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Veröffentlicht am 20.07.2022

Im Visier des Samariter

Deiner Seele Grab (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 6)
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"Deiner Seele Grab" ist der sechste Band aus der Kommissar-Dühnfort-Reihe von Inge Löhnig. Als mehrere alte Menschen in München in ihren Wohnungen erstickt werden, verhärtet sich schnell der Verdacht auf ...

"Deiner Seele Grab" ist der sechste Band aus der Kommissar-Dühnfort-Reihe von Inge Löhnig. Als mehrere alte Menschen in München in ihren Wohnungen erstickt werden, verhärtet sich schnell der Verdacht auf einen Serientäter. Es gibt ein Bekennerschreiben, in dem sich der Täter als Samariter bezeichnet, der die alten Menschen von ihren Qualen erlöst. Die Boulevardpresse schießt sich schnell darauf ein, aber Kommissar Dühnfort und sein Team haben Zweifel. Steckt wirklich ein Serientäter hinter den Taten und was haben die Taten gemeinsam? Immer mehr Motive und Tatverdächtige offenbaren sich und rücken die Morde in ein neues Licht. Aus wechselnden Perspektiven erzählt die Autorin diesen Kriminalfall. Als thematischer Hintergrund spielen dabei pflegebedürftige ältere Menschen die Hauptrolle und wie versucht wird, deren Situation auszunützen. Das Privatleben der Ermittler wird in diesem Band ebenfalls weitererzählt, spielt aber eine untergeordnete Rolle. Das Hauptaugenmerk liegt klar auf dem Kriminalfall, den Inge Löhnig in gewohnter Weise facettenreich erzählt. So kommen einige Personen als Täter ins Spiel, aber erst spät offenbaren sich die wahren Zusammenhänge. Dies hält einen als Leser bei der Stange und man ist gespannt, wie sich die Fäden entwirren. Eine durchdachte Story, die viele ermittlungstechnischen Sackgassen zulässt, um dann doch eines der ältesten Tatmotive zu präsentieren. Auch dieser sechste Band der Reihe konnte mich überzeugen und ich lese immer wieder gern vom Münchner Kommissar und seinen Fällen.

Veröffentlicht am 10.07.2022

Der Ruf des Falken am Himmel

Legenden des Krieges: Im Schatten des Falken
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"Im Schatten des Falken" ist der siebte Band der Legenden-des-Krieges-Reihe von David Gilman. Winter 1364 - Seit knapp 30 Jahren tobt der hundertjährige Krieg. Sir Thomas Blackstone, aufgestiegen vom einfachen ...

"Im Schatten des Falken" ist der siebte Band der Legenden-des-Krieges-Reihe von David Gilman. Winter 1364 - Seit knapp 30 Jahren tobt der hundertjährige Krieg. Sir Thomas Blackstone, aufgestiegen vom einfachen Bogenschützen zum gefürchteten Kriegsherr König Edwards III., sichert die Bretagne für England. Doch es dauert nicht lange, da erhält er einen neuen Auftrag. Don Pedro I., der König von Kastilien, muss in Sicherheit gebracht werden vor dessen Halbbruder den die Franzosen auf den Thron zu setzen gedenken. Doch Don Pedro ist kein Mann von Ehre, im Gegenteil. Er steht im Ruf ein lasterhafter und böser König zu sein, sogar der Verdacht seine junge Gemahlin Blanche de Bourbon vergiftet zu haben steht im Raum. Ein kleiner Junge war Zeuge dieses schrecklichen Verbrechen, skrupellose Söldner machen Jagd auf ihn um ihn zu beseitigen. Thomas Blackstone steht zwischen den Stühlen. Zum einen den verhassten Don Pedro zu schützen und seine Flucht zu unterstützen, aber auch die ganze Wahrheit aufzudecken. In diesem siebten Band begleitet der Leser Blackstone auf seiner Route durch Frankreich und Spanien in den Jahren 1364 - 1366. Der spanische Erbfolgekrieg bietet den Rahmen zu dieser Geschichte. Zudem lässt der Autor in diesem Band Hexerei und Aberglaube einfließen. Denn die schöne Velasquita hat die Gabe die Zukunft zu sehen und scheint mit dem Teufel im Bunde. Sie kündet Blackstones bevorstehenden Tod an und scheint eine gefährliche Drahtzieherin zu sein. War in den bisherigen Bänden das Hauptaugenmerk des Autors auf den teils epischen Schlachten, Ränkespiele und geschichtlichen Ereignissen, zeigt dieser Band andere Seiten. Thomas Blackstone wirkt verletzlich, man erkennt nicht nur äußerliche Narben des Krieges an ihm. Verluste enger Kameraden, die Fürsorglichkeit und Zuneigung für dem kleinen kastilischen Jungen Lázaro aber auch die Sehnsucht zur toten Gattin und Tochter und dem noch im fernen England lebenden Sohn. Und so bietet dieser Band mehr tragische und dramatische Ereignisse innerhalb Blackstones Truppe, die man als treuer Leser dieser Reihe teils auch sehr bewegt aufnimmt. Blackstones enge Weggefährten werden weniger und damit verbunden schleicht sich beim Lesen auch etwas Melancholie ein. Die Grausamkeit des Krieges ist einmal mehr spürbar. Für mich nicht ganz der stärkste, aber mit Sicherheit ein guter Band dieser Reihe. Thomas Blackstone und seine Weggefährten sind mir ans Herz gewachsen und David Gilman trifft damit absolut meinen Geschmack.

