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Veröffentlicht am 01.09.2021

Vom Erwachsenwerden

Der große Sommer
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"Der große Sommer" ist ein wundervoller Roman über das Erwachsenwerden, über jene Jahre, die uns wohl alle am meisten prägen, über die Schwelle die wir auf dem Weg vom Kind zum Erwachsenen überschreiten, ...

"Der große Sommer" ist ein wundervoller Roman über das Erwachsenwerden, über jene Jahre, die uns wohl alle am meisten prägen, über die Schwelle die wir auf dem Weg vom Kind zum Erwachsenen überschreiten, ohne dass wir sie wirklich bewusst wahr nehmen.

Es ist ein Roman über Freundschaft, über die erste große Liebe, darüber wie sich das Leben von heute auf morgen plötzlich verändern kann. Er ist aber auch eine Zeitreise in die 1980er und über die Beziehung zwischen verschiedenen Generationen.

Ich fand die Schreibe des Autors, die vor jugendlicher Leichte sprüht, ganz großartig. Besonders weil sie einem Frieder so nah bringt und man irgendwie mittendrin ist, in seinem Leben. Er verliebt sich zum ersten Mal so richtig, er sieht sich das erste Mal in seinem Leben bewusst mit dem Tod konfrontiert und erkennt, dass in manchen Menschen ein weicher Kern schlummert, auch wenn die Schale hart zu knacken ist. Es gibt aber auch alltägliche Sorgen und Probleme, die dafür sorgen, dass Frieder Konsequenzen und Lehren für sein Leben daraus zieht.

Neben Frieder sind da auch noch seine Schwester Alma, Beate, in die er sich Hals über Kopf verliebt und sein bester und etwas spezieller Freund Johann. Allesamt wundervoll ausgearbeitet. Auch Nana, seine Oma ist eine tolle Figur, die ihm immer wieder kleine Einblicke in ihr Leben nach Kriegsende gibt. Naja und der Großvater, streng, stur, wortkarg, aber mit dem Herz am rechten Fleck.

Ein wundervoller Roman, der mich sehr bewegt und mitgerissen hat.

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Veröffentlicht am 01.09.2021

Es ist perfekt. Auf ganzer Linie.

Where the Roots Grow Stronger
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Heute, HEUTE ist der Tag, an dem ich endlich ganz offiziell meine Meinung zu den Roots mit Euch teilen darf. Und jetzt habe ich ganz vergessen, was ich eigentlich alles dazu sagen wollte. Haha, nein, das ...

Heute, HEUTE ist der Tag, an dem ich endlich ganz offiziell meine Meinung zu den Roots mit Euch teilen darf. Und jetzt habe ich ganz vergessen, was ich eigentlich alles dazu sagen wollte. Haha, nein, das ist natürlich nur ein Spaß. Ich weiß genau, was ich alles sagen will und hab eigentlich so viele positive Worte und Lobesgesänge in meinem Kopf, dass ich hoffe, dass wenigstens ein Teil davon rüberkommt und auf euch überspringt, um den Wunsch auszulösen, diesen Roman unbedingt lesen zu müssen.

Kathinka Engel ist für mich eine der besten deutschen Autorinnen, was sich nicht mehr länger nur auf das New Adult Genre bezieht. Denn auch wenn die Shetland Reihe durchaus als New Adult durchgeht, finde ich sie ein ganzes Stück reifer, tiefgreifender und ja, einfach erwachsener.

In den Roots geht es um Fiona, die förmlich von zu Hause weglief, aus Angst davor, ihre eigenen Probleme zu denen Anderer zu machen. Als sie nun aber nach Shetland zurückkehrt, da beginnt sie ganz langsam zu begreifen, dass sie ihre Ängste, ihre Probleme vielleicht gar nicht mit sich selbst ausmachen muss. Aber dieser Prozess dauert, vor allem auch deshalb, weil es Menschen gibt, die ihr ihren abrupten Weggang, die jahrelange Abwesenheit und den abgebrochenen Kontakt verzeihen müssen. Allen voran ihre Schwestern Nessa und Effie, aber auch der sanftmütige Connal, dem sie das Herz brach.

Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass ich Kathinkas Romane vergöttere, weil sie es einfach immer wieder schafft, mich mit völlig neuen Settings und einem stets harmonischen Zusammenspiel aus einfach ALLEM zu überraschen, zu fesseln, zu berühren.

Mit WHERE THE ROOTS GROW STRONGER hat sie einen neuen, gänzlich anderen Auftakt im Vergleich zu den beiden ersten Reihen geschrieben, der bei mir ein ganz warmes und heimeliges Gefühl hinterlassen hat; bei dem ich viel geweint habe, weil mich sowohl Fionas, aber vor allem Connals Schmerz und Emotionen so berührt haben und der auf ganz besondere Art melancholisch, aber kein Stück schwermütig war.

Vor allem Ihre Protagonistinnen, sowohl Fiona, als auch Nessa und Effie, sind starke junge Frauen, die für sich selbst einstehen können, sich behaupten und die zusammen im Dreierpack ein wirklich taffes Team bilden, dass auch dann zueinanderhält, wenn es turbulent wird und eine von ihnen, in diesem Fall Fiona, einfach mal die Spur verliert.

Auch die Nebencharaktere sind toll. Ich mochte besonders Connal, weil er so ein sensibler Charakter ist, aber auch die kantigen alten Männer mit verstaubten Ansichten, auf die man im Pub trifft und die in Sachen Feminismus ihre Lektion kriegen, die sie dringend brauchen und ich liebe Marigold aus tiefstem Herzen.

Es geht in diesem Roman um so Vieles, dass ich unmöglich ALLES in einer einzigen Rezension benennen kann, die ohnehin schon wieder zu lang geworden ist, aber es ist rundum wundervoll und ich möchte es gerne jedem/jeder Leser:in in die Hand drücken und sagen: Hier bitteschön, meine Vorstellung von einem perfekten Roman, lies es !

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Ein schöner Auftakt mit wirklich tollen Charakteren

Vielleicht jetzt (Vielleicht-Trilogie, Band 1)
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Als Gabriella ihre Heimat Brasilien verlässt und mit dem Ziel nach Deutschland aufbricht, quasi undercover in der Cateringfirma ihres leiblichen Vaters zu arbeiten, den sie nie kennen gelernt hat, da rechnet ...

Als Gabriella ihre Heimat Brasilien verlässt und mit dem Ziel nach Deutschland aufbricht, quasi undercover in der Cateringfirma ihres leiblichen Vaters zu arbeiten, den sie nie kennen gelernt hat, da rechnet sie mit wirklich vielen Dingen.
Aber ganz sicher nicht damit, in München ausgerechnet auf den unmöglichen Kerl aus dem Flugzeug zu treffen und ihr Herz an ihn zu verlieren. Und auch nicht damit, in den Mädels, die sie in ihre WG aufnehmen, wirklich großartige und herzliche Freundinnen zu finden....

VIELLEICHT JETZT hat mich ganz besonders durch sein Setting angesprochen, durch die Vater-Tochter-Geschichte und natürlich hatte ich auch die Hoffnung auf große Gefühle.

Und all diese Dinge habe ich bekommen, dazu noch ganz wundervolle Protagonist:innen und einen wunderbar flüssigen Schreibstil.

Ganz besonders mochte ich tatsächlich, neben dem charmanten Zusammenspiel der Figuren, die Dynamik in der Küche des "Leckerste", die mich einfach soso sehr an all die guten (aber auch die echt harten Einstiegs-) Zeiten während meiner eigenen Lehre in der Gastronomie erinnert hat. Der Umgangston in der Küche ist rau, nicht unherzlich, aber schon schroff. Carolin Wahl beschreibt all das, genau so, wie ich es in meinen Erinnerungen abgespeichert habe und ich konnte sowohl das Klacken der Messer, das Brutzeln der Pfannen hören, als auch die verschiedenen exotischen Düfte und den Lärm von ausgelassenen Feiern hören, den die Küchentür bei jedem Schwingen hereinträgt. In dieser Beziehung hat die Autorin absolut tolles Kopfkino geboten.

