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Veröffentlicht am 16.03.2020

Wo stehe ich, wo will ich hin? -

Die Glasschwestern
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Der Roman von Franziska Hauser „Die Glasschwestern“ handelt von den Zwillingsschwestern Saphie und Dunja, beide Ende dreißig und ihrer zehn Jahre jüngeren Schwester Lenka. Während Dunja schon zwei fast ...

Der Roman von Franziska Hauser „Die Glasschwestern“ handelt von den Zwillingsschwestern Saphie und Dunja, beide Ende dreißig und ihrer zehn Jahre jüngeren Schwester Lenka. Während Dunja schon zwei fast erwachsene Kinder hat, in der Stadt lebt und arbeitet, lebt Saphie, kinderlos, in dem Dorf ihrer Kindheit und führt mit ihrem Mann ein Hotel. Beide Männer sterben plötzlich und erwartet an dem selben Tag. Eigentlich heißt es in der Geschichte gab es nie Parallelen im Leben der Zwillingsschwestern und dann dies. Nicht nur die Männer müssen beerdigt werden, sondern das ganze Leben wird auf den Kopf gestellt und hinterfragt.... wer bin ich, was möchte ich, wo will ich hin? Neben den Zwillingsschwestern spielen auch die Kinder von Dunja , Lenka und auch das gesamte Umfeld vom Hotel, wo Dunja nach dem Tod der Männer sich aufhält eine große Rolle.
Die Autorin zeigt in ihrem Roman immer wieder neue Facetten der Figuren, gibt bruchstückhafte Rückblicke und Einblicke in das Leben der Frauen in der Gegenwart und der Kindheit. Gerade, wenn ich denke, jetzt lerne ich sie kennen, dann endet der Moment für mich unvermittelt und ich kann mich nicht. oder nur schwer, in sie hineinfühlen und verstehen.
Sprachlich hat das Buch mir sehr gut gefallen, insbesondere die Überschriften - quasi eine Art Lebensweisheit – zu Beginn jedes Kapitels fand ich sehr gut gewählt, jedoch fiel es mir schwer mich mit den Figuren „anzufreunden“. Vielleicht hat Franziska Hauser dies jedoch auch beabsichtigt, um mir als Leser den Spiegel vorzuhalten, in wie fern mich selber andere Menschen auch nicht verstehen oder um über mein eigenes Leben nachzudenken und den Lebensentwurf auch in Frage zu stellen. Letzteres ist ihr auf jeden Fall gelungen. Selber hätte ich mir gerne „Figuren“ gewünscht, die nicht in der Mehrzahl so „sperrig“ sind.
Insgesamt von mir 3,5 Sterne

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  • Geschichte
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 19.02.2020

Das Buch endet leider dort, wo es beginnt interessant zu werden

Die Galerie am Potsdamer Platz
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"Die Galerie am Potsdamer Platz" erzählt von der jungen Kunststudentin Alice, die sich 1930 auf den Weg nach Berlin macht, um die Familie ihrer mittlerweile verstorbenen Mutter kennenzulernen ...

"Die Galerie am Potsdamer Platz" erzählt von der jungen Kunststudentin Alice, die sich 1930 auf den Weg nach Berlin macht, um die Familie ihrer mittlerweile verstorbenen Mutter kennenzulernen und um zu erfahren, warum diese keinen Kontakt zu einander hatten. Während sie versucht dieses Geheimnis zu erfahren, verliebt sie sich und taucht immer tiefer in die Kunstszene ein.

Der Klappentext und die Aufmachung des Buches - das Cover ist ein Hingucker und wirkt sehr edel - haben mich sehr angesprochen und ich habe mich dementsprechend auf eine Familiengeschichte zur Zeit des Beginns des Nationalsozialismus gefreut. Was ich bekommen habe, waren die Namen vieler Künstler, die in die Story eingestreut waren und eine Geschichte, die dann aufhört, wo es beginnt in meinen Augen interessant zu werden. Mit den Protagonisten der Story bin ich nur wenig warm geworden bzw. kam am Ende des Buches bei mir das Gefühl auf, jetzt möchte ich wissen, wie es Alice, John und Alices Vater weiterergeht.
Der Roman wirkte insgesamt wie eine längere Einleitung zu einer Geschichte, die jedoch in diesem Buch nicht erzählt wird. Sehr schade!

