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Veröffentlicht am 26.02.2018

Kätzchen, ich sehe dich!

Close to you
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In „Close to you“ von Isabell May flüchtet die junge Violet vor den Schatten ihrer Vergangenheit. Weit weg von ihrem Zuhause, versucht sie ihrem alten Leben zu entfliehen. In Main möchte sie ein neues ...

In „Close to you“ von Isabell May flüchtet die junge Violet vor den Schatten ihrer Vergangenheit. Weit weg von ihrem Zuhause, versucht sie ihrem alten Leben zu entfliehen. In Main möchte sie ein neues beschauliches und vor allem ruhiges Leben beginnen. So sieht zumindest ihr Plan aus. An der Uni findet sie nicht nur schnell neue Freunde, sondern begegnet auch dem geheimnisvollen Aiden, der mit seinem düsteren Bad-Boy-Image eine faszinierende Anziehung auf Violet ausübt. Doch Aiden zeigt sich Violet gegenüber zunächst kalt und distanziert. Erst als die beiden durch eine Verkettung unglücklicher Zufälle zu Mitbewohnern werden, beginnt Aidens langsam sich gegenüber Violet zu öffnen. Die beiden kommen sich näher und müssen sich schließlich gemeinsam ihrer dunklen Vergangenheit stellen. Nur so hat ihre Liebe eine Chance.

Leider konnte mich „Close to you“ von Isabell May nicht zu 100% überzeugen. Man muss jedoch erwähnen, dass es sich bei „Close to you“ sozusagen um ein Erstlingswerk der Autorin im Bereich New Adult handelt. Dafür ist der Roman dann doch schon recht gut gelungen. Sprachlich ist aus meiner Sicht nichts an dem Roman auszusetzen. Der Sprachstil ist flüssig und passt wunderbar in das Genre. Die Beschreibungen der Charaktere und Orte sind liebevoll und detailliert ausgearbeitet, ohne dabei überladen zu wirken. Hier und da lässt die Autorin kleine witzige Anekdoten und Anspielungen in die Handlung mit einfließen. Hierdurch wird die teilweise doch etwas ernste Grundstimmung deutlich aufgelockert. Da so auch ein Bezug zum Alltag des Lesers geschaffen wird, wirken die Figuren dadurch auch realer. Sehr positiv fand ich, dass in „Close to you“ auch extreme Themen wie Stalking, innerfamiliäre Probleme und fehlender Rückhalt thematisiert werden. Isabell May gelingt es diese Themen auf spannende Weise in ihren Roman einzubringen. Als Leser ist man sofort von diesem Handlungsstrang gefesselt und möchte unbedingt wissen wie es weiter geht. Leider greift die Autorin stellenweise doch etwas zu oft auf gängige Klischees zurück, so dass man trotz anhaltendem Spannungsbogen als Leser vom Ende nicht wirklich überrascht ist. Zudem lösen sch alle Konflikte gegen Ende des Buches irgendwie zu schnell in Wohlgefallen auf. Hier hätte ich mir doch etwas mehr Überraschendes gewünscht.

Violet und Aiden konnten mich als Hauptcharaktere bis zum Schluss leider nicht wirklich berühren. Die anfängliche Anziehung zwischen den beiden konnte ich nicht so richtig nachvollziehen. Aiden lernt man erst gegen Ende des Buches etwas besser kennen. Nach 2/3 des Buches wirkte er immer noch eher unfreundlich und wenig sympathisch auf mich. Typischerweise steckt hinter seiner abweisenden rauen Schale ein weicher Kern. Aber danach muss man bei Aiden wirklich erst mal sehr lange suchen bis man diesen findet. Letztlich war die Liebesgeschichte der beiden für mich nur noch nebensächlich für die Handlung. Bis zum Schluss habe ich hier das kribbelnde Gefühl vermisst, das man als Leser verspürt, wenn man eine wirklich packende Love-Story liest und mit den Liebenden dem verdienten Happy End entgegenfiebert. Ein großer Störfaktor war für mich Violets extreme Wankelmütigkeit in Bezug auf Aiden. Stellenweise hat sie ihre Meinung über ihn im Sekundentakt gewechselt. Bereits eine Geste von ihm oder ein Kommentar eines Freundes reichten aus um ihre Meinung ins komplette Gegenteil umzukehren. Hierdurch wirkte die angebliche Anziehung der beiden sehr unglaubwürdig auf mich. Auch, dass Violets Ängste von jetzt auf Gleich kein Thema mehr waren und keine Relevanz mehr für den weiteren Verlauf der Geschichte hatten fand ich nicht sehr realistisch.

