Profilbild von Isabella_Kastilien

Isabella_Kastilien

aktives Lesejury-Mitglied
offline

Isabella_Kastilien ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Isabella_Kastilien über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.08.2023

Blaubeermuffins und Sternenhimmel

The stars we reach - Emerald Bay, Band 1
0

Ivy will nach der Trennung von ihrem Freund und dem bestandenen Abitur eine Auszeit in Australien nehmen. Sie freut sich auf die Arbeit auf der Farm und das Zusammenleben mit ihrer „Mitbewohnerin“ Taylor. ...

Ivy will nach der Trennung von ihrem Freund und dem bestandenen Abitur eine Auszeit in Australien nehmen. Sie freut sich auf die Arbeit auf der Farm und das Zusammenleben mit ihrer „Mitbewohnerin“ Taylor. Doch Taylor entpuppt sich als attraktiver Mitbewohner, der ihr schnell den Kopf verdreht. Dabei wollte sie von Männern eigentlich gar nichts wissen. Und das macht sie Taylor auch ziemlich schnell klar. Doch auch er entwickelt ziemlich schnell Gefühle für Ivy, die er vor ihr verheimlicht. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle und Missverständnisse nimmt ihren Lauf. Wie finden die beiden zueinander? Und wie kommt Ivy mit ihrem neuen Leben in Australien klar? Was wird die Zukunft bringen? Und warum ist der alte Farmer eigentlich so unfreundlich zu ihr?

Werfen wir einen kurzen Blick auf die Charaktere: Ivy ist mit der Schule fertig und die Trennung von ihrem ersten Freund sitzt ihr noch tief in den Knochen. Sie zweifelt sehr an sich und ihr Selbstvertrauen ist nicht besonders groß. Sie hält sich für ungeschickt und unbegabt. Ihre große Leidenschaft ist das Kochen und Backen. Zusammen mit Taylor, bei dem sie nach und nach ihr wahres Ich findet, wächst sie über sich hinaus und wird zu einer sympathischen jungen Frau, die jeder sofort ins Herz schließt. Es ist spannend zu verfolgen, wie sich Ivys Verhalten und ihre Denkweise im Laufe der Geschichte verändern. Sie ist es gewohnt, sich klein zu machen und hat Angst vor Entscheidungen und großen Aufgaben. Doch mit der Zeit merkt sie, welch tolle Unterstützung sie durch Taylor und ihre neuen Freunde bekommt und dass sie eigentlich alles alleine schaffen kann.

Über Taylor erfahren wir zunächst nicht viel, außer dass er ein sehr begabter Handwerker ist und nach Feierabend gerne surft. Ein typischer „Sunny Surfer Boy“. Doch tief in seinem Inneren trägt Taylor eine schwere Last mit sich herum. Sein Vater ist schwer krank und er schafft es nicht, regelmäßig Kontakt zu ihm und seiner Familie zu halten. Er hat Angst vor der Zukunft und weiß nicht, wie er mit der Situation umgehen soll. Doch Ivy ist für ihn ein Fels in der Brandung, bei ihr ist er ruhig und gelassen und alles wird plötzlich ganz einfach.

Die Sprache des Buches ist leicht, eingängig und emotional. Man spürt von Anfang an die große Verletzung, die Ivy erlitten hat. Man sieht das kleine Dorf am Meer in Australien vor sich und spürt die Herzlichkeit und Fröhlichkeit der Bewohner. Man möchte sofort surfen lernen und auf einer Obstplantage arbeiten. Wären da nicht die großen Spinnen, die ich selbst aus Australien kenne...

Die Geschichte entwickelt sich und nach jedem Kapitel denkt man, dass die beiden nie zueinander finden werden. Zum einen, weil Ivy zu wenig Selbstvertrauen hat, um zu glauben, dass jemand wie Taylor wirklich an ihr interessiert sein könnte. Aber auch, weil Taylors unbeholfene Art seine romantischen Aktionen immer wieder in eine Sackgasse führt. Und dann gibt es da noch jede Menge anderer Probleme, die sich aus dem Alltag der beiden ergeben.

