Fesselnder zweiter Teil um eine Hamburger Kaffeehändler-Familie
Töchter der Speicherstadt – Der Geschmack von FreiheitDer zweite Teil der Trilogie beginnt kurz vor Machtergreifung der Nationalsozialisten. Im Mittelpunkt dieses Bandes steht nicht mehr Maria Behmer, sondern ihre Tochter Cläre, deren großer Traum es eigentlich ...
Der zweite Teil der Trilogie beginnt kurz vor Machtergreifung der Nationalsozialisten. Im Mittelpunkt dieses Bandes steht nicht mehr Maria Behmer, sondern ihre Tochter Cläre, deren großer Traum es eigentlich ist, Wirtschaftswissenschaften zu studieren, was ihr als Frau aber verwehrt wird. Auch das Kaffeekontor ihrer Familie könnte sie nicht einfach führen, weil Frauen in der Hansestadt nicht in den Kreis der Kaffeehändler aufgenommen werden. Als dann schließlich die Nationalsozialisten immer mehr an Einfluss gewinnen, wird die Situation eher schlechter als besser.
Ich fand auch die Fortsetzung wieder sehr fesselnd, immer wieder kam es zu überraschenden Wendungen und Cläre ist, ebenso wie ihre Mutter, eine charakterstarke Persönlichkeit, die sich nicht so schnell entmutigen lässt und zugleich sehr sympathisch ist. Es war interessant, diese ereignisreiche Zeit aus ihrer Perspektive mitzuerleben. Anja Marschall schreibt sehr anschaulich und gut nachvollziehbar und die historischen Bezüge wirken sehr gut recherchiert, kleinere Abweichungen werden im Nachwort dann auch noch erklärt. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den Abschluss der Trilogie und bin gespannt, wie es nach Kriegsende mit dem Kaffeehandel und der Familie weitergeht.