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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.10.2018

Der Vorausdenker und der Teufel im Wettstreit

Der Kreis des Bösen
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"Der Kreis des Bösen" ist der dritte Band aus der Michaela Baltzer-Reihe von Rhena Weiss (einem Pseudonym der Autorin Berta Berger) und das von mir zugleich erste gelesene Buch der Autorin. Als Leser war ...

"Der Kreis des Bösen" ist der dritte Band aus der Michaela Baltzer-Reihe von Rhena Weiss (einem Pseudonym der Autorin Berta Berger) und das von mir zugleich erste gelesene Buch der Autorin. Als Leser war ich schnell in der Geschichte drin und sie beginnt von Anfang an furios, denn die LKA-Ermittlerin Michaela Baltzer und ihr Team werden sofort mit dem ersten Mord konfrontiert. Als weitere Morde geschehen stellt sich heraus, dass diese in Verbindung stehen und so werden die Ermittlungsteams zusammengelegt, was wegen Kompetenzgerangel dann die Sache nicht leichter macht. Doch letztendlich spitzt sich die Lage immer weiter zu und alle Mitglieder der LKA-Ermittler ziehen an einem Strang um den "Kreis des Bösen" zu durchdringen. Michaela Baltzer und ihr Team waren mir dabei von Beginn sympathisch und auch die Beschreibung der beiden Serienmörder ist gelungen. Als Leser habe ich dabei mehrmals an Hannibal Lecter gedacht, speziell auch bei dem Gefängnisbesuch von Weilmann. Geschickt hat hier Rhena Weiss die Fäden gezogen um für den Leser die Spannung immer hoch zu halten. Ebenso hatte ich sehr früh einen absoluten Verdacht bzgl. einen der Täter, aber diese verpuffte am Ende ansatzlos. Diese geschickt falsch gelegten Spuren der Autorin waren perfekt und unterstützten das Lesevergnügen. Der Spannungsbogen dieses Thriller ist wirklich gelungen und der Leser wird dabei bis zum überraschenden Ende gefesselt. Rhena Weiss ist mit diesem Buch ein spannender Thriller gelungen, der mich überzeugt hat. Für mich absolute Pflicht das ich die beiden Vorgängerbände auch noch lesen muss.

Veröffentlicht am 03.10.2018

Gelungener München-Krimi rund um Ludwig Thoma

Das Ludwig Thoma Komplott
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"Das Ludwig Thoma Komplott" ist der der zweite Fall der Tom-Perlinger-Reihe von Sabine Vöhringer. Dabei greift die Autorin den weltbekannten "Münchner im Himmel" auf. Anscheinend hat Ludwig Thoma dazu ...

"Das Ludwig Thoma Komplott" ist der der zweite Fall der Tom-Perlinger-Reihe von Sabine Vöhringer. Dabei greift die Autorin den weltbekannten "Münchner im Himmel" auf. Anscheinend hat Ludwig Thoma dazu eine bisher unbekannte Fortsetzung geschrieben, die auch noch Anhaltspunkte für Prostituiertenmorde in den 60er Jahren enthalten. Kommissar Tom Perlinger ermittelt in diesem Cold Case, als sich die Ereignisse überschlagen. Wie sind seine Jugendfreunde in all das verwickelt und warum sollen die Ermittlungen gestoppt werden? Als es dann auch noch eine Tote zu beklagen gilt, ist Tom nicht mehr zu stoppen. Gekonnt führt die Autorin wieder den Leser bei den Ermittlungen durch die Münchner Altstadt und lässt einen damit richtig in die Örtlichkeiten eintauchen. Speziell ich als Münchner bin dabei Tom und seinem Team in Gedanken immer direkt gefolgt. Konnte mich der erste Band "Die Montez Juwelen" schon begeistern, ist dieser Band aber nochmal eine kleine Steigerung. Die Entwicklung der Figuren und die Fortführung von Zusammenhängen aus Tom's Zeit als Ermittler in Düsseldorf hat mir sehr gut gefallen, ebenso wie seine Beziehung zur alten Jugendclique. Spannend von Anfang an und immer wieder neue Verstrickungen, die einen als Leser fesseln. Immer wieder geschickt ausgelegte Fährten der Autorin, sowie sympathische Figuren runden das Lesevergnügen ab. Auch dieser zweite Fall des Münchner Kommissar Perlinger hat mir daher sehr gut gefallen und ich freue mich daher schon auf eine Fortsetzung. Speziell durch den kleinen Cliffhanger am Ende bin ich auch gespannt wie es mit ihm, Claas und der russischen Mafia weitergeht.

