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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2021

Spannender und interessanter Thriller

Teufelsnetz
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"Teufelsnetz" ist nach "Hexenjäger" der zweite Teil der Reihe von Max Seeck, der mir sehr gut gefallen hat. In diesem Thriller geht es zunächst um zwei Blogger, die spurlos verschwunden sind und irgendwie ...

"Teufelsnetz" ist nach "Hexenjäger" der zweite Teil der Reihe von Max Seeck, der mir sehr gut gefallen hat. In diesem Thriller geht es zunächst um zwei Blogger, die spurlos verschwunden sind und irgendwie seltsame Posts, die in dem Zusammenhang auftauchen. Jessica Niemi ihres Zeichens Kommissarin und ihr Kollege Jusuf befinden sich beide privat und beruflich in einer schwierigen Phase, bekomman den Fall zugeteilt. Die neue Chefin Hellu scheint Jessica auf dem Kieker zu haben, so scheint es zumindestens und das Arbeistklima ist allgemein angespannt. Der Autor schafft es, dass ich in die Welt der Blogger aber auch in die Tiefen des Internets eintauche und kriminellen Machenschaften auf die Spur komme.
Ich mochte es sehr, wie intensiv ich an den Gedanken der verschiedenen Protagonisten teilhaben konnte. Desweiteren gefielen mir die Wendungen, die der Thriller mit seinen überschaubaren kurzen Kapiteln bereit hielt und das Tempo, das daraus entstand.
Kleine Schwächen hatte der Thriller für mich, in dem Dinge geschildert werden, die im weiteren Verlauf für diesen Fall scheinbar ohne Belang waren, aber der Cliffhanger am Ende des Thrillers weckt in mir den Verdacht, dass sie im dritten Fall wichtig sein könnten. Dies finde ich schwierig für Quereinsteiger in die Reihe.
Mich hat das Ende sehr neugierig auf den dritten Teil gemacht!


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  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 05.11.2021

Hatte mir mehr erhofft

Der Traumpalast
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Peter Prange erzählt in seinen Roman „Der Traumpalast – Im Bann der Bilder“ von der Zeit in Berlin am Ende des ersten Weltkriegs bis Mitte der Zwanziger Jahre, anhand seiner beiden Hauptprotagonisten Rahel ...

Peter Prange erzählt in seinen Roman „Der Traumpalast – Im Bann der Bilder“ von der Zeit in Berlin am Ende des ersten Weltkriegs bis Mitte der Zwanziger Jahre, anhand seiner beiden Hauptprotagonisten Rahel und Tino. Rahel ist Tochter jüdischer Eltern, die eine Schneiderei besitzen und die selber den Traum verfolgt Journalistin zu werden. Tino ist der ungeliebte Sohn seiner Mutter, und ist in der familieneigenen Bank tätig, sowie er das Leben genießt. Rahel und Tino begegnen sich und ihrer beider Leben wird auf den Kopf gestellt.

Peter Prange erzählt in seinem über 800 Seiten umfassenden Roman nicht nur die Geschichte einer Liebe, unterschiedliche Familiengeschichten, Einzelschicksale, sondern auch auch ein Stück Zeitgeschichte, wobei der Schwerpunkt einmal auf die Filmgeschichte der Ufa gelegt wird, zum anderen aber auch ein gesellschaftlicher und politischer Schwerpunkt vorliegt. Viele kleine und große Ereignisse spiegeln den Zeitgeist und das allgemeine Leben – auch den Tod - wieder. (Armut und Reichtum, unterschiedliche politische Ansichten, Normen, Regeln).
Am Ende des Buches befindet sich auch ein Personenregister, was ich gerne am Anfang des Buches gelesen hätte, damit ich einmal den Unterschied aus historischen und fiktiven Personen hätte besser realisieren können sowie allgemein einen besseren Überblick gehabt hätte. Vermisst habe ich auch eine Timeline - evtl.mit Angabe, welche Filme, wann gedreht wurden - auch diese wäre für mich nützlich zur Orientierung gewesen.
Teilweise habe ich mich durch Vielfalt an Personen und Ereignissen, sowie der Sprunghaftigkeit, mit der diese für mich erzählt wurden, überrollt gefühlt.
Auf manchen Strecken des Buches kam mir die innere Verbindung zu Rahel und Tino abhanden, doch dann fühlte ich mich ihnen wieder nahe.
Der Ende ist ein Cliffhanger, denn ich möchte nun doch wissen, wie es Rahel, Tino und den vielen Menschen, die erwähnt werden, in der nächsten Jahren ergehen wird.

