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Veröffentlicht am 26.03.2020

Was will ich vom Leben?

Sterne sieht man nur im Dunkeln
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Bei diesem Buch haben mich die Covergestaltung und der Klappentext gleich angesprochen und meine Neugier geweckt.
Protagonistin Anni ist, wie ich, Mitte 30. Sie macht die Grafik für Computerspiele und ...

Bei diesem Buch haben mich die Covergestaltung und der Klappentext gleich angesprochen und meine Neugier geweckt.
Protagonistin Anni ist, wie ich, Mitte 30. Sie macht die Grafik für Computerspiele und lebt mit ihrem Langzeitfreund Thies in einem süßen kleinen Häuschen in Bremen, heiraten möchte sie jedoch nicht und plötzlich erhält sie von ihrem Chef auch noch die Möglichkeit nach Berlin zu gehen und ihre alte Freundin Maria, die auf Norderney lebt, meldet sich nach langer Funkstille bei ihr. Also fährt sie zu ihr auf die Insel, weil ihr alles etwas viel wird und jobbt für sechs Wochen in ihrem kleinen Café am Strand. Dabei wird sie mit ihrer Vergangenheit und dem Grund, warum der Kontakt zu Maria abgerissen ist, konfrontiert und es gibt viel, was sie verarbeiten und worüber sie sich klar werden muss.
Mir hat das Buch gut gefallen, der Schreibstil war angenehm zu lesen und die Illustrationen von Anni, die immer wieder eine Rolle spielen und am Ende des Buches sogar noch einmal farbig und auf Glanzpapier im Buch zu finden sind, sind eine schöne Auflockerung und Ergänzung und machen das Buch zu etwas Besonderem. Die Protagonistin Anni ist mir sehr sympathisch und ich kann mich gut in sie hineinversetzen, gleiches gilt aber auch für ihren Freund Thies.
Schön fand ich auch, dass die Handlung im Norden, also in Bremen und auf Norderney spielt. Das macht das Buch natürlich auch zu einer guten Sommerlektüre für den Urlaub an der See. In meinem Fall es auf jeden Fall auch die Sehnsucht nach einem Urlaub an der Nordsee geweckt.

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Veröffentlicht am 26.03.2020

Deutsch-Deutsche Geschichte hautnah

Kastanienjahre
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Am Roman "Kastanienjahre" von Anja Baumheier hat mich gleich angesprochen, dass dieser zum Teil in der damaligen DDR spielt und sich somit mit der deutsch-deutschen Geschichte befasst. Dazu passt auch ...

Am Roman "Kastanienjahre" von Anja Baumheier hat mich gleich angesprochen, dass dieser zum Teil in der damaligen DDR spielt und sich somit mit der deutsch-deutschen Geschichte befasst. Dazu passt auch die zurückhaltende farbliche Gestaltung des Covers.

Die Autorin Anja Baumheier ist selbst in der DDR aufgewachsen und hat als Teenager die Wiedervereinigung miterlebt. Auch ihr erster Roman "Kranichland", den ich ebenfalls sehr gerne gelesen habe, dreht sich um die DDR-Vergangenheit.

Die Handlung von "Kastanienjahre" findet einerseits in der Gegenwart, im Jahr 2018 statt. Die Deutsche Elise führt seit 20 Jahren eine Boutique in Paris, reist aber zurück in ihr Heimatdorf Peleroich in Mecklenburg Vorpommern, nahe der Ostseeküste, um einigen Geheimnissen aus der DDR-Vergangenheit auf die Spur zu kommen. Sie ist dort in den 60er Jahren aufgewachsen, hat die zwei wichtigen Männer in ihrem Leben dort kennengelernt, einen davon wieder verloren und ihre Tochter groß gezogen.

Im Roman lernt man noch eine Reihe weitere Personen aus dem kleinen, recht unbedeutenden Ort kennen und bekommt so hautnah mit, wie auch eigentlich ganz alltägliche Menschen mit dem System der DDR zu kämpfen hatten oder zumindest wie deren Leben davon beeinflusst wurde. Und auch nach der Wende war natürlich nicht plötzlich alles eitel Sonnenschein, sondern plötzlich traten existenzielle Probleme in Form von Arbeitslosigkeit und aussterbenden Dörfern auf, in denen nur noch die Alten zurückbleiben.

Das fand ich, die im Westen aufgewachsen ist, alles sehr interessant und auch die Spannung wurde lange aufrecht erhalten, sodass mich der Roman gefesselt hat. Der Schreibstil der Autorin ist gut lesbar, die doch recht vielen verschiedenen Charaktere erfordern aber etwas Konzentration beim Lesen oder ab und an ein Nachschlagen im Personenverzeichnis.
Ich empfehle das Buch aber sehr gerne weiter, besonders weil wir mittlerweile ja 30 Jahre Wiedervereinigung feiern und dennoch nicht in Vergessenheit geraten sollte, was es für den Einzelnen bedeutete, in der DDR zu leben.

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Veröffentlicht am 26.03.2020

Ein Leben für das Grand

Das Grand Hotel - Die nach den Sternen greifen
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Beim Roman "Das Grandhotel - Die nach den Sternen greifen", hat mich das Cover gleich angesprochen. Das mondäne, weiße, schlossähnliche Hotel direkt am Sandstrand macht richtig Lust darauf, zumindest beim ...

Beim Roman "Das Grandhotel - Die nach den Sternen greifen", hat mich das Cover gleich angesprochen. Das mondäne, weiße, schlossähnliche Hotel direkt am Sandstrand macht richtig Lust darauf, zumindest beim Lesen in Gedanken dorthin zu reisen.

Für dieses Hotel würde Bernadette alles tun, eigentlich stammt sie aus einfachen Verhältnissen, hat aber den Kontakt zu ihren Eltern für immer abgebrochen, als sie ihren künftigen Mann kennenlernte und durch die Heirat mit ihm gesellschaftlich aufstieg. Gemeinsam schufen sie ihr Grandhotel und bekamen vier Kinder und auch nach dem Tod ihres Mannes nimmt Bernadette einige Opfer in Kauf, damit das Hotel gut da steht. Einer ihrer Söhne ist im Krieg gefallen, ihr ältester Sohn Alexander ist Miteigentümer des Binzer Hotels, der jüngere Sohn Constantin besitzt ein Hotel und ein Varieté in Berlin und verdient den größten Teil seines Einkommens aber auf wenig legale Weise. Tochter Josephine versucht mehr oder weniger motiviert, Malerin zu werden.

Die Handlung spielt abwechselnd in Berlin und auf Rügen. Ich hätte mir von der Beschreibung ausgehend aber gewünscht, dass das Grandhotel mehr im Mittelpunkt steht und man die Atmosphäre des mondänen Seebades und des eleganten Hotels mit seinen wohlhabenden Gästen mehr spürt. Dafür hätte ich lieber auf manchen Nebenhandlungsstrang verzichtet, der nicht allzu wichtig für die Geschichte insgesamt ist. Die Ausgestaltung der Personen hat mich auch nicht immer voll überzeugt, ihre Charaktere ändern sich teilweise sehr rigoros oder Freundschaften bzw. Beziehungen entstehen sehr plötzlich, ohne dass zuvor darauf eingegangen wurde. Das hätte noch etwas runder für meinen Geschmack ausfallen dürfen. Ich fand es aber insgesamt interessant, mich auf diese Zeitreise in die 20er Jahre zu begeben und bin gespannt, wie alles weitergeht, wenn die Nationalsozialisten an die Macht kommen.

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Veröffentlicht am 26.03.2020

Familientreffen auf Sylt

Ein Sommer auf Sylt
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Der Titel des Romans hat mich gleich angesprochen, da ich sehr gerne Bücher lesen, die am Meer spielen. Auf Sylt war ich noch nie, aber sehr gerne wollte ich beim Lesen in Gedanken dorthin reisen.

Das ...


Der Titel des Romans hat mich gleich angesprochen, da ich sehr gerne Bücher lesen, die am Meer spielen. Auf Sylt war ich noch nie, aber sehr gerne wollte ich beim Lesen in Gedanken dorthin reisen.

Das Cover des Buches gefällt mir ebenfalls sehr gut. Es ist maritim und modern gestaltet und die Haptik mit den eingestanzten Wellen ist für ein Taschenbuch sehr hochwertig.

Julia, die Protagonistin reist mit ihrer Mutter, zu der sie kein wirklich enges Verhältnis hat und ihren beiden Tanten, die ebenfalls keinen Kontakt untereinander und zum Rest der Familie pflegten, nach Sylt, um das Haus, das sie von ihrem verstorbenen Vater geerbt hat, zu verkaufen. Zumindest ist das der Plan, den sie und ihr Lebensgefährte, mit dem sie auch ein Architekturbüro betreibt, haben. Besonders ihr Freund drängt darauf, das Haus schnell und so teuer wie möglich zu verkaufen. Als die vier Frauen auf Sylt ankommen, wohnt allerdings die ehemalige Geliebte des Vaters im geerbten Haus und so wird Julia nicht nur in Form ihrer Mutter und deren beiden Schwestern, sondern auch in dieser Hinsicht mit der Vergangenheit konfrontiert. Zudem müssen die Frauen auch eine Unterkunft auf Sylt zur Hochsaison finden und so lernt Julia Mats, den Besitzer ihrer Pension kennen, der ihr zunächst nicht besonders sympathisch ist, aber an ihr interessiert zu sein scheint...

Mir hat das Buch gut gefallen, es war unterhaltsam und nicht zu vorhersehbar. Für meinen Geschmack hätte aber noch etwas mehr Lokalkolorit vorhanden sein können, indem noch mehr deutlich wird, dass die Geschichte im Sommer an der Nordsee und auf Sylt spielt. Es kommen aber doch immer wieder Locations vor, die es dort auch in echt gibt. Die Protagonistin Julia ist mir grundsätzlich sehr sympathisch und ich habe oft mit ihr gelitten, was das Verhalten ihrer doch etwas schrulligen Tanten angeht. Nicht voll nachvollziehen konnte ich, dass sie sich ihrem Lebensgefährten gegenüber doch recht blauäugig verhält. Insgesamt ist es aber ein schöner Roman für einen Sonntag auf dem Sofa oder am Strand und auch der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen.

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Veröffentlicht am 26.03.2020

Auf zu neuen Ufern

Zu wahr, um schön zu sein
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Zunächst haben mich bei diesem Buch die Gestaltung des Einbandes und auch dessen Haptik sehr angesprochen. Ein weiteres Plus ist zudem die nachhaltige Herstellung. Zusätzlich angesprochen hat mich aber ...


Zunächst haben mich bei diesem Buch die Gestaltung des Einbandes und auch dessen Haptik sehr angesprochen. Ein weiteres Plus ist zudem die nachhaltige Herstellung. Zusätzlich angesprochen hat mich aber natürlich der Name der Verfasserin, da ich Gabriella Engelmanns Romane immer sehr unterhaltsam fand.
Ihr neuestes Werk spielt in Hamburg, ein weiterer Pluspunkt, da ich die Stadt sehr mag, erst letzte Woche wieder besucht habe und dann auch wirklich einige Orte vorkamen, an denen ich mich auch erst aufgehalten habe. Ausreichend Lokalkolorit war also auf jeden Fall vorhanden.
Was die Protagonistin Caro angeht, war diese mir grundsätzlich sympathisch, ich konnte aber nicht all ihre Handlungen voll verstehen. Sie steht zu Beginn der Geschichte vor den Trümmern ihrer Ehe und auch finanziell nicht gerade auf sicheren Füßen und muss daher mit ihren 45 Jahren noch einmal in verschiedener Hinsicht neu beginnen. Das machen ihr ihr 15-jähriger Sohn Felix, ihr Ex-Mann und ihre esoterisch angehauchte Mutter nicht gerade leicht, während ihre Vermieterin, die Lotsenwitwe Hedwig und ihre beste Freundin Sylvia eine große Stütze sind. Sylvia und ihre online Partnervermittlung hätten für meinen Geschmack auch noch eine etwas größere Rolle für die Handlung spielen können und auch mancher Handlungsstrang wurde nicht ganz zu meiner Zufriedenheit aufgelöst. Dafür hätte ich auf die eine oder andere Nebenhandlung und Nebenfigur verzichten können. Außerdem hätte ich mir manchmal etwas mehr Realitätsbezug gewünscht, dass eine Erzieherin aktuell nur Absagen auf Bewerbungen bekommt, halte ich doch auch in Hamburg für sehr unrealistisch, ebenso die Tatsache, dass Felix sehr kurz hintereinander zweimal auf Klassenfahrt ist, aber auch noch ein paar andere Vorfälle erschienen mir zu übertrieben. Das ist aber nur ein kleiner Minuspunkt.
Insgesamt handelt es sich um einen sehr unterhaltsamen Roman, in dessen Mittelpunkt eine Frau steht, die sich neu finden und der zudem auch Lust darauf macht, bald wieder nach Hamburg zu fahren. Der Schreibstil von Gabriella Engelmann ist wie gewohnt anschaulich und angenehm zu lesen.

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