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Veröffentlicht am 29.05.2023

Tolles Thema, langatmige Umsetzung

Das Licht im Rücken
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Auf dieses Buch hatte ich mich sehr gefreut. In sich abgeschlossen und ein Thema, das für mich als Hobbyfotografin sehr interessant schien.

Das Cover mit dem alten schwarz-weiß Foto ist passend zur Handlung ...

Auf dieses Buch hatte ich mich sehr gefreut. In sich abgeschlossen und ein Thema, das für mich als Hobbyfotografin sehr interessant schien.

Das Cover mit dem alten schwarz-weiß Foto ist passend zur Handlung gestaltet. Auch der Vor- und Nachsatz, sowie einige Kapitel sind mit historischen Bildern bestückt. Natürlich werden auch einige Leica Modelle bildlich gezeigt. Eine ausführliche Erklärung dazu gibt es im Anhang. Zwischen Nachwort und Danksagungen befindet sich ein Personenregister. Hilfreich wäre dies auf den ersten Seiten gewesen, zumal unzählige Personen in der Handlung agieren.

Hauptschauplatz ist Wetzlar zwischen 1914 und dem Ende des zweiten Weltkrieges. Drei Familien tragen den Leser durch das Geschehen. Natürlich fließt auch die Judenverfolgung, in Form einer fiktiven Kaufmannsfamilie, in die Geschichte ein. Weckt aber beim Lesen keine Emotionen.
Die Erfindung der kleinen handlichen Kamera fand ich gut dargestellt. Die vielen Familiengeschichten, zwischen denen immer hin und her gesprungen wird, haben meinen Lesefluss erheblich gestört. Auch fand ich die Personen recht fade und unsympathisch. Keiner war greifbar und zog mich in seinen Bann. Ob es an der Gegenwartsform, in der das gesamte Buch geschrieben ist liegt, ich weiß es nicht. Wobei ich diese Zeitform für einen historischen Roman nicht passend finde.
Die Thematik um die Erfindung der kleinen Kamera bis zur Produktion in den Leitz Werken ist verbürgte Geschichte. Leider ist sie nicht gut umgesetzt. Es liest sich eintönig, wie eine Dokumentation.
Ich muss feststellen, das mich dieses Buch, auf das ich mich so freute, enttäuscht ha

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Veröffentlicht am 15.05.2023

Theater im Theater

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie
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Das Buchcover sticht ins Auge und lädt dazu ein, das Buch in die Hand zu nehmen. Es ist der erste Roman den ich von Anne Stern las.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir gut. Er ist flüssig und anschaulich ...


Das Buchcover sticht ins Auge und lädt dazu ein, das Buch in die Hand zu nehmen. Es ist der erste Roman den ich von Anne Stern las.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir gut. Er ist flüssig und anschaulich gehalten. Geschickt verknüpft sie die Handlungsstränge, welche aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt werden, miteinander.
Anne Stern entführt uns mit diesem Roman nach Dresden. Diese, von Königen geprägte Stadt ist Treffpunkt vieler Künstler. 1841 wird das Königliche Hoftheater eröffnet. Ein Prunkbau, den der junge Architekt Gottfried Semper erschuf.
Die Protagonistin, Elise Spielmann, ist die älteste Tochter einer Musikerfamilie. Sie liebt die Musik und spielt voller Leidenschaft Geige. Ihr Vater ermöglichte es, dass sie Unterricht erhielt. Ihr großer Traum ist es, eine anerkannte Violinistin zu werden. Als Frau fast unmöglich, zumal sie bald einen viel älteren Mann ehelichen soll. Der Kritiker Adam Jacob will sie zur Ehefrau. Diese, vom Vater arrangierte Heirat bringt ihm eine feste Stelle im Ensemble des pompösen Hoftheaters ein.
Das Buch beschreibt eine Zeit, in denen Frauen eine untergeordnete Rolle spielen. Aber Elise will nicht nur schmückendes Beiwerk eines über sie bestimmenden Ehemanns sein. Der Zufall will es, dass sie den jungen Malergehilfen Christian kennen lernt. Er ist am Theater tätig. Zwischen ihnen kommt es zu einer zärtlichen Annäherung. Auch an den Nöten und Sorger vieler anderer Mitarbeiter des Hauses lässt uns die Autorin teilhaben. Geheimnisse, Intrigen und Skandale geschehen im Königlichen Hoftheater. Es ist eine Welt voller Gegensätze.
Gern empfehle ich diesen historischen Roman weiter. Er ist der erste Teil einer Serie, die uns die Geschichte der Dresdner Semperoper im weltberühmten Elbflorenz erzählt. Nicht nur die Menschen auch das Opernhaus wird von Schicksalsschlägen heimgesucht. Gespannt warte ich auf den nächsten Teil. Mit den 40 -iger Jahren des 19. Jahrhunderts kommen schwierige Zeiten auf die Menschen zu.

