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Veröffentlicht am 20.04.2023

Deutsch-deutsche Geschichte hautnah

Kinder des Aufbruchs
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Emma und ihre Zwillingsschwester Alice stammen ursprünglich aus der DDR, haben es aber geschafft, nach West-Berlin zu fliehen. Emma arbeitet dort nun erfolgreich als Dolmetscherin, unter anderem für Willy ...

Emma und ihre Zwillingsschwester Alice stammen ursprünglich aus der DDR, haben es aber geschafft, nach West-Berlin zu fliehen. Emma arbeitet dort nun erfolgreich als Dolmetscherin, unter anderem für Willy Brandt und Alice als Journalistin für eher links ausgerichtete Blätter. Sie hat eine kleine Tochter, während Emma sich schon länger ein Kind mit ihrem Mann wünscht. Der Roman spielt um die Studentenunruhen im Jahr 1967 herum, diese und die damit verbundenen Vorfälle sind natürlich auch ein wichtiges Thema im Roman, aber es geht auch um Fluchthilfe und Spionage.

Ich fand den Roman sehr interessant, da er in einer sehr spannenden Zeit spielt, die ich selbst noch nicht miterlebt habe. So haben ich aus der Perspektive der Hauptpersonen viel über die Studentenunruhen und das Verhältnis zwischen BRD und DDR in der damaligen Zeit erfahren. Die beiden Protagonistinnen waren mir sehr sympathisch, allerdings habe ich mich im Nachhinein etwas geärgert, nicht erst den ersten Teil der Reihe über sie gelesen zu haben, da ich manchmal doch gerne mehr über die Vorgeschichte gewusst hätte und manches Verhalten sicher noch besser verstanden hätte. Der Schreibstil der Autorin war aber gut nachvollziehbar und anschaulich.

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Veröffentlicht am 20.04.2023

(Nicht ganz freiwillig) zurück an der Ostsee

Wellensommer
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Sandra arbeitet eigentlich in einer leitenden Position auf einem Luxus-Kreuzfahrtschiff und hat den Traum, bald in New York im Management eines renommierten Hotels zu arbeiten. Dann hat allerdings ihre ...

Sandra arbeitet eigentlich in einer leitenden Position auf einem Luxus-Kreuzfahrtschiff und hat den Traum, bald in New York im Management eines renommierten Hotels zu arbeiten. Dann hat allerdings ihre Schwester einen Unfall und bittet Sandra, sie zuhause an der Ostsee, wo sie mit ihrer kleinen Tochter in einem recht verschlafenen Urlaubsort, dem Heimatort der Schwestern, wohnt, zu unterstützen. Sandra kehrt eher widerwillig zurück, erhält dann aber ein Jobangebot dort, das ihr bei den Einwohner:innen des Ortes aber wenig Beliebtheitspunkte einbringt. Nur Phillip, der attraktive Betreiber der Surfschule, ahnt zunächst noch nichts davon, dass Sandras neuer Job zugleich seine Existenz gefährdet.

Zunächst einmal ist das Cover des Romans wirklich ansprechend und versetzt einen direkt in Ostseestimmung. Es ist auch eine gute Dosis Lokalkolorit und Urlaubsstimmung vorhanden, man würde am liebsten auch direkt an die Ostsee reisen. Stellenweise hätte ich mir aber noch etwas mehr Realitätsbezug gewünscht, da mir manches etwas zu konstruiert erschien, damit es in die Handlung passt. Nichtsdestotrotz ist es ein schöner Ostseeroman mit einer Dosis Liebe, aber nicht zu kitschig und somit eine gute Urlaubslektüre.

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Veröffentlicht am 20.04.2023

Die tote Schwimmerin

Quallenplage
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Telse Himmel ist, nachdem sie ihre Festanstellung als Journalistin in Hamburg verloren hat und nur noch freiberuflich arbeitet, in ein kleines Häuschen auf dem Villengrundstück ihrer alten Bekannten Wanda ...

Telse Himmel ist, nachdem sie ihre Festanstellung als Journalistin in Hamburg verloren hat und nur noch freiberuflich arbeitet, in ein kleines Häuschen auf dem Villengrundstück ihrer alten Bekannten Wanda Holle, die reich verwitwet ist, in Schilksee in der Kieler Bucht gezogen. Doch direkt nach ihrem Einzug wird dort eine tote Grundschullehrerin aus dem Wasser gefischt, die mit Wanda befreundet war und Wanda zweifelt stark daran, dass es ein Schwimmunfall war, wie die Polizei vermutet. Daher stellen die beiden eigene Nachforschungen an.

