Profilbild von Isar-12

Isar-12

Lesejury Star
offline

Isar-12 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Isar-12 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2019

10-jähriges Dienstjubiläum des Franz Eberhofer

Guglhupfgeschwader
0

"Guglhupfgeschwader" ist der zehnte Band aus der Franz-Eberhofer-Reihe von Rita Falk. Der Eberhofer feiert Dienstjubiläum, und genau zu diesem bekommt er es mit einem neuen Fall zu tun. Spielsucht, Drogen ...

"Guglhupfgeschwader" ist der zehnte Band aus der Franz-Eberhofer-Reihe von Rita Falk. Der Eberhofer feiert Dienstjubiläum, und genau zu diesem bekommt er es mit einem neuen Fall zu tun. Spielsucht, Drogen und korrupte Polizisten und dazu noch eine Leiche fordern sein ganzes Engagement. Und natürlich will er den Fall im bewährten "Dreamteam" mit seinem Freund Birkenberger Rudi lösen. Aber dieser legt auf einmal ungewohnte Allüren an den Tag. Wie von Rita Falk gewohnt ist der eigentliche Kriminalfall fast eher schmückendes Beiwerk. Die Eberhofer-Reihe lebt von ihren Figuren und deren Zusammenwirken. Mit viel niederbayerischem Lokalkolorit schildert die Autorin die Vorgänge in Niederkaltenkirchen und hält für den Leser so etliche Lacher bereit. All diese Figuren sind mir im Laufe der Jahre ans Herz gewachsen, wobei sich in diesem Band der Birkenberger Rudi theatralisch perfekt in Szene setzt. Seine Mimosenhaftigkeit kann man sich bildlich bestens vorstellen. Dadurch kommen aber andere durchaus ein wenig zu kurz. Vom Papa und der Oma hätte ich mir ein wenig mehr gewünscht, auch der Frieden mit dem Leopold ist direkt ungewohnt. Wenn ich zu einem Eberhofer-Band greife erwarte ich keinen spannenden Kriminalfall, sondern kurzweiliges Lesevergnügen mit herzhaften Lachern. Genau diese Erwartung hat der neue Band für mich wieder gut erfüllt, obwohl ich die Gefahr sehe dass sich so langsam der Eberhofer abnutzt. Vieles ist halt aus Vorgängerbänden bekannt und überrascht den Leser dadurch nicht mehr. Zusammenfassend für mich ein gelungenes Dienstjubiläum des Franz Eberhofer mit altbekannter Rezeptur. Fans dieser Reihe werden auch diesen Band mögen, es empfiehlt sich aber die Reihenfolge der Bände beim Lesen einzuhalten.

Veröffentlicht am 27.08.2019

England unter der Regentschaft von Elizabeth I.

Der Palast der Meere
0

"Der Palast der Meere" ist der fünfte Band aus der Warringham-Reihe von Rebecca Gablé. Zeitlich ist dieser diesmal in den Jahren 1560 - 1588 angesiedelt und spielt zur Zeit Königin Elisabeth I. von England. ...

"Der Palast der Meere" ist der fünfte Band aus der Warringham-Reihe von Rebecca Gablé. Zeitlich ist dieser diesmal in den Jahren 1560 - 1588 angesiedelt und spielt zur Zeit Königin Elisabeth I. von England. Diese muss ihr Reich gegen die katholischen Einflüsse von außen zusammenhalten. Denn sowohl ihre schottische Cousine Mary. als auch der spanische König Felipe und der Papst machen ihr das Leben und die Regentschaft schwer. Zur Seite steht ihr dabei ihre engste Vertraute Eleanor of Waringham, das Auge der Königin. Mit deren Bruder Isaac of Warringham schlägt Rebecca Gablé ein zusätzliches Kapitel in deren Familiengeschichte auf. War in den Vorgängerbänden immer auch der Familiensitz der Warringhams und die Tradition der Pferdezucht wichtig, so konzentriert sich dieser Band diesmal auf die Spionagetätigkeiten von Eleanor und auch den Werdegang von Isaac in der Seefahrt als Pirat. Geschichtlich bietet dieser Band zwar nicht viel Neues, die Thematik von Elisabeth I. und Mary Stewart wurde halt schon oft in diversen Romanen aufgegriffen. Nichtsdestotrotz hat Rebecca Gablé hier die historischen Fakten gut eingeflochten. Teilweise lässt sie sogar Protagonisten wie den sehr bekannten Pirat Francis Drake vor einem ganz anderen Licht erscheinen, das eine komplett neue Seite von ihm preisgibt. Trotz der fast 1000 Seiten des Romans kommt aber für den Leser nie Langeweile auf, gewohnt flüssig zu lesen und immer interessant. Für mich nicht ganz so stark wie die Vorgängerbände, aber trotzdem ein weiterer schöner Baustein der Warringham-Saga.

Veröffentlicht am 13.08.2019

Eine Mordserie, die sich über sechs Jahrzehnte zieht

Im Wald der Wölfe (Jan-Römer-Krimi 4)
0

"Im Wald der Wölfe" ist der vierte Band aus der Jan-Römer-Reihe von Linus Geschke. Der Journalist hat sich gerade für eine Auszeit in eine einsame Waldhütte in Thüringen eingemietet um sich von seinem ...