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Veröffentlicht am 01.05.2023

Spannend erzählt

Helden der Stille
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Unmittelbar an das erste Buch, anknüpfend geht die Achenthal Saga weiter. Meiner Meinung nach ist es gut, dass es keine unnötigen Wiederholungen gibt. Mich hat der wechselvolle ...


Unmittelbar an das erste Buch, anknüpfend geht die Achenthal Saga weiter. Meiner Meinung nach ist es gut, dass es keine unnötigen Wiederholungen gibt. Mich hat der wechselvolle Ablauf sehr fasziniert. Er ist eine stetige Herausforderung.
Es ist von Vorteil den ersten Teil dieser emotionalen Saga zu kennen. Das Cover mit der jungen, nachdenklich schauenden Frau mit ihrem Hund. hat einen hohen Wiedererkennungswert.
Izabelle Jardin`s Schreibstil nahm mich wieder sofort gefangen. Sehr detailgetreu und lebendig erzählt sie die Geschichte der mutigen jungen Frau, die nicht die von ihr erwarteten Klischees erfüllt. Sie hat eine eigene Meinung und kämpft dafür. Immer wieder wächst sie über sich hinaus.

Durch allerlei dumme Zufälle erreicht der arglistige Fletcher Cunningham, das Elise ihn heiratet. Doch bringt sie dieses Opfer gern für ihre Familie, die unerwartet in Geldnot geriet. Ihr Herz bleibt in Schlesien zurück. Bei Konrad, dem sie auch ihre geliebte Stute anvertraut.
Welches Martyrium ihr in dieser Ehe bevorsteht konnte sie nicht ahnen.
Aber Elise ist eine Kämpfernatur, die die Welt mit offenen Augen betrachtet. Sie und ihre Eltern haben ihre Einstellung zu den Webern geändert. Auch ihr tierlieber Großvater, der Hunde und Pferde züchtet ist nicht mehr der strenge Patriarch. Er unterstützt seine Enkelin, wo es ihm möglich ist.

Derweil kommt Fletchers wahres Gesicht immer mehr zum Vorschein. Die Hochzeitsreise nach Charleston in South Carolina erweist sich als reine Geschäftsangelegenheit. Eine unbarmherzige Welt offenbart sich Elise. Hier gibt es, trotz Verbotes, noch immer einen florierenden Sklavenhandel. Menschenmaterial ist es für Fletcher. Unfassbar. Sie dagegen ist entsetzt. Ihr Mann ist ein guter Schauspieler und kann von einem Extrem ins andere fallen. Nach außen liebenswürdig aber aalglatt. Zu seiner Frau kaltblütig.
Näher auf die Handlung eingehen kann ich nicht ohne etwas preiszugeben.

Viele historisch belegte Ereignisse fließen in dieses Buch ein. Aber auch, die Passion der Autorin als Hunde- und Pferdezüchterin sind in bemerkenswerter Weise in die Handlung eingebettet. So habe ich als absoluter Laie viel daraus lernen können.

