein sogenannter Sturmling, Nachfahrin des Königshauses Caelira, dazu bestimmt, durch spezielle Fähigkeiten ihr Land und ihr Volk vor den mächtigen Stürmen zu bewahren.
Das Dumme ist nur: Aurora besitzt keine Fähigkeiten.
Um ihr Geheimnis zu wahren, soll sie den Prinzen Cassius heiraten, einen hochtalentierten und begabten Sturmling.
Aurora will diese Heirat um jeden Preis verhindern und als sie auf dem Schwarzmarkt auf den charismatischen Lock und eine Truppe Sturmjäger trifft, eröffnen sich ihr plötzlich ganz neue Wege und Möglichkeiten.
Sie flieht aus dem Palast, schließt sich dem Trupp an und muss schon bald erkennen, das in ihr vielleicht doch ein paar außergewöhnliche Fähigkeiten schlummern...

Wie gesagt, die Geschichte fing gut an. Cora Carmack wirft mich direkt ins Geschehen und weiß mich auf den ersten Seiten direkt in ihren Bann zu ziehen. Ich tauchte ab in eine mir völlig neue und fremde Welt, in der Stürme eine zentrale Rolle spielen. Wo sich in anderen Büchern die Menschen bekriegen, sind es hier die Stürme, die die ärgsten Feinde der Menschheit sind und so etwas wie ein Wesen und eine Seele besitzen, das es zu bekämpfen gilt.

Die Idee ist wirklich toll, ich wiederhole mich, weil sie einfach neu und anders ist, doch die Umsetzung hat meinen Geschmack letzten Endes einfach nicht getroffen, weil sich die Autorin im Verlauf auf zu viele Nichtigkeiten konzentriert, die den Spannungsbogen eher ausbremsen als ihn voranzutreiben. Und was mich wirklich an den Rand des Wahnsinns getrieben hat, waren die Zickereien zwischen Lock und Rora. Ich kann dieses endlose Hin und Her nicht ab und was mich außerdem aufregte, war, das Aurora, für mein persönliches Empfinden, ziemlich hochnäsige und besserwisserische Züge an den Tag legte. Zwar hat sie sich in ihrem Leben reichlich Wissen über die Stürme und alles was dazu gehört angeeignet, doch manchmal würde es ihr gut tun, nicht auf theoretisches Wissen, sondern direkt auf die Erfahrungen der Sturmjäger zu bauen.

Überhaupt ist sie eine Protagonistin mit der ich nur sehr schwer warm wurde. Da sie ihr Leben lang ihre nicht vorhandenen Fähigkeiten verheimlichen musste, ist sie ein sehr einsamer Mensch. Sie hat keine Freunde und selbst die Bediensteten gehen ihr eher aus dem Weg. Dies sorgt dafür, das sie gerade zu Beginn ein wenig kühl und distanziert rüberkommt. Einerseits finde ich diesen Charakterzug sehr gut, weil es aufgrund ihres bisherigen Lebensverlaufs realistisch erscheint, aber andererseits fällt es mir schwer mich in sie hineinzuversetzen.

Interessant fand ich dagegen Cassius Lock, der jede Menge Ecken und Kanten hat und den eine dunkle, geheimnisvolle Aura umgibt.

Letzten Endes komme ich mit mir selbst überein, das "STORMHEART" für mich eher im Mittelfeld liegt. Es ist ein solider Auftakt, dem im Mittelteil ein wenig die Puste ausgeht, der aber von der Idee her wirklich super war. Um mich bei der Stange zu halten und mich dazu zu verleiten auch die Folgebände zu lesen, muss Cora Carmack in Band 2, der erst im nächsten Frühjahr erscheinen wird, aber definitiv eine Schippe drauflegen.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Ein großartiges Buch, das sich mit aktuellen Themen auseinandersetzt und in dem ganz viele Emotionen stecken !

Stell dir vor, dass ich dich liebe
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STELL DIR VOR, DASS ICH DICH LIEBE ist so ein wundervolles Buch, das sich mit aktuellen Themen wie Bodyshaming und Mobbing, mit Vorurteilen, aber auch mit einer besonderen Krankheit beschäftigt. Es ist ...

STELL DIR VOR, DASS ICH DICH LIEBE ist so ein wundervolles Buch, das sich mit aktuellen Themen wie Bodyshaming und Mobbing, mit Vorurteilen, aber auch mit einer besonderen Krankheit beschäftigt. Es ist ein Buch darüber, das es ABSOLUT okay ist, so zu sein wie man ist. Und ein Buch, das ihr Euch unbedingt alle auf die Wunschliste setzen solltet !!!