Die Nebencharaktere der Geschichte haben mich da teilweise schon mehr überzeugen können. Besonders gefallen hat mir Violets Freund Dorian, der mit seiner Geschichte eigentlich auch gut ein eigenes Buch oder zumindest eine Kurzgeschichte verdient hätte.

Insgesamt war „Close to you“ von Isabell May eine nette Lektüre für Zwischendurch, die jedoch keine große Überraschungen zu bieten hat. Die Grundidee der Geschichte ist wirklich gut, bei der Umsetzung sehe ich jedoch durchaus noch etwas Verbesserungsbedarf. Trotz der kleinere Mängel gibt es von mir für „Close to you“ eine Leseempfehlung und insgesamt drei von fünf Sternen.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Geschichte
Veröffentlicht am 11.02.2018

Nie war mir New York näher als mit diesem Roman

New York Pretty: Nur wir beide
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„New York Pretty: Nur wir beide“ von Eva Pfeiffer:

Nach ihrem erfolgreichen Uni-Abschluss verschlägt es die junge Rebecca vom beschaulichen Freiburg in die Welt-Metropole New York City, wo sie sich auf ...

„New York Pretty: Nur wir beide“ von Eva Pfeiffer:

Nach ihrem erfolgreichen Uni-Abschluss verschlägt es die junge Rebecca vom beschaulichen Freiburg in die Welt-Metropole New York City, wo sie sich auf die Suche nach ihren Wurzeln begibt. Durch ihr Praktikum bei einem New Yorker Magazin, lernt Rebecca die Celebrity-Zwillinge Alex und Jeremy kennen und verliebt sich in den stillen Alex. Doch nicht nur Rebecca muss erst ihre Vergangenheit bewältigen, damit die beiden die Chance auf eine glückliche Zukunft haben. Denn auch Alex und Jeremy hüten ein dunkles Geheimnis.

Aufgrund des Untertitels „Nur wir beide“ war ich zunächst überrascht, dass die Geschichte nicht nur aus der Perspektive von Rebecca und Alex, sondern auch aus der Sicht von Alex Zwillingsbruder Jeremy erzählt wird. Dass eine Liebesgeschichte nicht nur aus der Perspektive der Liebenden erzählt wird, ist doch eher ungewöhnlich. Ich finde die Idee allerdings ungemein erfrischend, da hierdurch alles etwas aufgelockert wird und der Fokus nicht zu sehr auf der Romantik liegt.

Jede der drei Hauptfiguren hat ihr eigenes Päckchen zu tragen und muss sich im laufe der Geschichte mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen.

Zum einen ist da Rebecca, die in ihrer Geburtsstadt mehr über ihren verstorbenen Vater erfahren möchte. Sie ist das typische Mädchen, das flügge wird und sich neu erfinden möchte. Typischerweise wird sie hierbei aber grundsätzlich von chronischer Geld-Knappheit bedroht. Rebecca ist teilweise etwas naiv und verunsichert. Zudem fand ich sie hin und wieder doch sehr wankelmütig was ihre Prinzipien angeht. So spricht sie mehrfach davon, dass sie sich von Alex nichts bezahlen lassen will, nur um sich im nächsten Moment und ohne große Diskussion von Alex einladen zu lassen. Warum sie so große Angst davor hatte ihr unbezahltes Praktikum zu verlieren, habe ich bis zum Schluss nicht verstehen können. Zum einen, da sie dafür ja kein Geld bekommen hat, zum anderen wollte sie auch nicht wirklich in diesem Bereich arbeiten. Faktisch hatte dieses Praktikum eigentlich keinerlei Wert für sie.

Alex Frey muss sich hingegen nie wieder Sorgen ums Geld machen. Er ist der ruhige, zurückhaltende der beiden erfolgreichen Frey-Brüder und agiert eher im Hintergrund, da er die Aufmerksamkeit scheut. Ein dunkles Geheimnis aus seiner Vergangenheit macht ihm schwer zu schaffen und droht die aufkeimende Liebe zu Rebecca zu zerstören.

