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Veröffentlicht am 23.10.2016

Märchenhafte Welt mit wundervollen Charakteren

Die silberne Königin
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Die silberne Königin ist ein Buch, welches mich sofort in seine märchenhafte Winterwelt gezogen hat. Ein Leben in einem Land, welches keine Jahreszeiten kennt, sondern nur den eisigen Winter und dadurch ...

Die silberne Königin ist ein Buch, welches mich sofort in seine märchenhafte Winterwelt gezogen hat. Ein Leben in einem Land, welches keine Jahreszeiten kennt, sondern nur den eisigen Winter und dadurch abhängig vom Handel ist, ist kein leichtes Leben. Es ist ein täglicher Kampf ums Überleben und der Tod ist ein ständiger Begleiter. Aber nicht nur der Schnee und die Kälte sind eine Gefahr für Protagonistin Emma und die anderen Bürger des Landes. Auch König Casper scheint kein Interesse am Überleben seines Volkes zu haben.
Emma hat, nachdem sie ihrem alten Job den Rücken gekehrt hat, das große Glück in der Chocolaterie von Madame Weltfremd eine Anstellung zu finden. Zusammen mit ihrer Kollegin Ophelia stellt sie nun täglich Pralinen und weitere Schokoladenköstlichkeiten her. Abends erzählt ihnen Madame Weltfremd das Märchen von der silbernen Königin. Jedes Märchen enthält eine Botschaft und schon bald hängt Emmas Leben davon ab, dieses Märchen zu enträtseln und weiterzuspinnen.

Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet. Emma ist eine starke, junge Frau, die früh lernen musste, sich um sich selbst zu kümmern. Sie sieht die Probleme des Landes und als sie die Chance erhält, das Geheimnis des Königs zu lösen und ihr Land zu retten, ergreift sie es. Auch wenn es ihr eigenes Leben kosten könnte. Emmas Part erinnert übrigens etwas an Scheherazade aus Tausendundeiner Nacht, Aschenputtel und Gerda.
Ophelia spielt wie Madame Weltfremd eine entscheidene Nebenrolle. Sie hilft Emma wo es geht, und wie die gute Fee bei Cinderella hilft sie Emma auf den königlichen Ball zu kommen. Für Madame Weltfremd ist mir kein Märchen eingefallen, aber da sie die Märchenerzählerin ist, ist sie eh irgendwie Teil jedes Märchens. Sie ist rätselhaft und irgendwie hätte ich mir gewünscht mehr über sie und ihre Vergangenheit zu erfahren.
König Casper ist mysteriös und wie Emma konnte ich ihn schwer einschätzen. Mal wirkt er ganz besorgt und nett, dann verschließt er sich wieder und droht mit dem Tod. Wobei seine gewählte Todesart grausam ist und er sie auch noch als Ehre ansieht. Er erinnert definitiv an das Märchen Die Schneekönigin.

Katharinas Secks Schreibstil ist unglaublich toll. Sie beschreibt Landschaften und Orte so detailliert, dass man sie sich vorstellen kann, aber gleichzeitig noch seine eigene Fantasie miteinbauen muss. Die perfekte Mischung meiner Meinung nach. Sobald die Chocolaterie Handlungsort wurde, hatte ich übrigens selbst Lust auf Schoko. Zum Glück habe ich immer was hier. Ich fand es übrigens richtig toll, neben dem Märchen über die Silberne Königin auch noch Hinweise auf andere Märchen zu finden. Wer weiß, vielleicht entdecke ich beim re-readen nochmehr Märchen, die mir so gar nicht aufgefallen sind.

Fazit

Eine wunderbare Geschichte bzw. eigentlich zwei Geschichten, die durch den Schreibstil und durch die Charaktere absolut lesenswert ist.

Veröffentlicht am 10.10.2016

Angenehmer Abschluss

Emba - Magische Wahrheit
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Der zweite und abschließende Teil von Embas Geschichte beginnt dort wo der erste Teil geendet hat. Emba schließt sich den Abtrünnigen an und lernt ihre Mutter, ihren Bruder sowie ihren Stiefvater und ...


