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Veröffentlicht am 26.01.2023

Geschichte einer traditionellen Bergarbeiterfamilie im Erzgebirge

Die Sehnsucht nach Licht
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Das gebundene Buch hat eine sehr ansprechende Aufmachung. Bereits das Titelbild des Umschlages gibt dem Leser einen Eindruck vom Handlungsort, der tief im Tal liegt. ...

Das gebundene Buch hat eine sehr ansprechende Aufmachung. Bereits das Titelbild des Umschlages gibt dem Leser einen Eindruck vom Handlungsort, der tief im Tal liegt. Sehr hilfreich sind auch der Stammbaum beim Aufschlagen des Buches und die graphische Darstellung des Schlematals. Alles in Allem eine sehr gute Gestaltung. Eine Zeittafel des Bergbaus in diesem erzgebirgischen Abbaugebiet, trägt zu einer guten Präsentation des Romans bei.

Die Story handelt von einer Familie Steiner, die seit fünf Generationen im Bergbau tätig ist. Sie spielt auf verschiedenen Zeitebenen und ändert diese häufig. Der oft sehr abrupte Wechsel zwischen den einzelnen Zeiten störte erheblich meinen Lesefluss. Das aktuelle Geschehen nimmt einen großen Raum ein. Die Protagonistin dieser Zeitebene ist Luisa, die im Schaubergwerk mit den Besuchern ehrenamtlich in den stillgelegten Schacht einfährt. Für mich eine Frau, die sehr oberflächlich bleibt und mich mit ihren Handlungen oft nicht überzeugte. Sehr akribisch hat Kati Naumann die Geschichte des Bergbaus, die Gegebenheiten, im Ort, unter Tage und die Tätigkeiten der einzelnen Familienmitglieder geschildert. Zu detailliert . Es mag für Menschen die sich explizit mit den Bergbau, den Arbeitsmitteln, der vielseitigen Begriffe, die ein Laie nicht versteht aber auch nicht verstehen muss, interessant sein. Oftmals dachte ich ein Lehrbuch vor mir zu haben.

Gut ist die politische Situation und der Machtanspruch der damaligen Sowjetunion dargestellt. Uns DDR Bürgern waren viele Dinge rund um die Wismut nicht bekannt. Auch um die Gefährlichkeit des Abbaus von Uranerz war der Mantel des Schweigens gebreitet. Von der Autorin hatte ich erwartet, dass sie da mehr ins Detail geht. Aber auch das bleibt recht oberflächlich.

Gern wäre ich tiefer in die einzelnen Charaktere der Steiners eingedrungen. Diese jedoch blieben mir fremd und konnten mich nicht erreichen. Schon die ersten Seiten machten mir den Einstieg in die Handlung beschwerlich. Eine Szene gab es, da wurde ich in meine Vergangenheit versetzt. Auch meine Oma hielt das Essen unter der Federbettdecke warm.

Ich finde es schade aber mich konnte dieses Buch nicht überzeugen. Es ist mir zu weitschweifig und bleibt farblos. Durch die vielen Zeitsprünge wirkt das Buch auf mich sehr konstruiert.

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Veröffentlicht am 27.11.2022

Ein Leben für die Forschung

Dian Fossey - Die Forscherin
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Es ist der zweite Roman den ich von Susanna Leonard las. Bereits ihr Buch über Marie Curie hat mich sehr angesprochen.
Dieser Titel handelt von einer außergewöhnlichen und willensstarken Frau, die schon ...

Es ist der zweite Roman den ich von Susanna Leonard las. Bereits ihr Buch über Marie Curie hat mich sehr angesprochen.
Dieser Titel handelt von einer außergewöhnlichen und willensstarken Frau, die schon als Kind den Wunsch hatte, mit Tieren, die sie mehr liebte als Menschen, zu arbeiten. Ihre Kindheit war traurig und sorgenvoll. So geht sie sehr schnell ihren eigenen Weg und verlässt das Elternhaus. Dieser ist mit vielen Steinen gepflaster.
Mich ließ der Roman recht bestürzt zurück. Welche Kraft und Willensstärke hat Dian besessen. Über viele Seiten geht es um ihren eigenen steinigen Lebensweg. Ihre Kindheit nimmt dabei einen großen Raum ein. Dadurch ist zwar ihr Verhalten gegenüber Menschen zu verstehen aber gern hätte ich mehr über ihre Forschungen erfahren. Da sie sich mit allen Mitteln für die Berggorillas einsetzt und mit ihnen lebt finde ich es schade, dass diese Studien relativ wenig in das Buch einfließen. Sehr kompromisslos kämpft sie gegen die Wilderei und den zunehmender Tourismus. Leider musste sie ihren unermüdlichen Kampf für die bedrohten Tiere mit ihrem Leben bezahlen.
Susanna Leonard hat mich mit ihren ausdrucksstarken Schreibstil wieder überzeugt. Spannend und kraftvoll ist diese Romanbiographie über die Forscherin aufgebaut. Schön fand ich auch die kurz gehaltenen Kapitel.
Gern empfehle ich das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 30.10.2022

Mit Liebe und Humor gekocht

Ihr könnt doch noch nicht satt sein!
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Nun ist es soweit. Von der Online-Omit gibt es ein Kochbuch. Nach vielen anderen Themen des Alltags, derer sie sich annahm, passt das sehr gut zu ihr. ...

