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Veröffentlicht am 19.01.2023

Ein wunderbares Buch!

Der Inselmann
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Lyrischer, sehr atmosphärischer Text, wunderschön, doch gut zu lesen, sehr berührend, sehr schöne Bilder und feine Zeichnungen. Die Mutter und der Vater setzen im frühen Morgengrauen mit dem kleinen Sohn ...

Lyrischer, sehr atmosphärischer Text, wunderschön, doch gut zu lesen, sehr berührend, sehr schöne Bilder und feine Zeichnungen. Die Mutter und der Vater setzen im frühen Morgengrauen mit dem kleinen Sohn auf eine sehr abgelegene Insel über. Sie wollen einen Neuanfang starten, ihr Glück suchen, nicht das Land verlassen, eine 'Flucht nach innen'.Beim Warten auf den Kahn, der sie übersetzen soll, ist ihre Anspannung zu spüren, ihre Ängste und Unsicherheiten, ihre Erschöpfung und Zweifel, ob der Plan aufgehen wird, ob sie sich dort eine bessere Zukunft aufbauen können. Das Kind ist auf die Stimmungen der Erwachsenen angewiesen. Es ist sehr kalt , dunkel und neblig, die Stimmung innen und außen. Sehr gut beschrieben und umgesetzt, ein wenig poetisch. Man spürt die Abspannung, das hohle Gefühl der Ängste eines Neuanfanges. Auf der Insel angekommen, werden sie von dieser aufgenommen, vor allem der Sohn verwächst durch seine Phantasie mit mir, es ist sein Leben, er ist der König. Es geht um die Entwicklung des von der Zivilisation weitestgehend abgeschotteten Sohnes, geistig behütet von den Eltern und der Insel. Bis durch Behörden und die Zivilisationen das Idyll gefährdet wird. Gerade jetzt in den doch sehr unruhigen Zeiten und Veränderungen ein sehr interessante Gebiet, kann man drüber philosophieren. Gefällt mir gut, gefällt mir sehr gut. Es geht um Heimat, das eigene Ich, Natur, Zivilisationen und soziales Leben, Individualität und die Ängste der Menschen mit sich und untereinander. Auf kraftvolle, bildhafte und wunderschöne und liebevolle zarte Art wird dieses Anhand der Insel und dem Jungen thematisiert. Für den Autor wie ich verstanden habe diese Art des Romans ein Debüt, für mich gelungen.

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Veröffentlicht am 05.01.2023

Bürgerkriege, brandaktuell, gut erklärt

Bürgerkriege
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Sehr aktuelles Thema, die Autorin erklärt anschaulich und für alle gut begreiflich die auch im Moment aktuellen Themen, schlüsselt die Entstehungen,Verwerfungen und Anzeichen von Bürgerkriegen und politischen ...

Sehr aktuelles Thema, die Autorin erklärt anschaulich und für alle gut begreiflich die auch im Moment aktuellen Themen, schlüsselt die Entstehungen,Verwerfungen und Anzeichen von Bürgerkriegen und politischen Unruhen auf. Vornehmlich wird natürlich die politischen Themen der USA aufgezeigt, übertragbar jedoch auf allgemein alle politische Themen und Wissenschaften. Aktuell auch werden die Entstehungen u.a. der Ukraine Problematik aufgezeigt. Die Autorin weiss genau wovon sie schreibt, jedoch gut verständlich für jedermann. Für mich gerade jetzt ein sehr wichtiges Buch, ich habe viel gelernt und konnte einiges nunmehr weit besser verstehen, begreifen und einordnen. Auch für politisch wenig Interessierte sehr zu empfehlen, es geht uns alle an. Die Zeiten sind im Wandel keine Frage, wir sollten uns informieren und nicht wegschauen. Mit diesem Buch gelingt dies jedem, und zwar mit fundiertem, gut übermittelten Fachwissen, gut geschrieben.

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Veröffentlicht am 28.12.2022

Manchmal muss man über Grenzen gehen...

Das glückliche Geheimnis
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Manchmal muss man Grenzen überschreiten, um sich freizuschwimmen, seinen eigenen Stil zu finden und zu verstehen. Arno Geiger, österreichischer Schriftsteller, Deutscher Buchpreis Gewinner 2005, zuletzt ...