Nicht ganz so gut gefallen, wenn man das wirklich so sagen kann, hat mir die Entwicklung/Geschichte zwischen Gabriella und ihrem Vater, deren Auflösung sich erst in den letzten paar Kapiteln abspielt und von der ich mir wirklich wünschen würde, dass sie in jedem Fall, in dem sich Vater und Tochter nicht kennen, so laufen würde. Ich hätte hier schön gefunden, und das ist die eigentliche "Kritik", wenn dem Erkennen und Zusammenwachsen hier noch mehr Raum gegeben worden wäre. In Romanen, und das ist ja das Schöne an Fiktion, da verlaufen solche "Probleme" immer so herrlich einfach. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Realität ein bisschen holpriger und irgendwie gestelzt sein kann. Wie auch immer, die Auflösung am Ende hätte für meinen Geschmack ein paar mehr Seiten haben dürfen.

Den Rest fand ich dafür wunderbar stimmig und ich mochte vor allem, dass Gabriella so für sich selbst einsteht und sich zu behaupten weiß. Und auch Anton ist ein toll ausgearbeiteter Charakter, der zwar zunächst erstmal direkt Sympathiepunkte einbüßt, diese aber schnell wieder wettmacht.

Hat mir sehr gut gefallen und ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Band und die Vibes zwischen Joana und Kilian.

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Veröffentlicht am 28.08.2021

Süß. Für meinen Geschmack vielleicht ein bisschen zu süß.

When you look at me
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Mit "When you look at me" hat Kelly Moran mal wieder einen Roman geschrieben, der vor großen Gefühlen und Liebe nur so überquillt.

Xavier ist ein erfolgreicher Geschäftsmann mit Sozialphobie, die er geheimhält, ...

Mit "When you look at me" hat Kelly Moran mal wieder einen Roman geschrieben, der vor großen Gefühlen und Liebe nur so überquillt.

Xavier ist ein erfolgreicher Geschäftsmann mit Sozialphobie, die er geheimhält, die ihn nach außen aber immer wie einen Eisklotz wirken lässt und ihm einen entsprechenden Ruf eingebracht hat. Er braucht dringend Unterstützung um sein Image ein bisschen aufzupoilieren und an seiner Außenwirkung zu arbeiten. Und dabei könnte er sich keine bessere Wahl als Peyton vorstellen, die er bereits seit der Highschool kennt und die hervorragende PR Arbeit leistet.

Peyton ist warmherzig, offen, immer freundlich zu allen Menschen, denen sie begegnet. Es ist also kein Wunder, dass sie erfolgreiche Arbeit für und mit Xavier leistet. Die Beiden werden schnell zu einem sehr gegensätzlichen, aber eingespielten Team, dass sich blind vertraut, immer aufrichtig zueinander ist und sich gegenseitig stützt und stärkt.

Als dann aber Gefühle ins Spiel kommen, stellt das Beide auf die Probe, denn Xavier muss lernen sich zu öffnen und Peyton muss versuchen, über ihre Vergangenheit und damit verbundene Schuldgefühle hinwegzukommen.

Ganz besonders mochte ich an dieser Geschichte die Charaktere. Dies gilt für Xavier und Peyton genau so, wie für sämtliche Nebencharaktere, die einfach so schön ausgearbeitet sind, dass man gar nicht anders kann, als sie zu mögen.

Mir hat dieses Standalone wirklich gut gefallen, auch wenn mir Xaviers romantische und stets zuvorkommende Art Peyton gegenüber manchmal etwas zu viel war. Irgendwie wars auch süß und ich war froh, dass man es hier mal nicht mit einem Bad Ass Miliiardär zu tun hat, sondern er trotz seines Ruhms ein charmanter, aber zugeknöpfter Nerd ist, aber an manchen Stellen wars mir persönlich too much.

