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Veröffentlicht am 25.09.2022

Baden Baden in den goldenen 20er Jahren

Fräulein vom Amt – Die Nachricht des Mörders
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Alma Täuber ist ein so genanntes "Fräulein vom Amt". Sie arbeitet in Baden Baden als Telefonistin und stellt täglich viele Anrufer zu ihrem Ziel durch. Mit ihrer besten Freundin Emmi, die als Floristin ...

Alma Täuber ist ein so genanntes "Fräulein vom Amt". Sie arbeitet in Baden Baden als Telefonistin und stellt täglich viele Anrufer zu ihrem Ziel durch. Mit ihrer besten Freundin Emmi, die als Floristin insbesondere für die vielen Hotels des Kurortes tätig ist, teilt sie sich eine kleine Dachwohnung bei einer älteren Witwe, die viel Wert auf Sitte und Anstand legt, was die beiden Freundinnen aber nicht besonders ernst nehmen und sie gerne etwas provozieren. Eines Tages hört Alma zufällig ein Telefongespräch mit, das ihrer Meinung nach in Zusammenhang mit einem Leichenfund kurze Zeit später steht, und beginnt Nachforschungen diesbezüglich anzustellen. Dabei lernt sie den jungen Kommissaranwärter Ludwig Schiller kennen, der ihr, im Gegensatz zu seinen Kollegen, unvoreingenommen entgegen tritt und sie ernst nimmt.

Zunächst braucht es etwas, bis der Kriminalfall Tempo aufnimmt, da es mehr um Almas Familie, die nicht existierende Gleichberechtigung der damaligen Zeit und die Kurstadt Baden Baden mit ihren Casinos, Pferderennen und anderen Vergnügungsangeboten geht. Dadurch erfährt man aber auch viel über das Leben in den goldenen 20er Jahren in Baden Baden. Mit der Zeit überschlagen sich die Ereignisse aber mehr und mehr und es kommt auch zu einer überraschenden Wendung, sodass die Lösung des Falls wenig vorhersehbar ist und die Spannung lange erhalten bleibt. Der Schreibstil ließ sich gut lesen und die Covergestaltung passt meiner Meinung nach sehr gut zur Zeit, in der der Roman spielt und der Thematik.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

Lesemotivation für junge Gamer

Lina Knut. Schülerin, Gamerin, Weltenretterin
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Lina Knut ist zehn Jahre alt und gerade in die 5. Klasse gekommen, an der neuen Schule freut sie sich besonders auf die Experimente im Fach Naturwissenschaften. Ihre große Leidenschaft ist es, als Lina_Furiosa ...

Lina Knut ist zehn Jahre alt und gerade in die 5. Klasse gekommen, an der neuen Schule freut sie sich besonders auf die Experimente im Fach Naturwissenschaften. Ihre große Leidenschaft ist es, als Lina_Furiosa das Online-Game Aarona, das speziell für junge Gamer in einem geschützten digitalen Raum angeboten wird, zu spielen. Beim Spielen folgt ihr ihre Daddelclique mit 17 Kindern, die Chats mit ihnen kann man im Buch auch immer wieder mitlesen. Aber auch im echten Leben hat Lina einige Freund:innen, die mit ihr in eine Klasse gehen und mit denen sie auch Dinge unternimmt, die nichts mit dem Zocken zu tun haben. Linas Vater kann ihre Leidenschaft gut verstehen und unterstützt sie, ihre Mutter dagegen macht sich oft Sorgen deswegen und möchte ihr auch erst nicht erlauben, als einige der wenigen ausgewählten Vorab-Testerinnen ein neues Add-On ihres Lieblingsspiels auszuprobieren.

Mir gefällt das Buch sehr gut. Das Layout mit den tollen Illustrationen und Chat-Elementen lockert die ganze Geschichte sehr schön auf und sorgt dafür, dass man sich noch besser in Linas Welt hineinversetzen kann. Dadurch eignet sich das Buch auch perfekt für weniger ausdauernde Leser:innen. Zugleich ist die Thematik Online-Games sicher für viele im Alter ab zehn sehr spannend. Es geht dabei aber nicht um Spiele, die eigentlich erst für ältere Jugendliche freigegeben sind, sondern Linas Leidenschaft gilt einem (fiktiven) Game speziell für junge Spieler:innen. Die Gefahr, dass die Leser:innen durch das Buch auf dumme Ideen gebracht werden, etwas unerlaubtes Auszuprobieren, ist also weniger vorhanden. Im Gegenteil, es gibt auch immer wieder Abschnitte, wo es, ohne die moralische Keule zu schwingen, darum geht, wie man sich online vorsichtig verhält. Gut finde ich auch, dass wenige Klischees bedient werden, Lina ist ein Mädchen, das mit ihren Freundinnen auch Mädchenthemen bequatscht, gleichzeitig ist es ganz normal, dass sie gerne Online-Games spielt und Naturwissenschaften mag. Und auch die typischen Themen der Altersgruppe, wie Schule mit ihren langweiligen und weniger langweiligen Seiten und Freundschaft spielen immer wieder eine Rolle. Daher eignet sich das Buch super als Geschenk für Viert- oder Fünftklässler:innen, um sie mit Hilfe des Rahmenthemas Computergames und des lockeren Layouts sowie des passenden Sprachstils zum Lesen zu motivieren.

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Veröffentlicht am 19.09.2022

Wiedersehen nach 20 Jahren

Das Geschenk der Adlerin
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Vier Freundinnen, die im Internat gemeinsam ein Zimmer bewohnten, haben sich anschließend aus den Augen verloren und jede hatte im weiteren Leben ihr Päckchen zu tragen. 20 Jahre nach dem Abitur lädt Franziska ...

Vier Freundinnen, die im Internat gemeinsam ein Zimmer bewohnten, haben sich anschließend aus den Augen verloren und jede hatte im weiteren Leben ihr Päckchen zu tragen. 20 Jahre nach dem Abitur lädt Franziska die anderen drei Frauen zu einer gemeinsamen Bergtour ein, wo sie sich langsam wieder näher kommen, obwohl ihre Leben nach dem Abitur ganz unterschiedlich verlaufen sind.

Mir hat die Idee hinter diesem Buch sehr gut gefallen, da ich mir auch vorstellen könnte, so etwas mit Freund:innen aus der Schulzeit zu machen. Die beschriebene Wanderung und das Übernachten hoch oben in der Einsamkeit haben mich sehr angesprochen, ebenso wie das Bild auf dem Cover des Romans. In die einzelnen Protagonistinnen konnte ich mich mal mehr, mal weniger gut hineinversetzen. Nicht all ihre Handlungen und Verhaltensweisen konnte ich voll nachvollziehen. Verzichten hätte ich auf die etwas esoterisch angehauchten Passagen und manchmal ging es mir etwas zu übertrieben in Richtung Selbstliebe und Achtsamkeit, da mag ich es lieber subtiler. Ansonsten war der Schreibstil gut lesbar und sehr anschaulich und der Roman eignet sich sicher gut als Urlaubslektüre in den Bergen.

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Veröffentlicht am 19.09.2022

Bald bist du tot

Stille blutet
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Nadine Just ist Nachrichtensprecherin bei einem Boulevardsender. Eines abends liest sie von ihrem Teleprompter ab, dass sie selbst in Kürze tot sein wird und wird dann wirklich kurze Zeit später von ihrem ...

Nadine Just ist Nachrichtensprecherin bei einem Boulevardsender. Eines abends liest sie von ihrem Teleprompter ab, dass sie selbst in Kürze tot sein wird und wird dann wirklich kurze Zeit später von ihrem ehemaligen Lebensgefährten Tibor Glaser tot aufgefunden. Auch der Blogger Gunther Marzik kündigt seinen Tod auf eine ähnliche Art und Weise kurz vorher an. Der Hashtag #inkürzetot trendet und ins Visier der Ermittlerin Fina Plank und ihres Teams gerät bald Tibor Glaser, der jedoch seine Unschuld beteuert.

Ursula Poznanskis neuester Thriller, dessen Handlungsort Wien ist, ist wieder sehr fesselnd. Die Ermordeten konnten bis zu ihrem Tod nicht viele Sympathiepunkte sammeln, aber lange bleibt unklar, wie die Morde miteinander in Zusammenhang stehen könnten und wer dafür verantwortlich ist. Ermittlerin Fina Plank ist sympathisch und schlägt sich wacker in ihrem von Männern dominierten Team. Es scheint auf jeden Fall auch eine Fortsetzung für sie zu geben, da es am Ende noch eine Art Cliffhanger gibt. Der Schreibstil der Autorin ist gut lesbar und anschaulich, ich persönlich fand den Thriller aber nicht zu gruselig oder blutig. Im Mittelpunkt stehen definitiv die möglichen Motive hinter den Morden.

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Veröffentlicht am 19.09.2022

Gelungener Abschluss der Speicherstadt-Trilogie

Töchter der Speicherstadt – Das Versprechen von Glück
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Der dritte und letzte Teil der Speicherstadt-Trilogie erstreckt sich von der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur deutschen Wiedervereinigung. Cläres Tochter Anna heiratet, auch auf Cläres Druck hin, ...

Der dritte und letzte Teil der Speicherstadt-Trilogie erstreckt sich von der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur deutschen Wiedervereinigung. Cläres Tochter Anna heiratet, auch auf Cläres Druck hin, einen leitenden Mitarbeiter im Kontor, Cläre merkt aber bald, dass man ihm nicht trauen kann. Für die Firma zeigt Anna wenig Interesse, sodass Cläre weiterhin die Zügel in der Hand behalten muss.

Mir hat der letzte Band der Trilogie ebenfalls wieder gut gefallen. Es hat mich gefreut, viele bekannte Gesichter wiederzutreffen und zu erfahren, wie es mit allen weitergeht. Die Autorin hat viel Lokalkolorit und zeitgeschichtliche Elemente eingebaut und alles wirkt gut recherchiert. Auch die Charaktere der Protagonist:innen und deren Handeln konnten mich weitgehend überzeugen. Der Schreibstil war gut lesbar und fesselnd. Schade, dass die Reihe nun schon zu Ende ist!

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