"Im Wald der Wölfe" ist der vierte Band aus der Jan-Römer-Reihe von Linus Geschke. Der Journalist hat sich gerade für eine Auszeit in eine einsame Waldhütte in Thüringen eingemietet um sich von seinem letzten Fall zu erholen. Doch diese endet abrupt, als eine junge am Kopf blutende Frau verängstigt an seine Tür klopft. Als er von dieser vom "Wald der Wölfe" erfährt, in dem immer wieder im Laufe der Jahre Mordopfer mit einem Wolfskopf als Brandzeichen gefunden wurden, ist sein Interesse geweckt. Er beginnt zu recherchieren und sticht dabei in ein Wespennest der Vergangenheit. Auch in seinem vierten Fall kann Jan Römer wieder auf die tatkräftige Hilfe seiner Mitstreiter Mütze und Arslan zählen, doch sie geraten selbst ins Visier der "Wölfe". Linus Geschke lässt seinen Protagonisten auch diesmal wieder weit in die Vergangenheit zurück ermitteln. Jahre des geteilten Deutschlands, ja sogar bis zum Kriegsende. Zeitlich getrennt laufen dabei die Handlungsstränge parallel, bis sie nach und nach für den Leser verschmelzen. Dabei baut sich auch kontinuierlich die Spannung auf, die sich dann in einem furiosen und überraschenden Finale entlädt. Linus Geschke beendet anscheinend mit diesem Band die Serie, was ich persönlich sehr schade empfinde. Ich hätte gern noch ein wenig mehr davon gelesen, aber ein Hintertürchen bleibt letztendlich offen. Ein packender Krimi und für mich ein weiterer gelungener Band dieser Reihe.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Schatten der Vergangenheit

Schatten
0

"Schatten" ist der vierte Band aus der Kaspary & Wenninger Reihe von Ursula Poznanski. Die Salzburger Kommissarin bekommt es innerhalb kurzer Zeit mit zwei Morden zu tun, erst ein für sein Umfeld unangenehmer ...

"Schatten" ist der vierte Band aus der Kaspary & Wenninger Reihe von Ursula Poznanski. Die Salzburger Kommissarin bekommt es innerhalb kurzer Zeit mit zwei Morden zu tun, erst ein für sein Umfeld unangenehmer Zeitgenosse und dann eine Hebamme. An beiden Tatorten entdeckt sie Beweismittel, die sie mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontieren. Ist das Zufall oder muss sie Jahre zurückgehen für ihre Ermittlungen. Als auch noch ihr Vorgesetzter ermordet wird und sie selbst entführt wird, wird alles für ihren Freund und Kollegen Wenninger zu einem Wettlauf gegen die Zeit. Ursula Poznanski konstruiert hier einen Kriminalfall, der die Ermittlerin zugleich Opfer werden lässt. Eine Konstellation die neugierig machte. Obwohl mich mein Bauchgefühl sehr früh bzgl. des Täters richtig leitete, war die Geschichte von Anfang bis Ende spannend. Sehr gut konnte ich als Leser die Gefühlswelten von Wenninger und Kaspary aufnehmen und mich in die jeweiligen Situationen hineinversetzen. Anspannung, Verzweiflung, Stille, Leere - all dies brachte die Autorin perfekt und glaubwürdig rüber. Das Psycho-Spiel "Vertrauen und Bestrafung" des Täters mit Kaspary trug dabei sehr zur Spannung bei, die bis auf die letzten Seiten erhalten bleibt. Dieser vierte Fall zählt für mich zu den besten aus dieser Serie und ich würde mich freuen, wenn Ursula Poznanski diese Reihe fortsetzt.

Veröffentlicht am 01.08.2019

Endstation Bayerischer Wald

Letzte Reise
0

"Letzte Reise" ist der zweite Band aus der Kommissar-Hummel-Reihe von Harry Kämmerer. Nach einer durchzechten Nacht wird Kriminalkommissar Hummel in der Schlafkoje eines Laster rüde von einer Streife der ...

"Letzte Reise" ist der zweite Band aus der Kommissar-Hummel-Reihe von Harry Kämmerer. Nach einer durchzechten Nacht wird Kriminalkommissar Hummel in der Schlafkoje eines Laster rüde von einer Streife der Verkehrspolizei geweckt. Was anfangs in München in einem Café begann, endet in Niederbayern bei einer Polizeikontrolle. Und als dann noch im Kühlladeraum die Leichen von neun Frauen entdeckt werden, hat Hummel ein Problem. Gemeinsam mit seinen Kollegen versucht er das Geheimnis dieser Toten zu lüften. Als dann auch noch die Fahrer des Laster tot aufgefunden werden, führen die Spuren in den Bayerischen Wald. Harry Kämmerer hat hier ein sehr sympathisches Ermittlerteam am Start, verwebt sehr gut Kriminalfall und Privatleben der Personen. Die kurzen Kapitel lesen sich flüssig und für den Leser ergeben sich immer mehr Verstrickungen und Verkettungen der Ereignisse. Diese geben der Geschichte auch immer wieder neue Wendungen. Das erhält die Spannung. Heiterkeit und Traurigkeit begleitet das Ermittlerteam und als Leser erlebt man dies hautnah, ja zwischendrin leidet man sogar mit. Der Titel für diesen Krimi ist perfekt gewählt, denn so fühlt es sich auch an. Harry Kämmerer hat mich auf die "Letzte Reise" mitgenommen, wobei ich aber hoffe noch mehr von Kommissar Hummel lesen zu können.