Und damit sind wir beim eigentlichen Thema des Buches: Wie springe ich über meinen Schatten, um die ersehnte Liebe zu finden? Wie schließe ich mit der Vergangenheit ab? Wann bin ich bereit für den nächsten Schritt? Und was hält die Zukunft für mich bereit? Ein Thema, mit dem sich jeder identifizieren kann. Die Suche nach dem eigenen Glück in der Liebe. Das Buch hat mir wieder einmal gezeigt, dass das Leben dann zuschlägt, wenn man es am wenigsten erwartet. Den Alltag kann man planen und strukturieren, aber die Liebe geht einen anderen Weg. Mit Fleiß und Mut kann man viel erreichen und manchmal braucht man auch ein bisschen Glück. Spring über deinen Schatten und trau dich, auf deine Gefühle zu hören!

Dieses Buch kann ich nur empfehlen. Ich habe es in wenigen Stunden gelesen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Als erstes hat mich die direkte Art des Schreibens überzeugt. Das Thema ist lebensnah und ich konnte mich sofort damit identifizieren. Außerdem wollte ich unbedingt wissen, wie die beiden Protagonisten endlich zueinander finden, die ersehnte Auflösung der Spannung, die so greifbar in der Luft lag. Und schließlich wollte ich wissen, ob es wirklich ein „Happy End“ geben kann, denn daran hatte ich selbst bis zum Schluss gezweifelt...
Das Buch greift Situationen auf, mit denen man sich identifizieren kann: Familie, Liebe, Arbeit und Erfolg, Träume, Enttäuschungen und die alltäglichen Probleme des Lebens.

Ich werde das Buch auf jeden Fall meinen Freundinnen empfehlen. Ganz nach dem Motto: Am Ende wird alles gut.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 28.07.2023

Das Gesetz der Liebe

Law of Love - Für immer mit dir
0

Sarah ist eine erfolgreiche Anwältin in einer Londoner Anwaltskanzlei. Sie ist fleißig und engagiert und bildet mit ihren Freundinnen zusammen ein starkes Team. Eines Tages erhält sie einen Auftrag, der ...

Sarah ist eine erfolgreiche Anwältin in einer Londoner Anwaltskanzlei. Sie ist fleißig und engagiert und bildet mit ihren Freundinnen zusammen ein starkes Team. Eines Tages erhält sie einen Auftrag, der ihr ganzes Leben verändern wird. Der Millionär Rorik Stone will in London mehrere Immobilien kaufen. Und nachdem Sarah ihm eines Abends die Unterlagen persönlich überbracht hat, will er nur noch sie. Sarah verhält sich professionell und arbeitet gewissenhaft, aber sie fühlt sich zu Rorik hingezogen, obwohl er nach außen kalt und unnahbar wirkt. Auch er kann seine Gedanken kaum im Zaum halten und die Spannung zwischen ihnen wird immer größer. Hinzu kommt, dass die Presse ständig hinter Rorik her ist, auf der Suche nach dem neuesten Klatsch und Tratsch. Was will Rorik eigentlich in London? Was will er mit den Immobilien machen? Was ist in seiner Vergangenheit passiert, dass er so abweisend ist? Kann Sarah seiner Anziehungskraft widerstehen oder setzt sie ihren Job aufs Spiel für ein Gefühl, von dem sie nicht weiß, ob es nur ein Funke war?

Werfen wir einen kurzen Blick auf die Charaktere: Sarah ist Anwältin und ihr Alltag ist von der Arbeit geprägt. Zu Hause verbringt sie die meiste Zeit mit ihrem alten Vater, bei dem sie seit dem Tod ihrer Mutter lebt. Mit ihren Freundinnen aus der Kanzlei verbringt sie gerne gemütliche Abende vor dem Fernseher bei Soulfood und Wein. Sie steht fest im Leben, denn sie weiß, was sie kann und was sie erreicht hat. Harte Arbeit und wenig Freizeit machen ihr nichts aus. Aber manchmal wünscht sie sich, dass die Nächte weniger einsam wären. Es ist interessant zu sehen, wie Sarahs stolze Seite im Laufe der Geschichte immer stärker wird. Einerseits sehnt sie sich nach Rorik, andererseits fühlt sie sich wie ein Spielball seiner Launen. So zieht sie sich oft zurück, sobald er einen Schritt auf sie zukommt.