Drei Sterne

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Veröffentlicht am 05.11.2021

Friederike - eine sehr starke und interessante Frau

Die Teehändlerin
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„Die Teehändlerin“ von Susanne Popp ist der erste Roman aus der Ronnefeldt-Saga und beginnt 1838 in Frankfurt, wo Tobias Ronnefeldt mit seiner schwangeren Frau Friederike und seinen vier Kindern wohnt. ...

„Die Teehändlerin“ von Susanne Popp ist der erste Roman aus der Ronnefeldt-Saga und beginnt 1838 in Frankfurt, wo Tobias Ronnefeldt mit seiner schwangeren Frau Friederike und seinen vier Kindern wohnt. Er importiert Tee und andere Waren, die er vertreibt und u.a. in seinem Ladenlokal verkauft. Tobias tritt eine Reise nach China an und stellt einen neuen Prokuristen ein, der in seiner Abwesenheit die Geschäfte führen soll. Friederike bemerkt schnell ,dass sie diesem Mann nicht trauen kann und übernimmt auf Umwegen selbst die Leitung der Geschäfte.

Während das Cover sehr verträumt und harmonisch wirkt, entpuppte sich der Roman thematisch als vielfältig und sehr informativ. Der Schreibstil der Autorin gefiel mir von der ersten Seite an und während ich zunächst nicht begreifen konnte, dass der Ehemann und selbständige Kaufmann sein Geschäft und große Familie für Monate alleine lassen würde und auch zur Geburt des Kindes geplant nicht da sein würde, tauchte ich von Seite zu Seite tiefer in das Leben der damaligen Zeit ein. Ich erfuhr sehr viel über die Rolle der Frau in der Gesellschaft, Erziehung, über die unterschiedlichen Schichten und Religionszugehörigkeiten sowie die damit verbundenen Schwierigkeiten. Außerdem gab es einige historische Personen, die im Roman Erwähnung finden, was dem Roman zusätzliche Tiefe verlieh. Über die Geschichte des Tees und Teehandels selber hätte ich gerne mehr erfahren, denn während Friederike mehr über das Geschäft lernt, habe ich das Gefühl hier eher „dumm“ zurückzubleiben. Parallel zum Leben der Familie in Frankfurt, erfahre ich u.a. durch Briefe einiges über die Chinareise von Tobias, was ich selber jedoch oft eher als nebensächlich - bis auf den Teeanbau - fand.
Mir hat der Roman insgesamt gut gefallen und die Leseprobe des zweiten Teils, die im Buch zu finden ist, klingt richtig spannend und hat mich jetzt schon in ihren Bann gezogen.
Vier Sterne

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Sehr spannender Thriller

Die Spur des Geldes
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Wie der Klappentext schon verrät, wird ein Mitarbeiter der Berliner Wasserwerke grausam zu Tode gefollter, in einem Schacht am Tegeler See gefunden. Gleichzeitig soll Tom Winter, Sicherheitschef einer ...

