Die Täterfaszination der MörderMitzi
Die Alpen sehen und sterben"Die Alpen sehen und sterben" ist ein österreichischer Regionalkrimi von Isabella Archan. Dabei lernt der Leser die "MörderMitzi" kennen, bisher eine Theaterfigur der Autorin bei ihren Lesungen und die ...
"Die Alpen sehen und sterben" ist ein österreichischer Regionalkrimi von Isabella Archan. Dabei lernt der Leser die "MörderMitzi" kennen, bisher eine Theaterfigur der Autorin bei ihren Lesungen und die jetzt ihr Romandebüt gibt. Mitzi hat diesen Spitznamen seit ihrer Kindheit, als bei einem schrecklichen Gasunfall im Haushalt ihre gesamte Familie ausgelöscht wird und sie als einzige Überlebende übrig bleibt. Und genau sie beobachtet während ihres Kurzurlaub in Kufstein den Mord an einem Mann. Erst schockiert, entwickelt sie aber nach und nach eine unheimliche Zweierbeziehung zu dem Täter, dem sie in der Folge der Tat weiter begegnet. Die Unterscheidung zwischen Gut und Böse verschwimmt immer mehr, zwischen Ablehnung und Faszination der Taten des Auftragsmörder. Zusätzlich lässt die Autorin auch wieder Heinz Baldur (bekannt aus "Schere 9") wieder in die Ermittlungen eingreifen. Er ist wegen seiner dissoziativen Identitätsstörung derzeit als Kommissar außer Dienst gestellt. Mit der festen Überzeugung einem Serientäter auf der Spur zu sein, ermittelt er aber trotzdem. All diese Verflechtungen machen dieses Buch zu einem etwas anderen Krimi. Teilweise skuril humorig das Verhalten der Mitzi, teilweise aber wieder völlig unverständlich und nicht nachvollziehbar. Der Leser erlebt immer wieder ein Wechselbad der Gefühle, das letztendlich in einem Finale à la "High Noon" endet. Ein nicht ganz klassischer Kriminalfall, aber trotzdem gut und lesenswert.