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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2017

Schön, aber nicht mehr

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt
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"Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt" - dieser Titel klingt erstmal sehr platt, drückt aber ganz gut aus, worum es in diesem Roman geht. Der Autorin Tim Bergmann wirkt im Buch nämlich auf den ersten ...

"Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt" - dieser Titel klingt erstmal sehr platt, drückt aber ganz gut aus, worum es in diesem Roman geht. Der Autorin Tim Bergmann wirkt im Buch nämlich auf den ersten Blick wie ein harter Knochen, schafft es aber mit seiner Dystopieeine echte Lanze für die Liebe zu brechen und begeistert damit die Leser. Die Verlagsmitarbeiterin Bea, die fleißigste Arbeitsbiene überhaupt, übernimmt seine Betreuung und versucht damit nicht nur, sein Buch zu verkaufen, sondern direkt den ganzen Verlag zu retten.
Für mich klang es erstmal nach einer originellen Geschichte und ich finde, das ist es auch. Allerdings ist die Geschichte mit 270 Seiten auch sehr kurz (minus unbedruckte Seiten noch kürzer...) und leider merkt man das. Die Figuren sind gut aufgebaut, allerdings erfährt man lange Zeit zu wenig über die Protagonistin Bea und es plätschert so vor sich hin. Immer wieder werden Spannungsmomente eingebaut, aber ich war nicht 100% gepackt und dabei, es hat mich nicht so berühren können. Tim ist eine interessante Figur, keine Frage, aber die Entwicklung zwischen den beiden ging mir etwas schnell und gerade gegen Ende hatte man das Gefühl, jetzt müsste aber schnell eine Auflösung her.
Das Ende war leider vorhersehbar, da nur ein einziger Ausgang in der Geschichte (logisch) möglich war (ich meine damit nicht nur die Liebesgeschichte) und daher war die Spannung für mich im letzten Abschnitt nicht mehr gegeben.
Der Schreibstil der Autorin ist gut und humorvoll, aber für mich ebenfalls kein Knaller.
Insgesamt ein solider Liebesroman, mal was anderes, aber für mich nicht mehr als guter 3-Sterne-Durchschnitt.

  • Einzelne Kategorien
  • Charaktere
  • Handlung
  • Humor
  • Gefühl
  • Cover
Veröffentlicht am 30.05.2017

Interessante Familiengeschichte, aber nicht perfekt

Das Haus der schönen Dinge
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"Das Haus der schönen Dinge" ist der dritte Roman, den Heidi Rehn in der Zeit der Jahrhundertwende ansiedelt und der zweite, den ich davon gelesen habe. Wie zuvor bei "Tanz des Vergessens" gelingt es der ...

"Das Haus der schönen Dinge" ist der dritte Roman, den Heidi Rehn in der Zeit der Jahrhundertwende ansiedelt und der zweite, den ich davon gelesen habe. Wie zuvor bei "Tanz des Vergessens" gelingt es der Autorin sehr gut, die Atmosphäre der Zeit einzufangen und ihre Beschreibungen sind sehr ausführlich und bildhaft, fast wie in einem Drehbuch. Ich habe mich dadurch wirklich immer sehr schnell in die Zeit eingefunden und finde, alles ist sehr authentisch beschrieben.
Doch ebenso wie bei oben genanntem Roman hat mich der Stil der Autorin dennoch nicht 100% überzeugen können. Die Geschichte ist interessant und abwechslungsreich, ich mag die gestalteten Figuren und ihre vielfältigen Charaktere. Für mich waren es jedoch einfach zu viele Zeitsprünge, wodurch wichtige Ereignisse immer wieder erst im Nachhinein erzählt wurden oder untergingen. Dies fand ich sehr schade. Ein Roman, der mit gut 600 Seiten 100 Jahre umfasst, kann von der Gewichtung eigentlich nicht bis kurz vor Schluss in den 1930ern spielen...das war für mich etwas enttäuschend.

Insgesamt ein gut geschriebener und interessanter Jahrhundertwende-Roman, für mich aber nicht mehr als solide 3 Sterne.

Veröffentlicht am 28.05.2017

Authentische Story mit Herz

Traumtörtchen
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Nina folgt ihrem Traum und schmeißt ihren lukrativen BWLer Job, um ein kleines Café zu eröffnen. So weit so gut, davon haben wir schon viele Romane gelesen. Nina bringt als Protagonistin überdurchschnittlich ...

