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Veröffentlicht am 27.08.2022

Viel Sylt, aber leider auch viele Klischees

Schlaflos auf Sylt
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Wie quasi in jedem Sommer gibt es auch in diesem Jahr wieder einen neuen Sylt-Roman von Claudia Thesenfitz. Im Mittelpunkt steht diesmal Merle. Sie ist mal wieder Single und reist zu ihrem 50. Geburtstag ...

Wie quasi in jedem Sommer gibt es auch in diesem Jahr wieder einen neuen Sylt-Roman von Claudia Thesenfitz. Im Mittelpunkt steht diesmal Merle. Sie ist mal wieder Single und reist zu ihrem 50. Geburtstag mit ihren Eltern nach Sylt, wo sie einen entspannten Kurzurlaub mit ihnen verbringen und ihren Geburtstag mit einem netten Abend in der Sansibar feiern möchte. Aber, vor Ort kommt es dann anders, ihre Familie hat eine Überraschungsparty für sie organisiert, mit Gästen, die nicht alle für Wiedersehensfreude bei Merle sorgen.

Eigentlich bietet die Geschichte viel Potential für einen witzigen und unterhaltsamen Syltroman, wie man ihn im Sommer sehr gerne liest. Das Cover sorgt ja auch schon einmal für die perfekte Einstimmung und ausreichend Lokalkolorit ist definitiv vorhanden, die Insel und ihre Lokalitäten und Besonderheiten spielen eine recht große Rolle. Mir war aber der Humor oft zu überspitzt, es wurden sehr viele Klischees aufgegriffen und einiges, was witzig rüberkommen sollte, war für mich einfach nur zum Fremdschämen. Auch das Verhalten der Protagonistin war für mich nicht immer nachvollziehbar. So fand ich es doch äußert befremdlich, wie sie sich beim Strandspaziergang mit ihren Ü-70-Eltern spontan zum Nacktbaden entschließt. Der Schreibstil der Autorin ist grundsätzlich gut lesbar, manchmal hat sie sich, für meinen Geschmack, aber etwas zu sehr um eine bildhafte Ausdrucksweise bemüht, sodass mancher Vergleich etwas zu sehr an den Haaren herbeigezogen wirkt. Was mir auch fehlt, ist der "Glücksfaktor", da der Untertitel ja wieder einen "Glücksroman" verspricht. Diese Bezeichnung finde ich aber diesmal weniger zutreffend. Wer Sylt mag und auch auf einen etwas derberen Humor steht, wird sich von dem Roman aber dennoch gut unterhalten fühlen.

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Veröffentlicht am 30.05.2020

Teenagerliebe reloaded

Strandkorbliebe
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Bei diesem Buch hat die Gestaltung des Covers mit dem Strandkorb, dem Strand, dem Meer und den Möwen gleich mein Interesse geweckt. Ich habe mich auf einen modernen Liebesroman, der auf Norderney spielt, ...

Bei diesem Buch hat die Gestaltung des Covers mit dem Strandkorb, dem Strand, dem Meer und den Möwen gleich mein Interesse geweckt. Ich habe mich auf einen modernen Liebesroman, der auf Norderney spielt, gefreut. Als ich das gedruckte Buch in den Händen hielt, enttäuscht mich die recht einfache Verarbeitung des Umschlags etwas, da wirken Taschenbücher anderer Verlage wesentlich hochwertiger.

Im Mittelpunkt der Handlung stehen Antje, die die Familienpension ihrer Eltern auf Norderney weiterführt und Michael, der den Bauernhof seiner Eltern bei Rosenheim übernehmen soll. Beide hatten vor 15 Jahren einen Ferienflirt auf Norderney, danach ist der Kontakt aber sofort angebrochen, wofür jeder jeweils den anderen verantwortlich macht. Nun kommt Michael zurück in die Pension (immer noch in Begleitung seiner Eltern) und der erste Groll aufeinander ist schnell verflogen. Weiterhin trennen sie aber hunderte Kilometer voneinander, wenn er zurück in Bayern ist.

Ich hatte mir mehr von dem Roman erwartet, auch wenn mir durchaus bewusst war, welches Genre hier vorliegt. Aber, ich habe schon viele Frauenromane gelesen, deren Handlung einfach überzeugender ausfiel. Die Geschichte wirkt sehr konstruiert, die Charaktere der beiden Hauptpersonen hätten wesentlich überzeugender ausgestaltet werden können und auch die Dialoge und die Perspektive, in der alles verfasst wurde, lassen das Ganze teilweise hölzern wirken. Außerdem hätte ich mir auch mehr Norderney-Feeling gewünscht, die Insel spielt für meinen Geschmack zu selten eine Rolle, auch wenn immer wieder Namen von tatsächlich existierenden Restaurants und Cafés eingestreut werden.

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