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Veröffentlicht am 18.02.2020

Grandioser zweiter Teil für Ruben Hattinger

Vernichtende Begierden
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In dem neuen Fall für Ruben Hattinger geht es um zwei befreundete Männer, nämlich Daniel Morgenroth, seines Zeichenimmobilienmakler und Bastian Talmann, der Leiter der Kreditabteilung einer Bank, die durch ...

In dem neuen Fall für Ruben Hattinger geht es um zwei befreundete Männer, nämlich Daniel Morgenroth, seines Zeichenimmobilienmakler und Bastian Talmann, der Leiter der Kreditabteilung einer Bank, die durch Kauf und Kredit andere Menschen in den finanziellen und/ oder persönlichen Ruin treiben. Als die beiden ersten Frauenleichen auftauchen, wird Ruben Hattinger in die Ermitllungen involviert. Er ist ein ganz spezieller Typ von Ermitller,der sich völlig auf Dinge fokussieren kann und zudem ein spezielles Verhatten an den Tag legt. Er sagt das, was er denkt, lehnt körperliche Nähe zu Fremden ab und mag es nur Händeschütteln sein. Ruben Hattinger zeigt viele Merkmale eines Menschen mit Asperger-Autismus . Dank seiner Frau und Tochter, die mit ihm umzugehen wissen, hat er trotzdem ein Familienleben und ich habe ihn sofort in mein Herz geschlossen, als ich ihn im ersten Fall kennenlernte. Dieses Mal rückt das Familienleben von Ruben in den Hintergrund, und obwohl man diesen Fall auch ohne Vorkenntnisse lesen kann, finde ich es für die persönlichen Beziehungen der Protagonisten gut, das ich den ersten Teil gelesen habe.
Dies ist mein zweiter Thriller mit Ruben Hattinger und aufgrund des wundervollen Erzählstils, der absolut gelungenen Spannungskurve, den Protagonisten und der Auflösung der Story an sich, vergebe ich 5 Sterne! Ich kann das Buch nur jedem wärmstens empfehlen, der spannende Thriller mit guten Dialogen mag.

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Veröffentlicht am 12.02.2020

Wie geht das Leben von Gerhard und Sofieke weiter?

Durch die kalte Nacht
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"Durch die kalte Nacht" von Jürgen Ehlers ist der dritte und letzte Teil einer Trilogie und ich möchte zuerst anmerken, dass ich alle drei Teile gelesen habe. Der dritte Teil spielt in der Zeit von 1943-1945 ...

"Durch die kalte Nacht" von Jürgen Ehlers ist der dritte und letzte Teil einer Trilogie und ich möchte zuerst anmerken, dass ich alle drei Teile gelesen habe. Der dritte Teil spielt in der Zeit von 1943-1945 in den Niederlanden. Wie war das Leben der Menschen dort, wer hat welche Interessen verstehen und welche Gräuel haben sich abgespielt, davon bekommt man einen sehr gut recherchierten Überblick. Der Autor hat auch diesem Roman eine Landkarte und ein Personenregister vorangestellt, wobei er die realen existierthabenden Personen extra gekennzeichnet hat, ebenso hat die damals existierenden Organisationen noch mal explizit erklart und aufgeführt.

Ohne mein Vorwissen aus den vorhergegangen Büchern hätte ich mich mit diesem Buch wesentlich schwerer getan mich in die Geschichte hineinzuversetzen, da ich so schon mehr über die Personen wusste. Vielleicht liegt es deswegen aber auch daran, dass ich ein wenig enttäuscht war, da für mich, entgegen den Erwartungen die der Klappentext weckte, Sara gar nicht so ein große Rolle einnahm. Durch die anderen Bücher fühlte ich emotionale Nähe zu ihr sowie zu Gerhard und Sofieke sowie ich mir der besonderen Bindung und Erlebnisse zwischen den Dreien bewusst war.

