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Veröffentlicht am 22.02.2022

Mädchen in der Pubertät und was sonst noch in der Schule, im Freundeskreis und Zuhause auf sie einwirkt

Selma, Küsse, Kuddelmuddel
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Selma ist zwölf Jahre alt und befindet sich momentan im emotionalen und physischen Chaos. Sie lebt mit ihren Eltern zusammen und während ihre Mutter jobmäßig durch ihre Stellung bei einer Fluggesellschaft ...

Selma ist zwölf Jahre alt und befindet sich momentan im emotionalen und physischen Chaos. Sie lebt mit ihren Eltern zusammen und während ihre Mutter jobmäßig durch ihre Stellung bei einer Fluggesellschaft oft unterwegs ist, kümmert sich ihr Vater um sie. Das "Chaos" beginnt als Selmas Brüste beginnnen zu wachsen und ihr Vater als auch sie damit überfordert sind und zudem bekommt sie zum ersten Mal ihre Tage. Als wäre das alles nicht genug, werden einige Mädchen gemobbt wegen der äußeren Erscheinung und Hilfe von den Lehrern auch nicht in Sicht. Zudem steht plötzlich das Thema Liebe und Küssen im Raum.

Die Autorinnen haben ihren Roman in einem sehr unterhaltsamen, lockeren Schreibstil verfasst und ernste Themen aufgegriffen und genau hingeschaut, was mir sehr gut gefallen hat. Besonders gelungen sind die Infoboxen, die innerhalb des Buches auftauchen und einige Informationen über den Umgang mit dem eigenen Körper aber auch miteinander geben. Gefallen haben mir auch die kleinen Illustrationen, die im Buch verteilt sind und die Seiten auflockern. Die Menschen konnte ich mir alle sehr gut vorstellen und fand nur das hier die zeichnerische Umsetzung ein wenig schwächelte, aber dies ist sicherlich Geschmackssache. Praktische Hilfe gibt das Buch am Ende auch noch, in dem es Telefonnummern zur Hand gibt, die bei Problemen angerufen werden können.

Vier Sterne und für Mädchen ab 10 Jahren zu empfehlen!

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Veröffentlicht am 17.02.2022

Grandios erzählte Story, die mich ziemlich beklommen zurücklässt

connect
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"Connect" von Thea Mengeler besticht zunächst einmal durch das auffallende, zugleich gemeinnisvolle und ansprechende Cover. Es ist ein wahrer Augenschmaus was Optik durch den Umschlag, den farblich konträr ...

"Connect" von Thea Mengeler besticht zunächst einmal durch das auffallende, zugleich gemeinnisvolle und ansprechende Cover. Es ist ein wahrer Augenschmaus was Optik durch den Umschlag, den farblich konträr gestalteten Einband an sich und den auffälligen gelben, weiß gepunkteten Buchschnitt betrifft.

Im Fokus der Geschichte steht Ava, eine Frau von 28 Jahren, die als Designerin in einer Werbeagentur arbeitet und kaum Zeit für Privatleben hat, so dass ihr berufliches Umfeld quasi auch ihr privates ist. Sie fühlt sich ausgepowert und zweifelt an ihrer Arbeit. Genau zu diesem Zeitpunkt trifft sie Lina wieder, die sie von der Uni kannte, und die sie mit einer Gruppe von Menschen bekannt macht, die den Traum von wirklichen Verbindungen haben und ein postdigitale Gesellschaft grunden wollen. Von all dem ahnt Ava zunächst nichts, die sich zu Beginn einfach nur wohl fühlt, als sie mit Lina quatscht. Anschließende gesellige Treffen in einer Art privaten Clubraum und gemeinsameer Sport lassen Ava Kraft schöpfen, denn sie fühlt sich wahrgenommen.

Die Autorin erzählt auf grandiose Art, wie Ava sich immer mehr auf die Gruppe einlässt und was sie bereit ist dafür zu machen. Ich kann mich zeitweise gut in Ava hineinversetzen und verstehe, was sie reizt. Während meine "Warnlampen" schon früh aufleuchten, wird durch das Handeln von Avas KollegInnen klar, wie weit die "Sekte", denn um nichts anderes handelt es sich, schon die "Macht" übernommen hat.

