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Veröffentlicht am 22.12.2018

Die Hansen-Saga schreibt das nächste Kapitel ...

Eine neue Zeit
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"Eine neue Zeit" ist der zweite Teil der Hansen-Saga von Ellin Carsta. Drei Jahre sind vergangen seit die junge Luise aus Kamerun von der Kakaoplantage nach Hamburg zurückgekehrt ist. Im Kontor ihres Vaters ...

"Eine neue Zeit" ist der zweite Teil der Hansen-Saga von Ellin Carsta. Drei Jahre sind vergangen seit die junge Luise aus Kamerun von der Kakaoplantage nach Hamburg zurückgekehrt ist. Im Kontor ihres Vaters ist sie seit dieser Zeit zu einer festen verlässlichen Größe herangewachsen. Standen im ersten Band noch viel die Geschehnisse in Kamerun im Vordergrund, so verlagert sich dies im zweiten Teil sehr auf Hamburg und Wien, teilweise natürlich bedingt durch die Entwicklungen der Familienmitglieder. Die Vorgänge in Kamerun erfährt der Leser dabei durch den Briefverkehr zwischen den Hansens und dem Verwalter auf der Plantage. Dies ist aber kein Problem, denn für den Leser ist es spannend zu erfahren, wie sich das Leben der Hansen weiterentwickelt. Und hier hat die Autorin einiges ins Spiel gebracht, dass es weiter sehr interessant macht. Luise würde alles für ihre Position im Kontor tun und beschreitet einen Weg, den man ihr so im ersten Band noch nicht zugetraut hätte. Ebenso lassen die Entwicklungen in Wien nichts Gutes ahnen für die Zukunft. Als auch noch am Ende dieses Bandes bedeutende Dinge geschehen, lässt dies für den Abschluss der Saga so einige spannende und interessante Fragen offen. Die Weiterentwicklung der Figuren im Leben der Familie Hansen hat mir auch in diesem Band sehr gut gefallen. Obwohl man als Leser mit dem Handeln einzelner Protagonisten manchmal hadert, ist man gefangen von den Geheimnissen, Intrigen und Verwirrungen die diese Hamburger Familie umgibt. Ellin Carsta konnte mich auch mit diesem zweiten Teil der Saga fesseln und ich bin sehr gespannt, wie es mit Luise weitergeht, gerade auch im Hinblick auf die damalige Zeit. Der Vollständigkeit halber empfehle ich aber die Hansen-Saga unbedingt von Beginn an mit Band 1 "Die ferne Hoffnung" zu lesen um die Zusammenhänge zu verstehen.

Veröffentlicht am 18.12.2018

Herbert der Wikinger im Familienhotel ...

Gipfelträumer
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"Gipfelträumer" ist der fünfte Band aus der Herbert-Reihe von Friedrich Kalpenstein. Ich gehöre ja zu den spätberufenen Herbert-Lesern, aber nachdem ich den Autor kennenlernen durfte und sein lustiges ...

"Gipfelträumer" ist der fünfte Band aus der Herbert-Reihe von Friedrich Kalpenstein. Ich gehöre ja zu den spätberufenen Herbert-Lesern, aber nachdem ich den Autor kennenlernen durfte und sein lustiges unkompliziertes Wesen mich begeisterte, musste ich auch endlich mal seine Herbert-Reihe aufgreifen. Dies ist also mein erstes gelesenes Buch aus der Serie. Herbert, ein Charakter der mir auf Anhieb sympathisch ist. Auf der einen Seite lebend nach dem Motto "I did it my Way", andererseits ein Mensch geleitet von seinem Bauchgefühl. Er lebt auf in seiner tiefen Zuneigung zu seiner kleinen Familie - seine Lebensgefährtin Anja und ihr gemeinsamer Sohn Oskar. Friedrich Kalpenstein beschreibt hier einen Menschen von nebenan mit Prinzipien, aber auch von seinen Gefühlen geleitet. Und das machte für mich auch den Herbert von Beginn auch sympathisch. Einige Male musste ich über seinen verletzten Stolz schmunzeln, aber mal ehrlich: Würden wir Männer nicht auch teilweise so wie Herbert reagieren? Und dann die Empfindungen gegenüber dem Sohn und der Freundin - doch alles irgendwie nachvollziehbar. Genau all diese Faktoren machen diese Geschichte liebenswert und unterhaltsam. Einfach aus dem Leben gegriffen und wahrscheinlich auch von jedem oft genug im Umfeld erlebt. Zwar sind manche Situationen überspitzt, aber das gibt dem ganzen auch die Würze. Für mich war dieses Buch eine unterhaltsame Lektüre für zwischendurch, eine Geschichte die jeden Urlaubssommer sich genau so in den Familienhotels abspielen könnte. Auf alle Fälle will ich mehr von Herbert erfahren, dem lustigen Münchner Gesellen von nebenan.