Nina folgt ihrem Traum und schmeißt ihren lukrativen BWLer Job, um ein kleines Café zu eröffnen. So weit so gut, davon haben wir schon viele Romane gelesen. Nina bringt als Protagonistin überdurchschnittlich viel Know-how mit, denn sie hat bereits eine Konditoren-Ausbildung und Jahre als Unternehmensberaterin hinter sich, wodurch sie nicht nur die Herren von der Bank für ihr Vorhaben gewinnen kann.
"Traumtörtchen" bringt alles mit, was man sich vorstellt: eine sympathische Protagonistin, viele leckere Köstlichkeiten, ein tolles Rezepte-Kapitel und eine schöne Liebesgeschichte.
Aber: für mich hat das Buch noch mehr! Es zeigt nämlich an vielen Stellen wirklich Tiefgang und ich fand es toll, wie sehr Nina sich mit Themen auseinandersetzt, die für viele junge Frauen ein Problem darstellen: die schwierige Entscheidung zwischen Sicherheit, Pragmatismus und den eigenen Träumen. Dabei war sie für mich immer sehr authentisch und das Hin und her wirkte niemals wie eine Länge, sondern realistisch.
Wie im Klappentext angedeutet steht Nina zwischen zwei Stühlen, also zwischen zwei Männern: und ich wusste wirklich bis kurz vor Ende nicht, für wen sie sich entscheiden würde! Daher habe ich die ganze Zeit mitgefiebert und das schafft auch nicht jedes Buch ;)
Der Schreibstil von Julia Simon ist ein weiteres Plus, denn die Geschichte liest sich wunderbar leicht und humorvoll, ohne dabei ernste Töne auszulassen.

Für mich ein absolut überzeugender Frauenroman mit Herz, den ich sehr gerne weiterempfehlen möchte :)

Veröffentlicht am 28.05.2017

Hochwertiges Veggie-Kochbuch mit Pfiff

Simply Veggie
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Julian Kutos legt mit "Simply Veggie" schon sein zweites Kochbuch vor - und es ist genauso empfehlenswert wie das erste!
Nach dem Trip nach Italien sind wir nun in der vegetarischen Küche angekommen - ...

Julian Kutos legt mit "Simply Veggie" schon sein zweites Kochbuch vor - und es ist genauso empfehlenswert wie das erste!
Nach dem Trip nach Italien sind wir nun in der vegetarischen Küche angekommen - und die reicht von leckeren Vorspeisen, Broten, Dips und Hauptspeisen bis hin zu schönen Desserts.
Ich bin sehr zufrieden mit den Anleitungen, die wirklich übersichtlich und nachvollziehbar sind. Das Kochbuch ist hochwertig gestaltet und liebevoll aufgemacht.
Ein paar Lieblingsrezepte waren für uns bereits dabei, die wir sicherlich öfter mal machen werden! Andere Rezepte kann ich mir dafür nicht vorstellen, da sie mir zu außergewöhnlich sind, sei es von den Zutaten oder von der Zubereitungsweise.
Alles, was ich aus dem Buch gekocht habe, war wirklich sehr lecker und ist gelungen. Für mich könnte es noch einen Tick mehr Alltagstauglichkeit vertragen, daher ein bisschen Abzug, aber ich bin insgesamt sehr zufrieden :)

Veröffentlicht am 28.05.2017

Spannende Ansätze, 3,5 Sterne

Museum der Erinnerung
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Häusliche Gewalt ist leider häufig ein Tabu-Thema, obwohl viele Frauen (und auch Männer!) darunter leiden.
In dieser Geschichte lernen wir Cathy kennen, deren gewalttätiger Ex-Freund lange von der Bildfläche ...

Häusliche Gewalt ist leider häufig ein Tabu-Thema, obwohl viele Frauen (und auch Männer!) darunter leiden.
In dieser Geschichte lernen wir Cathy kennen, deren gewalttätiger Ex-Freund lange von der Bildfläche verschwunden war, sie nun aber wieder kontaktiert. Dies gefährdet nicht nur ihr neues Leben mit Tom, dem sie nichts von ihrer Vergangenheit berichtet hat, sondern auch ihre Sicherheit....
Ein "Museum der Erinnerung" ist ein Konstrukt, das Cathy in ihrem Kopf baut. Sie sammelt einzelne Gegenstände und macht an ihnen Erinnerungen fest, fühlt sich ihnen durch die Nähe zu den Gegenständen verbunden. Diesen Gedanken fand ich interessant, auch wenn ich persönlich nicht auf diese Art an Erinnerungen festhalte.
Die Geschichte ist spannend aufgemacht, auch wenn es sich nicht um einen Krimi handelt. Am Anfang benötigte ich etwas Eingewöhnungszeit und eigentlich nimmt der Prolog - wie man im Verlauf der Geschichte merkt - bereits recht viel hinweg. Die Erzählperspektive wechselt die ganze Zeit zwischen Gegenwart und Vergangenheit, was teilweise für mich etwas stark episodisch war. Die Aspekte der Vergangenheit sind zwar interessant und für die Geschichte wichtig, dennoch verliert es sich manchmal ein wenig in Details und ich hatte das Gefühl, dafür nicht genug über die Beziehung von Daniel und Cathy zu wissen. Im Endeffekt haben mir vielleicht ein paar Seiten gefehlt, da die Geschichte doch recht kurz ist. Gerade über Tom hätte ich gerne mehr erfahren.
Ich mag den Schreibstil der Autorin und finde die Geschichte wirklich gelungen. Meine Begeisterung konnte jedoch nicht konstant über die ganze Zeit gehalten werden, daher wäre ich bei soliden 3,5 Sternen :)