Besonders gut hat mir gefallen, dass viele Einzelheiten detailliert geschildert werden, so dass ich einen sehr gut Einblick in die Methoden, mit denen die Sekte bzw. der Sektenführer arbeitet bekommen konnte. Gleichzeitig aber damit auch immer nah in Avas Gefühls- und Gedankenweilt war. Es machte mir klar, wie leicht es ist, uns, - die Gesellschaft - zu korrumpieren.

Der Roman hat einige überraschende Momente, die mir sehr gut gefallen haben und das Ende ist logisch und konsequent. Ich bleibe mit einem sehr beklommenen Gefühl zurück.

Mein einziger Kritikpunkt, für den ich einen halben Stern abziehen möchte, bleibt der für mich fehlende Teil, in dem Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen mit Kontaktinformationen etc. genannt werden, falls man Hilfe braucht, wenn man es mit Sekten als unmittelbar oder mittelbar Betroffener zu tun bekommt.

4;5 Sterne

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Veröffentlicht am 13.02.2022

Enttäuschend, da der Vorgänger so toll war

COLD CASE - Das gebrannte Kind
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Während mich das Vorgängerbuch absolut begeistert hat und ich nun unbedingt den nächsten Fall mit tess lesen wollte, bin ich nun ziemlich enttauscht.
Tess, die sich weiterhin engagiert mit Cold Cases ...

Während mich das Vorgängerbuch absolut begeistert hat und ich nun unbedingt den nächsten Fall mit tess lesen wollte, bin ich nun ziemlich enttauscht.
Tess, die sich weiterhin engagiert mit Cold Cases beschäftigt; muss den Fall, mit dem sie sich beschäftigt, weiterhin vertagen, da sie in die Ermittlungen aktiver Fällle, in denen Häuser niedergebrannt worden sind und teilweise Menschen elendig zu Tode kamen, einbezogen wird. Die Musik, die überlebende Menschen gehört haben, war nämlich auch Teil eines Falls, in dem Tess persönlich sehr involviert war, da sie das überlebende Kind damals eine Zeit lang hat bei sich wohnen lassen.
Spannend war die Story mäßig und ich habe mich einige Male über Tess geärgert, die gewissen Vorkommnissen in dem Haus, in dem sie mit ihrer neuen Lebensgefährtin wohnt, nicht auf den Grund gegangen ist. Sie sieht etwas und reagiert weniger als der Durchschnittsbürger, das fand ich schon sehr unrealistisch. Außerdem wurde einiges über ihr Privatleben und das ihrer Kollegen angerissen, aber nicht genügend für mich weitererzählt, so dass man es auch ganz hätte weglassen können.
Der Krimis spielt außerdem zu Zeiten der Corona- Pandemie, was auch Erwähnung findet. Dies möchte ich nur erwähnt haben, weil es für den eigentlichen Fall ohne Bedeutung ist und ich als Leser darauf hätte verzichten könnne.
Am Ende bleibt vieles offen und ich weiß leider immer noch nicht, was mit Jenny, dem Mädchen aus dem Cold Case, den Tess eigentlich neu aufrollen wollte, ist. Sehr unbefriedigend! Drei Sterne!

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Veröffentlicht am 11.02.2022

Mittelmäßige Story

Im Auge des Zebras
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Die Story klingt super spannend und mysteriös zugleich. Die Kommissarin Olivia Holzmann befasst sich mit einem Fall, in dem sieben Jungen entführt worden sind und ihre Eltern zur selben Zeit und vom selben ...