Rorik ist ein verschlossener Mann. Als Multimillionär ist er immer auf der Hut vor den Paparazzi, die die neuesten Geschichten aus seinem Leben an die Öffentlichkeit bringen wollen. Seine Familiengeschichte ist von Härte und Einsamkeit geprägt. Laut seinem Vater ein notwendiges Übel, um das Familienerbe weiterhin erfolgreich zu verwalten. Im Laufe des Buches erfahren wir, wie sehr ihn sein Vater in seiner Jugend verletzt hat und welche Narben er bis heute davon trägt. Kein Wunder also, dass sein Alltag eher einsam ist und es nur wenige Menschen in seiner näheren Umgebung gibt. An Liebe oder eine Frau denkt er nur selten, denn er vertraut kaum jemandem, zu schmerzhaft waren die Erfahrungen der Vergangenheit, die ihn an der Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit der Menschen zweifeln lassen. Es ist spannend zu verfolgen, wie sich Roriks Verhalten und seine Denkweise im Laufe der Geschichte verändern. Er ist es nicht gewohnt, etwas nicht zu bekommen. Er kann seine Gefühle nicht gut in Worte fassen und muss daran arbeiten, wenn er Sarah für sich gewinnen will. Meiner Meinung nach hätte dieser Prozess etwas mehr beleuchtet werden können, da er sich hauptsächlich auf die Vergangenheit mit seinem Vater konzentriert.

Die Sprache des Buches ist leicht, eingängig und emotional. Ich spüre von Anfang an die Entschlossenheit, die Professionalität und den Stolz von Sarah. In Rorik spüre ich den Schmerz und die Einsamkeit. Ich sehe die verregneten Straßen Londons vor mir, höre das hektische Getrappel der Menschen in der U-Bahn, rieche den Duft der vollen Pubs am Ende eines langen Arbeitstages und spüre die Stille in Roriks Büro und die Einsamkeit in seinem luxuriösen Leben. Die beiden Welten der Protagonisten Sarah und Rorik sind sehr unterschiedlich. Sarahs Leben besteht aus Arbeit und Stress, aber auch aus Lachen und Spaß mit ihren Freundinnen und ihrem Vater. Sie kennt London wie ihre Westentasche und steht als emanzipierte und erfolgreiche Frau mit beiden Beinen fest im Leben. Auch Roriks Leben besteht aus viel Arbeit und noch mehr Stress. Doch sein Leben außerhalb der Arbeit ist eher leer und still. Seine engsten Freunde sind sein Assistent und seine Chauffeurin. Seine Wohnung ist aufgeräumt, sauber und es fehlt ihm an nichts, außer an Wärme und Freude mit anderen Menschen.

Die Geschichte entwickelt sich und nach jedem Kapitel denkt man, dass die beiden nie zueinander finden werden. Zum einen, weil Sarah zu wenig Selbstvertrauen hat, um zu glauben, dass jemand wie Rorik wirklich an ihr interessiert sein könnte. Aber auch, weil Roriks kühle Art seine romantischen Aktionen immer wieder in eine Sackgasse führt. Und dann sind da noch Sarahs Chef und die Presse, die ihrer Liebe einen Strich durch die Rechnung machen.

Und damit sind wir beim eigentlichen Thema des Buches: Wie springe ich über meinen eigenen Schatten, um die ersehnte Liebe zu finden? Wie lasse ich die Wunden der Vergangenheit hinter mir? Bin ich mutig oder ziehe ich mich zurück, um nicht enttäuscht zu werden? Wage ich etwas, von dem ich weiß, dass es schief gehen kann? Oder versuche ich es gar nicht erst, weil ich Angst vor dem habe, was dabei herauskommt? Ein Thema also, mit dem sich jeder von uns identifizieren kann. Die Suche nach dem eigenen Liebesglück.

Das Buch hat mir wieder einmal gezeigt, dass das Leben dann zuschlägt, wenn man es am wenigsten erwartet. Man kann seinen Alltag planen und strukturieren, aber die Liebe geht einen anderen Weg. Mit Fleiß und Mut kann man viel erreichen und manchmal braucht man auch ein bisschen Glück. Springe über deinen Schatten und traue dich, auf deine Gefühle zu hören!