Mich hat selten eine Geschichte aus dieser Zeit so fasziniert und mitgenommen. Temporeich und spannend wird das Leiden der Weber in Schlesien erzählt.
Tatsächlich habe ich an manchen Stellen fiebernd schneller gelesen, da es so raffiniert und spannend geschrieben ist, dass ich danach erst einmal richtig Luft holen musste, weil ich so "weg" war. Und das ist genau das, was ich von einem guten Buch erwarte. In die Geschichte eintauchen, gebannt die Seiten inhalieren, so dass das Umblättern wie im Rausch geschieht. Alles im allen ein rundum gelungenes Buch, das sehr lehrreich ist.
Leider muss ich nun wieder warten, um zu erfahren, wie sich Elises Zukunft gestaltet. Hoffentlich kann sie in ihre Heimat zurück. Sicherlich hat Izabelle Jardin noch einige Hürden für diese liebenswerte und herzensgute junge Frau in petto. Umso mehr wünsche ich Fletcher, das er mal gewaltig auf die Nase fällt. Voller Vorfreude warte ich auf den finalen Abschlussband. Bis dahin sollte diese Reihe noch eine große Leseschar finden. Von mir wird sie sehr gern weiter empfohlen.

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Veröffentlicht am 28.03.2023

Das Buch konnte mich nicht überzeugen

Wo der Seewind flüstert. Die St.-Peter-Ording-Saga
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Das neue Buch von Tanja Janz nimmt mich wieder mit auf die Reise nach St. Peter-Ording. In diesem wunderbaren Flecken Erde auf der Halbinsel Eiderstedt. Ich liebe ihre Romane, die mich in die endlosen ...

Das neue Buch von Tanja Janz nimmt mich wieder mit auf die Reise nach St. Peter-Ording. In diesem wunderbaren Flecken Erde auf der Halbinsel Eiderstedt. Ich liebe ihre Romane, die mich in die endlosen Weiten des Nordseestrandes entführen.
Diesmal wird es eine Trilogie.

Das Cover ist passend zur damaligen Zeit gewählt. Zurückhaltend und doch mit der Aussage, dass noch nicht alles nach dem Krieg wieder im Lot ist. Der Innenteil mit der graphischen Darstellung der Ortsteile gefällt mir. Auch macht das Buch, dank des Farbschnittes, auf sich aufmerksam. So ist es ein Leichtes die anderen Teile im Buchhandel zu entdecken.
Es ist der erste historische Nordfriesen-Roman, den ich von der Autorin lese. Einige ihrer St. Peter Ording Romane kenne ich. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und die Beschreibungen der Örtlichkeiten wie immer, sehr präzise.

Ich weiß nicht, woran es liegt. Die Figuren agieren für mich unrealistisch. Richtig zu fassen und mich in sie hinein zu versetzten gelang mir nicht.
Die Handlung beginnt im Juni 1959 im Ruhrpott. Die siebzehnjährige Sabine träumt von Italien. Sie hat gerade die Prüfung als Hauswirtschafterin an der Frauenfachschule bestanden und sich auf einige Stellen beworben. Schon bald ist eine Antwort da. In zwei Tagen hat sie ihr erstes Vorstellungsgespräch.
Doch es kommt ganz anders. Ihre verwitwete Tante Ebba braucht dringend Hilfe. Sie beherbergt Feriengäste. So muss Sabine bei ihr in Sankt Peter als helfende Hand einspringen. Es gibt viel zu tun schon dadurch, dass es kein fließendes Wasser im Ort gibt.
Als junges Fräulein in der BRD ist sie nicht volljährig und muss sich dem fügen, was die Eltern wollen.
Für fünf zusätzliche Gäste muss jeder Tropfen Wasser aus einem Brunnen geholt werden. Ebba Freese und ihre Nichte Sabine müssen im Schuppen wohnen. Das Geld der Feriengäste wird dringend gebraucht.
Ich hatte gehofft mehr geschichtliche Erkenntnisse aus diesem Roman zu gewinnen. Aber weder vom Kohlerevier noch vom neu aufflammenden Tourismus an der Nordsee erfuhr ich mehr. In der DDR, in der ich vor fast 70 Jahren geboren wurde, war die Rolle der Frau eine andere. Mit 18 war man bereits volljährig. Junge Mädchen hatten eine andere Perspektive als Küche und Kinder.
Leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. Die Personen blieben farblos.
Die Geschichte plätschert ohne große Ereignisse dahin. Man weiß im Voraus, was als nächstes passieren wird.
Mein Fazit, den nächsten Teil werde ich nicht lesen. Die einzelnen St. Peter Ording Romane haben wir wesentlich besser gefallen.

