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Veröffentlicht am 29.05.2022

Dornröschenschloss im Fuchswald

Wo die Hoffnung blüht
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Ein sehr gefühlvoll geschriebenes Buch, das man kaum aus der Hand legen kann.
Die Handlung der Protagonisten spielt auf drei verschiedenen Zeitebenen. Einen wichtigen Teil, in allen Zeitsträngen, nimmt ...

Ein sehr gefühlvoll geschriebenes Buch, das man kaum aus der Hand legen kann.
Die Handlung der Protagonisten spielt auf drei verschiedenen Zeitebenen. Einen wichtigen Teil, in allen Zeitsträngen, nimmt ein Schloss im wunderschönen Loiretal, in Frankreich ein. Es wird das Dornröschenschloss genannt und liegt versteckt im so genannten Fuchswald.
Schon zur Zeit der Französischen Revolution war es Eigentum der Familie Vivay. Deren Familienwappen ist der Fuchs.
Ellie Carver wohnt in den USA. Ihre Oma, der sie sehr verbunden ist, leidet an Alzheimer. Durch diese Erkrankung, des allmählichen Vergessens lebt sie nun in einem Pflegeheim. Eine Freundin von Ellie, die dieses Heim leitet rief sie an, ihrer Großmutter ginge es nicht so gut, sie ist sehr aufgeregt und unruhig. Ihr sind Dinge aus der Zeit des Krieges eingefallen, die sie aber nicht mehr genau weiß. Wie viele Menschen, die die Schrecken des Krieges erlebten, hat sie nie über diese Zeit gesprochen Nun ist es zu spät. Sie hütet ein Geheimnis, dass sie aber nicht mehr weiß. Nur ihre Enkelin, Ellie, kann es herausfinden. - - - - - - - - - - - - So begibt diese sich auf die weite Reise und fliegt nach Frankreich. Die Vergangenheit ihrer Großmutter, Viola und somit auch ihrer Familie, will sie dort entdecken. Eine große Aufgabe. Sie hat kaum Anhaltspunkte und nur ein altes Foto.
Lady Viola, wie Ellies Großmutter genannt wird, hat die lange Geschichte dieses Schlosses zurück bis zur Zeit der Französischen Revolution, erforscht. Sie beginnt im Juni 1789. Aveline soll ihrem Verlobten, dem Sohn des Duc de Divay kennenlernen. Ein rauschendes Fest, soll es geben. Aber es kommt anders.
Dieser Roman ist außergewöhnlich. Die drei Frauen, von denen die Handlung bestimmt wird sind alle sehr stark und verstehen es, mit Mut und Nächstenliebe ihren Willen zu vertreten und dafür zu kämpfen.
Kristy Cambron schreibt dieses Buch sehr anschaulich. Ihr Schreibstil ist flüssig und gut lesbar. Sie bringt uns in diesem Roman die Geschichte des Schlosses, mit seinen Bewohnern und mit dem Weingut, das sich daran anschließt sehr nahe. Man kann sich die wunderbare Landschaft genau vorstellen.
Teilweise fehlt mir der Zusammenhang zur Erbfolge des Schlosses.

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Veröffentlicht am 29.05.2022

38 Tage im Wendeherbst 1989

Das Wunder der Freiheit und Einheit
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Es ist ein wirkliches Wunder geschehen, was man damals nur mit dem Wort „Wahnsinn“, ausdrücken konnte.
Das Wunder der Freiheit und Einheit, welches dieses Buch nachzeichnet begann schon an 19. August ...