Wie der Klappentext schon verrät, wird ein Mitarbeiter der Berliner Wasserwerke grausam zu Tode gefollter, in einem Schacht am Tegeler See gefunden. Gleichzeitig soll Tom Winter, Sicherheitschef einer Schweizer Privatbank, untersuchen, was es mit den Bankgeschäften des Ermordeten auf sich hat. Tom Winter beginnt "zu graben" und stößt auf ein unglaubliches Geschäft von Machenschaften.
Es ist das dritte Buch des Autors Peter Beck um Tom Winter, aber ich hatte keine Schwierigkeiten mich in diese Geschichte, einen Thriller, einzufinden, da er die Figuren gut charakterisiert.
Tom Winter ist eine Art "James Bond" nur viel sympathischer, nicht überheblich, sondern neben seiner offenen, direkten Art, empathisch und liebenswert. Bei den Ermittlungen riskiert Tom sehr viel, aber lässt nicht locker und ist analytisch in seinem Denken. Als er der "Spur des Geldes" folgt, bin ich doch geschockt, was "machtgeile und rachedurstige" Menschen alles zustande bringen. Es wird klar, dass nicht von den sichtbaren Waffen nur die Gefahr ausgeht, sondern dass die Menschheit durch viel perfidere Methoden ausgerottet werden kann. Peter Beck beschwört ein ganz furchtbares Szenario herauf, was zwar fiktiv dargestellt wird. aber ich glaube schon morgen der Realität entsprechen könnte. Ich hoffe, dass es einige "Toms" gibt, die das verhindern.
Genialer Thriller! Fünf Sterne! Bitte mehr davon!

Veröffentlicht am 01.11.2021

Die Geschichte von Aliza, einem jüdischen Mädchen aus Berlin zu Zeit des Nationalsozialismus

Mehr als tausend Worte
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Aliza ist 16 Jahre alt, und lebt mit ihrer jüdischen Familie, zu der Eltern, Großeltern und ihr Bruder Harald gehören, in einem Mehrfamilienhaus, was ihrem Großvater gehört, in Berlin. Dort befindet sich ...

Aliza ist 16 Jahre alt, und lebt mit ihrer jüdischen Familie, zu der Eltern, Großeltern und ihr Bruder Harald gehören, in einem Mehrfamilienhaus, was ihrem Großvater gehört, in Berlin. Dort befindet sich auch die Arztpraxis, in der Alizas Vater praktiziert, jedoch seit 1933 darf er nur noch Juden behandeln. Mittlerweile ist es 1938 und die politische Lage spitzt sich zu. Als ihr Großvater verhaftet wird, ein ehemaliger Patient, der Polizist ist, sie warnt, wie es funktioniert, dass jüdische Familien ihr Eigentum verlieren, beschließen auch die Landaus, dass sie zumindestens Aliza durch einen Kindertransport nach England in Sicherheit bringen wollen. Aliza ist schwer verliebt in Fabian, dessen nichtjüdischer Familie eine Parfumerie gehört und will Deutschland nicht verlassen. Schließlich fährt sie doch, als Fabian ihr klar macht, dass er auch dafür ist und sie nach der Rückkehr heiraten will.
Die Geschichte schildert intensiv Alizas Leben in England und gibt immer wieder kurze Einblicke in die Situation der Landaus, die sich nach der Abfahrt Alizas immer weiter verschlechtert. Eine der weiteren Hauptpersonen der Geschichte ist Karoschke, der Finanzbeamter ist, Mieter in Alizas Elternhaus und Blockwart. Er und seine Familie - Ehefrau samt Tochter, sind überzeugte Nazis, doch Alizas Vater nimmt Hilfe von ihm an und vertraut ihm, da er selbst Karoschke auch schon geholfen hat.
Lilli Beck schaffte es durch ihren wunderbaren detaillreichen Schreibstil, dass ich ganz tief in diese Geschichte von Aliza und ihrer Familie, sowie den Menschen, die sie trifft, eintauchen konnte. Manche Szenen lösten in mir sehr beklemmende Gefühle aus. Ich war sehr gebannt von der Geschichte und zahlreiche kleine Informationen komplettierten den Gesamteindruck. Im letzten Abschnitt der Geschichte vermisste ich diese Intensität ein wenig. Mit dem Ende hätte ich so nicht gerechnet, aber dies ist schriftstellerische Freiheit. Vier Sterne von mir!