Hinzu kommt, dass mich Kelly Morans letzter Roman "Kissing in the Rain" emotional fix und fertig gemacht hat und zu meinem liebsten Roman von ihr wurde. Da wars jetzt natürlich auch schwer, nochmal einen drauf zu setzen.

Aber, das macht nix. Ich hatte viel Spaß mit Peyton und Xavier und die Geschichte hatte viele tolle Facetten, bei denen die Autorin ruhig noch etwas tiefer hätte gehen können. Gemecker auf hohem Niveau, denn ich habs trotz der Punkte, die ich nicht so doll fand, innerhalb eines Tages verschlungen und das sagt doch eigentlich schon viel aus: Trotz kleiner Schwächen kann ichs auf jeden Fall empfehlen.

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Veröffentlicht am 23.08.2021

Highlight mit Suchtpotenzial! Ich liebe ALLES daran.

Firefly Creek
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Beinahe wäre mir dieser Reihenauftakt durchgegangen !!! Vermutlich lag das am doch recht unscheinbaren Cover, dass zwar klar einen Liebesroman symbolisiert, aber im Dschungel der Neuerscheinungen doch ...

Beinahe wäre mir dieser Reihenauftakt durchgegangen !!! Vermutlich lag das am doch recht unscheinbaren Cover, dass zwar klar einen Liebesroman symbolisiert, aber im Dschungel der Neuerscheinungen doch fast ein wenig untergeht. Und auch in den Social Medias hab ichs bisher nicht wirklich gesehen.

Und dabei ist es so ein großartiger, humorvoller und emotionaler Roman, der mich von der Atmosphäre her sehr an Romane, wie etwa die von Kelly Moran erinnert hat.

"Sehnsucht in deinem Herzen" spielt auf einer Farm in Südaustralien, auf der Ethan mit 5 Brüdern und einem alleinerziehenden Vater aufgewachsen ist. Einer untypischen Farmerfamilie, in der er sich immer als ein Fremdkörper gesehen hat, weil er anders als seine Brüder keinen Reiz in der Farmarbeit sah. Also ging er nach seinem Abschluss nach Sydney um zu studieren und Karriere zu machen und entfremdete sich damit immer weiter von den übrigen Bennetts.

Nun bricht sein erfolgreiches Leben jedoch über ihm zusammen und er kehrt nach Silverwood zurück. Dort sieht er sich jedoch nicht nur mit den Vorbehalten seiner Brüder und seines Vaters konfrontiert, sondern auch mit Liz, die den Haushalt der Bennetts führt und sein Leben aus den Angeln hebt. Doch die Situation ist verzwickt und beide wissen nicht, wie sie mit ihren Gefühlen und mit der Familie umgehen sollen....

Ich hab mich sehr sehr schnell, ehrlich gesagt schon nach wenigen Seiten, in diese Geschichte, in die Kulisse und vor allem in die Bennetts verliebt.

Sie alle sind raubeinige Charaktere, die sich schwer damit tun, ihre Probleme untereinander mit Kommunikation zu lösen oder mal Gefühle zu zeigen. Geschuldet ist das wohl der Tatsache, dass sie ohne eine Mutter haben aufwachsen müssen und von Kindesbeinen an, in die Farmarbeit einbezogen wurden. Trotz ihrer teils starrsinnigen Charakterzüge haben sie aber alle ihr Herz auf dem rechten Fleck und die Familie geht ihnen trotz Differenzen über alles.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht, humorvoll und hat mich auch an manch einer Stelle zu Tränen gerührt.

Es ist ein komplett runder Auftakt und ich liebe einfach ALLES daran, deshalb hab ich ihn auch binnen 24 Stunden verschlungen und tatsächlich kann ichs schon kaum erwarten, mehr von den Bennetts zu lesen.

Für mich ein romantisches Highlight, das viel mehr Aufmerksamkeit braucht und verdient. Also: Unbedingt lesen!!!!

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