Veröffentlicht am 26.09.2018

Die verschwundenen Kostkinder

Die Engelmacherin von St. Pauli
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"Die Engelmacherin von St. Pauli" ist ein True Crime Roman von Kathrin Hanke. Sie recherchierte dabei den Kriminalfall der Elisabeth Wiese, die Anfang des 20. Jahrhunderts als ausgebildete Hebamme mindestens ...

"Die Engelmacherin von St. Pauli" ist ein True Crime Roman von Kathrin Hanke. Sie recherchierte dabei den Kriminalfall der Elisabeth Wiese, die Anfang des 20. Jahrhunderts als ausgebildete Hebamme mindestens fünf Babys tötete und dafür zum Tod auf dem Schafott verurteilt wurde. In Romanform und aus wechselnden Perspektiven wird dabei das Leben und Wirken der Elisabeth Wiese erzählt. Ihre Boshaftigkeit und Habgier, sowie ihre ganze Härte spürten dabei nicht nur ihre uneheliche Tochter und ihr Ehegatte, sondern letztendlich ihre gesamte Umwelt. Zum Verhängnis wurden ihr aber letztendlich ihre Vertuschungslügen und die Aussagen ihrer gepeinigten Tochter, die sie selbst zur Prostitution zwang und auch deren Kind von einem Freier direkt nach der Geburt tötete. Während des Lesens merkt man deutlich wie böse diese Frau gewesen sein musste, der Begriff "Hexe" ist durchaus berechtigt. Aber was treibt einen Menschen zu solchen Taten? Ist es wirklich nur die Habgier, das erhaltene Geld für die Kostkinder oder doch auch eine unbändige Wut auf die eigenen Lebensumstände? Man kann nur spekulieren, denn auch das Buch hinterlässt hier offene Fragen ebenso wie die Tatumstände. Nachdem einige der Gerichtsakten der Teilzerstörung des Stadthauses von Hamburg im zweiten Weltkrieg zum Opfer fielen, lassen sich diese Wissenslücken auch nur schwer schließen. Am Ende hätte ich als Leser sehr gern noch mehr über die Psyche dieser Frau gelesen, was aber durch die geschilderten Umstände nur bedingt möglich ist. Trotz allem fand ich es fesselnd über diesen wahren Kriminalfall zu lesen und werde sicherlich zu weiteren Büchern aus der "Wahre Verbrechen" Serie des Gmeiner Verlag greifen.

Veröffentlicht am 25.09.2018

Die Toten und die Reliquienschädel

Gschlamperte Verhältnisse
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"Gschlamperte Verhältnisse" ist der fünfte Band der Kalte-Sofie-Reihe von Felicitas Gruber (dem Pseudonym der Autorinnen Brigitte Riebe und Gesine Hirsch). Schnell hat die Gerichtsmedizinerin Sofie Rosenmuth ...