Ich kann dieses Buch nur empfehlen. Ich habe es in wenigen Stunden gelesen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Als erstes hat mich die direkte Art des Schreibens überzeugt. Das Thema ist lebensnah und ich konnte mich sofort damit identifizieren. Außerdem wollte ich unbedingt wissen, wie die beiden Protagonisten endlich zueinander finden, die ersehnte Auflösung der Spannung, die so greifbar im Raum stand. Und schließlich wollte ich wissen, ob es wirklich ein „Happy End“ geben kann, denn daran hatte ich selbst bis zum Schluss gezweifelt…

Das Buch greift Situationen auf, mit denen man sich identifizieren kann: Familie, Liebe, Arbeit und Erfolg, Träume, Enttäuschungen und die alltäglichen Probleme des Lebens. Das Buch hätte an der einen oder anderen Stelle etwas mehr die Perspektive wechseln können, so dass man noch mehr die Sicht von Rorik kennen lernt.

Ich werde das Buch auf jeden Fall meinen Freundinnen empfehlen. Ganz nach dem Motto: Am Ende wird alles gut.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 20.07.2023

Lets Play mit Herz

Let's Play - Teil 1
0

Liebe Leserunde,
ich bin bisher total begeistert von der Geschichte. Ich bin selbst seit meiner Kindheit Teil der Gaming-Szene und kann mich mit dem Inhalt, der Geschichte und den Charakteren sehr gut ...

Liebe Leserunde,
ich bin bisher total begeistert von der Geschichte. Ich bin selbst seit meiner Kindheit Teil der Gaming-Szene und kann mich mit dem Inhalt, der Geschichte und den Charakteren sehr gut identifizieren. Vor allem das Problem des Hasses und der „Cancel-Culture“ in diesem Bereich, vor allem durch „übermotivierte Fans“, kenne ich nur zu gut von You-Tube und Twitch. Ich bin sehr froh, dass diese Themen und Probleme in diesem Buch aufgegriffen werden.

Obwohl ich anfangs skeptisch war, gefällt mir der Zeichenstil sehr gut. Der Wechsel zwischen schönen Szenen, Emotionen, dem Chibby-Stil und den vielen coolen Retro-Gaming-Referenzen ist wirklich einzigartig. Die Gilde mit ihren vielen speziellen Klassen und Fähigkeiten ist super getroffen und die Verbindung zwischen den realen Charakteren und ihren Avataren finde ich wirklich kreativ! Auch die Figur des Vaters ist in seinem Wechsel zwischen Vaterrolle, Verantwortung und Verzweiflung sowie Firmenboss wirklich sehr witzig und unterhaltsam dargestellt. Die Figur des Marshall finde ich auch sehr gut getroffen, denn am Anfang geht er mir mit seiner lauten, überschwänglichen „You Tuber“-Manier furchtbar auf die Nerven. Aber nach kurzer Zeit merkt man, dass er eigentlich anders ist und möchte mehr über ihn erfahren. Besonders spannend finde ich, wie die Autorin mit den Ängsten der Hauptprotagonistin umgeht und ihre sozialen Phobien in den wildesten Monstern darstellt. Die Emotionen kommen wirklich sehr gut heraus und ich bin sehr gespannt, wie sie sich weiter entwickelt.
Ich freue mich schon auf den zweiten Teil.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 12.06.2023

Tausche Jurastudium gegen Filmset *Spoiler*

Das romantische Château in Frankreich – Ein Neuanfang für Élodie
3

Élodie ist zum dritten Mal durch das Staatsexamen gefallen. Langsam glaubt sie selbst nicht mehr daran, eine erfolgreiche Anwältin zu werden. Um sich dennoch ganz auf das Lernen konzentrieren zu ...

