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Veröffentlicht am 19.10.2022

Auf den Spuren der eigenen Vergangenheit

Wer mit den Toten spricht
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Cassie Raven arbeitet als Assistentin der Rechtsmedizin und hat einige Piercings und Tattoos. Sie wuchs bei ihrer polnischstämmigen Großmutter auf, die ihr erzählt hat, ihre Eltern wären bei einem Autounfall ...

Cassie Raven arbeitet als Assistentin der Rechtsmedizin und hat einige Piercings und Tattoos. Sie wuchs bei ihrer polnischstämmigen Großmutter auf, die ihr erzählt hat, ihre Eltern wären bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Erst vor kurzem hat sie dann erfahren, dass ihr Vater noch lebt und ihre Mutter damals ermordet hat. Plötzlich steht er ihr gegenüber und behauptet, unschuldig zu sein. Sie stellt mit Hilfe von DS Phyllida Flyte Nachforschungen an, was sich damals wirklich zugetragen hat. Aber auch aktuelle Todesfälle beschäftigen Cassie nicht nur beruflich.

Mir hat dieses Buch gut gefallen. Cassie ist mir, was die Art angeht, mit der sie an ihre Arbeit herangeht, sehr sympathisch und ich fand es zudem sehr interessant, mehr über ihren Beruf und die Arbeit von Gerichtsmediziner:innen zu erfahren. Dennoch war mir die Geschichte nicht zu blutig oder gruselig. Der Fall selbst blieb lange spannend und so fesselte mich Cassies Geschichte. Der Schreibstil ließ sich gut lesen und ich hoffe, dies war nicht der letzte Fall für Cassie und DS Flyte.

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Es geht (nicht nur) um den Kampf gegen den Klimawandel

Die Welt kippt
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Heiko von Tschischwitz gründete den Ökostromanbieter Lichtblick und beschäftigt sich schon lange mit erneuerbaren Energien und Klimaschutz. Sein Roman "Die Welt kippt" handelt in der relativ nahen Zukunft. ...

Heiko von Tschischwitz gründete den Ökostromanbieter Lichtblick und beschäftigt sich schon lange mit erneuerbaren Energien und Klimaschutz. Sein Roman "Die Welt kippt" handelt in der relativ nahen Zukunft. Mittlerweile gibt es einen grünen Bundeskanzler in Deutschland, der aber aufgrund von Koalitionszwängen oft nicht so handeln kann, wie er gerne würde.

Tessa Hansen ist eine Klimaaktivistin, die bei einer Protestaktion fast gestorben wäre, sich aber dennoch weiter voll dem Kampf gegen die Klimakatastrophe verschrieben hat. Auf einer Veranstaltung lernt sie die Finanz-Investorin Shannon O’Reilly kennen und findet sie wider Erwarten recht sympathisch, beginnt sogar eine Affäre mit ihr und versteht, dass Shannon sich auf eine ganz andere Art gegen den Klimawandel einsetzt, auch wenn dies die Unterstützung von Staaten und Firmen einschließt, deren Handeln Tessa in ethischer Hinsicht nicht gut heißen kann. Auch der chinesische Staat scheint sich sehr aktiv gegen den Klimawandel zu engagieren, scheint insgeheim aber (auch) ganz andere Ziele zu verfolgen.

Ich fand die Thematik grundsätzlich sehr spannend. Es ist frustrierend, wie trotz des Engagements von Fridays for Future und einer grünen Regierungsbeteiligung viel zu wenig gegen den Klimawandel getan wird und ich kann mich in dieser Hinsicht sehr gut in Tessa hineinversetzen. Allerdings bleibt sie als Person insgesamt recht blass, auch was die Beziehung zu Shannon angeht. Hier steht mir im Roman die sexuelle Ebene zu sehr im Mittelpunkt. Außerdem hätte ich als Laie noch ein paar weitere Hintergrundinfos brauchen können, besonders was das Projekt mit den Quantencomputern angeht, da mir dazu das Hintergrundwissen fehlte, um alles voll zu verstehen. Insgesamt kamen aber viele interessante Aspekte in dem Roman vor und die Thematik ist sowieso eine sehr wichtige, daher empfehle ich es gerne weiter!

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Veröffentlicht am 12.10.2022

Unkomplizierte vegane Rezepte mit unterhaltsamen Namen

Rosa kocht vegan
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Rosa Roderigo, die Autorin dieses veganen Kochbuches, die durch ihren Instagram-Kanal "Rosa kocht grün" bekannt wurde, kannte ich bisher nicht. Das Konzept ihres Kochbuches hat mich aber gleich neugierig ...

Rosa Roderigo, die Autorin dieses veganen Kochbuches, die durch ihren Instagram-Kanal "Rosa kocht grün" bekannt wurde, kannte ich bisher nicht. Das Konzept ihres Kochbuches hat mich aber gleich neugierig gemacht.

Das Buch selbst hat mich dann zunächst durch seine rauhe Haptik und die matte Optik überzeugt, was es hochwertiger wirken lässt. Auf dem Cover steht die Autorin im Mittelpunkt, aber es wird auch direkt deutlich, dass sie die Themen Kochen und vegane Lebensweise nicht ernsthaft und verbissen angeht, sondern entspannt und mit einer guten Dosis Humor.

