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Veröffentlicht am 13.03.2022

Ein Leuchtturm und die Schicksale seiner Bewohner

Das Haus des Leuchtturmwärters
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Die Schriftstellerin Franzi kehrt 1992 zu dem Leuchtturm an der Ostsee zurück, in dem ihr Vater zu DDR-Zeiten Leuchtturmwärter war, bevor die Familie in den Westen ausreiste. Die genauen Gründe dafür kennt ...

Die Schriftstellerin Franzi kehrt 1992 zu dem Leuchtturm an der Ostsee zurück, in dem ihr Vater zu DDR-Zeiten Leuchtturmwärter war, bevor die Familie in den Westen ausreiste. Die genauen Gründe dafür kennt Franzi bis heute nicht. Nun sucht sie in der Leuchtturmwärterwohnung aber Inspiration für einen Thriller. Stattdessen stößt sie auf ein altes Tagebuch, das Else gehört hat, deren Vater 1962 der Leuchtturmwärter war. Else fühlte sich nach dem Tod der Mutter nicht mehr wohl in der DDR und wollte fliehen. Franzi findet nach und nach mehr über Else heraus und auch ein bisschen über die Geschichte ihrer eigenen Familie.

Ich fand das Thema des Romans sehr interessant, zwei junge Frauen, die jeweils ihre Kindheit im gleichen Leuchtturm verbracht haben, wenn auch in unterschiedlichen Jahrzehnten und unter verschiedenen Rahmenbedingungen. In Else konnte ich mich sehr gut hineinversetzen, dass sie fliehen wollte, auch wenn damit sogar das Risiko zu sterben verbunden war. Was Franzi angeht, konnte ich nicht all ihre Handlungen voll nachvollziehen und hätte es auch besser gefunden, wenn die Geschichte ihrer Familie noch etwas mehr Platz im Roman einnimmt. Der Schreibstil von Kathleen Freitag ist angenehm lesbar und man kann sich gut an die beschriebenen Orte versetzen.

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Liebeschaos am Rande Stockholms

Mittsommerliebe
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Jule lebt mit ihrer Familie am Stadtrand von Stockholm, wo sie eine Gärtnerei betreiben und jedes Jahr eine Mittsommerparty veranstalten. Diesmal bringt ihre beste Freundin Lasse mit, mit dem Jule Erinnerungen ...

Jule lebt mit ihrer Familie am Stadtrand von Stockholm, wo sie eine Gärtnerei betreiben und jedes Jahr eine Mittsommerparty veranstalten. Diesmal bringt ihre beste Freundin Lasse mit, mit dem Jule Erinnerungen verbindet, von denen sie nichts weiß. Jule gibt schnell ihre Party-Bekanntschaft Björn als ihren Freund aus. Aber, auch nach der Party kreuzen sich die Wege von Lasse und Jule plötzlich wieder recht häufig und keiner kann so recht verstehen, warum Jule überhaupt ein Problem mit ihm hat.

Die Protagonist:innen in dem Roman sind alle noch relativ jung, zwischen 20 und 30, verhalten sich aber auch für dieses Alter teilweise etwas unreif für meinen Geschmack. Besonders Jule selbst, die mit Lasse dieses Hin und Her abzieht. Insgesamt hätte ich mir auch noch etwas mehr Lokalkolorit, Natur und die spezielle Stimmung um Mittsommer herum, neben dem Liebeswirrwarr erwartet. Ich denke aber, die etwas jüngere Zielgruppe, an die sich der Roman ja auch hauptsächlich richtet, bekommt dennoch gute Unterhaltung in einem angenehm lesbaren Schreibstil.

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Eine Frau ist ihrer Zeit voraus

Die Architektin von New York
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Emily Warren Roeblings Mann Washington ist als Chefingenieur dafür zuständig, eine Brücke über den East River zu erbauen, die Ende des 19. Jahrhunderts endlich Brooklyn mit Manhattan verbinden soll, die ...

Emily Warren Roeblings Mann Washington ist als Chefingenieur dafür zuständig, eine Brücke über den East River zu erbauen, die Ende des 19. Jahrhunderts endlich Brooklyn mit Manhattan verbinden soll, die heutige Brooklyn Bridge, die weltbekannt ist. Sie selbst ist ebenfalls sehr an den technischen Hintergründen interessiert und beschäftigt sich mit Berechnungen und Plänen. Als ihr Mann während der Bauphase schwer erkrankt, vertritt und ersetzt sie ihn dann sogar, soweit dies einer Frau in dieser Zeit überhaupt möglich war. Dabei muss sie immer wieder gegen einflussreiche Männer und alle möglichen Widrigkeiten ankämpfen.

Ich hatte bis zur Lektüre des Romans, der auf historischen Fakten, angereichert mit fiktiven Ergänzungen, beruht, noch nichts von Emily Warren Roebling gehört und fand es sehr interessant, mehr über sie als starke Frau, die ihrer Zeit voraus war und vor allem auch die technischen Hintergründe zum Bau der Brooklyn Bridge zu erfahren. Der Autorin ist es sehr gut gelungen, die Bauweise und die damit verbundenen Schwierigkeiten so zu beschreiben, dass auch Laien wie ich sich etwas darunter vorstellen können. Es ist beeindruckend, welchen Gefahren alle am Bau Beteiligten sich aussetzten und teilweise auch mit dem Leben dafür bezahlten. Das ist vielen Touristen, die heute die Brücke bewundern, oft wahrscheinlich gar nicht bewusst. Der Schreibstil der Autorin ist gut lesbar und anschaulich, Emily Warren Roebling als Protagonistin weist trotz ihrer Leidenschaft für den Bau der Brücke auch immer eine mitfühlende und sympathische Seite auf, indem ihr das Wohlergehen ihres Mannes, ihrer Familie und der Mitarbeiter wichtig ist, dadurch wirkt sie sehr sympathisch.

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Andere Zeiten

Das Fundament der Hoffnung
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Bei Bauarbeiten ist Auroras Bruder Tomasso Mandelli ums Leben gekommen, der das kleine Bauunternehmen der Familie, die nahe des Comer Sees lebt, übernehmen sollte. Der Vater versinkt in einer Depression ...

Bei Bauarbeiten ist Auroras Bruder Tomasso Mandelli ums Leben gekommen, der das kleine Bauunternehmen der Familie, die nahe des Comer Sees lebt, übernehmen sollte. Der Vater versinkt in einer Depression und ist zunächst nicht in der Lage, das Unternehmen weiter zu führen, also ergreift Aurora mehr oder weniger notgedrungen die Initiative und packt im Unternehmen auch körperlich mit an, was ihr schon als kleines Kind Spaß gemacht. In ihrem Umfeld und bei den meisten Kunden stößt sie aber auf wenig Verständnis dafür, der Maurer Michele scheint zunächst der einzige zu sein, der sie unterstützt.

Grundsätzlich hat mir die Geschichte gut gefallen, da ich es mag, beim Lesen in andere Zeiten und Gegenden abzutauchen und auch andere Berufe kennenzulernen. Aurora war mir als Protagonistin auch sehr sympathisch, manchmal hat sie mir (auch wenn das sicher der damaligen Zeit geschuldet ist) aber einen zu naiven Eindruck gemacht und sich auch zu viel gefallen lassen. Das Ende des Buches war mir dann zudem etwas zu abrupt und im Zeitraffer, hier hätte ich mir etwas mehr Details zu Auroras weiteren Leben gewünscht. Der Schreibstil der Autorin war sehr anschaulich und angenehm lesbar.

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Die Wunderfrauen suchen ihren eigenen Weg

Die Wunderfrauen
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"Freiheit im Angebot" ist der letzte Teil um die vier Wunderfrauen, die Tante-Emma-Laden-Besitzerin Luise, die Frauenärztin Helga, die Pferdewirtin Marie und die Arztgattin Annabel.

Diesmal spielt alles ...

"Freiheit im Angebot" ist der letzte Teil um die vier Wunderfrauen, die Tante-Emma-Laden-Besitzerin Luise, die Frauenärztin Helga, die Pferdewirtin Marie und die Arztgattin Annabel.

Diesmal spielt alles um das Jahr 1972 herum, als die Olympischen Spiele in München stattfanden. Jede der vier Frauen hat ihr Päckchen zu tragen, beruflich wie privat und auch die Aufarbeitung dunkler Stellen aus der Zeit des Nationalsozialismus in manch einer Familiengeschichte spielt eine Rolle. Alle orientieren sich auf die eine oder andere Art neu und erkennen, dass es wichtiger ist, mit seinem Leben glücklich zu sein, als immer weiter gesellschaftlichen Erwartungen zu entsprechen.

Der Autorin ist es sehr gut gelungen, die Geschichte um die vier Frauen mit wichtigen Ereignissen, die die damalige Zeit prägten, wie das Olympia Attentat oder die Teilung Deutschlands, zu verknüpfen. Die Perspektivwechsel erzeugten zudem konstant Spannung. Der Schreibstil der Autorin lässt sich angenehm lesen und die Gestaltung des Covers passt der gut zu der Geschichte.

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