Jürgen Ehlers hat in meinen Augen hervorragende Recherchearbeit geleistet und sehr viele Fakten in seinen Roman eingebaut. Sein Roman gleicht an vielen Stellen jedoch auch einem Sachbuch , einserseits gut aufgrund des vielen Hintergrundwissen und Aufdröseln der Aufgaben bzw. des Handelns einzelner Figuren, andererseits fehlte mir deswegen manchmal der emotionale Zugang, was ich persönlich gerne mag. Ich betrachtete quasi von außen eine Geschichte, aber vielleicht wollte der Autor Jürgen Ehlers genau dies, den Blick auf die Fakten lenken und dies hat er auf jeden Fall erreicht. Für diesen sehr informativen Roman vier Sterne von mir!


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Veröffentlicht am 08.02.2020

Genial erzählte Geschichte der verwitweten Geldwechslerin Aleydis aus Köln 1423

Der Ring des Lombarden
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Dies ist der zweite Teil der Lombardenreihe, wobei ich selber den ersten Teil nicht gelesen habe und ich auch ohne Vorkenntnisse mich sehr schnell in der Geschichte einfinden konnte.

Im Mittelpunkt der ...

Dies ist der zweite Teil der Lombardenreihe, wobei ich selber den ersten Teil nicht gelesen habe und ich auch ohne Vorkenntnisse mich sehr schnell in der Geschichte einfinden konnte.

Im Mittelpunkt der Story steht die junge, reiche Witwe Aleydis, die nach dem Tod ihres Mannes, dessen Geschäfte weiterführt, sich um den großen Haushalt, die Erziehung von Nicolais Enkelinnen und die Bediensteten kümmern muss. Die Frau, die für den Tod ihres Ehemannes verantwortlich ist, war dessen eigene Tochter Cathrein, die dafür nun lebenslang eingemauert worden ist. Der Ehemann war ein mächtiger Mann, er war Geldwechsler und hatte viele Geschäfte am laufen, denen Aleydis nun allmählich auf den Grund kommt. Außerdem stellen Verwandte Ansprüche auf seine Enkelinnen. Desweiteren spielt der Gewaltrichter Vinzenz van Cleve eine Rolle in Aleydis' Leben.


Zu Beginn des Romanes befindet sich ein Plan von Köln 1423, so dass ich mich dadurch geographisch orientieren konnte, nebst einem detaillierten Personenregister, welches auch die jeweiligen Rollen und Beziehungen unter ihnen aufzeigt. Durch einen detaillierten und lebhaften Erzähstil bin ich mitten drin in dem Leben von Aleydis und der Menschen in Köln zu dieser Zeit. Dazu muss ich anmerken, dass ich nicht unbedingt Fan von historischen Romanen, die so viele Jahrhunderte zurückliegen bin, doch die Autorin Petra Schier hatt mich ihren Roman "Flammen und Seide" so positiv überrascht, das ich diesen Roman auch gerne lesen wollte.

Dieser Roman gleicht fast einem historischem Krimi, denn nachdem es zu einem Brandanschlag kommt und auch bedrohlich wirkendenden Zusammentreffen, die Aleydis unter Druck setzen sowie einige Geheimnisse aufgedeckt werden, die ihr Ehemann hatte und manchem Unheil, was ich spüre, konnte ich das Buch immer nur schwer zwischendurch aus der Hand legen. Für Schmunzeln bei mir sorgten die Unterhaltungen zwischen Vinzenz und Aleydis bei, denn da kamen auch unterschwellige, unterdrückte Emotionen hoch., die Luft zwischen ihnen zum Knistern brachte. Auch Vinzenz' Schwester Alba sorgte mit ihrer Art, die Dinge bem Namen zu Nennen, bei mir für Heiterkeit.
Am Ende des Buches möchte ich nur noch eines und zwar ganz schnell den nächsten Teil lesen. Ich muss unbedingt erfahren, wie es mit den mir liebgewonnenen Figuren weitergeht und auch was die Bosen noch alles im Schilde führen.

Sehr gerne hätte ich mehr Sterne für diesen Roman vergeben, der mich mit historischem Fachwissen, was mit einer äußerst intelligent sowie unterhaltsam erzählten Geschichte verbunden wurde, überzeugt hat.

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