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Veröffentlicht am 23.10.2017

Kurzweiliges Vergnügen ohne Nachhall

Der Duft von Pinienkernen
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Sommer, Sonne, Pasta - so stellen sich viele einen schönen Italienurlaub vor. Für Greta ist die Italienreise eher eine Ausflucht, denn daheim hat sie einen folgenschweren Fehler begangen und damit nicht ...

Sommer, Sonne, Pasta - so stellen sich viele einen schönen Italienurlaub vor. Für Greta ist die Italienreise eher eine Ausflucht, denn daheim hat sie einen folgenschweren Fehler begangen und damit nicht nur eine enge Freundschaft, sondern auch ihre berufliche Existenz aufs Spiel gesetzt. Nun erhält sie das Angebot, in Italien dort für ein Kochbuch zu recherchieren, wo die Wurzeln ihrer Familie liegen - und greift zu.
"Der Duft von Pinienkernen" war mein erster Roman der Autorin Emily Bold und bietet vor allem, wie erwartet, kurzweilige Frauenunterhaltung. Schöne Beschreibungen, etwas Liebe, Wohlfühlatmosphäre mit Pasta und Co - das kommt nicht zu kurz und die Seiten fliegen schnell dahin. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig, auch wenn mir die eine oder andere Metapher bzw. Vergleiche zu bemüht erscheinen. Die Protagonistin findet ständig in Kleinigkeiten einen Rückbezug und sinniert dann plötzlich mit nicht immer schlüssigem Übergang wieder über das Problem mit ihrer Freundin Katrin - hierbei wäre vielleicht einmal weniger mehr gewesen.
Insgesamt ist mir der Roman leider nicht ausgefeilt genug. Für mich hätten es ruhig einige Seiten mehr sein können, etwas weniger Charaktere, dafür mehr Tiefe. Einiges entwickelt sich doch recht schnell und wird dann nicht ausreichend ausgeführt. Gegen Ende habe ich mich gefragt, ob die Autorin vielleicht einen zweiten Teil plant? Einiges ist für mich nämlich noch zu offen geblieben. Dennoch kommt die Geschichte an sich zu einem schlüssigen und auch nicht zu kitschigen Ende, damit bin ich eigentlich zufrieden.
Eine schöne Geschichte, bei mir wird aber wenig nachhallen, daher solide, aber eben auch mittelmäßige, 3 Sterne.

Veröffentlicht am 15.10.2017

Tolle Charaktere, aber kein Knüller

Die Schlange von Essex
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Ich liebe Romane, die im 19. Jahrhundert spielen und finde dabei besonders die Rolle der Frau sehr interessant. Daher hat mich die Handlung von "Die Schlange von Essex" sofort angesprochen. Es geht um ...

Ich liebe Romane, die im 19. Jahrhundert spielen und finde dabei besonders die Rolle der Frau sehr interessant. Daher hat mich die Handlung von "Die Schlange von Essex" sofort angesprochen. Es geht um eine recht junge Frau, die in einer lieblosen Ehe gefangen war und sich nun nach dem Tod ihres Mannes auf einmal in einer autonomen Rolle wiederfindet, in der sie ihren Interessen nachgehen kann. Diese bewegen sich im Bereich der Naturwissenschaften und gemeinsam mit dem Pfarrer einer kleinen Gemeinde versucht Cora, dem Rätsel der "Schlange von Essex" auf den Grund zu gehen.
Das Buch hat einen recht eigenwilligen Stil, der mich insgesamt nicht wirklich begeistern konnte. Sehr gut fand ich die Briefe, die am Anfang eines Abschnitts standen und oft einen herrlichen Humor hatten. Die tollen Charaktere sind es, die für mich dieses Buch auszeichnen. Cora ist mir sehr sympathisch, ebenso einige männliche Charaktere. Coras Sohn Francis ist sehr speziell und seine Rolle scheint mal an Bedeutung zu gewinnen, dann aber auch zu verlieren, gerade, wie es der Autorin aktuell passt. Das hat mich ein wenig gestört, denn an sich ist Francis ein sehr raumfordernder Charakter. Einige Figuren haben einen tollen Humor, insgesamt musste ich bei diesem Buch oft schmunzeln, es hat mich aber auch berührt.
Problematisch fand ich, dass mich der Erzählstil und auch die Handlung um die "Schlange" nie ganz abholen konnten und ich zwar Interesse, aber keinen richtigen Lesespaß empfunden habe. Es hat mich einfach nicht richtig gepackt.
Ein schöner Roman, gesellschaftskritisch, originell, aber für mich kein Highlight, da er mich nicht komplett erreichen konnte. 3,5 Sterne von mir!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Figuren
  • Originalität
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 10.10.2017

Bestenfalls mittelmäßig

Morgen ist es Liebe
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Das Debüt der Autorin Monika Maifeld ist eine nette Liebesgeschichte für die Winterzeit. Hierbei ist allerdings nicht nur das Cover etwas irritierend - auch die Story an sich hat mich an vielen Stellen ...

