Profilbild von Island

Island

Lesejury Star
offline

Island ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Island über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2022

Vom Ende der Einsamkeit

Vilma zählt die Liebe rückwärts
0

Vilma Veierød, 35 Jahre alt, könnte man wohl zurecht als ziemlich verschroben bezeichnen. Sie lebt in Oslo im Haus ihrer verstorbenen Großtante und arbeitet als Klavierlehrerin an einer Musikschule. Ansonsten ...

Vilma Veierød, 35 Jahre alt, könnte man wohl zurecht als ziemlich verschroben bezeichnen. Sie lebt in Oslo im Haus ihrer verstorbenen Großtante und arbeitet als Klavierlehrerin an einer Musikschule. Ansonsten hat sie nur wenige Kontakte und versucht möglichst viele Risiken, die zu einem früheren Tod beitragen können, zu vermeiden, da ihre komplette (ihr bekannte) Familie bereits verstorben ist. Dann erfährt sie aber vom Tod ihres, ihr bisher nicht bekannten, Vaters und erbt alte Briefe von ihm, in denen er von der gemeinsamen Zeit mit ihrer Mutter berichtet. Außerdem liest sie, dass auch Einsamkeit lebensverkürzend wirken kann und so beginnt sie sich langsam für andere Menschen zu öffnen, wozu auch ein Pfarrer, ein Sektionsassistent und ein begabter kleiner Klavierschüler ihren Beitrag leisten.

Mir hat der Roman trotz oder vor allem auch wegen einer gewissen Skurrilität sehr gut gefallen. Die Protagonistin und auch die weiteren Personen sind alle auf ihre Art liebenswert und es gab auch eine Dosis feinsinnigen Humor. Außerdem mag ich den Schauplatz Oslo und auch der Schreibstil der Autorin ließ sich sehr angenehm lesen. Das Cover und die Farbgestaltung haben mich ebenfalls gleich angesprochen. Somit handelt es sich um einen Wohlfühlroman mit einer Dosis Tiefgang, genau richtig für den Herbst und Winter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.11.2022

Abschluss der Carter-Reihe

Catching up with the Carters - In your arms
0

Im dritten Teil der Reihe um die Familie Carter, die im Mittelpunkt einer Reality Show steht, geht es hauptsächlich um Athena. Nachdem bereits zwei ihrer älteren Geschwister der Familie und der Reality ...

Im dritten Teil der Reihe um die Familie Carter, die im Mittelpunkt einer Reality Show steht, geht es hauptsächlich um Athena. Nachdem bereits zwei ihrer älteren Geschwister der Familie und der Reality Show den Rücken zugekehrt haben, fordert Athenas Mutter, das Familienoberhaupt der Carters, immer mehr von Athena, um die Quoten wieder in die Höhe zu treiben und überschreitet damit immer wieder Grenzen. Aber Athena lässt sich nicht (mehr) alles gefallen und weiß sich zur Wehr zu setzen. Zugleich stiftet aber auch der neue Produktionsassistent Sam Verwirrung in ihrem Leben und sie weiß nicht genau, was sie wirklich von ihm halten soll.

Mir hat gefallen, dass Athena recht emanzipiert auftritt und geschickt aber nicht hinterhältig versucht, sich selbst und ihren anderen Geschwistern zu helfen. Das macht sie auf jeden Fall sympathisch. Insgesamt ist vieles aber auch diesmal wieder etwas vorhersehbar, was in diesem Genre aber nicht ungewöhnlich ist, ebenso wie die recht explizit beschriebenen Sexszenen, die für meinen Geschmack auch mehr der Phantasie überlassen könnten. Ansonsten ist der Schreibstil gut lesbar.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.11.2022

Auf der Suche nach den eigenen Wurzeln

Die Töchter der Ärztin
0

In diesem Buch gibt es, obwohl es sich um den ersten Band einer neuen Reihe handelt, der ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann, auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten aus anderen Reihen der Autoren, ...

In diesem Buch gibt es, obwohl es sich um den ersten Band einer neuen Reihe handelt, der ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann, auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten aus anderen Reihen der Autoren, nämlich Ricarda Thomasius und ihren Töchtern und auch einer der Nebenfiguren aus "Polizeiärztin Magda Fuchs".

Die Handlung beginnt in Berlin im Jahr 1928. Henny und Antonia, die Töchter von Ricarda Thomasius haben beide ebenfalls Medizin studiert. Henny hat sich mit einer eigenen Praxis, spezialisiert auf Onkologie, selbstständig gemacht, während Antonia gerade erst mit dem Studium fertig ist und nun in Afrika, wo ihre Eltern früher, als sie ein kleines Kind war, lebten, nach ihren Wurzeln suchen will. Nicht alle in ihrer Familie sind von ihrem Vorhaben begeistert und auch in Afrika läuft natürlich nicht alles ohne Komplikationen.

