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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2017

Hoffnungsvoll & lecker

Das Brombeerzimmer
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"Das Brombeerzimmer" von Anne Töpfer hat mich anfangs vor allem wegen der Wohlfühlatmosphäre des Klappentextes und der idyllischen Beschreibungen angesprochen. Bereits durch die Leseprobe wurde mir klar, ...

"Das Brombeerzimmer" von Anne Töpfer hat mich anfangs vor allem wegen der Wohlfühlatmosphäre des Klappentextes und der idyllischen Beschreibungen angesprochen. Bereits durch die Leseprobe wurde mir klar, dass dieser Roman aber auch deutlich in die Tiefe geht und den Leser sehr berühren kann. Dies ist bei mir auch absolut gelungen!

Nora muss den Verlust ihres Mannes verarbeiten, der durch eine plötzliche Herzerkrankung verstorben ist. Gerade der Anfang des Buches steht unter dem Zeichen der Trauer und hat mich sehr bewegt. Das eine oder andere Tranchen hat sich da beim Lesen eingemogelt, vor allem, wenn man an das eigene Leben denkt. Solch einen Verlust wünscht sich keiner und ich finde, Anne Töpfer hat das Thema sehr sensibel und passend aufgearbeitet.
Ein hinterbliebenes Geschenk ihres Mannes Julian führt Nora zu seiner Großtante Klara, die in Ostdeutschland lebt. Auf der Reise dorthin kann sie nicht nur lernen, mit ihrem eigenen Schicksal zu leben, sondern erfährt auch viel über Julians Familie.
Eingebettet ist das Ganze in eine herrliche Geschichte voller liebenswerter Charaktere und süßer Genüsse, die in liebevoll gestalteten Rezepten abgedruckt sind. Das wertet das Buch natürlich noch einmal zusätzlich auf und macht Lust, selbst aktiv zu werden!

Ich finde, der Autorin ist ein sehr berührender und wirklich schön geschriebener Roman gelungen, den ich gerne weiterempfehlen möchte :) Kleine Abzüge gibt es von mir für das Ende, das doch sehr schnell kommt und mir zu viele Fragen offen lässt.

Veröffentlicht am 02.03.2017

Viele Spannungselemente

Das Geheimnis jener Tage
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"Das Geheimnis jener Tage" ist ein empfehlenswerter Roman mit unerwartet viel Spannung!
Ich mag es sehr, in Familiengeschichten einzutauchen und die Geschichte hat mir sehr gefallen.
Carrie als Protagonistin ...

"Das Geheimnis jener Tage" ist ein empfehlenswerter Roman mit unerwartet viel Spannung!
Ich mag es sehr, in Familiengeschichten einzutauchen und die Geschichte hat mir sehr gefallen.
Carrie als Protagonistin ist keine ganz einfache Person und gerade seit dem Schicksalsschlag, ihre Eltern durch einen Unfall zu verlieren, auf Talfahrt. Innerhalb der Geschichte muss sich Carrie nicht nur der Geschichte ihrer Mutter, sondern auch ihren eigenen Ängsten stellen. Das hat mich auch als Leserin befreit, denn gerade der Blick in Carries Inneres war für mich anfangs teilweise sehr bedrückend.
Das Geheimnis, das Carries Mutter ihr nicht mehr anvertrauen konnte, ist das Highlight des Buches. Es ist sehr sehr spannend, mehr kann ich leider nicht verraten, ohne direkt zu spoilern, und die Rückblenden haben mir persönlich besser gefallen als die Gegenwart-Erzählung. Hierbei finde ich, dass der "Krimi" aus der Vergangenheit bereits ausgereicht hätte - es wird noch ein weiterer, eher moderner Fall mit Bezug zu Pornographie eingebracht, den ich persönlich nicht gebraucht hätte.
Viele Figuren habe ich sehr lieb gewonnen, leider wurde ich vor allem mit der Protagonistin Carrie nicht 100% warm.
Für mich insgesamt ein sehr guter Roman mit vielen Spannungselementen, der mich aber nicht völlig umgehauen hat, daher 4/5 Sternen.

Veröffentlicht am 02.03.2017

Super Zeitzeugnis

Noble Gesellschaft
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"Noble Gesellschaft" ist der zweite Band einer Reihe um den Filmstar Carl von Bäumer, der in den einen oder anderen Kriminalfall hineingerät. Den ersten Teil muss man für die Lektüre dieses Buches definitiv ...

"Noble Gesellschaft" ist der zweite Band einer Reihe um den Filmstar Carl von Bäumer, der in den einen oder anderen Kriminalfall hineingerät. Den ersten Teil muss man für die Lektüre dieses Buches definitiv nicht gelesen haben, es wird alles sehr deutlich, dennoch werde ich ihn nun noch lesen, weil ich Carl liebgewonnen habe.
Ich sage es direkt: Ich bin kein großer Krimi-Leser und für mich handelt es sich bei diesem Buch auch weniger um einen Krimi, sondern eher um einen spannenden Gesellschaftsroman. Der Kriminalfall selbst war zwar wirklich spannend und nicht vorhersehbar, aber für mich waren die größte Stärke des Buches die tollen atmosphärischen Beschreibungen und die teilweise unwirklich erscheinenden Figuren aus den 20er Jahren, die aber genau den Zeitgeist aufzeigen konnten.
Deutschland war zu jener Zeit erschüttert durch den 1. Weltkrieg und die Menschen schwankten häufig zwischen einer wilden Euphorie und Depression. Drogen, Alkohol und andere Vergnügungen waren salonfähig und die Gesellschaft war in vielem deutlich ungezwungener und freier als später in den 30er Jahren.
Ich finde, Joan Weng hat hier ausgezeichnete Recherche-Arbeit betrieben und ich fühlte mich wie in einer deutschen Version vom "großen Gatsby" (natürlich nicht von der Handlung her, aber von der Atmosphäre.
Bezüglich des Schreibstils möchte ich den großartigen Humor der Figuren, der häufig mit Ironie durchsetzt ist, hervorheben, der mich begeistert hat.

Wie gesagt, es ist definitiv ein klassischer Krimi, aber wer sich für die Zeitgeschichte interessiert und Spaß an guten Dialogen hat, wird von diesem Buch keineswegs enttäuscht sein! Ich hoffe auf einen dritten Band (und freue mich jetzt erstmal auf den ersten ;))

Veröffentlicht am 02.03.2017

Ein überdurchschnittliches Kochbuch

Simply Pasta, Pizza & Co.
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Da ich mir zuletzt viele Pasta-Rezepte und auch das eine oder andere Pasta-Kochbuch näher angesehen habe, hat mich dieses Buch natürlich sehr interessiert. Wir essen gerne Pasta, Pizza & Risotto und alles ...

Da ich mir zuletzt viele Pasta-Rezepte und auch das eine oder andere Pasta-Kochbuch näher angesehen habe, hat mich dieses Buch natürlich sehr interessiert. Wir essen gerne Pasta, Pizza & Risotto und alles findet sich in diesem Kochbuch gut erklärt, hübsch bebildert und mit leckeren Rezepten!
Ich habe bereits einige Rezepte ausprobiert und muss sagen, dass uns das allermeiste sehr gut geschmeckt hat!! Toll sind Rezepte wie die Zucchini-Lasagne, die Bolognese-Soße mit Pfiff und das leckere Risotto. Es finden sich auch ausgefallene Rezepte wie die Walnuss-Pasta in diesem Buch, die sich als Abwechslung ebenfalls lohnen, für mich aber "deftigere" Rezepte nicht ersetzen können. Das ist aber natürlich individueller Geschmack ;)
Einen Punktabzug gebe ich schon, denn manches erschien mir nicht so ganz alltagstauglich (z.B. Gericht am Vortag machen, über Nacht kühlen, dann am nächsten Tag aufwärmen, damit die Festigkeit gegeben ist) und auch die Garzeiten sind teilweise länger. Natürlich ist dies in der italienischen Küche Standard, passt aber zum "simply"-Konzept nicht 100%.

In jedem Fall ein tolles Kochbuch, aus dem ich sicher noch Vieles ausprobieren werde und das ich nur empfehlen kann.

Veröffentlicht am 26.02.2017

Gelungenes Gauner-Märchen

Die schönsten Dinge
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"Die schönsten Dinge" ist ein gutes Beispiel für ein Buch, bei dem der Klappentext zwar schon den Inhalt wiedergibt, aber eigentlich der Geschichte nicht gerecht wird. Dementsprechend hatte ich mir irgendwie ...

"Die schönsten Dinge" ist ein gutes Beispiel für ein Buch, bei dem der Klappentext zwar schon den Inhalt wiedergibt, aber eigentlich der Geschichte nicht gerecht wird. Dementsprechend hatte ich mir irgendwie etwas anderes vorgestellt, wurde aber von der eigentlichen Story positiv überrascht und habe mich sehr gut unterhalten gefühlt!
Protagonistin ist die junge Della, die in einer Familie von Gaunern und Trickbetrügern aufgewachsen ist, die ihre Deals auf recht altmodische Art durchziehen, sprich keine Internetbetrüger sind, sondern den Leuten z.B. durch Rhetorik Geld abschwatzen.
Bei ihrem größten Coup versucht sie einen Millionär herumzukriegen, für ein erfundenes Forschungsprojekt eine ganze Stange Geld springen zu lassen und merkt bald, dass sie nicht die Einzige ist, die nicht ganz ehrlich spielt.

Ich mag den Schreibstil von Toni Jordan sehr. Anfangs musste ich mich erstmal daran gewöhnen, weil sie mit vielen Dialogen und genauen Beschreibungen arbeitet und durchaus Aufmerksamkeit von ihrem Leser erwartet. Die Geschichte ist aber sehr spannend und persönlich erzählt, sodass man eigentlich die ganze Zeit dran bleiben möchte.
Die Geschichte selbst ist vorwiegend unterhaltsam, allerdings muss Della im Laufe des Romans auch ihre eigene Herkunft und ihre Ziele in frage stellen und das hat durchaus auch Tiefgang.
Für mich eine gelungene Mischung!