Sein Zwillingsbruder Jeremy hingegen liebt das Rampenlicht. Der Womanizer braucht die Aufmerksamkeit wie die Luft zum atmen. Das wichtigste in seinem Leben ist jedoch sein Bruder Alex und er würde alles tun um diesen zu beschützen.

Zunächst ist mir der Einstieg in das Buch etwas schwer gefallen. Besonders zu Beginn des Buches empfand ich das Lesen der Kapitel als sehr anstrengend. Stellenweise gab es einfach zu viele Aufzählungen und unnötige Informationen, die in den Text eingebaut wurden. Hierdurch wurde der Lesefluss doch erheblich gestört. Auch wirkten die Konflikt-Dialoge zwischen Rebecca und ihrer Mutter bzw. ihrem Exfreund Sven am Anfang des Buches sehr gezwungen und statisch. Irgendwie leblos und ohne echte Emotionen und dazu noch voll von Klischees. So, als sollten schnellstmöglich alle Punkte auf einer vorgefertigten Liste abgearbeitet werden, ohne dass die Sache wirklich rund ist. An dem Punkt, als Rebecca schließlich auf die Frey-Zwillinge trifft, änderte sich jedoch etwas. Als ob plötzlich eine andere Person das Buch weiter geschrieben hätte, füllten sich die Dialoge und Charaktere mit leben und die Seiten flogen beim lesen nur so dahin. Die Geschichte an sich ist interessant und stellenweise richtig spannend. Allerdings konnten die Charaktere mich bis zum Schluss nicht zu 100% überzeugen. Mir fehlte der gewisse Funke um wirklich mit Rebecca, Alex und Jeremy mitfühlen zu können. Berührt hat mich hingegen die Beschreibung von Rebeccas New York. Und dass, obwohl ich nicht unbedingt ein Fan von solchen Millionen Städten bin.

„New York Pretty: Nur wir beide“ ist eine in Sich abgeschlossene Handlung, allerdings wäre es denkbar, dass die Autorin sich die Option noch einen zweiten Band mit Jeremy Frey als Love-Interst zu schreiben, offen hält.

Trotz der kleineren genannten Mängel ist „New York Pretty: Nur wir beide“ von Eva Pfeiffer durchaus lesenswert und erhält von mir eine klare Leseempfehlung. Insgesamt vergebe ich drei von fünf Sternen.

NewYorkPretty:NurWirBeide

NetGalleyDE

Veröffentlicht am 04.02.2018

Kurzweiliges Lesevergnügen mit einer Spur Erotik

Game on - Trotz allem du
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„GAME ON – Trotz allem Du“, ist der vierte Roman der erfolgreichen Reihe von Kristen Callihan.

Im vierten Teil der erfolgreichen GAME ON – Reihe geht es um die Beziehung zwischen der jungen Fotografin ...

„GAME ON – Trotz allem Du“, ist der vierte Roman der erfolgreichen Reihe von Kristen Callihan.

Im vierten Teil der erfolgreichen GAME ON – Reihe geht es um die Beziehung zwischen der jungen Fotografin Chester (Chess) Copper und dem erfolgreichen Quarterback Finnegan (Finn) Mannus. Als Chester den Star-Quarterback Finn und seine Teamkollegen für einen Charity-Kalender ablichten soll, sprühen zwischen den beiden sogleich die Funken. Und das, obwohl beide nicht unbedingt dem bisherigen Beuteschema des jeweils anderen entsprechen. Doch weder Chess noch Finn wollen sich dies so wirklich eingestehen und versuchen ihre Gefühle zunächst unter gegenseitiger Abneigung und spitzfindigen Kommentaren zu verbergen. Doch das Herz will was es will, lange können die beiden das Spiel daher nicht aufrechterhalten. Zwischen den beiden entwickelt sich zunächst eine liebenswerte Freundschaft. Als Chess durch ein Unglück plötzlich ihre Wohnung verliert, bietet Finn ihr kurzerhand an, bei ihm unterzukommen. Schon bald müssen beide jedoch feststellen, dass ihnen Freundschaft auf Dauer nicht genug ist.