Es ist ein wirkliches Wunder geschehen, was man damals nur mit dem Wort „Wahnsinn“, ausdrücken konnte.
Das Wunder der Freiheit und Einheit, welches dieses Buch nachzeichnet begann schon an 19. August 1989 – also heute vor 30 Jahren.
Das paneuropäische Picknick zwischen österreichischen und ungarischen Grenzbewohnern, an einem kleinen Teil des geöffneten Grenzzauns, wurde von DDR Urlaubern, die in Ungarn waren, besucht, und von hunderten zur Flucht genutzt.
Am 3. Oktober 1989 schließt die Parteiführung die letzte offene Grenze der DDR. Ein visafreies Reisen ist nicht mehr möglich. Wir DDR Bürger sind praktisch eingesperrt. Dieses Datum nehmen Harald Bretschneider und Harald Oettinghaus und schreiben über die Ereignisse der folgenden 38 Tage bis zur Grenzöffnung am 9. November 1989.
Diese Tage sind in 38 Kapiteln unterteilt, die die Ereignisse des Tages beschreiben gleichzeitig berichten Zeitzeugen von ihren Erfahrungen an dem jeweiligen Tag. Es sind sehr viele Kirchenvertreter, die ihre Kirchen auch für Nichtmitglieder öffneten, darunter. Von diesem Einfluss, den die Kirchen nahmen ahnten wir nichts. Viele Dinge die im Hintergrund passierten, waren uns nicht bekannt.
Das Buch bringt mich in die Zeit zurück, die ich damals im Alter von 35 Jahren in meiner Heimatstadt Magdeburg selbst erlebte. Es waren sehr emotionale Zeiten, die wir damals erlebten. Wie brisant sie waren, haben wir oft verdrängt obwohl wir wussten und auch sahen, dass die Stasi stets dabei war. Wir waren total euphorisch und wollten eine Veränderung unseres Lebens.
Die Revolution verlief friedlich. Die Erkenntnis, dass es hätte anders verlaufen können, wird mir ganz deutlich nach dem Lesen dieses Buches. Es ist wirklich ein Wunder, dass es so geschah.
Die Kirchen haben viel zu dieser, unserer friedlichen Revolution beigetragen.
Ich wünsche mir, dass viele Menschen dieses Buch lesen und die Geschichte der Teilung und der Wiedervereinigung Deutschlands nicht in Vergessenheit gerät.
Leider ist in vielen Köpfen noch immer eine Mauer vorhanden und das macht mich oft traurig.
28 Jahre, 2 Monate und 27 Tage getrennt durch die Mauer, mit all ihren Grausamkeiten, waren wirklich schlimm genug.

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Veröffentlicht am 29.05.2022

Ein lesenswertes Buch

Das Tal der Orangen
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Der Schauplatz des Debütromans von Beatrice Courtot ist zum großen Teil Mallorca. Das Buch spielt in einem sehr schönen Teil der Insel, der den meisten Touristen unbekannt ist. Sie führt uns in eine ...

Der Schauplatz des Debütromans von Beatrice Courtot ist zum großen Teil Mallorca. Das Buch spielt in einem sehr schönen Teil der Insel, der den meisten Touristen unbekannt ist. Sie führt uns in eine wunderbare Gegend, die auch recht bildhaft beschrieben ist. Das Buch spricht schon durch sein Cover sehr an. Wunderbare Farben, in ein warmes Licht getaucht. So stellt man sich das Tal vor, wo die Orangen wachsen.
Der Roman hat zwei Zeitstränge. Der eine spielt in den Jahren 1935 bis 1938 und der andere in den Jahren 2016 und 2017.
Auf einer Hotelbaustelle in Marseille findet ein Arbeiter eine alte Blechdose mit dem Aufdruck Mallorquinische Köstlichkeiten, Spanische Spezialitäten. Sie enthält persönliche Gegenstände und ein altes Heft mit handgeschriebenen Notizen und Rezepten. Wir schreiben das Jahr 2016 und in Paris betreibt Anais seit 3 Jahren das Cafe de I`Esaimada, was seit Generationen Teil ihrer Familie ist. Sie ist dort sehr engagiert und betreibt auch eine Website für ihr Cafe. Da sie dort den Namen der Begründerin, Magdalena Cardenas, ihrer Urgroßmutter erwähnte wird sie vom Fundbüro in Marseille ausfindig gemacht und erhält von dort einen Anruf über den Fund. Sie fährt hin und holt die Dose dort ab. Ihre Neugierde über ihre Urgroßmutter ist geweckt. Sie möchte mehr erfahren und begibt sich auf eine Reise in die ihr unbekannte Vergangenheit ihrer Familie.
In Soller auf Mallorca gelingt es Anis auf den Spuren ihrer Urgroßmutter zu wandeln. Sie erfährt vom Spanischen Bürgerkrieg, der von vielen Inselbewohnern täglich neue Entscheidungen verlangte. Viele waren im Widerstand, so auch Magdalena. Diese verliert im Krieg die wichtigsten Menschen. Von ihrer Heimatinsel muss sie bald fliehen, da sie verraten wird. Über viele Umwege kommt sie nach Paris. Dort gründet sie das Cafe, das nun erfolgreich von Anais geführt wird.
Das Buch lässt uns die wunderbare Landschaft und die Orangenplantagen förmlich erleben. Die Beschreibung ist wunderbar und lässt einen in die Landschaft eintauchen.
Vom Leben der Magdalena hätte ich gern ein bisschen mehr erfahren. Vieles ist nur kurz behandelt. Auch bei den Personen, wie zum Beispiel ihrer Freundin, Marta, fehlt mir ein gewisser Tiefgang.
Anais ist nun oft auf der Insel um mehr von Magdalena zu erfahren. Es gibt noch einige Personen, die sie noch kannten. An die schrecklichen Zeiten des Bürgerkrieges erinnern sie sich aber nur sehr ungern. Viele Puzzleteile trägt sie zusammen und es entsteht ein ihr völlig unbekanntes Bild von ihrer Urgroßmutter. Immer mehr verliebt sie sich in die Insel und in den jetzigen Besitzer der Finca, wo einst Magdalena aufwuchs und die ihr gehörte.
Es ist ein gut zu lesendes Buch, das uns von der ersten Seite an in den Bann zieht. Für ein Erstlingswerk finde ich es sehr gut gelungen und empfehle es gern weiter.