Ich habe mich sehr über dieses Wiedersehen mit einigen alten Bekannten gefreut und besonders Antonia ist mir als Protagonistin sehr sympathisch, wie sie bereit ist, für das zu kämpfen, was ihr wichtig ist, mutig neue Wege geht und sich nicht so schnell einschüchtern lässt. Ich fand es auch sehr interessant, nicht nur mehr über die Entwicklungen der Medizin in der damaligen Zeit, sondern auch über Ostafrika und das Leben dort mit all seinen Schwierigkeiten zu erfahren. Der Schreibstil ist, wie schon von den vorherigen Reihen gewohnt, angenehm lesbar und anschaulich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.11.2022

Schön illustriertes und lehrreiches Kinder-Sachbuch

Der Himmel am Tag und in der Nacht
0

Das besondere an diesem Kinderbuch ist zunächst, dass man es von vorne und von hinten lesen kann und das ist volle Absicht, denn eine Hälfte des Buches beschäftigt sich mit dem Himmel bei Tag und, wenn ...

Das besondere an diesem Kinderbuch ist zunächst, dass man es von vorne und von hinten lesen kann und das ist volle Absicht, denn eine Hälfte des Buches beschäftigt sich mit dem Himmel bei Tag und, wenn man dann etwas über den Himmel bei Nacht erfahren möchte, gibt es dazu ein eigenes zweites Cover auf der anderen Seite des Einbandes und man dreht das Buch, um diesen Teil zu lesen.

Wenn es um den Himmel bei Tag geht, erfährt man alles Mögliche darüber, was den Himmel bei Tageslicht so besonders macht und wer oder was so alles (bevorzugt) bei Tageslicht am Himmel unterwegs ist. Im anderen Teil geht es dann um den Nachthimmel und damit verbundene Phänomene, wie Nordlichter oder Sternenbilder auch um nachtaktive Lebewesen in der Luft.

Neben sehr ansprechend und realitätsnah gestalteten Illustrationen finden sich dann auch immer aufschlussreiche Sachtexte, die zwar für die Altersgruppe angemessen verständlich sind, aber durchaus ein gewisses Niveau aufweisen, sodass man das Buch auch für die Vorbereitung erster Referate verwenden kann. Besonders toll finde ich, dass es zu vielen Kapiteln auch kleine Experimente gibt, mit Hilfe derer die Kinder noch besser verstehen können, wie ein bestimmtes Phänomen funktioniert und wodurch sicher auch die Lesemotivation noch mehr gesteigert wird.

Insgesamt daher wirklich ein sehr empfehlenswertes Buch, aus dem man auch nicht so schnell "herauswächst".

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.11.2022

Leider ziemlich am Ziel vorbei

Kopenhagen mon amour
0

Die Beschreibung las sich vielversprechend. Die 35-jährige Französin Brune möchte unbedingt ein Kind, findet aber nicht den passenden Partner dafür, weshalb sie die Dienste eines Samenspenders in Anspruch ...

Die Beschreibung las sich vielversprechend. Die 35-jährige Französin Brune möchte unbedingt ein Kind, findet aber nicht den passenden Partner dafür, weshalb sie die Dienste eines Samenspenders in Anspruch nehmen will und zwar in Kopenhagen, weil die rechtliche Situation in Dänemark mehr Möglichkeiten bietet. In Begleitung ihrer besten Freundin Justine reist sie also nach Dänemark und möchte sich erst einmal einen kleinen Eindruck von Land und Leuten machen, um sicher zu sein, dass ihr Wunschkind dänische Wurzeln haben soll.

Auch die Umsetzung, wie Brune das alles angeht, hat mir anfangs noch recht gut gefallen. Sie und Justine haben beide so ein paar Eigenheiten und Macken und so fehlt, trotz des eigentlich ernsten Themas, auch eine Prise Humor nicht. In Dänemark angekommen, kippt dann aber irgendwie alles zu sehr in die Klamauk-Ecke. Jedes Klischee über die Dänen wird mitgenommen, manche Begebenheiten wirken dann auch für einen Roman zu unrealistisch und das Thema mit der Kinderwunschklinik rückt total in den Hintergrund und man erfährt wenig darüber, wie denn nun alles ablaufen würde, sollte sich Brune dafür entscheiden, dass sie ihr Baby mit Hilfe dieser dänischen Klinik bekommen will.

Richtig toll finde ich aber weiterhin das Cover, hätte mir aber eben einen Inhalt erhofft, der dem ebenbürtig ist.





  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Humor