Der Krimi weist auf jeden Fall recht viel Lokalkolorit auf und auch die beiden Hauptpersonen haben so ihren Charme. Auch war es nicht so schnell vorhersehbar, wer hinter dem Tod der Lehrerin steckt. Nicht ganz hat mich allerdings überzeugt, wie passiv die Polizei sich verhalten hat, auch noch nachdem die Frauen erste Spuren gefunden hatten, die auf einen Mord hindeuteten und ich fand es etwas unbefriedigend, welch geringe Rolle die titelgebende "Quallenplage" am Ende spielte. Der Schreibstil war aber gut lesbar und sehr anschaulich, nur die Schrift relativ klein, was beim abendlichen Lesen etwas anstrengen kann.

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Veröffentlicht am 13.04.2023

Gelungenes Gesellschaftsportrait

Die spürst du nicht
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Daniel Glattauers neuer Roman beginnt mit einem Urlaub in einem luxuriösen Ferienhaus in der Toskana. Die beiden wohlsituierten Familien Binder und Strobl-Marinek wollen dort ihren Sommerurlaub verbringen. ...

Daniel Glattauers neuer Roman beginnt mit einem Urlaub in einem luxuriösen Ferienhaus in der Toskana. Die beiden wohlsituierten Familien Binder und Strobl-Marinek wollen dort ihren Sommerurlaub verbringen. Die 14-jährige Sophie Luise-Marinek durfte ihre Mitschüler:in Aayana, ein Flüchtlingsmädchen aus Somalia mitnehmen, damit sie ein "Projekt" für die Ferien hat, nämlich ihr schwimmen beizubringen. Doch gleich am ersten Urlaubstag kommt es zu einer Katastrophe, die Auswirkungen auf das Leben aller Beteiligten hat.

Daniel Glattauer ist mit "Die spürst du nicht" wieder ein sehr eindrucksvoller Roman gelungen, der der Gesellschaft (egal ob den Österreichern oder den Deutschen) den Spiegel vorhält, unter anderem, was den Umgang mit Geflüchteten angeht, aber auch den Geflüchteten selbst eine Stimme verleiht. Sein Schreibstil ist teils schon bissig, aber er fängt dadurch alles sehr treffend und sprachgewaltig ein und regt auf jeden Fall zum Nachdenken an. Zugleich wird, unter anderem durch die verschiedenen Erzählperspektiven, auch Spannung aufgebaut und es kommt zu überraschenden Wendungen. Der Roman ist kein leichter Sommerroman, aber definitiv sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 12.04.2023

Ausgekegelt

Fiese Brise in St. Peter-(M)Ording (St. Peter-Mording-Reihe 2)
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Dies ist der zweite Teil einer Reihe von St. Peter-Ording Krimis von Tanja Janz. Die Rahmenhandlung bildet diesmal ein Kegelturnier, an dem Touristen wie Einheimische teilnehmen. Lehrerin Ilva Feddersen ...

Dies ist der zweite Teil einer Reihe von St. Peter-Ording Krimis von Tanja Janz. Die Rahmenhandlung bildet diesmal ein Kegelturnier, an dem Touristen wie Einheimische teilnehmen. Lehrerin Ilva Feddersen organisiert das Kegelturnier mit und auch ihre Familie ist unter den Teilnehmern. Schon bald wird aber einer der Favoriten tot in seinem Camper gefunden und es folgen weitere Todesfälle, die Ilvas Bruder und seinen Kollegen bei der Polizei zunächst ein Rätsel aufgeben und natürlich auch Ilva zu eigenen Ermittlungen anspornen.


Es handelt sich hier um einen Nordseekrimi mit Lokalkolorit und auch die Darstellung von Ilva und ihrer Arbeit als Lehrerin, die sie selbst in den Ferien nicht loslässt, hat mir gut gefallen. Der Schreibstil ist anschaulich und flüssig lesbar und auch die weiteren Charaktere sind mit manchen Eigenarten liebevoll ausgestaltet. Ich fand manches aber etwas vorhersehbar, wer höchstwahrscheinlich der Täter ist, war mir schon recht lange vor dem Ende klar. Zudem fand ich es eher unrealistisch, dass das Kegelturnier trotz mehrerer Todesfälle unter den Teilnehmer:innen weiter durchgezogen und nicht abgebrochen wird

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