Élodie ist zum dritten Mal durch das Staatsexamen gefallen. Langsam glaubt sie selbst nicht mehr daran, eine erfolgreiche Anwältin zu werden. Um sich dennoch ganz auf das Lernen konzentrieren zu können, kehrt sie in ihr Heimatdorf zurück, in den Gasthof ihrer Eltern. Doch von Ruhe und Konzentration keine Spur. Im prunkvollen Schloss des beschaulichen Dorfes wird ein historischer Film gedreht. Durch Zufall landet sie als Statistin in dem Film und kann so das Schloss und seine Bewohner aus nächster Nähe bewundern. Doch eigentlich will sie nur ihren Jugendfreund Nicolas auf der Burg wiedersehen. Nicolas träumt davon, das Schloss in neuem Glanz erstrahlen zu lassen und seine romantische und tragische Geschichte der Öffentlichkeit näher zu bringen. Doch sein Bruder hat andere, finstere Pläne. Wie finden Nicolas und Élodie zueinander? Wer sabotiert ständig die Filmproduktion? Und welche Rolle spielt der gut aussehende Hauptdarsteller eigentlich in Élodies Leben?
Werfen wir einen kurzen Blick auf die Charaktere: Élodie studiert Jura in Paris, ohne großen Erfolg. Sie liebt das Leben, Partys, Festivals, Freunde, aber weniger den Schreibtisch und dicke Bücher. Wenn sie ehrlich zu sich ist, weiß sie, dass sie nicht Anwältin werden will. Sie macht das nur, um ihren Eltern zu imponieren. Aber ist das wirklich nötig? Im Laufe der Geschichte erkennt Élodie, wo ihre wahren Talente liegen, was ihr gut tut und wann sie sich wirklich glücklich fühlt. Die verrückten Geschichten während der Dreharbeiten bringen sie ihren Eltern wieder näher.
Nicolas ist ein verschlossener Mensch, das war er schon als Kind. Auch als Erwachsener verbringt er gerne den größten Teil des Tages in seiner Bibliothek und vergräbt sich in der Geschichte des Schlosses. Nur Élodie gegenüber kann er sich ein wenig öffnen. Bei ihr fühlt er sich unbeschwert und alles erscheint plötzlich einfach und leicht. Nicolas Verschlossenheit liegt in seiner Kindheit und in der Familiengeschichte des Schlosses verborgen, die im Laufe der Geschichte Stück für Stück freigekratzt wird. Auch der schroffe und unwirsche Bruder spielt für ihn eine wichtige Rolle. Aber im Vergleich zu Élodie erfahren wir relativ wenig über seine Gefühlswelt. Alles wird aus der Sicht von Élodie erzählt und ich hätte mir mehr Einblick in ihre Gedanken gewünscht.

Die Sprache des Buches ist leicht und eingängig. Man spürt von Anfang an das sprunghafte Herz und die Unbekümmertheit von Elodie in der Erzählung. Ich konnte mich gut in die Hauptprotagonistin hineinversetzen, die aus Pflichtgefühl an ihrem Studium festhält, obwohl es sie überhaupt nicht glücklich macht.
Und damit sind wir beim eigentlichen Thema des Buches: Was will ich mit meinem Leben anfangen? Was studiere ich und warum? Studiere ich wirklich gerne, oder studiere ich für jemand anderen? Élodie fühlt sich schuldig, weil sie so lange von zu Hause weg war und es außerdem nicht geschafft hat, ihren Eltern die Wahrheit über ihre verpatzten Prüfungen zu sagen. Die Angst, vor ihren Eltern als Versagerin dazustehen, quält sie. Doch in der Nähe ihrer großen Jugendliebe erkennt sie, worauf es ankommt: Offenheit und Ehrlichkeit gegenüber den Menschen, die man liebt.

