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Veröffentlicht am 24.04.2022

Spannender Schweden-Krimi

Die andere Schwester
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„Die andere Schwester“ ist der 2. Band der Karlstad-Krimi-Reihe vom schwedischen Autorenduo Peter Mohlin und Peter Nyström, die seit ihrer Kindheit miteinander befreundet sind und das Interesse am Schreiben ...

„Die andere Schwester“ ist der 2. Band der Karlstad-Krimi-Reihe vom schwedischen Autorenduo Peter Mohlin und Peter Nyström, die seit ihrer Kindheit miteinander befreundet sind und das Interesse am Schreiben teilen.

Im aktuellen Fall geht es darum, dass Stella, die Geschäftsführerin einer neuartigen Dating-App ermordet wird.
John Adderley übernimmt die Ermittlungen. Dabei gerät auch Alice, die Schwester des Opfers, die ebenfalls an der App beteiligt ist, schnell in den Focus der Ermittlungen. Im Gegensatz zu ihrer hübschen Schwester, hat sie mit einem entstellten Gesicht zu kämpfen, ist aber ein Genie, was die technischen Hintergründe bei der Programmierung angeht.

John Adderley selbst, der eigentlich in Schweden aufgewachsen ist, aber mit zwölf in die USA zog, wird von seiner Vergangenheit in Form seines alten Freundes Trevor eingeholt. Seit einem missglückten Undercover-Einsatz lebt John mit einer neuen Identität wieder in Schweden. Diese scheint nun aber aufgeflogen zu sein und somit ist sein Leben in Gefahr und er weiß nicht, ob er seinem alten Freund wirklich trauen kann.

Die beiden Handlungsstränge wurden geschickt miteinander verknüpft und so entstand ein spannender Krimi, der in menschliche Abgründe blicken lässt und sich auch kritisch mit den Schattenseiten digitaler Angebote befasst. Der Schreibstil ist gut lesbar, einige Stellen sind aber schon eher explizit, damit muss man klarkommen.

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Veröffentlicht am 24.04.2022

Mädchen stark machen

New Moms for Rebel Girls
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Bei diesem Sachbuch ist mir das Cover direkt ins Auge gestochen. Die Mischung aus der weiblichen Klischeefarbe Pink mit der rebellischen Faust ist sehr gelungen und auch der Titel, der gleich deutlich ...

Bei diesem Sachbuch ist mir das Cover direkt ins Auge gestochen. Die Mischung aus der weiblichen Klischeefarbe Pink mit der rebellischen Faust ist sehr gelungen und auch der Titel, der gleich deutlich macht, dass es hier nicht um einen altbackenen Erziehungsratgeber geht, hat mich neugierig gemacht.

Susanne Mierau, die Autorin, ist bereits durch ihren Blog und verschiedene Erziehungsratgeber recht bekannt. Ihr Fachgebiet ist die bindungsorientierte Erziehung.

In ihrem neuesten Sachbuch beschreibt sie nun, gestützt auf pädagogische und psychologische Erkenntnisse und Erfahrungsberichte, wie speziell Mädchen bestärkt und unterstützt werden können. Dabei geht es unter anderem auch um spezielle Themen, wie Pornos, Cybermobbing, Verhütung, Selbstwertgefühl und Bildung / Karriere. Aber Mütter werden auch dazu motiviert, eigene Denk- und Verhaltensweisen zu reflektieren und so zu erkennen, welche stereotyp sind und nicht an die nächste Generation weitergegeben werden sollten.

Grob kann man das Buch in vier Abschnitte untergliedern. Zuerst wird die aktuelle Lage bezüglich der Gleichberechtigung der Geschlechter beschrieben. Danach geht es darum, wie unsere eigenen Kindheitserfahrungen und unser eigenes Handeln und Auftreten unsere Töchter beeinflusst, bevor die Rolle der Brüder und Väter kurz thematisiert wird. Im letzten Abschnitt folgen konkrete Tipps, wie "Young Rebel Girls" gestärkt werden können.

Der Schreibstil des Buches ist gut verständlich und Infokästen und Grafiken, sowie Zitate von Experten und Erfahrungsberichte liefern ergänzende Fakten und vielfältige Sichtweisen und lockern zudem etwas auf, sodass es sich nicht um einen trockenen, wissenschaftlichen Ratgeber handelt, bei dem es schwer wäre, am Ball zu bleiben.

So schafft das Buch auf jeden Fall Bewusstsein für die Thematik und man fühlt sich als Leserin auch herausgefordert, eigene Verhaltensweisen zu hinterfragen. Andererseits finde ich persönlich aber, dass viele Mütter in meinem Umfeld das Thema auch intuitiv recht gut angehen, ohne, dass es dafür einen Ratgeber gebraucht hätte, auch wenn mir natürlich zugleich bewusst ist, dass noch viel im Argen liegt, und es wichtig ist, dass Mädchen bestärkt werden, Ungerechtigkeiten auf Grund ihres Geschlechts nicht hinzunehmen. Dafür liefert das Buch einige gute Tipps und Inspiration. Grundsätzlich ist mir beim Thema Emanzipation aber auch immer wichtig, dass jede auf sich selbst hören sollte und das tun sollte, was ihr gut tut. Wenn eine Mutter bewusst länger aus dem Beruf aussteigen möchte und für ihr Kind da sein, sollte das nicht entgegen der Emanzipation gelten und gesellschaftlich ebenso geschätzt und gefördert werden, wie die Vereinbarkeit von Familie und Karriere.

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Veröffentlicht am 24.04.2022

Tiefe Einblicke

Der dreizehnte Mann
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"Der dreizehnte Mann" ist der zweite Justiz-Krimi, den der ehemalige Strafverteidiger Florian Schwiecker und Rechtsmediziner Michael Tsokos gemeinsam konzipiert und verfasst haben. Die Covergestaltung ...

"Der dreizehnte Mann" ist der zweite Justiz-Krimi, den der ehemalige Strafverteidiger Florian Schwiecker und Rechtsmediziner Michael Tsokos gemeinsam konzipiert und verfasst haben. Die Covergestaltung ist ähnlich der des ersten Falles und bietet so großen Wiedererkennungs wert.

Der Berliner Star-Anwalt Rocco Eberhardt bekommt in seiner Kanzlei Besuch des unscheinbaren Timo Krampe und einer Journalistin, da dessen Freund Jörg verschwunden ist. Gemeinsam mit der Reporterin wollten sie einen Skandal um die Berliner Jugendämter aufdecken, von dem die beiden persönlich betroffen waren. Im Rahmen des Granther-Experiments hatten Berliner Jugendämter noch bis 2003 Pflegekinder bewusst an pädophile Männer vermittelt. Timo und Jörg wurden als Kinder dem gleichen Mann zugewiesen und verlebten ein schlimme Kindheit. Doch dieser Fehler der Behörden wurde nie wirklich aufgearbeitet und damals Mit-Verantwortliche sind mittlerweile sogar in der Berliner Landespolitik aktiv.

Der Fall beruht auf einer wahren Geschichte und die beiden Autoren geben im Verlauf der Handlung viele realistische Einblicke in ihre Arbeit und erläutern manch Vorgehensweise, ohne dabei aber belehrend vorzugehen. Der Schreibstil ist gut lesbar und der Fall bleibt lange spannend. Auch das Zwischenmenschliche kommt nicht zu kurz, wodurch alle Beteiligten nahbar wirken. Ich bin auf jeden Fall schon gespannt auf ihren nächsten Fall.

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Veröffentlicht am 24.04.2022

Auf in ein neues Leben

Töchter der Speicherstadt – Der Duft von Kaffeeblüten
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"Töchter der Speicherstadt" ist als dreiteilige Saga rund um den Kaffeehandel in Hamburg im Zeitraum zwischen 1889 und 1989 konzipiert. "Der Duft von Kaffeeblüten" ist der erste Teil und beginnt damit, ...

"Töchter der Speicherstadt" ist als dreiteilige Saga rund um den Kaffeehandel in Hamburg im Zeitraum zwischen 1889 und 1989 konzipiert. "Der Duft von Kaffeeblüten" ist der erste Teil und beginnt damit, dass der Hamburger Kaffeehändler Johann Behmer im Jahr 1889 nach Brasilien reist, um eine Kaffeefarm zu erwerben und dort dann die viel jüngere Maria, die Tochter eines Farmbesitzers, heiratet und mit ihr zurück in die Familienvilla nach Hamburg kommt. Sein Bruder und dessen Frau reagieren nicht begeistert auf diese Heirat und machen Maria das Leben schwer, doch sie hat Kampfgeist und findet dennoch Anschluss und Unterstützer in der Hansestadt. Es folgen aber auch immer wieder Schicksalsschläge und Intrigen und schließlich auch der Erste Weltkrieg.

Mir hat die Geschichte rund um Maria und die Familie Behmer und Maria sehr gut gefallen. Es war interessant, noch mehr über Kaffee, den Handel damit und das Leben in Hamburg zu dieser Zeit zu erfahren. Die Handlung war spannend und fesselnd, lediglich mancher Zeitsprung war mir etwas zu groß oder hätte als Orientierungshilfe besser gekennzeichnet sein sollen. Der Schreibstil der Autorin ist anschaulich und ließ sich gut lesen. Ich bin schon sehr gespannt darauf, wie es im zweiten Teil der Reihe mit Maria weitergeht.

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Veröffentlicht am 21.04.2022

Freunde mit gewissen Vorzügen

Sterne über Korsika
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Die 39-jährige Grundschullehrerin Viki nimmt sich ein Sabbatjahr, während dem sie sich auch klar darüber werden will, ob sie trotz ihrer Bindungsängste noch eine Familie gründen will. Durch einen Zufall ...

Die 39-jährige Grundschullehrerin Viki nimmt sich ein Sabbatjahr, während dem sie sich auch klar darüber werden will, ob sie trotz ihrer Bindungsängste noch eine Familie gründen will. Durch einen Zufall bekommt sie für die ersten Monate ihrer Auszeit die Chance, auf Korsika ein Mosaik für eine Hotellobby zu gestalten und begegnet dort einem Mann wieder, dem sie zuvor bereits unter recht ungewöhnlichen Umständen näher gekommen ist.

Mir hat es gefallen, mit Viktoria, die mir sehr sympathisch war, auch wenn ich mich nicht immer voll in sie hineinversetzen konnte, was ihre Angst vor festen Beziehungen angeht, nach Korsika zu reisen und mit ihr die Insel zu erkunden und mitzuerleben, wie ihr Mosaikprojekt nach und nach Gestalt annimmt. Es ist auf jeden Fall eine gute Dosis Lokalkolorit vorhanden und man bekommt auf jeden Fall Lust, diese rauhe Insel auch einmal selbst zu erkunden. Ursi Breitenbach schreibt sehr anschaulich und gut lesbar und auch die Handlung der Liebesgeschichte hat mich dazu gebracht, das Buch am Ende kaum noch aus der Hand zu legen.

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