Platzhalter für Profilbild

Isabell47

Lesejury Star
online

Isabell47 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Isabell47 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2022

Ein Lesehighlight, was mich restlos begeistert zurückgelassen hat

Flüchtiges Glück
0

Milla bekommt von ihrem Freund Navid, der aus Afghanistan geflüchtet ist und als einziger seiner Familie überlebt hat, ein Kind. Milla selber ist bei ihrer Mutter Jola aufgewachsen, die gemeinsam mit einem ...

Milla bekommt von ihrem Freund Navid, der aus Afghanistan geflüchtet ist und als einziger seiner Familie überlebt hat, ein Kind. Milla selber ist bei ihrer Mutter Jola aufgewachsen, die gemeinsam mit einem homosexuellen Paar in einer WG lebt und für Milla waren bzw. sind sie der Vaterersatz. Jola ist als Teenager mit ihren Eltern aus der DDR über die grüne Grenze von Ungarn nach Berlin-Zehlendorf geflüchtet. Über die Vergangenheit in der DDR weiß Milla fast nichts und von ihrem Vater hieß es immer, dass ihrer Mutter nicht wüsste, wer er sei.
Navid, dem Wurzeln sehr wichtig sind, da er mit seiner Familie im Geiste und seiner Heimat sich verbunden fühlt, möchte mehr über die Familie erfahren. Daraufhin packt Agnes, Millas Oma ein Fotoalbum aus, um Fotos aus der Vergangenheit bzw. auch aus der Kindheit von Millas Mutter, die in Bitterfeld 'Wolfen war, zu zeigen. Darauf entdeckt Navid eine Frau, die eine Freundin von Agnes war und die sehr viel Ähnlichkeit mit seiner Milla hat. Was steckt dahinter?
Die Autorin rollt auf unheimlich spannende, faszinierende Weise ein Stück Zeitgeschichte aus, die wie rote Fäden durch das gesamte Buch führen und mit der Gegenwart verbunden werden.
Es geht einmal um das Leben in Bitterfeld, was die Großeltern und Jola geführt haben. Es geht um die Umweltverschmutzung, die durch die dortige Industrie enstanden und welche Folgen sie für Gesundheit und das Leben der dortigen Bevölkerung hatten, aber auch noch haben. Das fand ich höchst spannend und zugleich auch beängstigend. Es geht aber auch um den Überwachungsstaat der DDR als solchen und welche Rolle die Großeltern dort innehatten. Es werden jeoch nicht nur die negativen Seiten aufgezeigt, sondern auch die postiven nämlich das Gemeinschaftgefühl und der Zusammenhalt dort herrschte.
Sequenzen dieser Zeit - quasi die Rückblenden integriert die Autorin äußerst geschickt in die Gegenwart, in dem bei Jola und den Großeltern es in der Gegenwart immer Auslöser (Gedanken) gibt, um diese mit der Vergangenheit zu verbinden.
Der Sprachstil und das Lebengefühl, was in dem Roman aus Gegenwart und Vergangenheit transportiert wird, ist einfach großartig. Ich spüre die Zerrissenheit der Personen, empfinde, liebe, leide mit ihnen.
Sehr gelungen sind die vielen feinen Beobachtungen, die Gespräche, die Szenen, die Zuneigung ausdrücken und die Lebensweisheiten, die auf angenehme Weise geäußert werden.
Die vielen Protagonisten sind alle so wunderbar skizziert, das ich sie mir sehr gut vorstellen konnte und während des Lesens sich evtl. Antipathien wandelten.

Es ist eine großartige Geschichte über die Liebe, über das Leben und Chancen gepaart mit einem Stück historischer Zeitgeschichte aus DDR .
Fünf Sterne!!!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Thema
Veröffentlicht am 19.03.2022

Fesselnde Geschichte, die mich gebannt wie ein wenig verstört zurückgelassen hat

Sixtine
0

Sixtine ist jung und verliebt, so dass sie ohne weitere Überlegungen den jungen Pierre-Louis heiratet, der den Brüdern vom Kreuz angehört einer fundamentalistischen Gruppierung der katholischen Kirche. ...

