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Veröffentlicht am 29.10.2021

Leider hat mich dieser Roman, der von mir sehr geschätzten Autorin, nicht so überzeugt

Wir sind schließlich wer
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Anna von Betteray übernimmt vertretungsweise die Stelle des erkrankten Pastors in der Gemeinde Alpen am Niederrhein. Als sie Mitte Dreißig, geschieden und mit Hund dort auftaucht, heißt sie die Gemeinde ...

Anna von Betteray übernimmt vertretungsweise die Stelle des erkrankten Pastors in der Gemeinde Alpen am Niederrhein. Als sie Mitte Dreißig, geschieden und mit Hund dort auftaucht, heißt sie die Gemeinde nicht gerade herzlich willkommen. Während sie versucht in der Gemeinde Fuß zu fassen und auch neuen Schwung in das Gemeindeleben zu bringen, wird das Leben ihrer Schwester Maria, die adelig vermögend verheiratet ist, auf links gedreht. Weil der Schein und die Außenwirkung Annas Mutter und auch Maria so wichtig ist, zerbricht das fragile Gebäude von Familie und es kommen viele Geheimnisse auf den Tisch. Anna versucht zu vermitteln und zu helfen.

Mir gefällt der Schreibstil der Autorin sehr, aber nachdem ich „Wir sind doch Schwestern“ absolut genial fand, habe ich mich mit ihrem neuesten Roman schwerer getan. Pluspunkte waren die Sprache der Menschen am Niederrhein, obwohl sie manchmal mir zu aufgesetzt wirkte und insbesondere gefielen mirdie Szenen, in denen Anna professionelle Seelsorge betrieb. Humorvoll und gut fand ich die 'Darstellung des Getratsches, was ich mir sehr gut vorstellen kann, da ich so etwas auch schon erlebt habe. Als dann der Schwerpunkt sich fast einzig und allein auf Maria bzw. ihre Familie gelegt wurde, fand ich einiges unglaubwürdig und hoffe sehr, dass es nur der Phantasie der Autorin entsprungen ist. Ich hätte hier gerne auch noch mehr über die Machenschaften von Marias Ehemann erfahren bzw. hätte ich ihn gerne in der Geschichte persönlich näher kennengelernt. Das Ende erscheint mir leider auch zu sehr „Friede, Freude, Eierkuchen“, aber dies ist sicherlich Geschmacksache.
Drei Sterne

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Veröffentlicht am 29.10.2021

Beklemmende Geschichte

SCHWEIG!
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In dem Thriller „Schweig“ geht es um zwei Schwestern, die ein schwieriges Verhältnis zu einander haben. Weihnachten ist der Tage der Familie und so besucht Esther, die ältere Schwester ihre jüngere Schwester ...

In dem Thriller „Schweig“ geht es um zwei Schwestern, die ein schwieriges Verhältnis zu einander haben. Weihnachten ist der Tage der Familie und so besucht Esther, die ältere Schwester ihre jüngere Schwester Sue in deren einsam gelegenen Haus im Wald.

Die Erzählebene ist immer die des Ich-Erzählers, wobei entweder eine der Schwestern oder Martin, der Ehemann von Esther, als Erzähler auftreten. Die Ereignisse werden kurz und knapp erzählt, sowie sie aus der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft stammen. Die unterschiedlichen Wahrnehmungen ergeben ein facettenreiches Bild der Handlung.

Die Atmosphäre hat für mich etwas unheimliches, beklemmendes an sich und ich weiß irgendwann nicht mehr, welchem der Erzähler ich was glauben soll. Ich empfinde Mitgefühl und Abscheu gleichermaßen. Die Autorin hat mich bis zum Ende in ihren „Fängen“gehalten und ich konnte mich dem Sog ihrer Erzählung nicht entziehen. Dies spricht eigentlich für fünf Sterne, doch hätte ich vorher gewusst, was mich erwartet, dann hätte ich den Thriller nicht gelesen, Ich konnte auch am Ende des Thrillers nicht aufatmen und ich glaube genau das ist es, was mir nicht gefällt, ob er auf seine Art sehr realistisch endet. Bei mir bleiben nur ungute Gefühle zurück und deswegen auch drei Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 28.10.2021

Ein Roman über Liebe, Freundschaft und Familie

Du hast mir gerade noch gefehlt
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Eve ist Mitte dreißig und Single. Seit ihrer Kindheit ist sie mit Susie eng befreundet und gemeinsam mit Justin und Ed sind sie seit zwanzig Jahren eine verschworene Gemeinschaft. Eve ist heimlich ...

