Profilbild von Isar-12

Isar-12

Lesejury Star
offline

Isar-12 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Isar-12 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2020

Familienpfade führen teils auseinander und zusammen

Der mutige Weg
0

"Der mutige Weg" ist der fünfte Band der Hansen-Saga von Ellin Carsta. In diesem Band lässt die Autorin den Leser an den Geschehnissen Frühjahr 1895 in Hamburg, Wien und Kamerun teilhaben. Weitere Unregelmäßigkeiten ...

"Der mutige Weg" ist der fünfte Band der Hansen-Saga von Ellin Carsta. In diesem Band lässt die Autorin den Leser an den Geschehnissen Frühjahr 1895 in Hamburg, Wien und Kamerun teilhaben. Weitere Unregelmäßigkeiten im Hamburger Kontor veranlassen Luise und ihren Mann Hans diesen auf den Grund zu gehen, während in Kamerun die Kakaoplantage gefährdet ist. Aber auch in Wien entwickeln sich die Familienereignisse anders als erwartet. Ellin Carsta führt die Entwicklung ihrer Charaktere mit diesem Band konsequent fort. Allerdings sei gesagt, dass man diese Saga von Beginn an lesen soll, um den Werdegang der Familie Hansen auch nachvollziehen zu können. Denn dieser Band lebt weniger von Spannung, sondern führt die Fäden der Saga mehr und mehr zusammen. Intrigen, Hass, Neid und Liebe - All dies kombiniert Ellin Carsta erneut geschickt und begeistert damit den Leser mehr über die Familie Hansen und ihrer Familiengeschichte zu erfahren. Die Ereignisse in Hamburg erzeugen klare Fronten und bereiten den Nährboden für die weiteren kommenden Ereignisse rund um die Familie. Zwar wäre es schön gewesen auch mehr die geschichtlichen Ereignisse dieser Zeit im Roman einzubinden (die Autorin geht darauf im Nachwort ein), doch überzeugt mich auch weiterhin diese Reihe. Dieser Band stellt für mich ein gutes Bindeglied dar zur weiteren Zukunft der Hansens und ich bin neugierig was Ellin Carsta ihren Figuren dann widerfahren lässt. Die Geschichte der Hamburger Kontorsfamilie Hansen ist eine klassische Familiensaga und daher eine Empfehlung für Leser dieses Genre.

Veröffentlicht am 20.05.2020

Plädoyer fürs Barfußgehen

Füße gut, alles gut
0

"Füße gut, alles gut" ist ein Ratgeber zum Barfußgehen von Carsten Stark. Der Autor selbst entwickelte die Fußkartographie, eine visuell darstellende Diagnoseform und Analyse der Füße mittels Wärmebild. ...

"Füße gut, alles gut" ist ein Ratgeber zum Barfußgehen von Carsten Stark. Der Autor selbst entwickelte die Fußkartographie, eine visuell darstellende Diagnoseform und Analyse der Füße mittels Wärmebild. Denn diese stellen ein Abbild des gesamten Körpers dar. Das bedeutet, der Körper mit Wirbelsäule, Gelenken, Muskeln und Organen spiegelt sich in seiner Gesamtheit auf der Fußsohle wider. Das Buch ist logisch aufgebaut von der grundsätzlichen Sensomotorik der Füße bis zu der Unterteilung in sieben Fußzonen und den damit zusammenhängenden Beschwerden im Körper. Vieles dass der Autor anspricht bzgl. der natürlichen Fortbewegung der Menschen ist klar nachvollziehbar, denn die Evolution hat für uns Zweibeiner die Füße in einer Form entwickelt, die einzigartig spezifiziert wurde. Durch Schuhe und natürlich auch den Versprechen der zugehörigen Industrie verlieren wir aber diese einzigartige Sensorik, mehr sogar wir quälen unseren Bewegungsapparat. Beim Lesen des Buches erkennt man so etliche eigene Verhaltensmuster und die damit verbundenen Zusammenhänge. Das Buch stellt einen interessanten Ratgeber dar um sich mit dem Barfußgehen auseinanderzusetzen und das ein oder andere auch selbst auszuprobieren. Genante Übungsbeispiele unterstützen den Leser dabei. Weniger für mich empfehlenswert finde ich aber die Nennung von so einigen "Apothekermittelchen" zur Unterstützung, denn das hat die Evolution sicherlich auch nicht für den Menschen vorgesehen. In Summe aber trotzdem ein Ratgeber, bei dem der Leser zum Nachdenken und Ausprobieren angeregt wird.

Veröffentlicht am 18.05.2020

Ein Sud zum Mord

Weißbier-Requiem
0

"Weißbier-Requiem" ist der fünfte Band aus der Sanktus-Reihe von Andreas Schröfl. Der Sanktus geht diesmal auf Reisen in die Holledau. Er soll für die Neueröffnung eines Bier-Wellnesshotels ein spezielles ...