Das Buch hat mir wieder einmal gezeigt, dass das Leben dann zuschlägt, wenn man es am wenigsten erwartet. Man kann seinen Alltag planen und strukturieren, aber das Leben geht einen anderen Weg. Mit Mut und Kreativität hat man sein Glück selbst in der Hand. Setze dich für andere ein und ihre Dankbarkeit wird den Weg zu dir zurückfinden.
Dieses Buch kann ich nur empfehlen. Ich habe es in wenigen Stunden gelesen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Als erstes hat mich die direkte Art des Schreibens überzeugt. Das Thema wirkt echt und ich konnte mich sofort damit identifizieren. Dann wollte ich unbedingt wissen, wie die beiden Protagonisten endlich zueinander finden, die ersehnte Auflösung der Spannung, die so greifbar im Raum lag. Und schließlich wollte ich wissen, ob es wirklich ein Happy End geben kann, denn daran hatte ich selbst bis zum Schluss gezweifelt...
Das Buch greift Situationen auf, mit denen man sich identifizieren kann: Familie, Liebe, Erwachsenwerden, Träume, Enttäuschungen und die alltäglichen Probleme des Lebens. Das Buch hätte an der einen oder anderen Stelle etwas mehr die Perspektive wechseln können, so dass man noch mehr die Sicht der anderen Hauptpersonen kennen lernt. Auch das „Happy End“ am Ende kommt fast ein bisschen zu schnell und man wünscht sich noch einen kleinen Ausblick in die Zukunft.
Ich werde das Buch auf jeden Fall meinen Freundinnen empfehlen. Ganz nach dem Motto: Am Ende wird alles gut.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 22.05.2023

Vom Schatten der Vergangenheit in das Licht der Zukunft *Spoilergefahr*

A Reason to Fight
2

Dean ist Soldat in der Armee und hat schon viel erlebt. Nichts kann ihn mehr schocken, bis er plötzlich erfährt, dass er Vater geworden ist. Doch die Mutter seines Kindes ist bei einem Unfall ums Leben ...

Dean ist Soldat in der Armee und hat schon viel erlebt. Nichts kann ihn mehr schocken, bis er plötzlich erfährt, dass er Vater geworden ist. Doch die Mutter seines Kindes ist bei einem Unfall ums Leben gekommen. Dean ist völlig überfordert, denn nach seinem Auslandseinsatz ist er nur noch ein Schatten seiner selbst. In diesen schweren Stunden im Krankenhaus lernt er Morgan kennen, die hübsche Krankenschwester, die Deans Tochter seit der Geburt begleitet. Sie unterstützt ihn, wo sie kann - und weicht Dean nicht mehr von der Seite. Die Anziehungskraft zwischen den beiden ist geradezu elektrisierend. Doch das idyllische Familienleben, das sie sich aufbauen wollen, wird überschattet von Traumata aus der Vergangenheit. Werden diese Wunden ihnen zum Verhängnis oder wird am Ende doch noch alles gut?

Von Anfang an habe ich mich gefragt: Wird Dean es schaffen, ein guter Vater zu sein? Warum will Morgan ihm so unbedingt helfen? Welches schreckliche Ereignis aus ihrer Studienzeit überschattet ihr jetziges Leben und was hat das mit Deans Baby zu tun? Und was ist damals im Krieg wirklich mit Dean passiert, dass er sich für ein Monster hält?
All diese Fragen führen unweigerlich dazu, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Die Kapitel fließen nur so ineinander über und man ist gierig nach mehr. Auch der Funke, der zwischen den beiden blitzschnell überspringt und die erotische Spannung im Raum spürbar macht, trägt dazu bei, dass man auf jeder Seite aufs Neue hofft, dass sich die beiden bald in den Armen liegen werden. (An einigen Stellen geht mir die „Happy-End-Auflösung“ etwas zu schnell. Zum Beispiel als Dean erfährt, was es mit Morgans Trauma auf sich hat).