Das Debüt der Autorin Monika Maifeld ist eine nette Liebesgeschichte für die Winterzeit. Hierbei ist allerdings nicht nur das Cover etwas irritierend - auch die Story an sich hat mich an vielen Stellen eher negativ als positiv überrascht. Ich hatte mir nach der Leseprobe eine spannende Geschichte mit sympathischen Charakteren und Wohlfühlmomenten erhofft. Leider waren bis auf wenige Figuren alle Personen eher unsympathisch oder überzeichnet und für mich kam kein rechtes "Mitfiebern" auf. Am liebsten hatte ich definitiv den Protagonisten Martin, dessen Liebe zu Alexandra für mich aber nicht 100% nachvollziehbar war, da ihre positivste Eigenschaft ihre Attraktivität zu sein scheint. Sie wird einfach durchgängig schwierig dargestellt und nach einem ganz guten Anfang mochte ich ihre Figur nicht besonders. Ein Lichtblick sind ihre Mutter Martha und eine andere männliche Figur, über die ich jetzt nicht spoilern möchte ;)
Das Buch ist für mich leider wenig überzeugend gewesen, da die Story an vielen Stellen sehr hölzern und konstruiert wirkte und ich auch den Schreibstil nicht wirklich mitreißend fand. Okay, aber eher einfach geschrieben.
Insgesamt okay, aber fürs Kuscheln in der Winterzeit würde ich mir ehrlich gesagt lieber einen anderen Roman aussuchen. Schade!

Veröffentlicht am 10.10.2017

Richtig toll geschrieben

Was man von hier aus sehen kann
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Ich habe ein neues Lieblingsbuch - und das ist "Was man von hier aus sehen kann" :) Es zieht eindeutig in die Riege der Favoriten ein, denn selten habe ich ein so gut geschriebenes Buch erlebt, das mich ...

Ich habe ein neues Lieblingsbuch - und das ist "Was man von hier aus sehen kann" :) Es zieht eindeutig in die Riege der Favoriten ein, denn selten habe ich ein so gut geschriebenes Buch erlebt, das mich schon nach wenigen Seiten absolut gepackt hat.
Es war mein erstes Buch der Autorin Mariana Leky, aber es wird sicherlich nicht das Letzte sein! Auf der einen Seite beweist sie einen ganz herrlichen Humor, auf der anderen Seite hat mich die Geschichte aber auch so berührt, dass ich auf den letzten Seiten völlig aufgelöst war. Also durchaus eine sehr emotionale Geschichte, aber im besten Sinne.
Das Thema des Romans ist für mich Familie - was sie bedeutet, was sie einem gibt, welche Schwierigkeiten sie auch mit sich bringt, und das alles auf eine so wunderbare Art verarbeitet, dass man es einfach lieben muss! Leky-Liebe!! :)

Veröffentlicht am 10.10.2017

Erschreckend wahr

QualityLand (QualityLand 1)
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Marc-Uwe Kling ist vielen Lesern und Hörern seit den "Känguru-Chroniken" ein Begriff. Die Hörbücher laufen bei uns noch immer regelmäßig rauf und runter und ich finde Klings Humor sehr klug und niemals ...

Marc-Uwe Kling ist vielen Lesern und Hörern seit den "Känguru-Chroniken" ein Begriff. Die Hörbücher laufen bei uns noch immer regelmäßig rauf und runter und ich finde Klings Humor sehr klug und niemals deplatziert. Nun hat er sich einem neuen Thema angenommen: der Welt in der Zukunft, eine Art Dystopie einer voll digitalisierten und automatisierten Welt, in der im neu benannten Staat "QualityLand" vor allem Uniformität gedeiht und Algorithmen das Sagen haben.
Und, was soll ich sagen: völlig anders, deutlich ernster als das Känguru, aber immer noch an vielen Stellen sehr unterhaltsam! "QualityLand" kann mich wirklich 100% überzeugen und ist mir in keiner Sekunde langweilig geworden. Die Charaktere sind super gezeichnet, der trockene Tonfall des Autors gibt sein Übriges dazu und vor allem ist die ganze Thematik (leider) höchst aktuell. Daher ist Vieles, was einem in diesem Roman begegnet, erschreckend wahr und keinesfalls Albernheit.

Absolut empfehlenswert! Macht Spaß und Angst zugleich...