Blaubeermuffins und Sternenhimmel
The stars we reach - Emerald Bay, Band 1Ivy will nach der Trennung von ihrem Freund und dem bestandenen Abitur eine Auszeit in Australien nehmen. Sie freut sich auf die Arbeit auf der Farm und das Zusammenleben mit ihrer „Mitbewohnerin“ Taylor. ...
Ivy will nach der Trennung von ihrem Freund und dem bestandenen Abitur eine Auszeit in Australien nehmen. Sie freut sich auf die Arbeit auf der Farm und das Zusammenleben mit ihrer „Mitbewohnerin“ Taylor. Doch Taylor entpuppt sich als attraktiver Mitbewohner, der ihr schnell den Kopf verdreht. Dabei wollte sie von Männern eigentlich gar nichts wissen. Und das macht sie Taylor auch ziemlich schnell klar. Doch auch er entwickelt ziemlich schnell Gefühle für Ivy, die er vor ihr verheimlicht. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle und Missverständnisse nimmt ihren Lauf. Wie finden die beiden zueinander? Und wie kommt Ivy mit ihrem neuen Leben in Australien klar? Was wird die Zukunft bringen? Und warum ist der alte Farmer eigentlich so unfreundlich zu ihr?
Werfen wir einen kurzen Blick auf die Charaktere: Ivy ist mit der Schule fertig und die Trennung von ihrem ersten Freund sitzt ihr noch tief in den Knochen. Sie zweifelt sehr an sich und ihr Selbstvertrauen ist nicht besonders groß. Sie hält sich für ungeschickt und unbegabt. Ihre große Leidenschaft ist das Kochen und Backen. Zusammen mit Taylor, bei dem sie nach und nach ihr wahres Ich findet, wächst sie über sich hinaus und wird zu einer sympathischen jungen Frau, die jeder sofort ins Herz schließt. Es ist spannend zu verfolgen, wie sich Ivys Verhalten und ihre Denkweise im Laufe der Geschichte verändern. Sie ist es gewohnt, sich klein zu machen und hat Angst vor Entscheidungen und großen Aufgaben. Doch mit der Zeit merkt sie, welch tolle Unterstützung sie durch Taylor und ihre neuen Freunde bekommt und dass sie eigentlich alles alleine schaffen kann.
Über Taylor erfahren wir zunächst nicht viel, außer dass er ein sehr begabter Handwerker ist und nach Feierabend gerne surft. Ein typischer „Sunny Surfer Boy“. Doch tief in seinem Inneren trägt Taylor eine schwere Last mit sich herum. Sein Vater ist schwer krank und er schafft es nicht, regelmäßig Kontakt zu ihm und seiner Familie zu halten. Er hat Angst vor der Zukunft und weiß nicht, wie er mit der Situation umgehen soll. Doch Ivy ist für ihn ein Fels in der Brandung, bei ihr ist er ruhig und gelassen und alles wird plötzlich ganz einfach.
Die Sprache des Buches ist leicht, eingängig und emotional. Man spürt von Anfang an die große Verletzung, die Ivy erlitten hat. Man sieht das kleine Dorf am Meer in Australien vor sich und spürt die Herzlichkeit und Fröhlichkeit der Bewohner. Man möchte sofort surfen lernen und auf einer Obstplantage arbeiten. Wären da nicht die großen Spinnen, die ich selbst aus Australien kenne...
Die Geschichte entwickelt sich und nach jedem Kapitel denkt man, dass die beiden nie zueinander finden werden. Zum einen, weil Ivy zu wenig Selbstvertrauen hat, um zu glauben, dass jemand wie Taylor wirklich an ihr interessiert sein könnte. Aber auch, weil Taylors unbeholfene Art seine romantischen Aktionen immer wieder in eine Sackgasse führt. Und dann gibt es da noch jede Menge anderer Probleme, die sich aus dem Alltag der beiden ergeben.
Und damit sind wir beim eigentlichen Thema des Buches: Wie springe ich über meinen Schatten, um die ersehnte Liebe zu finden? Wie schließe ich mit der Vergangenheit ab? Wann bin ich bereit für den nächsten Schritt? Und was hält die Zukunft für mich bereit? Ein Thema, mit dem sich jeder identifizieren kann. Die Suche nach dem eigenen Glück in der Liebe. Das Buch hat mir wieder einmal gezeigt, dass das Leben dann zuschlägt, wenn man es am wenigsten erwartet. Den Alltag kann man planen und strukturieren, aber die Liebe geht einen anderen Weg. Mit Fleiß und Mut kann man viel erreichen und manchmal braucht man auch ein bisschen Glück. Spring über deinen Schatten und trau dich, auf deine Gefühle zu hören!
Dieses Buch kann ich nur empfehlen. Ich habe es in wenigen Stunden gelesen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Als erstes hat mich die direkte Art des Schreibens überzeugt. Das Thema ist lebensnah und ich konnte mich sofort damit identifizieren. Außerdem wollte ich unbedingt wissen, wie die beiden Protagonisten endlich zueinander finden, die ersehnte Auflösung der Spannung, die so greifbar in der Luft lag. Und schließlich wollte ich wissen, ob es wirklich ein „Happy End“ geben kann, denn daran hatte ich selbst bis zum Schluss gezweifelt...
Das Buch greift Situationen auf, mit denen man sich identifizieren kann: Familie, Liebe, Arbeit und Erfolg, Träume, Enttäuschungen und die alltäglichen Probleme des Lebens.
Ich werde das Buch auf jeden Fall meinen Freundinnen empfehlen. Ganz nach dem Motto: Am Ende wird alles gut.