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Veröffentlicht am 27.05.2022

Eine berührende Geschichte

Das Herz des weißen Ahorns
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Eineinhalb Jahre sind vergangen seit der dritte Band der Breitenbach Saga erschien. So ist es sicher für viele Leser recht hilfreich, das am Anfang des vierten Buches, die wichtigsten handelnden Personen ...

Eineinhalb Jahre sind vergangen seit der dritte Band der Breitenbach Saga erschien. So ist es sicher für viele Leser recht hilfreich, das am Anfang des vierten Buches, die wichtigsten handelnden Personen vorgestellt werden.
Allerdings sollte man die Saga von den Breitenbachs von Anfang an kennen, damit man weis, was es mit dem Ahorn auf sich hat und mit welchen Einschnitten die Familie schon zu kämpfen hatte.

Der erste Weltkrieg, der das dritte Jahr das Leben der Menschen beherrscht, fordert täglich unzählige Opfer. Nun hat es auch Felix, der mittlerweile Geschäftsleiter der Fabrik ist, getroffen. Schwer verletzt kommt er aus Frankreich zurück. Wie so viele, die das Grauen des Krieges erlebten, ist er traumatisiert.
Die Schuherzeugung Breitenbach wird gezwungen für das Militär arbeiten. Es gibt keine Möglichkeit sich der Munitionsherstellung zu entziehen.
Als Arbeitgeber sind sie sehr mit ihren Beschäftigten verbunden. Schon früh erkannte die Familie, das ihr Wohl von den Menschen, die für sie tätig sind, abhängig ist. So versuchen sie mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, diese Leute zu unterstützen, damit auch sie, in dieser kargen Zeit, immer etwas zu essen bekommen.
Wunderbar beschreibt Mina Baites die Bemühungen der Breitenbachs für alle Sorge zu tragen.

Auch in Amerika läuft nicht stets alles glatt. Julia, die mit ihrem indianischen Ehemann auf einem separaten Grundstück der Weeminuche Indianer lebt, stößt immer wieder auf Unverständnis. Besonders schwer hat es ihr ältester Sohn, der sich sehr zu seinem Großvater, einem stolzen Indianer hingezogen fühlt. Aber ihre größte Sorge gilt dem Familienunternehmen im Deutschen Reich. Wie soll es in diesen Kriegszeiten fortbestehen und können sie ihren Schwur auf den weißen Ahorn, im fernen Colorado, einhalten?
Rosa indessen, hat sich wunderbar in Cortez eingelebt und ist sehr zufrieden mit dem, was sie sich in den 30 Jahren gemeinsam mit ihrem Mann aufgebaut hat. Doch langsam merkt sie, dass sie und vor allem ihr Mann, kürzer treten müssen.