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Veröffentlicht am 14.03.2023

Ein kauziger Ermittler

Tod in Siebenbürgen
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Das Buch stach mir mit seinem tollen Cover mit dem Schloss Bran, sofort ins Auge. Einbände mit authentischen Bildern der Handlung finde ich toll. So hat man gleich eine Vorstellung vom Handlungsort.Was ...

Das Buch stach mir mit seinem tollen Cover mit dem Schloss Bran, sofort ins Auge. Einbände mit authentischen Bildern der Handlung finde ich toll. So hat man gleich eine Vorstellung vom Handlungsort.Was wäre Siebenbürgen, auch Transsilvanien genannt, ohne den Grafen Dracula? Ob wahr oder nicht, für den Tourismus ein lohnendes Geschäft. Aber nun gibt es einen Toten auf dem berühmten Schloss.
Paul Schwarzmüller, ein Journalist, ist gebürtiger Siebenbürger Sachse. Vor 35 Jahren verließ sein Vater fluchtartig mit ihm Bukarest, wo sie zuletzt lebten. Die Ferien verbrachte er immer in einem kleinen Dorf am Fuße des Dracula Schlosses. Im Hintergrund, nicht weit entfernt, die Gebirgskette der Karpaten. Seine Tante Zinzi hatte dort einen alten Bauernhof. Für ihn war dieser ursprüngliche Ort immer ein wunderbares Abenteuer. Viel Zeit verbrachte er mit Sorin, seinem dortigen Freund.
Völlig unerwartet erhält er Post aus einem Bukarester Anwaltsbüro. Seine Tante sei kürzlich verstorben und er ist ihr Erbe. Paul´s Vater hatte erzähle ihm, sie wäre schon vor 35 Jahren gestorben als sie aus Rumänien auswanderten und nach Deutschland gingen. Der Vater hatte offensichtlich gelogen. Aber er war seit Jahren tot und nun muss Paul die Wahrheit allein herausfinden.

Die Leseprobe gefiel mir sehr gut. Voll positiver Erwartung freute ich mich auf das Buch. Zumal, es gibt kaum Romane die in Sieben Bürgen angesiedelt sind. Die Spannung, die auf den ersten Seiten aufgebaut wurde, zerfiel leider in oft unverständliche Handlungen. Dabei sollte Paul, als sehr gefragter Investigativjournalist, eine genaue und umfassende Recherchearbeit leisten können. Hier erscheint er aber als recht plan- und kopflos und nicht wie ein gefragter und zielstrebiger Recherche - Journalist.
Sein alter Freund Sorin ist im Gefängnis und soll ein Mörder sein. Aber der umständlich handelnde Paul wird zu einer komischen Figur. Als Ermittler in weiteren Kriminalromanen kann ich mir auch mir viel Fantasie, Paul Schwarzmüller, nicht vorstellen.

Das Buch offenbart viel von den Menschen in Sieben Bürgen. Die Zeit ist dort stehen geblieben. Mythen und Aberglaube herrschen bei ihnen vor. Aber mir war es zu unverständlich und langatmig geschrieben. Das störte meinen Lesefluss sehr. Leider gibt es keinen Anhang mit den Begrifflichkeiten und den regionalen Speisen, die in der Handlung erwähnt werden. Aus meiner Sicht aus, kann ich das Buch nur bedingt weiter empfehlen. Nicht als Krimi aber mit wirklich guten Beschreibungen von Land und den dort lebenden Menschen. Die waren für mich gut nach zu empfinden.

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