Veröffentlicht am 30.06.2022

Die gesammelten Geheimnisse der Bewohner Unterfilzbachs

HEIßE NÄCHTE IN UNTERFILZBACH
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"Heiße Nächte in Unterfilzbach" ist der dritte Band der Unterfilzbach-Reihe von Eva Adam. Die freiwillige Feuerwehr von Unterfilzbach hat alle Hände voll zu tun. Erst gibt es eine Gasexplosion, bei der ...

"Heiße Nächte in Unterfilzbach" ist der dritte Band der Unterfilzbach-Reihe von Eva Adam. Die freiwillige Feuerwehr von Unterfilzbach hat alle Hände voll zu tun. Erst gibt es eine Gasexplosion, bei der der Gemeinderat Weiderer in seinem Haus ums Leben kommt, danach brennt der örtliche Imbiss lichterloh und zuletzt verletzt sich der Feuerwehrkommandant Sepp Müller auch noch an einem manipulierten Feuerlöscher. Zuviel Zufälle für Hansi Scharnagl, seines Zeichens bester Freund von Sepp. Die beiden Spürnasen vom örtlichen Bauhof ermitteln auf eigene Faust. Auch in diesem dritten Band dieser Reihe zeichnet Eva Adam komödiantisch das Bild der fiktiven niederbayerischen Gemeinde und ihrer Bewohner. Dabei liegt ganz klar der Fokus darauf dieses Ortsgeschehen und der jeweiligen Befindlichkeiten der Protagonisten dem Leser vergnüglich näherzubringen, der Krimi bildet eher die Rahmenhandlung. Gerade dies gefällt mir aber besonders an dieser Reihe. Immer wieder musste ich ebenso vor Lachen losprusten, wie es auch den Bauhofmitarbeitern bei den Gesangskünsten ihres Chefs erging. "Heiße Nächte in Unterfilzbach" ist ein weiterer Band der Reihe, der einfach nur die Lachmuskeln strapaziert und liebevoll zeichnet die Autorin dabei das Dorfleben in Unterfilzbach. Ich freue mich schon die nächste Episode im Leben des Hobby-Detektiv Hansi Scharnagl und seiner Aversion gegen die ayurvedischen Kochkünste seiner Frau zu lesen. Kurzweilige und lustige Krimikomödie.

Veröffentlicht am 26.06.2022

Die Familienbibliothek von Wooverlough Court kennt die Wahrheit

Das Geheimnis der verborgenen Bibliothek
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"Das Geheimnis der verborgenen Bibliothek" ist ein Roman von Felicity Withmore. Bei ihrer Doktorarbeit über die Entstehung von Heldenmythen soll Zoe Farwell über ihren Vorfahr Gerald Farwell schreiben ...

