Wahlfamilie
Unsere Stimmen bei NachtNachdem mir bereits das vorherige Buch von Franziska Fischer sehr gut gefallen hat, war mein Interesse auch für "Unsere Stimmen bei Nacht" sehr schnell geweckt. Als ich es dann in der Hand hielt, hat mir ...
Nachdem mir bereits das vorherige Buch von Franziska Fischer sehr gut gefallen hat, war mein Interesse auch für "Unsere Stimmen bei Nacht" sehr schnell geweckt. Als ich es dann in der Hand hielt, hat mir die edle Gestaltung des Einbandes mit seiner rauen Haptik und den eingeprägten bunten Äpfeln sehr zugesagt.
Im Roman geht es darum, dass Gloria Zimmer in ihrer Berliner Villa vermietet, nachdem ihre Kinder aus dem Haus sind und ihr Mann Herbert vorzeitig in Pension gegangen ist, wodurch das Geld eher knapp ist. Herbert ist von den Fremden in seinem Haus aber zunächst eher wenig angetan. Die neuen Mitbewohner:innen sind sehr unterschiedlich, ein frisch getrennter Professor samt seiner Teenager-Tochter, ein Student und eine Gelegenheitsjobberin, die mit Mitte 30 noch nirgends angekommen ist. Aber irgendwie tun sie einander gut und öffnen sich einander immer mehr.
Mir hat dieses Portrait der ungewöhnlichen WG sehr gut gefallen. Die Charaktere waren sehr gut ausgestaltet und ich konnte mich in sie hinein und an den Ort des Geschehens versetzen. Nach und nach erfährt man immer mehr über die einzelnen Personen und ihre Geschichten. Die Autorin schreibt anschaulich und gut nachvollziehbar, etwas Konzentration erforderte es bei mir aber, dass die Perspektiven, aus denen erzählt wird, sehr oft und ohne jede Ankündigung wechseln.