Nun ist es soweit. Von der Online-Omit gibt es ein Kochbuch. Nach vielen anderen Themen des Alltags, derer sie sich annahm, passt das sehr gut zu ihr. Die beliebten Bücher von Torsten Rohde, der als Renate Bergmann schreibt, sind einfach köstlich.
Das das Leben so gelebt werden muss, wie es kommt, zeigt uns die Online-Omi. Ohne ihren Berliner Humor wären die vielen Bücher nicht so erfolgreich.

Ihr neustes Werk liegt nun vor. Nachdem ich es in den Händen halte, muss ich sagen, dass das nostalgisch aufgemachte Cover passend zum Buch und der humorvollen Omi ist. Rotkariert waren in vergangenen Zeiten viele Geschirrtücher und Wachtuchtischdecken. Ein Lesebändchen rundet die Aufmachung ab.
Es ist eine Auswahl alter Rezepte, die fast ins Vergessen geraten sind. Einfach, bodenständig und regional. Ohne viel Firlefanz. Dafür aber zum satt werden. Für Jedermann geeignet, der gern einmal Speisen nach kochen möchte, die seine Großeltern schon mochten. Ob eine kräftige Suppe oder ein guter Sonntagsbraten, alles ist im Buch enthalten. Natürlich fehlen auch Süßspeisen und Kuchen nicht. Und gefeiert wird auch. Es ist mehr als nur eine aufgelistete Sammlung guter Hausmannskost. Leicht verständliche Anleitungen, jede versehen mit guten Tipps und oft humorvollen Kommentaren. Wir haben auch schon festgestellt, dass sich in unserer langjährigen Ehe die Kochgewohnheiten geändert haben. Aber eins haben wir nie vergessen, alle Reste werden verwertet. In eine Soljanka, die auch Renate Bergmann im Buch beschreibt, passt vieles hervorragend hinein. Frei nach dem Motto, alles was rumliegt und fort muss. Bei der Lektüre musste ich oft schmunzeln. Weil es oft genauso war, wie es im Buche steht. Die Butter ans Gemüse gibt es bei mir heute noch. Oft ist mir das Wasser im Munde zusammen gelaufen als ich diese alten Rezepte las.

Diese Kochbuch ist ein Highlight. Es hat mich sofort inspiriert. Heute gab es Gulasch. Allerdings mit mehlig kochenden Salzkartoffeln. Morgen gibt es ihn nochmal. Der Rest wird eingefroren.

Gern empfehle ich dieses liebes- und lesenswerte Buch weiter. Ich vergebe die volle Sternzahl.

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Veröffentlicht am 20.10.2022

Romantischer Weihnachtsroman mit Herz und Verstand

Wintermeer und Bernsteinherzen
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Klappentext
„Ein nordfriesischer Winter voll Herz und Hoffnung“

Ein harmonisches Buch zur Weihnachtszeit

Mit seinem Cover springt dieser neue Roman von Tanja Janz sofort ins Auge.
Das ist wieder ...

Klappentext
„Ein nordfriesischer Winter voll Herz und Hoffnung“

Ein harmonisches Buch zur Weihnachtszeit

Mit seinem Cover springt dieser neue Roman von Tanja Janz sofort ins Auge.
Das ist wieder in zauberhaften zarten Farben, gestaltet. Ein paar glitzernde Schneeflocken fehlen auch nicht.
Es ist ihr dreizehnter Roman, der wieder in St. Peter Ording spielt.

Dieses Mal verbringen wir mit den Protagonisten die Vorweihnachtszeit. Finja kennt den Ort aus ihrer Kindheit. Nun hat sie den Auftrag für einen ganz speziellen Kunden ein altes uriges Reetdachhaus zu finden. Da ihre neu eröffnete Naturheilpraxis in Hamburg noch nicht läuft und sie in Geldnöten ist, kehrt sie übergangsweise in ihren alten Beruf als Maklerin zurück.