Der zweite und abschließende Teil von Embas Geschichte beginnt dort wo der erste Teil geendet hat. Emba schließt sich den Abtrünnigen an und lernt ihre Mutter, ihren Bruder sowie ihren Stiefvater und ihre Stiefschwester kennen und fügt sich sehr schnell in die Gesellschaft der Abtrünnigen ein. Die Abtrünningen leben ohne die ganze Technologie, die Emba aus ihrem Leben im Luxus kennt. Stattdessen entwickeln sie für alles einen Zauber. Das Magiesystem fand ich interessant, allerdings ist es nichts wirklich neues. Damit hatte ich aber gar kein Problem, weil ich finde, dass es bei den ganzen Fantasyromanen, die existieren, ziemlich schwer ist, etwas komplettes Neues zu erfinden. Mir reichen da schon Kleinigkeiten, wie zum Beispiel die Runare in diesem Magiesystem.

Emba selbst war mir ersten Teil ja nicht völlig sympathisch, aber im zweiten Teil konnte sie das wieder wettmachen. Auch wenn ich sie trotzdem manchmal noch zu gutgläubig fand. Vor allem im Bezug auf den Verräter. Ich habe ja von Anfang an gedacht, dass mit der Person etwas nicht stimmt. Allerdings finde ich es etwas schade, dass die Beweggründe der Person nicht deutlicher gemacht wurden. Ja, auf der einen Seite wusste ich, warum er/sie es tut, auf der anderen Seite ist mir aber nicht deutlich geworden, wieso er/sie für ein System kämpft, das Runare vernichtet, obwohl er/sie selbst einen hat.

Die Story handelt hauptsächlich von der Vorbereitung des Angriffes gegen Industria. Immer wieder sind Probleme aufgetaucht, die allerdings gefühlt innerhalb von Minuten gelöst wurden, weil irgendjemand den passenden Zauber entwickeln konnte oder ein sonstiger Zufall eintrat. Emba stammt aus einer der magieaffinsten Familie und alle erwarten, dass sie eine Supergabe entwickelt. Ich hätte es ganz schön gefunden, wenn das nicht passiert wäre. Ich mag es aber persönlich auch nicht, wenn sich der Protagonist als die mächtigste oder talentierteste Person herausstellt, die in wenigen Wochen das schafft, wofür andere Jahre brauchen. Und in meinen Augen gehört Emba zu solchen Personen. Durch ihre Supergabe ist mir das Ende des Konflikts auch viel zu einfach abgelaufen.

Alles in allem bleibt der zweite Teil auf dem gleichen Niveau wie der erste. Das Ende war mir zu einfach gelöst, aber ich habe die Geschichte trotzdem gern gelesen.

Veröffentlicht am 08.10.2016

Schöner Auftakt der Reihe

Goddess of Poison - Tödliche Berührung
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Erstmal bin ich richtig froh darüber, dass die deutsche Version das englische Cover beibehalten hat und ich hoffe, dass das bei den anderen Bänden auch so bleibt. Ich finde die nämlich richtig schön und ...

Erstmal bin ich richtig froh darüber, dass die deutsche Version das englische Cover beibehalten hat und ich hoffe, dass das bei den anderen Bänden auch so bleibt. Ich finde die nämlich richtig schön und sie passen hervorragend zur Story.


Die Geschichte beginnt sehr vielversprechend und nach einem etwas langsamen Mittelteil wird es zum Ende wieder spannend. Ich wurde immer wieder überrascht. Je mehr Twylla "erkannte", desto interessanter wurde es. Die erwartete Dreiecksgeschichte fand ich auch gar nicht so nervtötend wie anfangs gedacht, da Prinz Merek zu Beginn eher ein Nebencharakter ist und erst zum Ende hin wichtig wird. Erst als er mehr Raum erhielt, habe ich mich gefragt, für wen Twylla sich entscheiden wird. Twylla selbst wird am Hof gemieden. Die Menschen haben Angst vor ihr und ihrer Gabe. Gleichzeitig wird sie vom ganzen Land verehrt, weil sie die wiedergeborene Tochter der Götter ist, die Gottgleiche Daunen. Die Religion des Landes spielt eine wichtige Rolle im Leben der Menschen und ich fand den Zwiespalt zwischen Angst/Hass und Verehrung sehr schön erklärt. Auch die Rückblenden in Twyllas Vergangenheit und Erziehung zeigen, wieso es ihr so schwer fällt, ihr Schicksal/Leben selbst in die Hand zu nehmen. Da kommt Lief, als Atheist, gerade zur rechten Zeit.

