...ist Ansichtssache
Die perfekte SündeHelen Fields viertes Buch der 'Perfekt'-Reihe steht den Vorgängern in nichts nach, tatsächlich hat mich dieser Band wieder besser abholen können als der vorherige Band (Die perfekte Strafe).
Die Bände ...
Helen Fields viertes Buch der 'Perfekt'-Reihe steht den Vorgängern in nichts nach, tatsächlich hat mich dieser Band wieder besser abholen können als der vorherige Band (Die perfekte Strafe).
Die Bände sind alle separat lesbar, allerdings wurde auch durch die Leserunde nochmal deutlich, dass es sich empfiehlt die Vorherigen zu lesen.
Zu Beginn des Buches begeben wir uns ganz in Fields-Manier direkt ins Geschehen, in die letzten Momente des ersten Opfers, der achtzehnjährigen Zoey.
Man entfernte ihr große Hautfetzen, präzise geschnitten, teilweise mit Wundversorgung und entledigt sich ihrer letztendlich so unterversorgt, dass ihr Kampf nur grausam und verzweifelt wirken kann.
Zoey hatte kein einfaches Leben, ihre Vergangenheit ist mit Gewalt und Hoffnungslosigkeit gekennzeichnet. Gerade dass sie zum Opfer wurde, treibt die Grausamkeit noch einmal voran, man kann die Beweggründe nicht verstehen, wieso Zoey?
Es werden weitere Frauen entführt.
Wer die vorherigen Bände gelesen hat, darf sich freuen: Christine Salter kehrt zurück!
Sie ermittelt in dem zweiten Fall, um den es in diesem Band geht. Es geht um einen drogenabhängigen Obdachlosen, dem man präzise den Buchstaben Z über die Gänze seines Gesichts geritzt hat. Auch hier werden weitere Opfer gefunden.
Die Ermittlungen in beiden Fällen gehen rasch voran, mit der einen oder anderen Hürde, Sackgassen und Täuschungen. Mir fiel es schwer, überhaupt Vermutungen über den weiteren Lauf der Ermittlungen anzustellen und häufig lag ich auch daneben.
Die Motive der Täter waren lange Zeit überhaupt nicht ersichtlich. Der Titel wurde leider nicht aus dem englischen übernommen. Tatsächlich ist es der Titel des sechsten Teils und führte lange Zeit in die Irre. Der Originaltitel lautet 'perfect silence' also 'perfekte Stille'.
Neben den Ermittlungen kommt es in diesem Teil zu vielen Nebenschauplätzen, in denen etwas sehr breit das psychologische Befinden, Sexualleben und Verhalten einiger Personen beleuchtet wird. Was mich nicht sonderlich gestört hat, aber für Neuleser etwas too much sein könnte...
Besonders begeistern konnten mich der letzte Abschnitt des Buches. Es ist eben nicht immer alles so wie es scheint, Fehler werden gemacht, Dinge übersehen und das ein oder andere mal ist man als Leser versucht wie im Horrorfilm zu rufen "geh doch da hin!" oder "Oh nein, tu das nicht!". Wir werden mit einem Ende zurückgelassen, dass mich sofort den nächsten Teil wünschen lässt.
Für mich unterscheidet sich dieses Buch nochmal deutlich von den anderen. Manches, was ich in vorherigen Teilen kritisiert habe, wurde hier besser gemacht und allgemein muss man hervorheben, wie gut Helen Fields schreibt. Ihre Schauplätze sind alle so deutlich, als würde man einen Film sehen. Das Einzige was daran nicht so gefiel waren einige zu gewählten Fremdworte.Die Charaktere sind bis auf wenige Ausnahmen alle gut ausgearbeitet und die Geschichte hat Ecken und Kanten.
4/5 Sternen und eine klare Leseempfehlung.