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Veröffentlicht am 14.05.2021

Achtsam leben und essen

Simply Sofia
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Auf den ersten Blick hat mich das Buch sofort angesprochen. Ich mag den Leineneinband, der sehr hochwertig wirkt und das bunte Coverbild vermittelt Lebensfreude.

Zu Beginn vermittelt Sofia Tsakiridou, ...

Auf den ersten Blick hat mich das Buch sofort angesprochen. Ich mag den Leineneinband, der sehr hochwertig wirkt und das bunte Coverbild vermittelt Lebensfreude.

Zu Beginn vermittelt Sofia Tsakiridou, die auch ausgebildete Yogalehrerin ist, was ihren Lebensstil ausmacht und gibt Tipps für einen achtsamen Umgang mit sich selbst und der Natur.

Die weitgehend (bis auf selten verwendeten Honig) veganen Rezepte sind so ausgesucht, dass gesunde Ernährung und Genuss verbunden werden können. Neben jedem Gericht gibt es ein sehr ansprechendes Foto. Was die Auswahl der Rezepte angeht, gibt es zunächst relativ viele Ideen für's Frühstück, für meinen Geschmack hätte das etwas weniger sein dürfen, dann etwa 30 mediterran oder asiatisch angehauchte Hauptgerichte und schließlich auch noch ein paar Backrezepte, bei denen auf die Vermeidung von Industriezucker geachtet wurde, wodurch teilweise aber auch künstliche Süßungsmittel zum Einsatz kommen, wovon ich kein so großer Fan bin. Was mir außerdem etwas fehlt, sind Suppen oder Eintöpfe, die ja gerade im Winter tolle Seelenwärmer sein können.

Für alle, die bewusster leben und sich gesund und mit Rücksicht auf unsere Umwelt ernähren wollen, bietet dieses ansprechend gestaltete Kochbuch schöne Inspirationen.

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Veröffentlicht am 09.05.2021

Liebeskummer lohnt sich nicht...

Pension Herzschmerz
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Lous beste Freundin Anna wurde gerade von ihrem Freund betrogen und Lous Partner entpuppt sich immer mehr als anstrengend und zu besitzergreifend. Außerdem läuft es jobtechnisch bei ihnen gerade auch nicht ...

Lous beste Freundin Anna wurde gerade von ihrem Freund betrogen und Lous Partner entpuppt sich immer mehr als anstrengend und zu besitzergreifend. Außerdem läuft es jobtechnisch bei ihnen gerade auch nicht wirklich rund. Als sie dann erfahren, dass ihre Freundin Kim, die sich vor kurzem auf Norderney als Fußpflegerin selbstständig gemacht hat, sich den Fuß gebrochen hat (als sie ihrem Herzensbrecher hinterherspioniniert hat), beschließen sie, zu ihr nach Norderney zu fahren und sie zu unterstützen. Dort bekommen sie dann überraschend die Möglichkeit, eine Pension zu übernehmen, falls sie es schaffen, die bisherige Besitzerin von ihrer Idee, dort Menschen mit Liebeskummer aufzunehmen, zu überzeugen.

Mir waren die drei jungen Frauen (sie sind etwa 30) sehr sympathisch, wie sie zusammenhalten und sich unterstützen. Ihre Freundschaft ist auf jeden Fall großartig. Auch einige Nebenpersonen sind wirklich charmant und liebenswert. Natürlich ist aber, genrebedingt, nicht alles komplett realistisch und voll durchdacht. Manches geht recht schnell. Über den Schauplatz Norderney habe ich mich sehr gefreut und es tauchen auch immer mal wieder Originalschauplätze auf, noch etwas mehr Nordsee-Feeling hätte es für mich aber trotzdem noch sein dürfen, aber wahrscheinlich bin ich da zu anspruchsvoll. Das Cover macht auf jeden Fall schon mal Lust auf Meer und ist recht hochwertig gestaltet für ein Taschenbuch, mit den Prägungen. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm lesbar, eine schöne Strandlektüre.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Ein steiniger Weg

Die Senfblütensaga - Zeit für Träume
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Der erste Band der Senfblütensaga spielt in Metz in Elsass-Lothringen im Jahr 1908. Damals nahmen Deutsche viele wichtige Positionen in der Stadt ein und die französische Bevölkerung verlor ihre Arbeit ...

Der erste Band der Senfblütensaga spielt in Metz in Elsass-Lothringen im Jahr 1908. Damals nahmen Deutsche viele wichtige Positionen in der Stadt ein und die französische Bevölkerung verlor ihre Arbeit und wurde verdrängt. Auch Emmas Familie kam nach Metz, weil ihr Vater dort einen Posten angeboten bekommen hat. Emma selbst möchte mehr im Leben erreichen, als Ehefrau und Mutter zu sein, was damals der übliche Lebensplan für eine junge Frau war. Am liebsten würde sie in Straßburg studieren, wobei sie ihre Eltern aber nicht unterstützen wollen und das auch finanziell nicht können. Stattdessen suchen sie nach einer guten Partie für sie, wobei die Wahl zunächst auf Carl Seidel fällt, den Sohn eines Fuhrunternehmers. Beide sind auch recht voneinander angetan, da Carls wahre Leidenschaft aber nicht das elterliche Fuhrunternehmen, sondern die Senfherstellung ist, fällt er bei seiner eigenen und damit auch bei Emmas Familie in Ungnade und muss hart für die Erfüllung seines Traums kämpfen. Emma muss währenddessen verhindern, mit einem anderen Mann verheiratet zu werden und kämpft auch weiter dafür, irgendwann doch noch studieren zu dürfen.

Mir hat die Geschichte grundsätzlich gut gefallen, ich mochte es, mehr über das Leben in Metz Anfang des vergangenen Jahrhunderts zu erfahren und finde es auch immer wieder erschreckend, wie wenig Frauen damals mitentscheiden durften, was die Gestaltung ihres eigenen Lebens angeht. Die beiden Hauptpersonen Emma und Carl sind mir beide sehr sympathisch, wie sie für ihren Traum kämpfen und sich trotz aller Widrigkeiten nicht davon anbringen lassen. Teilweise waren mir aber eine Spur zu viel Drama und ungünstige Wendungen vorhanden, hiervon hätte es auch ein Tick weniger getan. Dafür hätte ich gerne noch etwas mehr über die Kunst der Senfherstellung erfahren, die ja die große Leidenschaft von Carl ist. Aber, vielleicht steht das dann erst im nächsten Band noch mehr im Mittelpunkt. Ich bin auf jeden Fall gespannt darauf! Der Schreibstil der Autorin ist gut nachvollziehbar und anschaulich.

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Veröffentlicht am 02.05.2021

Back To The Roots

Der Wind singt unser Lied
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Ich habe schon mehrere Romane von Meike Werkmeister gelesen, da ich sehr gerne beim Lesen an die Nordsee reise, wo ihre Geschichten hauptsächlich spielen. Daher war mein Interesse für „Der Wind singt unser ...

Ich habe schon mehrere Romane von Meike Werkmeister gelesen, da ich sehr gerne beim Lesen an die Nordsee reise, wo ihre Geschichten hauptsächlich spielen. Daher war mein Interesse für „Der Wind singt unser Lied“ natürlich auch gleich geweckt. Aber auch das Cover des aktuellen Romans ist wieder sehr ansprechend gestaltet und macht wirklich Lust darauf, das Buch zu lesen.
Im Mittelpunkt der Handlung steht die Weltenbummlerin Toni, die wegen ihrer Eltern nach langer Zeit zurück nach St. Peter Ording auf deren Ferienhof kommt, nachdem sie zuletzt in Costa Rica recht zufrieden war. Für viele ein traumhafter Ort mit seinem tollen Strand und der Nordsee, nicht aber für Toni, die sich in ihrem Heimatort noch nie so richtig wohlgefühlt hat und sich auch wieder mit unangenehmen Erinnerungen aus ihrer Jugend konfrontiert fühlt. Und auch das Zusammensein mit ihren Eltern und ihrer Schwester gestaltet sich recht unentspannt und man scheint Toni etwas zu verheimlichen.
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, da es sich nicht ausschließlich um einen sommerlichen Liebesroman handelt, der an einem schönen Ort spielt, sondern auch eine gute Dosis Tiefgang enthalten ist. Besonders gut gefällt mir aber natürlich auch wieder der Lokalkolorit, sodass ich mir die Schauplätze an der Nordsee sehr gut vorstellen und zumindest in Gedanken dorthin reisen konnte. Die verschiedenen Charaktere sind mir trotz mancher Ecken und Kanten sympathisch und der Schreibstil der Autorin ist sehr anschaulich und angenehm lesbar. Sehr schön finde ich auch, dass immer wieder Songtexte von Toni an passender Stelle eingebunden wurden. Sehr gerne empfehle ich diesen Roman weiter.

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Veröffentlicht am 29.04.2021

Perspektivwechsel

Drei Kameradinnen
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Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die "Drei Kameradinnen" Hani, Saya und die Erzählerin Kasih, drei junge Frauen, deren Eltern nach Deutschland eingewandert sind, als sie selbst noch Kinder waren. Sie ...

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die "Drei Kameradinnen" Hani, Saya und die Erzählerin Kasih, drei junge Frauen, deren Eltern nach Deutschland eingewandert sind, als sie selbst noch Kinder waren. Sie freundeten sich an, weil sie in der gleichen Siedlung aufwuchsen und verbrachten viel Zeit zusammen. Mittlerweile lebt und arbeitet Saya in einem anderen Land und sie sehen sich seltener, aber anlässlich der Hochzeit einer Jugendfreundin verbringen sie nun wieder einige Tage gemeinsam und es kommt zu einem dramatischen Ereignis.

Was genau passiert ist, erfährt man aber erst am Ende des Romans. Dazwischen kommt es immer wieder zu episodenhaften Rückblicken auf Ereignisse, die alle drei Frauen oder besonders die Ich-Erzählerin Kasih geprägt haben und man erfährt mehr darüber, wie das Leben der jungen Frauen aktuell aussieht. Während Hani sich total bemüht, bei ihrer Arbeit alle Erwartungen am besten noch zu übertreffen und immer um Harmonie bemüht ist, widdert Saya überall Diskriminierung und Ungerechtigkeiten und tickt auch gerne mal aus. Kasih wirkt so, als ob sie ihren Weg noch nicht ganz gefunden hat und tut sich trotz eines Einser-Abschlusses schwer bei der Jobsuche, wofür sie auch ihren Migrationshintergrund als Ursache sieht. Als Erzählerin versucht sie, Erklärungen für das Verhalten ihrer Freundinnen zu bieten, spricht aber auch immer wieder den Leser direkt an und weist ihn so daraufhin, dass auch er nicht frei von Vorurteilen oder diskriminierenden Verhaltensweisen ist. Auch reale Ereignisse spielen im Roman eine Rolle, wie der Prozess um die NSU-Morde, dessen Verlauf vor allem Saya nicht kalt lässt.

Ich halte den Roman für sehr wichtig, um einmal die Perspektive zu wechseln und eigene Einstellungen und Verhaltensweisen zu überdenken und (wieder) darauf aufmerksam zu werden, wie verbreitet Alltagsrassismus heute noch ist, auch wenn man sich selbst eigentlich für weitgehend vorurteilsfrei hält. Der Roman bietet auf jeden Fall neue Sichtweisen und wichtige Denkanstöße und die Autorin schreibt sehr abwechslungsreich und sprachgewaltig. Man kann sich so sehr gut in ihre Protagonistinnen hineinversetzen und sie wirken auch sehr authentisch. Dass man als Leser auch immer wieder direkt von Kasih angesprochen wird, auch wenn es oft in einem provokanten und vorwurfsvollen Tonfall ist, hat mir ebenfalls gut gefallen. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter.

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