Die Charakter einzuschätzen fällt mir etwas schwer. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Tywlla erzählt, sodass wir uns ganz auf ihre Eindrücke verlassen müssen. Da sie viel mit Lief, ihrem Wächter, zusammen ist, lernen wir ihn natürlich besser kennen, als Merek oder die Königin. Letztere bleiben im Dunkel. Die Königin offenbarte sich zwar schon auf den ersten Seiten als machthungrige, wahnsinnige Psychopathin, aber den Prinzen konnte ich bis zum Ende nicht einschätzen. Erst war er sympathisch, dann habe ich mich gefragt, auf welcher Seiter er steht und am Ende hat er mich nur noch verwirrt. Generationenlanger Inzest kann wohl nichts geistig gesundes erschaffen.
Lief sah man durch die Erzählperspektive natürlich nur durch die Augen von Tywlla und das sorgt schon für Eingenommenheit. Twylla selbst war ein Charakter, der lange Zeit so fremdbestimmt war, dass sie nicht weiß, was sie überhaupt will. Ständig schwankt sie in ihren Entscheidungen und muss sich selbst finden. Ob das klappt, lasse ich jetzt mal offen. Das Ende der Geschichte hat übrigens dafür gesorgt, dass ich mir bei keinem der Personen mehr sicher bin (außer der Königin), was meine Einschätzung angeht. Ich bin gespannt auf den nächsten Band. Nicht nur was die Charakterentwicklung angeht, sondern auch welche Folgen die letzte "wahnsinnige" Tat der Königin mit sich bringt.

Alles in allem ein schöner Auftakt mit genug Potenzial für spannende weitere Bände. Nur die Charaktere konnten mich nicht durchgängig überzeugen.

Es würde mich übrigens interessieren, ob der Rattenfänger von Hameln zu den Lieblingssagen von Frau Salisbury gehört. ;)

Veröffentlicht am 07.10.2016

Zurück in Kyralia

Sonea 1
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Die Gilde der schwarzen Magier habe ich damals sehr gerne gelesen und war gefesselt von Soneas Geschichte. Jetzt schaffe ich es endlich die Fortsetzung der Trilogie zu lesen. Hier sei gesagt, dass man ...


Die Gilde der schwarzen Magier habe ich damals sehr gerne gelesen und war gefesselt von Soneas Geschichte. Jetzt schaffe ich es endlich die Fortsetzung der Trilogie zu lesen. Hier sei gesagt, dass man die erste Trilogie unbedingt vor dieser lesen sollte, da viele Sachen aufgegriffen und weiterentwickelt werden. Die Sonea-Trilogie spielt zwanzig Jahre nach den Ereignissen der ersten Trilogie und ich bin etwas schwer in die Geschichte reingekommen. Ich hatte beim Lesen immer noch das junge Mädchen im Kopf, obwohl Sonea hier um die 40 Jahre alt sein müsste. Das lag vielleicht auch daran, dass Soneas Aussehen nicht beschrieben wurde. Zum Ende hin hatte ich mich endlich daran gewöhnt.

Nach dem Überfall der Sachakaner in der ersten Trilogie hat sich die Gilde für alle magisch begabten Kinder geöffnet. Sonea freut sich darüber, hat aber weiterhin mit Problemen zu kämpfen. So ist es zum einen schwierig die Gesetzgebung dahingehend anzupassen, dass Magier nicht mit "Kriminiellen" Umgang pflegen dürfen, wenn doch die Novizen aus den Hüttenvierteln in solchen Verhältnissen aufwachsen. Des Weiteren hat sich die Droge Feuel wie ein Lauffeuer verbreitet und Sonea muss mit erschrecken feststellen, dass magische Heilkräfte anscheinend nicht gegen die Sucht helfen. Und dann ist da noch der Jäger der Diebe, der ihrem besten Freund Cery, selbst ein Dieb, zu schaffen macht.
Soneas Sohn Lorkin reist währenddessen als Gehilfe des neuen Botschafters Dannyl nach Sachaka und obwohl er hofft, dass die Tatsache, dass seine Mutter Schwarzmagierin ist, ihn vor Rache schützt, befindet er sich bald auf der Flucht und soll für ein Versprechen gerade stehen, was sein Vater Akkarin vor langer Zeit gebrochen hat.

Die Geschichte wird aus vier Sichtweisen erzählt: Sonea, Cery, Lorkin und Dannyl. Dadurch können wir als Leser die wichtigsten Handlungen nachverfolgen und müssen nicht im Dunkeln tappen, wie es bei einer eingeschränkten Erzählperspektive der Fall wäre. Die Charaktere sind zwar älter und erfahrener über den Zeitsprung geworden, aber sie sind trotzdem noch die gleichen wie in der ersten Trilogie. Bis auf Regin. Der wird euch überraschen. Neue Charaktere wie Lorkin, Achati oder Tyvara sind gut beschrieben, und es ist schön, neue Personen kennenzulernen, wenn man von den anderen schon so viel weiß.