Inhaltlich startet das Buch dann zunächst mit einigen Tipps und Hacks der Autorin. Die Rezepte selbst sind in die Kategorien "Raus aus den Federn", "Großartige Kleinigkeiten", "Süppchen und Salätchen", "Heftig deftig", "Picknick-Party" und "Für süße Mäuse" unterteilt. Außerdem gibt es noch ein paar "Specials", zum Beispiel für Weihnachten, Elternbesuche oder Geburtstage. Bei den, mit Alliterationen und anderen Wortspielen gespickten Bezeichnungen der Speisen musste ich häufig schmunzeln. So gibt es beispielsweise die "Gemütliche Graupen-Gemüse-Suppe" , "Komplett krasses Kürbiscurry" oder die "Mind-Blowing Miso-Aubergine".

Die Rezepte sind, was Zutaten und Zubereitung angeht, meist recht unkompliziert. Man sollte eigentlich alles im gut sortierten Supermarkt bekommen und auch die Zubereitung nimmt normalerweise nicht gleich mehrere Stunden in Anspruch. Dennoch ist eine interessante Mischung an Fast-Food, Soul Foud und auch gesunden Gerichten für eine ausgewogene vegane Ernährung vorhanden. Auf jeden Fall machen sowohl die Bezeichnungen der Rezepte als auch die Beschreibungen und die ansprechenden Fotos, die es zu jedem Gericht gibt, Lust darauf, es nachzukochen. Ein kleiner Kritikpunkt meinerseits ist höchstens, dass ich die manchmal verwendeten Fertigprodukte doch lieber durch individuelle Zutaten ersetzen würde, hier wäre es schön gewesen, vielleicht zwei Varianten anzubieten, einmal mit Fertigprodukt für Tage mit wenig Zeit und einmal die aufwendigere Variante ohne.

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Veröffentlicht am 30.09.2022

Best Friends Forever?

Kein Sommer ohne dich
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Poppy schreibt Reisereportagen für ein New Yorker Magazin und hat zuvor in ihrem Blog über Low-Budget-Reisen berichtet. Am liebsten ist sie mit ihrem besten Freund Alex, einem Lehrer, den sie seit dem ...

Poppy schreibt Reisereportagen für ein New Yorker Magazin und hat zuvor in ihrem Blog über Low-Budget-Reisen berichtet. Am liebsten ist sie mit ihrem besten Freund Alex, einem Lehrer, den sie seit dem Studium kennt, unterwegs. Aber zwei Jahre herrschte bei ihnen Funkstille, bis Poppy doch wieder den Kontakt zu ihm aufnimmt, um noch einmal mit ihm zu verreisen, in der Hoffnung, dass alles wieder so wird, wie vor dem Urlaub vor zwei Jahren, der zum Kontaktabbruch führte.

Der Roman wechselt zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit, beginnend damit, wie Poppy und Alex sich kennenlernten, hin und her. So nähern sich die Rückblicke Stück für Stück dem Sommer zwei Jahre zuvor an, der alles zwischen Poppy und Alex veränderte. In der Gegenwart tun sie aber lange so, als wäre alles wie früher. Aber auch angesehen davon findet die Reise teilweise unter erschwerten Bedingungen statt.

Mir hat der Roman gut gefallen. Ich konnte mich sehr gut in die Charaktere der beiden Hauptpersonen hineinversetzen und ihr Verhalten und ihre Handlungen nachvollziehen. Die Autorin schildert die verschiedenen Phasen der Freundschaft der beiden überzeugend und ihr Schreibstil lässt sich gut lesen. Stellenweise finden sich auch humorvolle Szenen, die aber nie zu plump ausfallen.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

Weihnachten in South Kensington

Love Songs in London – All I (don’t) want for Christmas
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Studentin Febe ist nach dem Tod ihrer Oma, bei der sie aufgewachsen ist, nachdem ihre Mutter beim Tsunami in Thailand ums Leben kam, ziemlich pleite. Weihnachten würde sie in diesem Jahr alleine mit dem ...

Studentin Febe ist nach dem Tod ihrer Oma, bei der sie aufgewachsen ist, nachdem ihre Mutter beim Tsunami in Thailand ums Leben kam, ziemlich pleite. Weihnachten würde sie in diesem Jahr alleine mit dem Hund ihrer Oma feiern. Da sie sich auch den Skiurlaub über Silvester nicht leisten kann, überredet ihre beste Freundin sie, gegen Geld die Freund von Liam, einen Spiele-Entwickler, dessen Ex ihn für seinen Bruder verlassen hat, zu spielen. Seine Verflossene soll dadurch eifersüchtig werden. Febe kann mit Liam zunächst genauso wenig anfangen, wie er mit ihr und ihren Shakespeare-Zitaten, aber einige von Liams Familienmitgliedern schließen sie gleich in ihr Herz und nach und nach verstehen sich auch Liam und Febe immer besser, was seiner Ex gar nicht passt.

Der Roman lässt einen ein englisches Weihnachtsfest wie aus dem Bilderbuch miterleben, mit vielen typischen Speisen und Bräuchen und nassem englischen Winterwetter. Das alles wird von der Autorin sehr anschaulich beschrieben. Die Protagonist:innen waren mir beide recht sympathisch und auch alle weiteren Personen mit all ihren Eigenheiten. Manchmal machten es sich Febe und Liam vielleicht etwas unnötig kompliziert und manches war auch relativ vorhersehbar, aber der Schreibstil ließ sich angenehm lesen und der Roman eignet sich sehr gut, um schon mal etwas in Weihnachtsstimmung zu kommen und in eine andere Welt einzutauchen.

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