Eve ist Mitte dreißig und Single. Seit ihrer Kindheit ist sie mit Susie eng befreundet und gemeinsam mit Justin und Ed sind sie seit zwanzig Jahren eine verschworene Gemeinschaft. Eve ist heimlich die ganze Zeit in Ed verliebt , doch sie waren nie ein Paar. Ihren Freund Mark hat Eve wegen der Clique alleine in die Ferne ziehen lassen. Die gemeinsamen Pub-Abende mit Quiz sind eines der Highlights ihrer Freundschaft. Als Ed von seiner Freundin Hester einen Heiratsantrag bekommt, ändert dieser Tag auf auf schreckliche Weise ihr gesamtes Leben und stellt alles, woran sie geglaubt hat, in Frage.
Wer eine romantische und lustige Liebeskomodie erwartet, liegt hier verkehrt. Dieser Roman hat sehr viel Tiefgang, ist an manchen Stellen sehr traurig und hat aber auch viele unterhaltsame Momente. Ich mochte es , wie die Autorin es schaffte beides miteinander zu vereinen, so dass ich teilweise Tränen vor Rührung hatte, aber an anderen Stellen schmunzeln bzw. lachen musste. Der Roman hat mich gut unterhalten und mir gleichzeitig gezeigt, es ist nicht allles so, wie es auf den ersten Blick scheint. Hinter den Fassaden der Menschen, Familien und Freunde sieht es oft völlig anders aus und häufig kennen wir jemanden doch nicht so gut, wie wir denken.
Vier Sterne

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Veröffentlicht am 28.10.2021

Brisante Thematik, die sehr gut umgesetzt wurde

Wenn ich wiederkomme
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Der Roman „Wenn ich wiederkomme“ von Marco Balzano beschäftigt sich mit der Thematik der Frauen, die im Ausland als Kindermädchen, Pflegekräfte etc. Geld verdienen und dafür ihre eigene Familie „alleine“ ...

Der Roman „Wenn ich wiederkomme“ von Marco Balzano beschäftigt sich mit der Thematik der Frauen, die im Ausland als Kindermädchen, Pflegekräfte etc. Geld verdienen und dafür ihre eigene Familie „alleine“ zurücklassen. Daniela lässt eines Tages ihre Familie – Mann , zwei Kinder und die Eltern zurück, um die Ausbildung ihrer Kinder finanzieren zu können. Was für eine Lawine an Ereignissen, kleinen wie großen, damit ausgelöst wird, erzählt der Roman aus der Sicht der Sohnes Manuel, der Tochter Angelica sowie aus Danielas.
Mir hat der Schreibstil des Autors sehr gut gefallen. Ich konnte mich in die Protagonisten sehr gut einfühlen und ich habe ihre Verzweiflung und Wut gespürt. Daniela hat sich im Ausland genauso einsam/verlassen gefühlt wie ihre Familie zu Hause.Die Liebe, Zuwendung und Aufmerksamkeit hat sie im gewissen Rahmen den von ihr betreuten Menschen zukommen lassen, die ohne sie ebenso verlassen wären wie ihre Kinder zu Hause. Der einzige Unterschied ,sie als „Pflegekraft“ ist austauschbar, aber als Mutter ist sie nicht zu ersetzen. Sie will das Beste für ihre Familie, aber was ist „das Beste“? Der Autor hat die brisante Thematik und das Konfliktpotential, was es birgt, grandios umgesetzt und lässt mich nachdenklich mit der Frage zurück, was können wir tun, was kann ich tun, um dieses Situation zu ändern?

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Veröffentlicht am 11.10.2021

Tief verborgene Familiengeheimnisse

Das letzte Bild
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Eva ist 43 Jahre, verheiratet, Mutter eines 15jährigen Sohnes und Schriftstellerin. Als sie einem Morgen das Phantombild einer ermordeten Frau in der Zeitung entdeckt, gerät bei ihr alles ins Wanken. Die ...

Eva ist 43 Jahre, verheiratet, Mutter eines 15jährigen Sohnes und Schriftstellerin. Als sie einem Morgen das Phantombild einer ermordeten Frau in der Zeitung entdeckt, gerät bei ihr alles ins Wanken. Die Frau, deren Identität bis jetzt nicht geklärt werden konnte, sieht ihrer Mutter und ihr sehr ähnlich. Sie begibt sich auf Spurensuche.
Der Roman "Das letzte Bild" von Anja Jonuleit hat mir herausragend gut gefallen. Ich konnte mich gut in die Protagonistin Eva hineinfinden und es hat mich sehr berührt, was sie alles erfahren hat, ebenso wie sich die Beziehung zu ihrer Mutter verändert hat. Gelungen war der Perspektivwechsel zwischen Eva und der mittlerweile toten Frau, sowie zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Beide Erzählperspektiven wurden sehr intensiv dargestellt, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte, es aber getan habe, um das Geschriebene "sacken" zu lassen. Evas Mutter hat die Zeit des Nationalsozialismus als kleines Mädchen erlebt und das, was ihr persönlich wiederfahren ist, hat sie ihr ganzes Leben und auch Evas Leben geprägt. Es hat mir sehr gut getan zu lesen, dass nun, nachdem viele Geheimnisse gelüftet worden sind, selbst Evas Mutter mit über 80Jhren ihr Leben noch mal neu "gestaltet". Eine jahrzehntelange Last ist von ihr genommen worden.
Dieser Roman birgt ein Plädoyer gegen das Vergessen oder Beiseiteschieben von "Erinnerungen" an die damalige Zeit.
Chapeau, fünf Sterne!



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