Die Geschichte hat sich zeitweise gezogen, auch wenn ich nicht sagen will. dass sie langweilig war. Aber ein schnelleres Tempo hätte ich mir ab und zu gewünscht. Jeder erzählender Charakter hat eine oder mehrere Suchen bzw. Aufgaben und trifft auf Widerstände und Probleme. Mich hat ja besonders Dannyls Suche nach der wahren Geschichte über den Krieg zwischen Sachaka und Kyralia interessiert. Und ich hoffe, dass im nächsten Band mehr davon zu lesen ist als in diesem.

Alles in allem ein würdiger Anschluss an die erste Trilogie.

Veröffentlicht am 24.09.2016

Nicht nur für Austen Fans

Jane Austen bleibt zum Frühstück
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Jane Austen gehört zu meinen Lieblingsautoren und ich kann ihre Romane immer und immer wieder lesen. Da war es natürlich auch ein Muss dieses von Manuela Inusa zu lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. ...


Jane Austen gehört zu meinen Lieblingsautoren und ich kann ihre Romane immer und immer wieder lesen. Da war es natürlich auch ein Muss dieses von Manuela Inusa zu lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Gleich die ersten Seiten haben mich gepackt und ich habe den Roman erst aus der Hand gelegt als ich ihn fertig gelesen hatte.

Der Schreibstil gefiel mir sehr gut. Er ist flüssig und was für mich sehr wichtig war: Ich habe ihr Janes Sprachstil abgekauft. Der Erzählstil ist der des auktorialen Erzählers. Wir sehen in die Köpfe aller auftretenden Personen, obwohl das Hauptaugenmerk auf Penny und Jane liegt. Schön fand ich auch das die Erzählsprache an Jane und Penny angepasst wurde. Während in Pennys Abschnitten mehr Alltagssprache genutzt wird, sind die Beschreibungen in Janes Abschnitten "gehobener". Die Rückblenden sind auch gelungen eingebaut. Nirgends hatte ich mich gewundert, warum auf einmal ein Orts- und Personenwechsel stattfand, sondern wusste sofort, dass Penny oder Jane gerade in der Vergangenheit schwelgen.

Der Plot ist im Klappentext eigentlich sehr gut zusammengefasst. Penny hat schweren Liebeskummer und Jane möchte aus ihrem Alltagstrott herausbrechen und ein Abenteuer erleben. Beide beten, dass ihre Wünsche bald erfüllt werden. Jane hat dabei natürlich nicht an eine Zeitreise gedacht, aber sie erwacht eines Morgens im Jahre 2015 und nach einem verständlichen Schock, kommt sie sehr gut zurecht mit unserer Zeit. Penny hingegen ist begeistert ihre Lieblingsautorin kennenzulernen und genießt die Zeit mit ihr.

Das Ende von Pennys Liebesgeschichte war für mich, nachdem ich Trevor kennengelernt hatte, eigentlich sehr vorhersehbar. Ich gestehe, dass ich mich relativ schnell mehr für Jane´s Geschichte interessierte. Es war zu Beginn nicht gleich zu sehen, welcher der Männer ihr Mr. Darcy wird und als es dann feststand, war da natürlich die Frage, was aus ihrer Liebe wird. Schließlich muss Jane doch zurück in ihre Zeit, damit sie ihre Bücher veröffentlichen kann und die Zukunft nicht verändert wird. Ich war gespannt wie dies aufgelöst wird und ob es ein Happy End gibt.

Wie auch bei den Werken von Jane Austen liegt das Thema der Geschichte mehr bei den Personen und ihren sozialen Interaktionen. Auch wenn man dies auf ein keinen Fall mit einem Austen Werk vergleichen kann. Dafür fehlt Janes Austen Humor und ihr einzigartiger Schreibstil.


Fazit
Auch wenn das Ende einer der Liebesgeschichten vorhersehbar war, hat mich der Erzählstil durch die Geschichte getragen und natürlich die Frage, wie es mit Jane und ihrem Mr. Darcy ausgehen wird.
Um es in Janes Worten zu sagen: Es war ein ganz entzückendes Werk!