"Das Geheimnis der verborgenen Bibliothek" ist ein Roman von Felicity Withmore. Bei ihrer Doktorarbeit über die Entstehung von Heldenmythen soll Zoe Farwell über ihren Vorfahr Gerald Farwell schreiben und promovieren. Ihre Professorin Charlotte von der Universität in Oxford steht ihr dabei zur Seite. Zoe's Vorfahr war Pfarrer und kam gewaltsam zu Tode. Man nannte ihn "Gerald der Gütige". Zum Zeitpunkt seines Todes geschahen aber noch etliche weitere Morde. 1839 in Liverpool hat es ein Täter speziell auf Prostituierte abgesehen. Der junge Inspector Thomas Young von der Metropolitan Police ermittelt in beiden Fällen. Und je mehr Spuren er nachgeht, umso mehr verdichten sich die Hinweise dass alles zusammenhängt. Felicity Withmore erzählt diese Story in zwei Zeitebenen. Zum einen im Jahr 1839 als Thomas Young die Ermittlungen leitet und zum anderen in der Gegenwart wenn Charlotte und Zoe in alten Tagebüchern Hinweise auf die Geschehnisse von damals suchen. Nach und nach entdecken die beiden Wahrheiten darin, die Gerald und die Familie Farwell in einem anderen Licht erscheinen lassen. In den Bibliotheken von Zoe's Familie am Sitz von Wooverlough Court entdecken sie die ganze Wahrheit. Die Autorin verbindet diese beiden Zeitebenen sehr geschickt. Erfährt der Leser ein neues Detail, so kann er es immer von beiden Seiten betrachten. Auch werden einzelne Szenen immer wieder mit Spannung gefüllt und man wird dabei geschickt durch die Erzählung manövriert. Der Roman liest sich dabei sehr flüssig. Dass Zoe lesbisch ist und im Laufe der Handlung sich mit ihrer Mentorin näherkommt ist für mich eher ein Nebenschauplatz, den die Kernhandlung nicht benötigt hätte. Aber viele Autoren packen dies derzeit in ihre Stories. Dieser Roman hätte es aber nicht nötig, er kann auch so überzeugen. Strukturiert aufgebaut kann er den Leser in die viktorianische Zeit versetzen und vermittelt ein kurzweiliges Lesevergnügen.

Veröffentlicht am 19.06.2022

Bitte nicht wiederbeleben - Cosy Crime im Altenheim

Die Langeweile stirbt zuletzt
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"Die Langeweile stirbt zuletzt" ist ein Seniorenkrimi von Julia Bruns. Helmut Katuschek, Kriminalhauptkommissar a.D., lebt mit seiner Gattin Margot in einem Seniorenheim. Er selbst wollte dort eigentlich ...

"Die Langeweile stirbt zuletzt" ist ein Seniorenkrimi von Julia Bruns. Helmut Katuschek, Kriminalhauptkommissar a.D., lebt mit seiner Gattin Margot in einem Seniorenheim. Er selbst wollte dort eigentlich nie hin, aber seine Frau nahm das Zepter in die Hand. Aus Sicht von Helmut lernt der Leser das Leben, die Bewohner und den Alltag dort kennen. Humorig gestaltet sich dies und entlockt einem so manchen Schmunzler. In der Küchenhilfe Selma findet Helmut eine Freundin. Sie versorgt ihn heimlich mit einem Extrabier oder lässt ihm so manches Extra zukommen. Schon unterstellt ihm seine eifersüchtige Gattin sogar ein außereheliches Verhältnis. Doch dann passiert das Unfassbare. Selma liegt erschlagen in der Küche. Der Kriminalhauptkommissar a.D. hat einen neuen Fall und fühlt sich verpflichtet den Mord an Selma aufzuklären. Zur Seite steht ihm Frau Doktor Böttcher, die Pathologin aus seiner früheren Dienstzeit. Diese ist ebenfalls seit kurzem in das Seniorenstift eingezogen und unterstützt ihn nun tatkräftig bei den Ermittlungen. Diese humorige Cosy Crime Story im Altenheim ist zwar weniger von Spannung geprägt, unterhält aber trotzdem. Julia Bruns zeichnet teils überspitzt unterschiedlichste Senioren in ihren Eigenheiten, die gemeinsam im Heim ihren letzten Lebensabschnitt bestreiten. Für den Leser hält dies so manchen Lacher bereit, zeigt aber auch wie schwierig sich so ein Zusammenleben verschiedenster Charaktere im Alter gestalten kann. "Die Langeweile stirbt zuletzt" ist keine harte Kost, vielmehr ist es eine nette Krimiunterhaltung für zwischendurch, gepaart mit lustigen Pointen im Leben des Kriminalhauptkommissar a.D. Helmut Katuschek im Seniorenheimalltag.