Veröffentlicht am 13.12.2018

Am Anfang war der Verrat ...

Mein ist die Macht
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"Mein ist die Macht" ist der dritte Thriller von Leon Sachs. Dabei kommen die bewährten Protagonisten Alex und Natalie aus seinem Erstlingswerk "Falsche Haut" wieder zum Zug. Gewohnt rasant beginnt die ...

"Mein ist die Macht" ist der dritte Thriller von Leon Sachs. Dabei kommen die bewährten Protagonisten Alex und Natalie aus seinem Erstlingswerk "Falsche Haut" wieder zum Zug. Gewohnt rasant beginnt die Story, denn bereits im Prolog kommt es zum Bombenanschlag in einer Kölner Moschee. Doch der vermeintliche Attentäter kommt selbst dabei ums Leben. Wer sind die Hintermänner? Als die Tochter des US-Präsidenten ins Visier der Attentäter gerät und der Rabbiner Fabrice für die Behörden als Täter feststeht, kommen Alex und Natalie ins Spiel. Gelingt es Ihnen die Unschuld Fabrices zu beweisen und wer steckt wirklich hinter allem? Die Zusammenhänge und Netzwerke werden immer verstrickter. Dieses Versteckspiel macht es dann auch für den Leser spannend und interessant. Immer mehr taucht man mit den Protagonisten in eine von Rassismus und Machtgelüsten geprägte Welt ein. Nach und nach offenbaren sich die Geheimnisse, aber nie zuviel. So bleibt der Spannungsbogen stets erhalten. Ein kleines Manko ist, wenn man "Falsche Haut" noch nicht gelesen hat. Es ist nicht wirklich störend, aber es hätte mit diesem Vorwissen noch ein wenig das Wesen von Natalie und Alex einem näher gebracht. Für die Geschichte selbst ist es aber unerheblich. Auch die Figuren sind für mich gut dargestellt, bei einzelnen Personen kann man sich sofort alles real vorstellen und hat das Pendant im Kopf. Für mich wieder ein gelungener Thriller von Leon Sachs, teilweise erschreckend nah am Zeitgeschehen, denn dies kann jederzeit alles heute so passieren.

Veröffentlicht am 05.12.2018

Die Müllmafia schlägt zu

Nordseekiller. Küsten-Krimi
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"Nordseekiller" ist der dritte Band aus der Lukas-Jansen-Reihe von Nick Stein. Ermittlerpaar sind dabei Lukas Jansen, der junge Kommissar-Anwärter und Student und seine Freundin Lisa, die angehende Rechtsmedizinerin. ...

