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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2017

Zerstörte Seelen auf Splatter-Niveau

Zerstörte Seelen
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"Zerstörte Seelen" ist der vierte Band aus der Darby McCormick Reihe. Diesmal konnte mich das Buch aber nicht so überzeugen wie die Vorgängerbände. Zwar liest sich die Story flüssig und spannend, aber ...

"Zerstörte Seelen" ist der vierte Band aus der Darby McCormick Reihe. Diesmal konnte mich das Buch aber nicht so überzeugen wie die Vorgängerbände. Zwar liest sich die Story flüssig und spannend, aber ich war diesmal öfter gedanklich im Bereich von "Splatter-Roman". Die Geschichte zeichnet sich durch sehr hohe Brutalität und Gewalt aus, die ich auch so dem Autor einfach nicht mehr abnehmen konnte. Ebenso wirkt Darby nicht mehr sowie in früheren Fällen. Vom Dienst suspendiert ist sie die harte Einzelkämpferin, dann aber wieder das ganze Gegenteil, eigentlich auch eine "zerrissene Seele". Die ganze Geschichte war mir einfach in Summe zu überspitzt und hatte für mich auch kein wirkliches Ende. Das wirkte als sollte man danach im Folgeband weiterlesen.

Veröffentlicht am 30.03.2017

England zur Zeit William dem Eroberer

Das zweite Königreich
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"Das zweite Königreich" von Rebecca Gablé ist schon ein etwas älterer Roman von ihr. Aber immer wieder greife ich in unserer Stadtbücherei auch gerne zu solchen Büchern und es hat sich gelohnt. In knapp ...

"Das zweite Königreich" von Rebecca Gablé ist schon ein etwas älterer Roman von ihr. Aber immer wieder greife ich in unserer Stadtbücherei auch gerne zu solchen Büchern und es hat sich gelohnt. In knapp 900 Seiten beschreibt die Autorin 23 Jahre aus dem Leben des königstreuen Übersetzers und Thane Cædmon zur Zeit von William dem Eroberer. Er ist einer der Ratgeber des Königs und Bindeglied zwischen dem eroberten Volk der Angelsachsen und den Normannen. Dabei weckt die Handlung bereits nach den ersten Seiten das Interesse des Lesers und die Spannung lässt im Verlauf nie nach. Die Charaktere sind hervorragend ausgearbeitet ohne damit allzu viele Seiten zu füllen. Ich konnte mir die ganze Geschichte beim Lesen wunderbar vorstellen und war öfter froh, nicht in dieser Zeit gelebt haben zu müssen. Eine Zeit, die ständig von Intrigen, Bündnissen, Kriege und Nöten zu tun hatte. Sogar der Protagonist fällt in Ungnade und verbringt dadurch einige Jahre seines Lebens immer wieder in Verliesen. Cædmon wirkt sympathisch, weil er nicht perfekt, sondern ein Mensch mit deutlichen Schwächen ist. Einer der aus Liebe zu einer Frau seinen besten Freund mutwillig hintergeht, sich dabei auch schuldig fühlt, aber doch nicht anders kann. Auch die historische Figur Wilhelms des Eroberers wird von der Autorin perfekt mit Leben gefüllt. Dargestellt als ein Mensch, der als König grausam, tyrannisch, unberechenbar und jähzornig war und nicht mal gegenüber seinen Kindern seine Gefühle zeigen konnte. Für mich war "Das zweite Königreich" ein Abtauchen in das 11. Jahrhundert Englands, das mir großes Lesevergnügen bereitete und ein Muss für jeden, der so wie ich gerne historische Romane aus dieser Region und Zeit liest.

Veröffentlicht am 19.03.2017

Ab jetzt kommt Du allein...

Cruelty: Ab jetzt kämpfst du allein
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"Cruelty" ist der Debutroman von Scott Bergstrom und zugleich der erste Band mit der Protagonistin Gwendolyn Bloom. Ein siebzehnjähriges Mädchen, dass allein mit ihrem Vater lebt, der als Diplomat arbeitet ...