Eine leicht zu lesende und liebevolle Handlung, die gut in die Winterzeit passt. Einen großen Spannungsbogen gibt es in diesem Buch nicht. Vielmehr geht es um Nächstenliebe, Verständnis für menschliche Schicksale und einer fast selbstverständlichen Hilfsbereitschaft, die man sich viel öfter wünscht. So hat Finja ein altes Barnsteenhus entdeckt, wie ihr Klient es sich ersehnt. Sein Standpunkt ist, für Geld bekomme ich, was ich will. Doch als sie recherchiert, wer der Eigentümer der Immobilie ist, melden sich bei ihr bald Bedenken an. Dieses alte frühere Pfarrhaus hat schon viele Jahre eine Bestimmung und die sollte erhalten bleiben. Aber auch von den freundlichen, warmherzigen und mitfühlenden Menschen ist Finja eingenommen. Wie selbstverständlich wird sie in die Weihnachtsvorbereitungen auf dem Reiterhof, wo sie sich eingemietet hat, mit einbezogen. Und dann ist da noch Jesper, dieser gut aussehende Zahnarzt. Alles Zutaten für einen winterlichen Wohlfühlroman. Der sehr bildhafte Schreibstil ist unterhaltsam und nahm mich wieder sofort gefangen. Gedanklich ging ich mit, durch diese kühle, stürmische Winterlandschaft. Die Liebe der Autorin zu Sankt Peter Ording, diesem traumhaften Flecken Erde, ist jederzeit spürbar. Gern empfehle ich dieses Buch weiter. Es erhält von mir 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Unruhige Zeiten

Kinderklinik Weißensee – Tage des Lichts (Die Kinderärztin 3)
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Der dritte Band der Serie führt uns in die Zeit des langsamen Verfalls der Weimarer Republik. Der Wirtschaftsaufschwung der goldenen Zwanziger ist vorbei. Das Geld wird bei den Menschen knapp. Eine ...

Der dritte Band der Serie führt uns in die Zeit des langsamen Verfalls der Weimarer Republik. Der Wirtschaftsaufschwung der goldenen Zwanziger ist vorbei. Das Geld wird bei den Menschen knapp. Eine schwierige Zeit, die von den unterschiedlichsten Lebenserfahrungen geprägt ist. Auch für die beiden Schwestern, Marlene und Emma, ein schwieriger Lebensabschnitt. Sie müssen mit vielen Turbulenzen und Herausforderungen kämpfen.
33 Jahre nach dem Tod ihrer Mutter haben die beiden Waisenmädchen viel erreicht. Immer ihre Ziele verfolgt, gekämpft und zahlreiche Hürden genommen. Mittlerweile ist Emma Oberschwester an der Kinderklinik, Marlene eine erfolgreiche Kinderärztin.
Obwohl Marlene und Maximilian schon 10 Jahre verheiratet sind, hat sich ihr Kinderwunsch noch nicht erfüllt. Sie will endlich kürzer treten. Aber nun wurde das Penicillin entdeckt. Dieses neue Antibiotikum könnte für viele Kinder lebensrettend sein. Sie ist mir Leib und Seele Forscherin. So gerät ihr Vorsatz wieder ins Wanken.

Das Cover passt sich sich den beiden Vorgängerbänden an. Die Farben werden von Buch zu Buch freundlicher. Strahlender Himmel und grüne Wiese, passend zum Buchtitel, verheißen Hoffnung. Viele Bekannte aus den beiden ersten Teilen begegnen uns wieder. In gewohnter Weise ist der Schreibstil von Antonia Blum gut und flüssig zu lesen. Teilweise fand ich es trotzdem langarmig. Die persönlichen Konflikte zwischen Emma und ihrem Sohn Theodor, der in die falschen Kreise gerät, zu ihrem Mann Kurt, dem seine Arbeit beim Radio wichtiger ist, als die Familie, und die Zwistigkeiten zu ihrer alten Feindin Marie Louise Fischer. Die unruhigen Zeiten der Weltwirtschaftskrise, die auch an der Kinderklinik Weißensee nicht spurlos vorbei gehen, die immer mehr an Zuwachs gewinnende NSDAP. Sehr viel historischer, gut recherchierter Hintergrund wird in die Handlung eingeflochten. Manchmal war es zu viel, so dass mir die Spannung der eigentlichen Handlung, verloren ging.
Leider muss ich auch sagen, dass ich in diesem Teil die Handlungen der Protagonisten oft nicht nachvollziehen konnte. Ich begleite sie nun schon eine lange Zeit aber jetzt haben sie sich charakterlich teilweise stark verändert.

Nun bin ich gespannt auf den nächsten Teil der Reihe, der nach dem Krieg weiter geführt werden soll. Da gibt es ein großes Spannungspotential, da die Kinderklinik Weißensee im sowjetischen Sektor liegt. Meine Neugier ist geweckt und ich erwarte ein sehr emotionales Buch.
Jahre des Lichts empfehle ich gern weiter und vergebe 4 Sterne. Man sollte aber am besten alle Teile nacheinander lesen.

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