"Nordseekiller" ist der dritte Band aus der Lukas-Jansen-Reihe von Nick Stein. Ermittlerpaar sind dabei Lukas Jansen, der junge Kommissar-Anwärter und Student und seine Freundin Lisa, die angehende Rechtsmedizinerin. Diese ist aktuell mit Zwillingen von Lukas schwanger, als sie die Leiche einer ebenfalls schwangeren Frau auf den Tisch bekommt. Diese wurde in der Nordsee ertränkt und stellt sich als überzeugte Umweltaktivistin heraus. Als kurz darauf der Finger einer weiteren Aktivistin im Müll einer Biogasanlage entdeckt wird, beginnt Lukas auf Drängen seiner Freundin zu ermitteln. Schnell wird klar, er hat es mit mächtigen Feinden zu tun. Der Autor greift hier ein spannendes Thema auf mit der Vermüllung der Meere und dem großen Geschäft dahinter. Leider haperte es mir dabei ein klein wenig an der Umsetzung. Lukas Jansen als Ermittler auf eigene Faust ist etwas realitätsfern, denn als Student ist man halt noch nicht an den großen Fällen mit BKA, etc. dran. Obwohl die Protagonisten durchaus bei mir keinen schlechten Eindruck hinterlassen, war mir aber für einen Krimi der private Anteil von Lukas und Lisa ein wenig zu viel. Manchmal hatte ich den Eindruck, das die bevorstehende Geburt der Zwillinge mehr Raum einnimmt als der Kriminalfall. Dann aber wechselte sich das auch wieder mit durchwegs spannenden Abschnitten ab. Das Buch liest sich flüssig, der Schreibstil ist angenehm. Trotzdem denke ich man hätte mehr aus dem Thema machen können bzgl. Plastikmüll und Mafia. In Summe bleibt bei mir im Gedächtnis haften: Ein solider Krimi mit angesprochenen Schwächen, aber durchaus eine Lektüre für zwischendurch.

Veröffentlicht am 30.11.2018

Die Katastrophe, die jederzeit so ablaufen könnte ...

Mathilda
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"Mathilda" ist ein dystopischer Thriller von Oliver Pätzold (ein Pseudonym des Autors Andreas Otter). Dabei geht es um ein Katastrophenszenario, das jederzeit so Realität werden könnte. Der Asteroid "Mathilda" ...

"Mathilda" ist ein dystopischer Thriller von Oliver Pätzold (ein Pseudonym des Autors Andreas Otter). Dabei geht es um ein Katastrophenszenario, das jederzeit so Realität werden könnte. Der Asteroid "Mathilda" schlägt auf der Erde im südöstlichen Küstengebiet von Grönland ein und erzeugt dadurch Tsunamis und Vulkanausbrüche, denen dadurch weitere Naturkatastrophen folgen. Sehr schnell müssen die Überlebenden sich in einer neuen und grausamen Welt zurechtfinden. Denn neben den Helfern geht es vielen auch nur um sich. Anarchie und Plünderungen sind die Folge. Im wesentlichen ist die Geschichte in zwei Teile gesplittet. Zum einen die junge Emma mit ihrem Freund Paul, die zum Zeitpunkt der Katastrophe in den Bergen des Salzburger Land zum Arbeiten sind - zum anderen ihrem Vater Achim, der alles daran setzt quer durch Deutschland zu seiner Tochter zu gelangen und diese aus ihrer misslichen Lage in den Bergen zu retten. Der Autor beschreibt in seiner Geschichte apokalyptische Zustände in einer entstehenden Minieiszeit. Dabei sind diese Szenarien von einer erschreckenden Realität und man kann sich als Leser bestens vorstellen, dass dies genau so ablaufen könnte. Der Zusammenbruch unserer Zivilisation würde wie im Roman innerhalb weniger Tage und Wochen stattfinden. Als Leser war ich gefesselt von dem verzweifelten Kampf von Emma ums nackte Überleben. Wie Feuerholz für Wärme und Nahrung ihr unmittelbares tägliches Ziel ist. Aber auch die Hoffnung, dass sie durch ihren Freund Paul, der im Tal verzweifelt nach Helfern zur Rettung Emmas sucht, und durch ihren Vater aus der misslichen Lage befreit wird. Immer wieder stockte mir beim Lesen der Atem und ich fieberte mit den Protagonisten mit, hoffte selbst auf diese Rettung. Beklemmend und traurig teilweise die Situationen, dann wieder ein Funken Hoffnung. Geschickt hält damit Oliver Pätzold die Spannung sehr hoch und als Leser ist man dabei selbst mitten im Geschehen. "Mathilda" ist für mich ein sehr guter und rasanter Thriller, eine klare Leseempfehlung. Sogar eine Verfilmung könnte ich mir hier jederzeit vorstellen.