"Cruelty" ist der Debutroman von Scott Bergstrom und zugleich der erste Band mit der Protagonistin Gwendolyn Bloom. Ein siebzehnjähriges Mädchen, dass allein mit ihrem Vater lebt, der als Diplomat arbeitet und die keinen rechten Anschluss auf der Privatschule in New York inmitten der verwöhnten Jugendlichen der Reichen und Schönen findet. Und plötzlich ist ihr Vater verschwunden und sie erfährt, dass dieser als CIA-Agent arbeitet. Das Leben von Gwen wird ab jetzt auf den Kopf gestellt und auf der Suche nach ihrem Vater wird aus dem unschuldigen Teenager eine harte Kämpferin. Der Autor übertreibt hier sicherlich ordentlich, denn realistisch ist dies nicht. Aber der Fokus dieses Buches ist auf eine temporeiche, actiongeladene Story gelegt, bei der Gwen von einem Abenteuer ins nächste schlittert bei ihrer Suche nach ihrem Vater quer durch Europa. Und trotz dieser unrealistischen Tatsachen ist das Buch sehr flüssig zu lesen und spannend. Man legt dies eben als Leser ab und folgt der typischen "amerikanischen" Heldin, der alles gelingt. "Cruelty" gibt sich nicht mit realistischen Agentengeschehen ab, sondern überzeugt durch eine rasante Story. Wer auf Action steht und daher nicht alles auf die Goldwaage legt, dem wird das Buch sicherlich gefallen. Ich selbst konnte mich gut auf die Geschichte einlassen und würde auch Folgebände rund um Gwen lesen.

Veröffentlicht am 10.03.2017

Zapfig, ein "Animator" zum Lesen

Zapfig
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"Zapfig" ist der vierte Band aus der Reihe der Sofie Rosenmuth von Felicitas Gruber (dem Pseudonym der Autorinnen Brigitte Riebe und Gesine Hirsch). Passend aktuell zur Starkbierzeit war das Lesen dieses ...

"Zapfig" ist der vierte Band aus der Reihe der Sofie Rosenmuth von Felicitas Gruber (dem Pseudonym der Autorinnen Brigitte Riebe und Gesine Hirsch). Passend aktuell zur Starkbierzeit war das Lesen dieses Buches ein Genuss. Wird zwar nicht am Nockherberg gemordet, aber gleich in unmittelbarer Nähe in der Giesinger Brauerei. Gelungen die Schauplätze und agierenden Protagonisten, ich hatte ständig beim Lesen passende Orte und Personen im Kopf, auf die alles passen würde. Natürlich ist für mich als Münchner dies vielleicht einfacher, aber die bodenständige Sofie ist mir mittlerweile schon ein wenig ans Herz gewachsen. Auch ihre Liebe zum alten Giesing, für mich als Löwenfan sowas von nachvollziehbar. Speziell diese Mischung aus Urmünchnerischem und Kriminalfall ist den beiden Autorinnen wieder hervorragend gelungen. Joe läuft wieder zu Bestform auf bzgl. Fettnäpfchen und stetigem Bemühen um Sofie, aber auch als ermittelnder Kommissar. Eine gelungene Mischung aus Humor und Kriminalfall, die mich nur so durch die Seiten fliegen hat lassen. Ich freue mich schon auf den fünften Fall der kalten Sofie.

Veröffentlicht am 09.03.2017

Eine neue Protagonistin geht ins Rennen

Eisenberg
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"Eisenberg" ist der erste Band einer neuen Reihe von Andreas Föhr. Rachel Eisenberg ist eine Fachanwältin für Strafrecht und führt gemeinsam mit ihrem geschiedenen Mann eine Kanzlei. Ich war sehr gespannt ...

"Eisenberg" ist der erste Band einer neuen Reihe von Andreas Föhr. Rachel Eisenberg ist eine Fachanwältin für Strafrecht und führt gemeinsam mit ihrem geschiedenen Mann eine Kanzlei. Ich war sehr gespannt auf die neue Protagonistin des Autors, da mir seine Wallner & Kreuthner Bände recht gut gefallen. Doch diesmal konnte ich mit diesen Personen nicht so warm werden. Zwar ist der Krimiplot gut durchdacht, aber die Geschichte konnte mich nicht fesseln. Vielleicht fehlt mir auch ein wenig das Lokalkolorit und eine Prise Humor. Eisenberg ist mir einfach zu glatt, wenig Ecken und Kanten, eher die Art von Münchner der mir weniger liegt in meiner Heimatstadt. Dazu hätten es ruhig etwas weniger Gerichtsverhandlungen sein dürfen. In Summe ein solider Krimi, aber die andere Reihe von Andreas Föhr gefällt mir wesentlich besser.