Manchmal muss man Grenzen überschreiten, um sich freizuschwimmen, seinen eigenen Stil zu finden und zu verstehen. Arno Geiger, österreichischer Schriftsteller, Deutscher Buchpreis Gewinner 2005, zuletzt bekannt durch Alles über Sally (Roman, 2010), Der alte König in seinem Exil (2011), Grenzgehen (Drei Reden, 2011), Selbstporträt mit Flusspferd (Roman, 2015) und Unter der Drachenwand (Roman, 2018)...alle erschienen im Hanser Verlag, (Quelle:Hanser Verlag) beschreibt autobiographisch seine Suche und seine Irrungen zum Beruf Schriftsteller, nach dem eigenen Weg, und auch zu Menschen, setzt sich auf seinen nächtlichen geheimen Streif- und Beutezügen durch die Großstadt auch mit der Gesellschaft und ihre von uns gesetzten Grenzen und das Gefühl des Versagens auseinander. Mit seinem bekannten ganz ihm eigenen guten, leicht poetischen Schreibstil reflektiert er seine Bücher und auch die Erfahrungen von Liebe und Scham, Sorge und das Scheitern, um dann ganz neue Wege zu gehen.
Arno Geiger wurde 1968 in Bregenz geboren und wuchs in Wolfurt auf. Er studierte u.a. Germanistik Literaturwissenschaft.
1998 erhielt er den New Yorker Abraham Woursell-Award für junge europäische Literatur, 2001 den Carl Mayer-Drehbuchförderpreis der Grazer Diagonale. Förderpreis zum Friedrich Hölderlin Preis 2005, Deutscher Buchpreis für den besten deutschsprachigen Roman des Jahres 2005 (für : Es geht uns gut) Johann-Peter-Hebel-Preis 2008. Von 1986-2002 arbeitete er bei den Bregenzer Festspielen (Quelle: Hanser Verlag)
Für Liebhaber der Bücher von Arno Geiger ein Muss und auch für Leser, die gerne gut geschriebene Bücher lesen, die menscheln, sich ehrlich und lebendig, auch oft schmunzeln, mit dem Thema Mensch auseinandersetzen, werden hier auf ihre Kosten kommen, und ich kann es auch unbedingt jeden ans Herz legen. Ein gerade jetzt sehr aktuelles Buch, auch gesellschaftlich. Es hat mir große Freude bereitet, dieses Buch zu lesen. Von mir alle Sterne!

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Veröffentlicht am 03.11.2022

Dieser Roman hat mich sehr berührt

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Ein Café, eine müde Anwältin und eine Fremde, die sich, wie es zuerst scheint, eher zufällig zu Anwältin Cara setzt, was jedoch sich im Nachhinein eher als Trugschluss herausstellen wird. Die Frau verschwindet ...

Ein Café, eine müde Anwältin und eine Fremde, die sich, wie es zuerst scheint, eher zufällig zu Anwältin Cara setzt, was jedoch sich im Nachhinein eher als Trugschluss herausstellen wird. Die Frau verschwindet spurlos, zurück bleibt eine Handtasche mit Briefen um die Zeit aus dem 2. Weltkrieg, und Unterlagen einer Villa. Und irgendwie hat Cara damit zu tun. Was wirklich sehr mysteriös und spannenden klingt, beruht wohl auf eine wahre Begebenheit. Im Vorfeld des Romans hatte ich recherchiert und gelesen, dass die Autorin die Anregung für diesen Roman bei Recherchen im Tagebuch Archiv Emmendingen gefunden hat. Dies inspirierte sie zu diesem bewegenden Roman über Verrat, eine tragische Liebe und einer Schuld.
Die Geschichte ließ mich dann wirklich nicht mehr los. Der Roman ist fließend zu lesen und fesselt sofort. Meine Mutter hatte auch tief bewegende Geschichten aus dieser Zeit zu erzählen. Zumindest in der schlimmen Angelegenheit der Villa und ja es wurden auch Leute versteckt und andere verschwanden, sind sogar Parallelen zu erkennen, was einem natürlichen noch mehr anfasst. Dieser Roman ist nicht nur Roman, sondern ein Stück Zeitgeschichte über diesen Krieg mit allen bekannten fürchterlichen Gräueltaten und vielen vielen schlimmen Sachen, die wir uns heute gar nicht mehr vorstellen können. Verluste, Ängste, Entscheidungen, verworrene Begebenheit und Not, und da auch hier die Autorin ein bewegendes Stück Familien- und Zeitgeschichte vorstellt, fesselt es mich sehr. Ein weiterer toller richtig gut recherchierter und bewegender Roman von Mechthild Borrmann. Unterstützend der Einband, ein sehr autentisches Cover in Sepia, ist dieses Buch wieder ein wundervolles Gesamtpaket und gibt Einblicke in eine bewegende und schlimme Zeitgeschichte, so dass sich der Roman bestimmt für viele lohnen wird, einem aber auch sehr nahe geht, mir jedenfalls. Gut gemachter Roman einer schlimmen Zeitgeschichte.

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