Sixtine ist jung und verliebt, so dass sie ohne weitere Überlegungen den jungen Pierre-Louis heiratet, der den Brüdern vom Kreuz angehört einer fundamentalistischen Gruppierung der katholischen Kirche. Für Sixtine gehören tägliches Beten und Gehorsam zum Alltag. Vor Pierre-Louis hatte sie schon mal ein paar heimliche Begegnungen mit einem anderen jungen Mann und hat schöne Erfahrungen gemacht. Dies wird in ihrer Ehe anders, aber sie nimmt es hin und als sie sehr schnell schwanger wird, ihr Ehemann kurze Zeit später bei einer Aktion der Brüder vom Kreuz getötet wird, will die Familie des Mannes sie in ihre Obhut nehmen. Sixtine begehrt auf und schafft es der Familie und dem Orden zu "entkommen". Sixtine lernt ein anderes Leben von Katholiken kennen und sie wählt einen neuen Weg für sich und ihr Kind.


Die Autorin erzählt in ihrer Geschichte sehr viel über das traditonelle und sehr fundamentalistische Leben anhand von Sixtines aber auch der Geschichte ihrer eigenen Mutter., welches durch Brief der Oma eingeflochten wird, was mir sehr gut gefallen hat. Verstört hat mich, wie sehr einschränkend und dominierend diese sektenähnlichen Gruppierungen das Leben von so vielen Menschen bestimmen und wie sehr sie Rituale sowie Schuldgefühle verinnerlicht haben. Im Gegensatz daszu stand das selbstgewählte Leben von Sixtine, die sich jedoch nur schwer von ihren inneren Fesslen befreien kann.

Die Sprache des Romanes war nicht immer leicht zu verstehen, weil es bestimmte "Fachbegriffe" gab, die mir fremd waren. Außerdem gestalteten die Zeitsprünge es zwar abwechslungsreich, interessant und spannend, aber auch ein wenig anstrengend.

Am Ende konnte ich Sixtines Entscheidung nur bedingt verstehen und da es ein offenes Ende ist, hätte ich nun gerne erfahren, wie ihr Leben weitergeht.

Vier Sterne für eine Story, die mir sehr viel Wissen über fundamentalistische Gruppierungen vermittelt hat und mich gleichzeitig auch ein verstört hat über die Macht, die Gedanken und die Gewaltbereitschaft derselbigen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.03.2022

Ein Roman, der mich sehr berührt hat - erstklassig!

Ursula und die Farben der Hoffnung
0

Die Geschichte hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen, obwohl ich erst noch ein wenig Bedenken hatte wegen der Thematik der Kunst, aber dies war völlig unbegründet.

Die Hauptfigur der Story ist ...

Die Geschichte hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen, obwohl ich erst noch ein wenig Bedenken hatte wegen der Thematik der Kunst, aber dies war völlig unbegründet.

Die Hauptfigur der Story ist die junge Ursula, die für ihr Leben gerne zeichnet und auch gerne die Damen beim Kaffeekränzchen der Großmutter, während sie von diesen gar nicht wahrgenommen wird. So beginn 1911 die Geschichte und im weiteren Verlauf versucht Ursula trotz einiger Hürden ihren Traum vom Leben als Künstlerin wahr werden zu lassen. Sie trifft die Künstlerin Paula Dehmel und durch bzw. auch durch deren Tochter Vera öffnen sich für Ursula, die in ihrer Familie eher eine Exotin ist mit ihrer künstlerischen Wahrnehmung der Welt, neue Türen und die ganz eigene Welt der Künstler.

Dieser Roman hat mich, wie schon zu Beginn gesagt, von der ersten Seite an begeistert. Ich mochte den Schreibstil, habe selber einen ganz anderen Zugang zur Kunst gefunden und ganz enorm hat mich die Zeitgeschichte fasziniert, die in jeder Zeile auf irgendeine Weise transportiert wird, Ich konnte mir die sehr unterschiedlichen Protagonisten sehr gut vorstellen und während ihr Leben, der erste Weltkrieg beginnt und ihre Lebensumstände, die unterschiedlichen Sichtweisen auf die Ereignisse, ich zunächst mit einem Abstand auf mich wirken lassen konnte, zeigte sich durch die aktuellen Ereignisse (Krieg in der Ukraine), dass die Zeit auf einmal wieder brandaktuell ist.