"Weißbier-Requiem" ist der fünfte Band aus der Sanktus-Reihe von Andreas Schröfl. Der Sanktus geht diesmal auf Reisen in die Holledau. Er soll für die Neueröffnung eines Bier-Wellnesshotels ein spezielles Eröffnungsbier als Haustrunk brauen. Als er aber die Leiche des Hotelchefs im Pool entdeckt, wendet sich alles für den Hobbydetektiv. Schnell entdeckt er, dass so einige Ehrengäste ihre Geheimnisse haben. Andreas Schröfl lässt den Sanktus diesmal außerhalb seiner gewohnten Münchner Umgebung ermitteln, bringt aber trotzdem die bekannten Protagonisten geschickt ins Spiel. Denn diese Reihe lebt natürlich mit den humorigen Figuren, die man auch schon in den Vorgängerbänden kennenlernen durfte. Und so hat der Leser auch diesmal einige Momente, in denen er so richtig schmunzeln kann über die Geschehnisse rund um den Sanktus. Beim eigentlichen Kriminalfall wird es aber relativ schnell klar auf was die Geschichte hinausläuft, die Zusammenhänge sind für den Leser eindeutig sichtbar. Die Story rund um Hass und Missgunst ist aber gut aufgebaut und als Münchner kann man natürlich ebenfalls gewisse Parallelen zu realen Personen rund um die Festwirte des Oktoberfestes ziehen. "Weißbier-Requiem" ist ein weiterer amüsanter Band aus der Sanktus-Reihe bei dem nicht alles bierernst ist, der Leser aber gut unterhalten wird.

Veröffentlicht am 14.05.2020

Neun Jahre, neun Morde

Zehn
0

"Zehn" ist das Thriller-Debüt von Andy Neumann. Er zeichnet dabei den Weg eines Serienmörders, der in neun Jahren neun Tote hinterlässt. Scheinbar zusammenhangslos bleiben diese Taten lange unaufgeklärt. ...

"Zehn" ist das Thriller-Debüt von Andy Neumann. Er zeichnet dabei den Weg eines Serienmörders, der in neun Jahren neun Tote hinterlässt. Scheinbar zusammenhangslos bleiben diese Taten lange unaufgeklärt. Nur der Journalist Niessen glaubt, dass der Täter in den Reihen der Polizei zu suchen ist. Aber man schenkt ihm keinen Glauben. Wird es dem Täter gelingen seine zehnte Tat umzusetzen und sich dabei selbst eine Art "Krönung" zu verleihen? Als ausgebildeter Kommissar beim BKA schreibt Andy Neumann hier über einen Serienmörder, der eher zufällig zu seinem ersten Tötungsdelikt kommt. Dabei kommt dieser aber auf den Geschmack und er will immer perfektere Morde begehen, die ihn praktisch in den Olymp der Serientäter heben. Schon früh weiß der Leser dabei wer sich hinter dem Täter "Ten" verbirgt, und doch erfährt man erst nach und nach Einblicke in dessen Seelen- und Doppelleben. Der Thriller startet dabei mit der nötigen Spannung, die aber im Mittelteil etwas nachlässt. Hier legte der Autor anscheinend den Fokus mehr auf die zwischenmenschlichen Verquickungen der Protagonisten. Verbunden mit den Zeitsprüngen innerhalb der fünf Teile in die der Thriller gegliedert ist, entstanden hier für mich kleine Abrisse in meinem Lesefluß. Als sich aber alles Richtung Finale bewegt, macht der Autor dies wieder wett. Hier steigert sich erneut die Spannung bis zum Finale, das letztendlich ein klein wenig anders verläuft als erwartet. Am Ende kann sich der Leser dann selbst ausmalen, wie der "Albtraum" ausgeht. Der Einstieg für einen zweiten Band wäre aber damit bereitet. "Zehn" ist für mich ein gelungenes Erstlingswerk, dass noch nicht voll sein mögliches Potential ausschöpft. Nichtsdestotrotz hat mir dieser Thriller gefallen und eine Fortsetzung wäre interessant.

Veröffentlicht am 10.05.2020

Telefonterror und verschwundene Frauen

Klingeltod und Kaiserschmarrn
0

"Klingeltod und Kaiserschmarrn" ist ein Alpenkrimi von Kate Delore. Dieser spielt im Raum Garmisch, wo Emma von ihrer Großmutter ein Häuschen geerbt hat. Zeitgleich ist ihr Bruder Valentin dort bei der ...

"Klingeltod und Kaiserschmarrn" ist ein Alpenkrimi von Kate Delore. Dieser spielt im Raum Garmisch, wo Emma von ihrer Großmutter ein Häuschen geerbt hat. Zeitgleich ist ihr Bruder Valentin dort bei der örtlichen Polizei tätig. Emma erhält immer wieder ominöse Anrufe, die ihre Ängste schüren. Denn sie kämpft immer noch damit, seit sie von ihrem Exfreund tätlich angegriffen wurde. Als dann auch noch ihre Nachbarin spurlos verschwindet, spitzt sich für Emma alles zu und sie will dem Geschehen auf den Grund gehen. Doch dann ist auch sie verschwunden und ihr Bruder macht sich verzweifelt auf die Suche nach ihr. Die Autorin packt in diesen Krimi gleich mehrere Handlungsstränge. Anfangs tat ich mich schwer diesen Szenensprüngen zu folgen und sie zu kombinieren. Neben den Protagonisten agieren dabei etliche Personen, was die Zuordnung ein wenig erschwerte. Aber nach und nach kam ich besser in die Story und es kristallisierte sich das Kernthema heraus. Gleiches gilt für den Spannungsbogen, denn dieser beginnt auch gemächlich und baut sich dann so richtig erst im letzten Drittel auf. "Klingeltod und Kaiserschmarrn" ist für mich ein netter bayerischer Regionalkrimi für zwischendurch, der sein Potential nicht ganz ausschöpft aber durchaus unterhält. Das kleine bayerische Wörterbuch am Ende ist eine nette Ergänzung für Leser, die des bayerischen Dialekts nicht mächtig sind.