"Gschlamperte Verhältnisse" ist der fünfte Band der Kalte-Sofie-Reihe von Felicitas Gruber (dem Pseudonym der Autorinnen Brigitte Riebe und Gesine Hirsch). Schnell hat die Gerichtsmedizinerin Sofie Rosenmuth diesmal etliche Leichen auf ihrem Seziertisch. Doch wie hängt das zusammen? Mit ihrem Exmann und Kriminalhauptkommissar Joe stürzt sie sich in die Ermittlungen. Zwar haben dann nicht alle Toten zwangsläufig mit den Kirchendiebstählen zu tun, aber doch zeichnet sich nach und nach eine Spur ab. In München, speziell in Giesing ist sie daheim die Sofie. Und dieses Lokalkolorit wird von den Autorinnen schön dargestellt. Als gebürtiger Münchner wandle ich beim Lesen immer wieder gern auf den Spuren der Figuren, fühle mich direkt beim Lesen wie im heimischen Wohnzimmer. Es ist wieder "Sommer in der Stadt", so singt die Spider Murphy Gang - und so fühlt es sich beim Lesen an. Es macht einfach Spaß Sofie, Joe, Charlie und all die Figuren nicht nur beim Kriminalisieren zu begleiten, sondern einfach auch an ihrem Privatleben teilzuhaben, das so etliche Schmunzler bereithält. Die lauen Sommernächte und die gschlamperten Verhältnisse, ein bayerischer und eigentlich liebevoller Ausdruck für eine Beziehung von zwei Menschen die ohne Trauschein zusammen sind, praktisch in nicht "geordneten Verhältnissen". Ja da gibt es ein paar in diesem Buch, aber alles findet dann doch seinen Weg. Es ist nicht zwingend notwendig die Vorgängerbände zu kennen, ich empfehle aber trotzdem diese Reihe von Beginn zu lesen. Denn speziell für die Entwicklung des Privatleben der Figuren ist dies hilfreich. Auf alle Fälle macht auch dieser fünfte Band viel Freude, ein kurzweiliges Lesevergnügen verbunden mit der Hoffnung auf einen weiteren Band aus dieser gelungenen Reihe.

Veröffentlicht am 23.09.2018

Pulaski und Meyers ermitteln in ihrem dritten Fall

Rachewinter
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"Rachewinter" ist der dritte Band aus der Reihe um Kommissar Walter Pulaski und Anwältin Evelyn Meyers. Wie auch in den Vorgängerbänden spielen die zwei Handlungsstränge erst separat in Wien und in Leipzig, ...

"Rachewinter" ist der dritte Band aus der Reihe um Kommissar Walter Pulaski und Anwältin Evelyn Meyers. Wie auch in den Vorgängerbänden spielen die zwei Handlungsstränge erst separat in Wien und in Leipzig, bevor Andreas Gruber wieder Pulaski und Meyers in ihren Ermittlungen zu den Fällen zusammenführt. Thematisch geht es diesmal um "Transgender" und einen geständigen Täter dazu. Aber schon bald tauchen Widersprüche auf. Was gilt es zu verbergen in der reichen Familie des vermeintlichen Täter und wie passen die weiteren rätselhaften Morde von Führungsmitglieder der Casinogesellschaft der von Kottens dazu? Obwohl der Leser schon früh den Täter kennt, schafft Andreas Gruber immer wieder die Spannung hoch zu halten und weitere kleine neue Aspekte einfließen zu lassen, die den Leser an das Buch fesseln. Denn nach und nach tun sich kleine Abgründe innerhalb der Familie auf und man taucht dadurch tiefer in die Psyche des Täters ab. Der Schreibstil von Andreas Gruber ist wie immer flüssig und unverkennbar, wenn man seine Bücher kennt. Die Taten durchaus brutal, aber Gruber schildert nicht bis ins letzte Detail, sondern überlässt geschickt der Fantasie des Lesers und dessen Kopfkino dieses. Dieser dritte Fall lässt sich unabhängig von den beiden Vorgängerbände lesen, aber als treuer Leser des Autors kann ich diese auch nur empfehlen. Für mich stellt "Rachewinter" wieder einen sehr gelungenen Band aus dieser Reihe dar und man darf gespannt sein, ob Andreas Gruber mit dem "Frühling" die Reihe hoffentlich fortsetzt. Ein atmosphärischer Thriller den ich allen empfehlen kann, die sich auf raffinerte Familienverstrickungen und das Thema "Transsexualität" einlassen wollen.