Deweiteren, und das möchte ich nicht vergessen zu erwähnen, gefielen mir auch besonders die unterschiedlichen Lebensmodelle, über die erzählt wird, neben diversen Liebesgeschichten auch die unterschiedlchen Mutter- Tochter- Beziehungen.

Ich warte nun sehr gespannt auf den nächsten Teil, denn ich möchte unbedingt erfahren, wie die Lebensgeschichten weitergehen.

Fünf Sterne und ich würde sechs Sterne geben, wenn es möglich wäre.

Ein Lesehighlight!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.03.2022

Großartige Story für den nerdigen Gamer - außerst mysteriös und spannend

RABBITS. Spiel um dein Leben
0

Das Cover ist in seiner Farbgebung Schwarz mit grauem Hasen und oranger Schrift sowie dem Titel ein Knaller und hat mich sofort angesprochen. K, die Hauptfigur der Story beschäftigt sich schon seit früher ...

Das Cover ist in seiner Farbgebung Schwarz mit grauem Hasen und oranger Schrift sowie dem Titel ein Knaller und hat mich sofort angesprochen. K, die Hauptfigur der Story beschäftigt sich schon seit früher Kindheit und Jugend mit Spielen insbesondere Computerspielen. Mittlerweile ist der nerdmäßige K erwachsen, Waise und hat nur zwei gute Freunde namens Chloe und Baron. Alles sind leidenschaftlicher Gamer und es gibt ein mysteriöses Spiel namens Rabbit, von dem alle aus dem Gamerumfeld voller Ehrfucht erzähen bzw. oder auch nicht, denn wer dabei ist, wird zum Schweigen verpflichtet, denn es verbindet die Welt des Spiels mit der realen Welt.
Der Autor erzählt unglaublich spannend und mysteriös seine Geschichte. Er verwendet jedoch einige Fachbegriffe, die mir nichts sagten und was das Lesen für mich schwieriger gestaltete. Nichts desto trotz fieberte ich eifrig mit, überlegte ständig wie etwas zusammenhängt und war die gesamte Zeit gebannt. Bald wusste ich nicht mehr, was ist real und was ist Spiel. Unterhaltung der Sonderklasse - insbesondere für Gamer und Thrillerliebhaber!
Fünf Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.03.2022

War so gar nicht meins!

Meter pro Sekunde
0

Die Ich-Erzählerin der Geschichte erzählt von der Zeit des Schuljahres, in der sie gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem Baby in Velling in Westjütland verbringt, da dieser dort unterrichtet. Die Ich-Erählerin ...

Die Ich-Erzählerin der Geschichte erzählt von der Zeit des Schuljahres, in der sie gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem Baby in Velling in Westjütland verbringt, da dieser dort unterrichtet. Die Ich-Erählerin muss nicht nur mit ihrer Rolle als Mutter klarkommen, sondern sich auch an die wortkargen Westjütländer gewöhnen. Während ihr Kind betreut wird, versucht sie ihren Führerschein zu machen, wobei sich das als große Herausforderung herausstellt. Von der Schulleiterin bekommt sie einen Job als Kummerkastentante vermittelt.

Dr Roman besteht aus den Darstellungen der Ich-Erzählerin, die sich abwechseln mit den Briefen an sie als Kummerkastentante, ihren Antworten und eingestreuten Liedtexten. Für mich war es ein seichtes Dahingeplänkel, wobei ich bei einigen ihrer Beobachtungen echt schmunzeln musste. Insgesamt hat der Roman mich nicht überzeugt, was vielleicht daran liegt, das ich zur Erzählerin und ihrer Umgebung keine "Beziehung" aufbauen konnte.

Zwei Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere