Verschenktes Potenzial
Bird and SwordCover/Gestaltung:
Ich finde das Cover sehr schön und harmonisch, aber es ist meiner Meinung nach nichts allzu besonderes. Was mich allerdings sehr anspricht, ist die Farbgestaltung und die Auswahl der ...
Cover/Gestaltung:
Ich finde das Cover sehr schön und harmonisch, aber es ist meiner Meinung nach nichts allzu besonderes. Was mich allerdings sehr anspricht, ist die Farbgestaltung und die Auswahl der Schrift für den Titel.
Meine Meinung:
Der Klappentext des Buches konnte mich sofort überzeugen. Es wird dort nicht zu viel verraten - nur genau so viel, dass man richtig neugierig wird. Nach dem Lesen der Leseprobe war für mich klar: Dieses Buch musst du lesen! Ich habe mich dann sofort für die Leserunde auf Lesejury.de beworben und Bird & Sword dann schlussendlich auch als E-Book zugesandt bekommen.
Die Protagonistin Lark war mir auf Anhieb sympathisch. Ich hatte das Gefühl, dass sie trotz des Verlusts ihrer Mutter und ihrer erschwerten Lebensumstände aufgrund der Stummheit, zu einer starken, unabhängigen Frau herangewachsen ist. Leider verflüchtigte sich dieser Eindruck mit Fortschreiten des Buches, da Lark, als sie auf Tiras, den König, trifft, diese Eigenschaften fast komplett ablegt. Sie vertraut dem König blind, obwohl dessen Vater ihre Mutter getötet hat, und hinterfragt das Geschehen viel zu wenig. Tiras nutzt Lark nach Strich und Faden aus und Lark weiß das auch, doch trotzdem entwickelt sich mir nichts, dir nichts eine Liebesgeschichte daraus, die ich überhaupt nicht nachvollziehen kann.
Ein Charakter, der mir dagegen unheimlich gut gefallen hat, war Boojohni, Aufpasser und Wegbegleiter von Lark. Durch seine witzigen Aussagen und sein sonniges Gemüt hat er mich sehr oft zum Schmunzeln gebracht. Leider kommt dieser Charakter aber nur am Rande vor.
Obwohl das mein erstes Buch von Amy Harmon war, ist mir der leichte Erzähl- und Schreibstil gleich im Gedächtnis geblieben. Zwar gibt es im Buch auch ein paar kleinere Logikfehler, doch die finde ich nicht allzu tragisch. Auf diese möchte ich in meiner Rezension jedoch nicht eingehen, da ich sonst spoilern würde. Ich bin die ersten 15 Kapitel jedenfalls nur so durch die Seiten geflogen, da Harmon wirklich angenehm und ohne übermäßige Ausschmückungen schreibt. Komischerweise habe ich mir aber ab der Mitte des Buches immer schwerer getan, was vermutlich stark am Handlungsverlauf liegt.
Es geht in Bird & Sword ja um Magie und die Macht der Worte — eigentlich Themen mit sehr viel Potenzial, dachte ich. Am Anfang war ich auch wirklich noch sehr begeistert, aber mit der Zeit wurde die Geschichte einfach nur vorhersehbar und ich habe mich irgendwie gelangweilt.
Für mich war dieses Buch, wie auch schon einige andere Rezensenten angemerkt haben, kein richtiges Fantasy-Buch. Eher eine schlechte Romanze mit kurzgehaltenen Fantasy-Elementen. Ich hätte mir einfach mehr Informationen zu der Welt und den Problemen dort gewünscht sowie auch mehr Tiefe in der Beziehung zwischen Lark und Tiras. Das Finale war dann zu allem Überfluss auch noch sehr kurz gehalten.
Mein Fazit:
So begeistert ich von Klappentext und Leseprobe war, so enttäuscht bin ich vom ganzen Buch. Die Geschichte konnte mich insgesamt einfach nicht überzeugen und lässt mich sehr enttäuscht zurück. Schade, dass das Potenzial nicht genutzt wurde.