Sehr spannend, lässt uns Mina Baites das Schicksal der Indianer erleben, die von ihrem Land, wo sie seit Generationen .leben, vertrieben werden.
Aber auch die Breitenbachs in Berlin haben mit den Auswirkungen des Krieges zu kämpfen. Hinzu kommt der Ausbruch der spanischen Grippe, die die ausgehungerten und ausgezehrten Menschen trifft.
Erschreckend, wie sich das Szenario mit dem Corona Virus gleicht. Hygieneregeln wie schon vor 100 Jahren. Abstand halten, Maske tragen, oft die Hände waschen.

Felix hat eine folgenschwere Entscheidung gemeinsam mit der Familie getroffen. Ich bin gespannt, wie die Entwicklung der Schuherzeugung Breitenbach weiter geht.
Gern empfehle ich diese Saga weiter und freue mich auf Teil 5, der leider erst im März 2023 erscheinen soll.

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Veröffentlicht am 17.02.2022

Dieses Buch ist das Krimi – Debüt der Autorin Anke Küpper.

Der Tote vom Elbhang
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Schon das Cover macht neugierig und trifft die Stimmung der Handlung gut. Dunkle Wolken liegen über dem Falkensteiner Ufer in Blankenese. Die Autorin hat sich sehr genau in dieser noblen Wohngegend umgeschaut. ...

Schon das Cover macht neugierig und trifft die Stimmung der Handlung gut. Dunkle Wolken liegen über dem Falkensteiner Ufer in Blankenese. Die Autorin hat sich sehr genau in dieser noblen Wohngegend umgeschaut. Ihre Beschreibungen sind sehr authentisch. Einfühlsam und flüssig liest sich alles. Man kann sich auch als nicht Hamburger die Gegend vorstellen.
Es beginnt mit einer Zwangsversteigerung eines total verwahrlosten Grundstückes mit einem kleinen und heruntergekommenen Haus, das Bestandsschutz hat. Aber in bester Lage liegt. Es wird ein utopischer Preis geboten. Ein berüchtigter Immobilienhai hat eine verdeckte Vollmacht erteilt, so dass er selber nicht in Erscheinung tritt. Der Zuschlag, soll erst eine Woche später erfolgen, da der jetzige Eigentümer angeblich die offenen Forderungen begleichen kann. Schon das wirft Fragen auf.
In der Nacht nach der Versteigerung wird dieses Grundstück zum Tatort. Menschliche Knochen werden dort gefunden. Svea Kopetzki, ist Hauptkommissarin und leitet die Mordbereitschaft. Sie lebt noch nicht lange in Hamburg und ist der Liebe wegen aus Duisburg dorthin gezogen. Auch ihr Team trifft am Tatort ein. Es ist die junge, selbstbewusste und kluge Kommissarin Franzi und Tamme, der ein Hüne ist und früher auf dem Hamburger Kiez Dienst tat.
Die Ermittlungen laufen in mehrere Richtungen und erweisen sich als schwierig, da lange Zeit, der Tote nicht identifiziert werden kann. Die richtige Spur lässt sich lange nicht finden. Die Spannung bleibt so immer erhalten. Ich finde die Handlung gut strukturiert. Als es zu überraschenden Wendungen kommt, fügen sich die Puzzleteilchen schnell zusammen. Der Fall kann innerhalb einer Woche aufgeklärt werden und hat sich anders entwickelt, als am Anfang vermutet.
Die einzelnen Protagonisten werden in die Handlung mit einbezogen. Wir erleben sie nicht nur als Kommissare, sondern auch als Menschen, mit all ihren Macken und Problemen. Das gefällt mir sehr gut. Sie sind so angelegt, dass wir gespannt auf den zweiten Hamburg - Krimi der Autorin warten.
Anke Küpper hat einen guten Schreibstil, der sich angenehm und flüssig liest. Das Buch ist auf jeden Fall weiter zu empfehlen. Mich hat es überzeugt.

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