Werfen wir einen kurzen Blick auf die Charaktere: Dean ist seit seiner Rückkehr aus dem Krieg seelisch am Boden. Über den Tod seiner Freundin kommt er relativ schnell hinweg, vor allem als er erfährt, dass sie ihn monatelang mit seinem besten Freund betrogen hat. Seine täglichen Gedanken kreisen um die Verzweiflung und Überforderung, plötzlich Vater zu sein. Er sieht in sich nur ein Monster, das besser allein ist. Morgan versucht immer wieder, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Doch erst als die Eltern seiner Ex-Freundin ihm seine Tochter wegnehmen wollen und ihm sogar das Militärgericht auf den Hals hetzen, packt er endlich aus. Und die lässt seine Schuld und sein eigenes Monsterbild in einem ganz anderen Licht erscheinen. Cassidy Cane zeichnet ein dramatisches, aber realistisches Bild einer gebrochenen Seele.
Morgan hingegen hat die letzten Jahre damit verbracht, ihre Traumata zu verarbeiten. Am meisten hat ihr dabei ihr bester Freund und Mitbewohner geholfen. Er hat sie zurück ins Leben geholt. Aber worin besteht ihr Leben eigentlich? Eigentlich nur aus der Arbeit im Krankenhaus. Sie opfert sich für andere auf und vergisst sich dabei völlig, weil sie den Gedanken an ihr nun „sinnloses“ Leben nicht ertragen kann. So entwickelt sie eine brennende Leidenschaft, Dean zu helfen. Doch aus der anfänglichen professionellen Hilfe wird schnell mehr und sie erkennt, dass es genau das ist, was sie in ihrem Leben braucht: eine eigene Familie. Doch immer wieder greifen die Schatten ihrer Vergangenheit nach ihr, in Momenten, in denen sich die beiden leidenschaftlich nahe kommen. Dean schafft es, Morgan ihr dunkles Geheimnis zu entlocken und ist für sie da, so wie sie für ihn da ist. So ergänzen sich die beiden perfekt und heilen sich gegenseitig mit ihrer Liebe.

Die Sprache des Buches hat mich von Anfang an überzeugt und gefesselt. Sie ist offen und sehr direkt und zeichnet damit ein tolles Bild des harten und etwas groben Soldaten. Im Gegensatz dazu ist die Sprache von Morgan eher liebevoll und witzig, wodurch ein harmonischer Kontrast entsteht, der die Anziehungskraft der beiden Protagonisten noch deutlicher spüren lässt. Die Kapitel werden wechselweise aus der Sicht von Dean und Morgan erzählt, so dass der Kontrast und der Blick auf einander immer intensiver wird. Die offenen und ehrlichen Emotionen, die aus ihnen herausbrechen, haben mir oft die Tränen in die Augen getrieben, so sehr konnte ich mit ihnen mitfühlen.

Das Buch hat mir wieder einmal gezeigt, dass das Leben dann zuschlägt, wenn man es am wenigsten erwartet. Man kann seinen Alltag planen und strukturieren, aber das Leben geht einen anderen Weg. Immer wieder passieren uns und unseren Lieben schlimme Dinge und wir müssen einen Weg finden, damit umzugehen. Weglaufen löst keine Probleme. Man hat es immer selbst in der Hand und wenn man Glück hat, bekommt man eine helfende Hand, wenn man es am wenigsten erwartet.

Ich kann dieses Buch nur empfehlen. Ich habe es in wenigen Stunden durchgelesen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen, obwohl oft Tränen geflossen sind. Ein Gefühl, das ich beim Lesen lange vermisst habe.
Als erstes hat mich die direkte Art des Schreibens überzeugt. Die Sprache wirkt echt und ich konnte mich sofort damit identifizieren. Dann wollte ich unbedingt wissen, wie die beiden Protagonisten endlich zueinander finden, die ersehnte Auflösung der Spannung, die so greifbar im Raum lag. Die heißen erotischen Passagen dazwischen sind sehr sinnlich und heizen das Kopfkino ordentlich an. Und zum Schluss wollte ich wissen, ob es wirklich ein Happy End geben kann, denn daran habe ich selbst die ganze Zeit gezweifelt...

Wenn du gerne dramatische Liebesgeschichten liest und deine Sinne auf eine kleine Reise schicken möchtest, dann ist dieses Buch genau das Richtige für dich. Aber Vorsicht: Triggerthemen sind in diesem Buch allgegenwärtig.

Das Buch greift Situationen auf, mit denen man sich identifizieren kann: Familie, Liebe, Verlust, Trauma und die alltäglichen Probleme des Lebens. Das Buch hätte an der einen oder anderen Stelle etwas „geduldiger“ sein können, was die Lösung dieser Probleme angeht, ich hatte das Gefühl, dass alles etwas zu schnell ging. Aber manchmal ist das Leben und die Liebe einfach zu schnell.

Ich werde das Buch auf jeden Fall meinen Freundinnen empfehlen. Ganz nach dem Motto: Am Ende wird alles gut.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl