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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2017

Ludwig der Strenge wird seinem Namen gerecht ...

Blutföhre
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"Blutföhre" ist der erste Roman der Autorin Monika Pfundmeier. Dabei greift sie eine alte Sage auf, die zur Zeit Ludwig des Strengen am Schloss in Friedberg in Bayern spielt. Der Herzog, der seinen Beinamen ...

"Blutföhre" ist der erste Roman der Autorin Monika Pfundmeier. Dabei greift sie eine alte Sage auf, die zur Zeit Ludwig des Strengen am Schloss in Friedberg in Bayern spielt. Der Herzog, der seinen Beinamen durch die Hinrichtung seiner ersten Ehefrau erhielt, strebt danach seinem Neffen Konradin (der letzte des Geschlechts der Staufer) zum Königstitel zu verhelfen. Graf Ulrich von Mehring steht dem Vorhaben kritisch gegenüber, was den Wittelsbacher Ludwig immer erzürnt. Letztendlich endet die Geschichte tragisch, Ludwig wird abermals seinem Beinamen gerecht und die Blutföhre überdauert alles als stummer Zeitzeuge. Mir war im Vorfeld diese Sage unbekannt, obwohl ich geografisch als Münchner nicht weit vom Geschehen wohne. Monika Pfundmeier schaffte es aber sehr geschickt die Historie mit Fiktion zu verknüpfen und mich dadurch in die Geschichte im Jahr 1268 eintauchen zu lassen. Zwar benötigte ich anfangs ein wenig in die Sprache der damaligen Zeit hineinzukommen, dies war aber nach wenigen Seiten kein Problem mehr. Der Leser begleitet die Protagonisten beim Streben nach Macht, Rachsucht, Mord und Liebe. Dabei konnte ich mir diese wunderbar bildlich vorstellen und mit Ulrich und Agnes mitleiden. Für mich ist Monika Pfundmeier hier ein sehr guter historischer Roman gelungen, der auch noch in meiner bayerischen Heimat spielt. Man darf gespannt sein auf weitere Bücher der Autorin.

Veröffentlicht am 20.08.2017

Wolfsjagd im Ebersberger Forst ...

Wolfstanz
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"Wolfstanz" ist der zweite Fall aus der Julia Sommer Reihe von Ursula Hahnenberg. Auch diesmal gerät das Leben rund um die Försterin Julia Sommer in Aufruhr. Im Ebersberger Forst wurde ein Wolf gesichtet ...

"Wolfstanz" ist der zweite Fall aus der Julia Sommer Reihe von Ursula Hahnenberg. Auch diesmal gerät das Leben rund um die Försterin Julia Sommer in Aufruhr. Im Ebersberger Forst wurde ein Wolf gesichtet und gleichzeitig findet man die Leiche von Leonie, einem jungen Mädchen die auch immer wieder mal auf Julias Sohn aufpasste. Die Leiche weißt auch Bissspuren auf und so beginnt schnell eine Hetzjagd. Julia gerät dabei ebenfalls zwischen die Fronten und es ist nicht leicht für sie zwischen sachlichem Handeln in ihrem Beruf und persönlichen Gefühlen zurecht zu kommen. Als dann auch noch der alte Paul Kirmeier in ihr Leben tritt und sich als ihr Großvater herausstellt, ist ihre Gefühlswelt komplett auf den Kopf gestellt. Aber Tom, ihr Chef und Freund, steht ihr in jeder Lage zur Seite. Auch in diesem zweiten Buch rund um Julia Sommer ist der Autorin Ursula Hahnenberg ein kurzweilig zu lesender Regionalkrimi gelungen. Wie auch schon im ersten Band "Teufelstritt" empfand ich die Protagonisten als sehr angenehm und die Mischung aus Krimi und Familienleben der Försterin Julia gefällt mit gut. Gelungen dargestellt sind auch die Aktivitäten bzgl. des Wolfes. Meinungsmache von Reportern wegen großer Story, geltungssüchtige Personen, die auch mal was zu "erzählen" haben, bis hin zu Politikern die wie Fähnchen im Wind handeln um ihr Stimmenvieh zusammenzurotten. In Bayern hatten wir das alles schon vor einigen Jahren mit "Problembär" Bruno und auch in der Gegenwart werden teilweise bei Wolfssichtungen sofort wieder alle Pferde scheu gemacht. Daher passte diese aufgegriffene Thematik gut mit dem tatsächlichen Fall zusammen. Auch die Rückblenden in die Jugend der Oma Martha (Julias Großmutter) fügte sich sehr gut in das Bild ein und der Leser hatte es dadurch mit einem stimmigen Handlungsbogen zu tun. Obwohl ich diesmal sehr früh einen Verdacht bzgl. des Wolf und des Täters hatte, wurde dieser aber erst spät bestätigt. In Summe ist "Wolfstanz" für mich ein gelungener Regionalkrimi aus dem Münchner Umland und ich bin gespannt wie sich das Leben der Julia Sommer in Folgebänden weiter entwickeln wird.

Veröffentlicht am 16.08.2017

Schein oder Sein - Was steckt hinter der Fassade?

Harte Landung
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"Harte Landung" ist der erste Fall der Ermittlerin Patsy Logan von Ellen Dunne. Ein Startup Unternehmen steht kurz vor dem Börsengang und eröffnet seine Münchner Niederlassung. Doch dann überschattet ein ...

"Harte Landung" ist der erste Fall der Ermittlerin Patsy Logan von Ellen Dunne. Ein Startup Unternehmen steht kurz vor dem Börsengang und eröffnet seine Münchner Niederlassung. Doch dann überschattet ein tödlicher Fenstersturz einer führenden Managerin das Ganze. Patsy Logan, eine irisch stämmige Münchner Kommissarin, wird mit ihrer neuen Kollegin Kris auf den Fall angesetzt. Schnell soll sie zu Ermittlungsergebnissen kommen über den tragischen Unfall, aber sie erkennt das hier mehr dahintersteckt, ein geschickt getarnter Mord. Und ihre Ermittlungen reichen sogar bis Dublin, wo sie mit ihrem irischen Kollegen in den Tiefen der Firmenzentrale forschen muss, um neue Erkenntnisse und Hintergründe zu erfahren. Ellen Dunne zeichnet mit Patsy Logan eine sympathische Ermittlerin, die neben ihrem Dasein als Kommissarin auch mit einigem Privaten aufwartet. So erfährt der Leser von ihren irischen Wurzeln, ihrer Vergangenheit und auch ihrer Ehekrise. Denn ihr Mann wünscht sich sehnlichst Nachwuchs, aber wie so oft im Leben klappt halt nicht alles so wie gewünscht. Aber auch die Story rund um den Fall ist gut aufgebaut. Ohne großes Blutvergießen oder Brutalität stellt Ellen Dunne einen kriminalfall in den Raum, der so täglich passieren könnte. Ein Online-Unternehmen mit vorgefertigten Wertevorstellungen für die Mitarbeiter, eine Welt in der sich angeblich alle "lieb" haben, aber hinter der Fassade geht es knallhart zur Sache. Karriere, Macht und Geld, die tatsächlichen Antriebsfaktoren, an denen so mancher scheitert. "Harte Landung" ist für mich ein stimmiger, guter Krimi und Patsy Logan eine sympathische Ermittlerin. Man darf gespannt sein, wie es mit ihr und neuen Fällen weitergeht.

Veröffentlicht am 10.08.2017

Die Inszenierung der Todesmärchen ...

Todesmärchen
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"Todesmärchen" ist der dritte Band aus der Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez Reihe von Andreas Gruber. Hatte Sabine Nemez in den vorausgegangenen Bänden infolge ihrer Ausbildung zur Profilerin nur mit ...

"Todesmärchen" ist der dritte Band aus der Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez Reihe von Andreas Gruber. Hatte Sabine Nemez in den vorausgegangenen Bänden infolge ihrer Ausbildung zur Profilerin nur mit Maarten S. Sneijder zusammengearbeitet, so wurden beide jetzt von ihrem Vorgesetzten als Team vereint. Wollte sie ursprünglich noch ein paar Urlaubstage in München verbringen, so fand sie sich plötzlich mit Sneijder quer durch Europa reisend auf der Jagd nach einem Serienkiller wieder. Die Geschichte wird anfangs in zwei Handlungssträngen erzählt. Zum einen die Ermittlungen des BKA-Teams, zum anderen die Geschehnisse in einer Hochsicherheitsanstalt für abnorme Straftäter, in der der Serienmörder Piet van Loon untergebracht ist. Dies wird ergänzt durch Rückblicke vor fünf Jahren, als Sneijder Pit van Loon hinter Gitter bringen konnte. Schon bald führen diese Handlungsstränge immer mehr zusammen und sowohl der Leser, als auch die Protagonistin Nemez erfahren immer mehr über Sneijder's und van Loon's Vergangenheit. Und das ist ein wesentlicher Punkt. Andreas Gruber überrascht den Leser mit Zusammenhängen, die man im Vorfeld nicht erwartet hätte. Mit rasanter Spannung schickt der Autor einen auf die Lesereise. So flog ich nur so über die Seiten, immer neugierig was mich wohl auf der nächsten erwartet. Auch diesmal war ich absolut gefangen in der Story und am Ende nahm das Ganze eine Wendung, mit der ich absolut nicht gerechnet hatte. Da bin ich nur noch gespannt, wie sich das im vierten Band "Todesreigen", der in Kürze erscheint, weiter entwickelt. Andreas Gruber hat mit diesem Buch wieder bewiesen, das er absolut zurecht zu meinen Lieblingsautoren zählt und ich freue mich auf neuen Lesestoff von ihm.

Veröffentlicht am 03.08.2017

Dionysos und die Amnesie der Staatsanwältin ...

Die sieben Farben des Blutes
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"Die sieben Farben des Blutes" ist ein Thriller von Uwe Wilhelm, der ansonsten bereits mehr als 120 Drehbücher geschrieben hat. Mit großen Erwartungen ging ich daher an das Buch heran, denn der Klappentext ...

"Die sieben Farben des Blutes" ist ein Thriller von Uwe Wilhelm, der ansonsten bereits mehr als 120 Drehbücher geschrieben hat. Mit großen Erwartungen ging ich daher an das Buch heran, denn der Klappentext klang nach reichhaltig Spannung. Der Anfang war auch vielversprechend, aber dann verlor mich der Autor immer mehr. Nicht nur dass ich manche Szenen total übertrieben fand, auch die teilweise sehr derbe Ausdrucksweise fand ich nicht passend. Auch immer wieder konnte ich mich nicht des Eindrucks erwehren, dass Uwe Wilhelm viele, viele Ideen hatte und diese alle auf einmal in ein Buch packen musste (von zum Beispiel Macho-Professor, über Nazis zu Amnesie). Hier wäre für mich weniger eindeutig mehr gewesen. Speziell der Amnesie der Staatsanwältin Helena Faber wurde zu viel Raum eingeräumt. Dies empfand ich irgendwann nur noch störend und nervig. Dagegen wusste ich als Leser sehr früh bzgl. der Täter Bescheid und musste die Protagonisten noch einige Zeit auf ihrer Suche nach Täter und Speicherchip begleiten. In Summe für mich ein Thriller mit guten Ansätzen, aber damit hatte es sich dann auch. Die Umsetzung als Ganzes konnte mich nicht überzeugen.