Das schon einmal vorab. Dabei hätte es das Buch vermutlich niemals in mein Regal geschafft, wenn mir im Vorfeld nicht bereits der englische Titel und das dazugehörige Cover bekannt gewesen werden, denn die Deutsche Ausgabe ist, tja wie soll man sagen: Pink ! Sehr sehr pink und auch das Motiv hat für meinen Geschmack einen zu unbedeutenden Bezug zur Geschichte. Ich wäre anhand Titel und Cover niemals darauf gekommen, was für ein starker Plot sich dahinter verbirgt und hätte vermutlich eher auf eine klischeehafte Liebesgeschichte gesetzt.
"Stell dir vor, dass ich dich liebe" ist aber tatsächlich viel viel mehr als das.

Nach dem Tod ihrer Mutter bricht für Libby, damals noch ein Kind, eine Welt zusammen, sie zieht sich in sich selbst zurück und findet nur Trost im Essen. Leider wirkt sich das in den kommenden Jahren sehr auf ihre Gesundheit aus; sie wird zu Amerikas dickstem Teenager. Erst eine handfeste Panikattacke und ein Kran, der sie aus ihrem eigenen Haus befreit, bringen das große Erwachen. Es zeigt Libby auf, das sie so nicht weitermachen kann, das sie ihr komplettes Leben umkrempeln, abspecken und ins Leben zurückkehren muss und sie reißt ihren Vater aus seiner eigenen Trauer und er erkennt, das er Libby viel zu lange sich selbst überlassen hat.

Libby kehrt also als "neuer" Mensch ins Leben und auch in den Schulalltag zurück, der reichlich Tücken mit sich bringt, denn obwohl sie sich vom Gewicht her mehr als halbiert hat, ist sie nach wie vor dick und diese Tatsache bietet ihren Mitschülern reichlich Raum für fiesen Spott.
Doch Libby lässt sich davon nicht beeindrucken und das wiederum hat mich stark beeindruckt. Sie ist eine megataffe Protagonistin, die für ihre Ziele und Träume kämpft. Ich mochte sie unglaublich gern, weil sie so echt und realistisch dargestellt war.

Auch Jack, Libbys männlicher Gegenpart, war mir von Beginn an sympathisch. Er leidet an Prosopagnosie. Gesichtsblindheit. Eine Krankheit, von der ich vor diesem Roman noch nie etwas gehört habe. Um es einfach zu erklären: Jack kann sich keine Gesichter merken. Er erkennt Menschen nur anhand verschiedener Merkmale, wie etwa an der Stimme, an der Frisur oder am Körperbau. Selbst seine eigene Familie muss er sich immer wieder aufs Neue zusammenpuzzlen.

Das er diese Krankheit hat ist sein Geheimnis und macht sein Leben alles andere als leicht, weil er oft den einen Mitschüler mit einem anderen verwechselt oder nicht weiß wen er gerade vor sich hat. Das bringt so einige Komplikationen mit sich.
Und dann tritt Libby in sein Leben und irgendwie passieren plötzlich Dinge, die keiner von beiden je geahnt hätte. Sie unterstützen sich gegenseitig und nach einer zögerlich erwachenden Freundschaft kommt irgendwann Liebe ins Spiel.

Was mir an dieser Geschichte, neben den wirklich großartig gezeichneten Charakteren gefallen hat, war der komplexe Plot, der sich mit allerhand wichtigen Themen befasst, in dem aber, durch Jennifer Nivens angenehmen Schreibstil auch eine gewisse Leichtigkeit mitschwingt. Außerdem baut sie persönliche Erfahrungen und Wissen zu Prosopagnosie und zum Thema Gewicht und damit verbundenem Mobbing ein.

Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht beider Protagonisten geschildert, was für noch bessere Einblicke in deren Gedanken- und Gefühlswelt sorgt und sie mir beide wirklich nah brachte.

Ein weiterer Pluspunkt: Die Liebesgeschichte steht nicht unbedingt im Zentrum, sondern entwickelt sich ziemlich ruhig und eher am Rande. Vordergründig geht es um Dinge wie Selbstakzeptanz; darum das man sich selbst so annimmt, wie man eben ist. Mit allen Ecken und Kanten. Es geht um das Begreifen, das man es wert ist ! Immer !

> Wenn jeder Prosopagnosie hätte, gäbe es Hoffnung für die Hässlichen. Niemand würde je sagen: "Du bist zu hübsch, um so fett zu sein" oder "Sie ist ziemlich hübsch, dafür dass sie so fett ist", weil Aussehen keine Rolle mehr spielen würde. Würden die Leute sich überhaupt noch darum kümmern, ob man zu dick oder zu dünn ist? Groß oder klein? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Aber es wäre ein Schritt in die richtige Richtung. <
Zitat Seite 137

Das Ende hat mich, wie der Rest der Geschichte, absolut zufriedengestellt, auch wenn Jennifer Niven hier vielleicht ein bisschen tief in die Kitschkiste gegriffen hat. Es war perfekt so wie es war und ich habe das Buch wirklich wahnsinnig gerne gelesen.