Die Story klingt super spannend und mysteriös zugleich. Die Kommissarin Olivia Holzmann befasst sich mit einem Fall, in dem sieben Jungen entführt worden sind und ihre Eltern zur selben Zeit und vom selben Täter ermordet werden. Wie kann das sein? Genau mit dieser Frage befasst sich Olivia Holzmann und bekommt Hilfe von ihrem Mentoren Severin Boesherz.
Was auf den ersten Blick super spannend klingt, konnte mich nicht so fesseln wie ich es erwartet hatte. Mir waren die beiden Protagonisten unbekannt und ich hatte das Gefühl, dass viel Vorwissen über sie nötig ist, um sie besser zu verstehen bzw. das es eine Vorgeschichte gibt. Als ich ein wenig gegoogelt habe, habe ich gesehen, dass es zwei Bücher mit dem Mentoren Severin Boesherz, dies schon vor Jahren erschienen sind und die nun dieses Jahr noch mal als Neuerscheinung bei einem anderen Verlag erscheinen. Die beiden Protagonisten Olivia und Severin erschienen mir beide auf ihre Art sehr speziell und ich konnte ihr Verhalten häufig nicht nachvollziehen. Wieso lebt Severin so zurückgezogen und zieht seine Rolläden nie hoch? Wovor hat er Angst und ist dann wiederherum so unerschrocken? Olivia dagegen erscheint mir in manchen Situationen sehr gutgläubig und naiv. Ich hatte in ziemlich kurzer Zeit einer Ahnung, zwar nicht von den ganzen Zusammenhängen, aber doch einen Hinweis darauf, wer mit drinsteckt. Vieles wurde in kurzer Zeit dann logisch aufgedröselt. Das Ende hatte "was James Bond - mäßiges" und das mag ich persönlich so gar nicht.
Drei Sterne

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Veröffentlicht am 11.02.2022

Großartig erzählte Geschichte, die sich auch hervorragend als Schullektüre eignen würde

Das rote Band der Hoffnung
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"Das rote Band der Hoffnung" von Lucy Adlington erzählt die Geschichte von dem Alltag im KZ Ausschwitz- Birkenau, in das die 14jährige Ella 1943 direkt von ihrem Schulweg verschleppt wird.

Hier schildert ...

"Das rote Band der Hoffnung" von Lucy Adlington erzählt die Geschichte von dem Alltag im KZ Ausschwitz- Birkenau, in das die 14jährige Ella 1943 direkt von ihrem Schulweg verschleppt wird.

Hier schildert sie ihr Leben und das ihrer Mitgefangenen auf eine Art und Weise, die mich zutiefst bewegte.

Ella ist für ihre 14 Jahre groß und macht sich dies zu Nutzen, um in der Nähwerkstatt arbeiten zu können. Hier ist es sauberer und es werden Kleider für Kundinnen hergestellt, aber falls eine Kundin unzufrieden mit dem Ergebnis ist, so kann das den Tod der Näherin bedeuten, da sie dann aus der Werkstatt ausgeschlossen wird und andere Arbeit verrichten muss, die sie mehr auszehren wird. Ich weiß nicht, wie ich den Schreibstil genau in Worte fassen soll, denn er ist direkt, offen und so schrecklich das Geschehen auch ist , trotzdem liegt eine gewisse Leichtigkeit in ihm.


Vielleicht ist die Geschichte deswegen auch so besonders gelungen , weil sie zeigt wie nah Schönes und Grauenvolles beieinander liegen. Eine von den anderen Mädchen, zu dem Ella eine Freundschaft entwickelt, ist Rose, die irgendwann Märchen bzw. Geschichten während der Arbeit zu erzählen beginnt. Sie lässt dadurch die Mädchen und Frauen eine kure Zeit die grauenvolle Realität vergessen und diejenigen, die ihr zuhören schöpfen eine gewisse Kraft daraus. Rose ist die Protagonistin, die in keiner Sekunde ihre Menschlichkeit verliert und ich ihren Mut und Stärke bewundere, aber gleichzeitig besonders Angst um sie habe. Kleinste Fehlverhalten und das kann einfach alles sein, entscheiden über Leben und Tod. Jede versucht auf ihre Weise zu überleben und während dadurch Verrat und Rivalität um Macht Aufschub geleistet wird, gibt es aber auch manchmal Solidarität.

Ich habe schon viele Geschichten über diese Zeit gelesen, aber dieser Roman hat mich extrem beeindruckt. Am Ende des Roman weiß ich, dass es die Näherinnen von Auschwitz tatsächlich gab, obwohl es sich nicht um Ella, Rose, Mina und die anderen Frauen in dem Roman handelt, denn sie sind fiktiv.

Wie der Titel schon ausdrückt, geht es auch um Hoffnung und dieser Roman birgt eine gewisse Hoffnung.

Ein ganz besonderes Jugendbuch - eignet sich jeoch ebenso gut als Lektüre für Erwachsenen - , von dem ich mir wünschen würde, dass es auch als Taschenbuch erscheinen und Schullektüre würde.

Absolute Leseempfehlung!

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