„GAME ON – Trotz allem du“ war für mich der erste Roman der Autorin. Er ist zeitlich parallel zum dritten Band der Reihe „GAME ON – Schon immer nur du“ angesiedelt. Dies führt hin und wieder dazu, dass Personen und Ereignisse aus dem dritten GAME ON Roman Teil der Handlung von „GAME ON - Trotz allem du“ sind. In sich ist der Roman jedoch abgeschlossen und kann problemlos unabhängig von den anderen Bänden der GAME ON - Reihe gelesen werden. Dennoch stehen die anderen Teile der Reihe nun auf meiner Wunschliste. Das Cover gefällt mir persönlich sehr gut und wirkt mit der goldenen Schrift auf schwarz-weißem Grund sehr edel.

Erzählt wird die Geschichte im Wechsel aus der Perspektive von Chess und Finn. Die Grundidee – Frau trifft auf gutaussehenden und erfolgreichen Sportler, dem die Frauen reihenweise zu Füßen liegen. Beide verspüren sofort gegenseitige Anziehung und Verbundenheit, obwohl sie bisher eigentlich auf einen ganz anderen Typ Mann/Frau standen. – ist an dieser Stelle nichts Neues und reißt auch nicht wirklich vom Hocker. Leben und Würze erhält die Geschichte jedoch durch die wunderbar ausgearbeiteten und äußerst humorvollen Charaktere. Dank dem Perspektivenwechsel weiß man als Leser von Anfang an was in den beiden Hauptfiguren vorgeht. Meine Befürchtung, dass sich Chess und Finn die meiste Zeit über ständig streiten werden, bevor sie sich langsam einander annähern, hat sich zum Glück nicht bewahrheitet. Ich empfand es als sehr positiv, dass diese Episode ziemlich schnell einem freundschaftlichen Miteinander gewichen ist. Sowohl Chess, als auch Finn wirken auf mich super sympathisch, zwei Charaktere mit denen man selbst gerne befreunden wäre. Man lacht und leidet mit den beiden und von Anfang an kann man als Leser das gewisse Etwas zwischen den beiden spüren. Beide Charaktere haben ihr Päckchen zu tragen. Im Gegensatz zu vielen anderen Romanen dieses Genres wird dies in „GAME ON - Trotz allem du“ jedoch nicht überzogen dramatisiert.

Der Schreibstil von Kristen Callihan ist ausgesprochen gut zu lesen und die Dialoge haben genau die richtige Portion Witz um die Geschichte aufzupeppen, so dass man als Leser von Anfang bis Ende begeistert bei der Sache ist und unbedingt wissen möchte was als nächstes passiert.

Mit „GAME ON – Trotz allem du“ hat Kristen Callihan das Rad nicht wirklich neu erfunden. Wegen ihrem humorvollen Erzählstil und den super sympathischen Charakteren erhält „GAME ON – Trotz allem du“ von mir dennoch eine klare Leseempfehlung und insgesamt vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 28.01.2018

Titel leider irreführend, inhaltlich dennoch recht interessantes Thema

Was die Seele essen will
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Was die Seele essen will – Die Mood Cure von Julia Ross ist als Ratgeber zur Selbsthilfe gedacht.

Die Autorin - Psychotherapeutin Julia Ross - beschreibt in ihrem Buch, wie durch den gezielten Einsatz ...

Was die Seele essen will – Die Mood Cure von Julia Ross ist als Ratgeber zur Selbsthilfe gedacht.

Die Autorin - Psychotherapeutin Julia Ross - beschreibt in ihrem Buch, wie durch den gezielten Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln wie Aminosäuren und Vitaminen, Stimmungsprobleme behoben und die körpereigene Produktion an notwendigen „Selbstheilungsstoffen“ wiederhergestellt werden kann. Welche Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden sollen, hängt vom jeweiligen Stimmungstyp ab. Zu welchem der vier Stimmungstypen (auch Kombinationen aus allen vier Stimmungstypen sind möglich) man gehört, lässt sich anhand der im Buch enthaltenen Fragebögen ermitteln. Auf dieser Grundlage wird dann schrittweise ein individueller Nahrungsergänzungsplan zusammengestellt.

Zunächst bleibt einmal festzustellen, dass der Inhalt von „Was die Seele essen will – Die Mood Cure“ sehr umfangreich und komplex ist und keines Falls für eine kurzfristige Eigentherapie geeignet ist. Man sollte sich ausreichend Zeit nehmen um sich adäquat mit dem Thema auseinanderzusetzen. Man sollte definitiv auch anderweitig zu dem Thema recherchieren, bevor man mit einer entsprechenden Selbsttherapie beginnt.

Ich persönlich finde den deutschen Titel „Was die Seele essen will“ etwas irreführend. Aufgrund des Buchtitels und der Inhaltsangabe hatte ich persönlich erwartet, dass hier der Fokus stärker auf das Thema Nahrungsmittel, Ernährung, Ernährungsumstellung etc. gerichtet ist. Stattdessen konzentriert sich der Inhalt des Buches überwiegend auf Zusatzpräparate wie Aminosäuren und andere Nahrungsergänzungsmittel und ihre Wirkung auf den Körper. Auch andere Faktoren, die Einfluss auf unsere Stimmung haben können (Schilddrüsenprobleme, Suchterkrankungen etc.), werden ausgiebig thematisiert. Das Thema Nahrungsmittel bzw. gesunde Nahrung wird lediglich in einem relativ kurzen Kapitel angeschnitten und dort im Vergleich zu den anderen Themenbereichen eher oberflächlich abgehandelt. In einem weiteren Kapitel wird noch eine Auswahl von teilweise sehr schönen und schmackhaften Rezepten präsentiert. Das war es dann allerdings auch schon zu diesem Themenbereich. Da sich das Buch überwiegend mit den Nahrungsergänzungsmitteln befasst, hätte ich es wesentlich besser gefunden, wenn man den Originaltitel „The Mood Cure“ beibehalten hätte.

“Was die Seele essen will – Die Mood Cure“ bietet einen ausgiebigen und interessanten Einblick in die Welt der biochemischen Prozesse im Körper, ihre Auswirkungen auf das menschliche Wohlbefinden und wie man das Ganze durch die Einnahme von entsprechenden Präparaten gezielt steuern kann. Bei einigen Kapiteln des Buches fühlt man sich leider von all den verwendeten Fachbegriffen schier erschlagen und verliert vor lauter Fakten-Input schnell den Überblick. Teilweise sind die einzelnen Themen sehr komplex und nicht ganz einfach zu verstehen. Die ständigen Querverweise auf andere Kapitel des Buches und Hinweise auf weiterführende Literatur machen das ganze leider nicht einfacher. Der Nachteil des eBooks gegenüber der Printausgabe wird hier einmal mehr als deutlich. Im Gegensatz zum gedruckten Exemplar, kann man nicht mal eben zwischen den einzelnen Kapiteln hin und her wechseln um etwas nachzulesen. Wenn einem von der ganzen Flut an Fachbegriffen nicht gerade der Kopf schwirrt, dann ist der Schreibstil jedoch sehr angenehm zu lesen.

Anhand der im Buch enthaltenen Testbögen lässt sich ermitteln zu welchem der vier Stimmungstypen man gehört, wobei laut Autorin Julia Ross auch Kombinationen aus mehreren Stimmungstypen möglich sind. Entsprechend der Testergebnisse lässt sich dann ein individueller Nahrungsergänzungsplan zusammenstellen, der sich bei Bedarf jederzeit abändern lässt. Die mehr oder weniger von der Autorin versprochenen Erfolge, welche sich durch die Einnahme der verschiedenen Aminosäuren und weiteren Nahrungsergänzungsmittel einstellen sollen, klingen für mich allerdings fast zu schön um wahr zu sein. Das mag jedoch auch daran liegen, dass ich von Natur aus eher skeptisch bin. Beim lesen hatte ich ein wenig das Gefühl in einer Art Dauerwerbesendung gelandet zu sein. Irgendwann glaubt man, dass man das beworbene Produkt unbedingt braucht. Je weiter ich gelesen habe, desto mehr bekam ich das Gefühl, dass man täglich ein ganzes Arsenal an Nahrungsergänzungsmitteln einnehmen muss, damit man auch alle Bedürfnisse abdeckt und einen entsprechenden Erfolg erzielt.

Bevor man mit seiner individuellen „Mood Cure“ startet, sollte man sich daher nicht von „Was die Seele essen will – Die Mood Cure“ mitreißen lassen, sondern mit Bedacht vorgehen. Auf jeden Fall sollte man sich auch anderweitig über die einzelnen Präparate informieren und ggf. Rücksprache mit einem Arzt halten. Keinesfalls sollte man wahllos Nahrungsergänzungsmittel im Internet bestellen, auch weil die Präparate teilweise nicht gerade günstig sind.

„Was die Seele essen will – Die Mood Cure“ ist eine interessante Lektüre für die man sich allerdings ausreichend Zeit nehmen sollte.
Insbesondere aufgrund der vielen Querverweise auf andere Kapitel des Buches, der Testbögen und der Rezepte empfehle ich bei diesem Buch auf die Printausgabe zurückzugreifen, da man so einfacher zwischen den einzelnen Kapiteln wechseln kann. Außerdem hat man so die Möglichkeit Testbögen und Tabellen zu kopieren und ggf. auch eigene Notizen hinzuzufügen.
Da das ganze Thema teilweise doch etwas kompliziert und durch die ganzen Querverweise und Wiederholungen auch etwas unübersichtlich präsentiert wird, vergebe ich insgesamt drei von fünf Sternen.

WasDieSeeleEssenWill

NetGalleyDE

Veröffentlicht am 17.01.2018

Eine Geschichte die zum Nachdenken anregt

Die Braut
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Achtung, der nachfolgende Text kann möglicherweise Spoiler enthalten!

"Die Braut - Radikal verliebt" von Claudia Rinke erzählt die Geschichte der 15-jährigen Anna, die einen schweren Schicksalsschlag ...

Achtung, der nachfolgende Text kann möglicherweise Spoiler enthalten!

"Die Braut - Radikal verliebt" von Claudia Rinke erzählt die Geschichte der 15-jährigen Anna, die einen schweren Schicksalsschlag zu verarbeiten hat. Ihr Vater ist erst kürzlich an Krebs gestorben. Anna und ihre Mutter verarbeiten diesen Verlust auf unterschiedliche Art und Weise, wodurch sie sich immer weiter voneinander entfernen. Von ihrem alten Leben ist Anna kaum etwas geblieben. Freunde, Mode, Verabredungen, alles was Anna einst wichtig war, mit dem kann sie nicht mehr wirklich viel anfangen. Einzig Kayal ist ihr als Freundin geblieben. Obwohl ihre beste (und einzige) Freundin Muslima ist, hat sich Anna bisher nicht wirklich für den Islam interessiert. Erst durch einen Vorfall in der Berliner Straßenbahn und ein ominöses Flugblatt wird Annas Interesse für diese Religion geweckt. Über das Internet lernt sie schließlich Abu Salman kennen, einen jungen Schweizer der zum Islam konvertiert ist und in Syrien für den IS kämpft. Anna ist so fasziniert von diesem jungen Mann und seinen Worten, dass sie schließlich selbst den islamischen Glauben annimmt. Geblendet von Abu Salmans Worten, rutscht Anna immer tiefer in einen Sumpf aus Regeln und Lügen. Sie entfremdet sich immer weiter von ihrer Mutter und auch von ihrer einzigen Freundin Kayal, welche die Regeln nach denen Anna sich zu richten beginnt, als steinzeitlich ablehnt. Schließlich fasst Anna den folgenschweren Entschluss ihrem geliebten Abu Salman nach Syrien zu folgen um ihn dort in seinen Kampf für einen vermeintlich freien Staat zu unterstützen. Doch dort angekommen muss Anna, die sich inzwischen Aysha nennt, schnell feststellen, dass alles eine große Lüge ist.

Erwartet habe ich einen Roman, der möglicherweise auf eigenen Erfahrungen basiert. "Die Braut-Radikal verliebt" von Claudia Rinke ist jedoch eine Geschichte, die das Ergebnis einer weitläufigen Recherchearbeit der Autorin und verschiedenen Erfahrungsberichten ist.

Erzählt werden die Ereignisse aus der Perspektive der jungen Anna, einem typischen 15-jährigen Berliner Mädchen, welches nach einem Schicksalsschlag auf der Suche nach Halt und Unterstützung ist. Zwischen Anna und ihrer Mutter kommt es wiederholt zu Konfliktsituationen, so dass sie sich immer weiter von dieser entfernt. Auch zu ihren Mitschülern und ehemaligen Freunden verspürt Anna keine Verbundenheit mehr. Die einzige Person von der Anna sich noch verstanden fühlt ist das muslimische Mädchen Kayal. Bei Kayal und ihrer Familie fühlt sich Anna ein Stück weit zuhause. Dennoch fühlt sie eine innere Unruhe, das Bedürfnis nach mehr Rückhalt und Verständnis, Liebe und Geborgenheit. Durch Abu Salman und „seine Welt“ des Islams scheint Annas Suche zunächst ein Ende gefunden zu haben. Während Kayal und ihre Familie für den modernen und weltoffenen Islam stehen, verkörpert Abu Salman das genaue Gegenteil. Durch diesen extremen Konflikt der unterschiedlichen Vorstellungen und Ansichten über den Islam und seine Regeln, entfernt sich Anna immer weiter von ihrer einzigen Freundin und gerät immer weiter in den Machtbereich ihrer vermeintlich großen Liebe. Als Leser ist es mir leider schwer gefallen eine wirkliche Verbindung zu der Hauptprotagonistin aufzubauen. Ich konnte durchaus nachvollziehen, dass Anna auf der Suche nach jemandem ist, der ihr Halt gibt und für sie da ist. Mir stellt sich allerdings die Frage, warum Anna zuvor keinerlei Interesse am Islam gezeigt hat, obwohl ihre beste Freundin Muslima ist. Auch fehlt mir völlig das Verständnis dafür, dass Anna bereits nach wenigen nichtssagenden Mails so viel Wert auf Abu Salmans Meinung legt, wohingegen sie die Meinung von Kayal (die ihr immer treu zur Seite gestanden hat) nicht mehr zu interessieren scheint. Anna wirkt auf mich etwas naiv und blauäugig. Abu Salman nutzt dies aus und beeinflusst sie gezielt durch mehr oder weniger subtile Bemerkungen und Unwahrheiten. Seinen wahren Charakter, der sich zeigt als Anna ihm schließlich begegnet, ist so abgrundtief bösartig, dass man sich fragt wie er sein wahres Wesen so lange vor Anna verbergen konnte.

Das Buch richtet sich in erster Linie an junge Leserinnen im Teenageralter, die wie Anna in eine ähnliche Situation geraten könnten. Entsprechend wird die Geschichte in einer Art Teenager-Drama präsentiert. Neben dem sehr aktuellen Thema bietet das Buch grobe, aber dennoch interessante Einblicke in die komplexe Welt des Islam und die Konflikte zwischen Muslimen und den radikalen Fanatikern, welche den Glauben für ihre eigenen Ziele missbrauchen. Die Geschichte verläuft vom Tempo her sehr unregelmäßig. Teilweise werden wesentliche Wendepunkte und Entscheidungen so schnell abgearbeitet, dass man als Leser nicht wirklich nachvollziehen kann was Anna zu diesem Schritt bewogen hat. Auch Annas Aufenthalt in Syrien und ihre Rettung erfolgen in einem rasanten Tempo und wirken etwas zu konstruiert und nicht sehr glaubwürdig auf mich. Hier hatte ich den Eindruck, dass das Buch schnell fertiggestellt werden musste und zuletzt nur noch einzelne „To-do-Punkte“ abgehakt wurden. Das finde ich sehr schade und ich hätte mir gewünscht, dass auch in diesen Teil etwas mehr Zeit und Seiten investiert worden wären.

Auch sprachlich richtet sich „Die Braut – Radikal verliebt“ an Mädchen zwischen zwölf und 18 Jahren. Zu Beginn des Buches hatte ich etwas Schwierigkeiten mich an den Schreibstil zu gewöhnen, was sich aber mit der Zeit gelegt hat. Im Nachhinein habe ich den Schreibstil sogar als recht angenehm empfunden. Insgesamt verpackt die Autorin ein schwieriges und komplexes Thema in eine leicht verständliche und unkomplizierte Sprache und bereitet es auf diese Art altersgerecht auf. Das Buch ist jedoch durchaus auch für ältere Leser äußerst lesenswert.

Zwar weist „Die Braut-Radikal verliebt“ von Claudia Rinke stellenweise noch ein paar Mängel auf, die mich beim lesen etwas gestört habe, dennoch kann ich eine klare Leseempfehlung und vier von fünf Sternen vergeben.

DieBraut

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