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Veröffentlicht am 18.07.2019

Ein Buch mit schwierigen Themen die unglaublich gut umgesetzt wurden!!!

Zwei in Solo
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Ich habe von Elja schon „Immer noch wir“ gelesen. Und dieses Buch hatte mir schon sehr gut gefallen. Deshalb war ich unglaublich neugierig wie mir ihr neues Buch gefallen wird.
Ich kann vorab sagen, es ...

Ich habe von Elja schon „Immer noch wir“ gelesen. Und dieses Buch hatte mir schon sehr gut gefallen. Deshalb war ich unglaublich neugierig wie mir ihr neues Buch gefallen wird.
Ich kann vorab sagen, es hat mich einfach begeistert und es hat mich teilweise so mitgerissen, dass ich jetzt erst einmal ein paar Tage brauchte um die Geschichte von Milo und Sophie sacken lassen zu können.

Sophie ist Lehrerin an einer Gesamtschule. Obwohl ihre Mutter nie mit dieser Berufswahl zufrieden war, liebt Sophie ihren Job.
Sie ist ein Mensch der absolut fest in den Mustern steckt, die ihr vom Elternhaus vorgegeben wurden. Dazu zählt vor allem das was man nach außen hin präsentiert. Gefühle darf man nicht zeigen. Deshalb hat sie auch nie ein wirkliches Gefühl der Liebe erlebt. Für ihre Mutter war sie nie genug und deshalb ist sie oft auch sehr unsicher.

Milo war Sophies Schüler. Doch in vielen Momenten wirkt er deutlich älter als 21 Jahre. Seit dem Tod seiner Mutter hat er viel erlebt. Er war zusammen mit seinem älteren Bruder immer wieder der Gewalt ihres Vaters ausgesetzt. Davon zeugen auch seine Narben auf dem Rücken. Anfangs wirkt Milo eher düster. Er musste lernen in seiner Welt immer stark zu sein. Denn wenn man schwach ist dann wird man verletzt und geht unter. Doch eigentlich steckt so viel mehr in ihm. Er hat eine unglaubliche Begabung mit Worten umzugehen doch in seiner Welt muss er diese Begabung verstecken.

Schon im ersten Kapitel war ich absolut verliebt in diese Geschichte. Man spürt direkt das es dort um mehr geht. Auch wenn man anfangs vielleicht etwas skeptisch ist aufgrund des Klappentextes. Ich finde der verrät absolut nicht wie tiefgründig dieses Buch ist.
Milo und Sophie sind wirklich absolut verschiedene Charaktere. Und trotzdem sind sie sich in vielen Bereichen auch so ähnlich. Man merkt wie sie beieinander suchen was sie sonst nirgendwo bekommen.

Trotzdem ist es keine Liebesgeschichte in der alles unglaublich schnell abgehandelt wird. Hier wächst alles langsam. Denn beide Protagonisten haben so einiges erlebt und müssen sich auch erst einmal selber finden.
Ich war wirklich froh darüber wie realistisch Elja Janus das hier dargestellt hat. Gerade wenn man erlebt hat was Milo erlebt hat dann kann man nicht innerhalb von ein paar Wochen einfach eine normale Beziehung führen. Das ist ein harter Kampf bis man alte Gewohnheiten abstreifen kann, bis man Gefühle richtig zulassen kann und bis man auch versteht das man es verdient hat glücklich zu sein. Das man in einer Umgebung ist, in der man nicht ständig bereit zum Kampf sein muss. Egal ob nun verbal oder körperlich.

Ich fand es toll wie beide aneinander und miteinander gewachsen sind. Und hier hat man einfach gemerkt wie egal dieser Altersunterschied ist. Denn Sophie lernt mindestens genau so viel von Milo wie er von ihr.
Es gibt so wundervolle Momente. Gerade Milo versteht es seine Gedanken und Emotionen auf unglaublich berührende Weise auszudrücken. Da hatte ich manches Mal durchaus ein paar Tränen in den Augen.
Aber auch die Welt außerhalb von Sophie und Milo wurde für mich sehr eindrucksvoll dargestellt. Man merkt sofort das sich das Setting geändert hat. Man merkt wie sich Milo oder auch Sophie da anpassen und immer wieder in ihre alten Verhaltensmuster fallen. Aus Selbstschutz natürlich.

Für mich war diese Geschichte einfach unglaublich berührend und trotzdem nicht übertrieben. Denn ob wir das glauben oder nicht. Solche Dinge passieren. Genau so wie sie vielleicht Milo passiert sind. Und man ist nicht auf einmal „geheilt“ nur weil man die große Liebe gefunden hat. Diese Liebe kann eine Unterstützung sein. Aber man muss auch lernen sich selber zu heilen. Man muss lernen seine Vergangenheit zu akzeptieren und man muss lernen das man seine Zukunft selber in der Hand hat.

Ich musste zwischendurch häufiger mal eine Pause einlegen beim lesen. Einfach weil ich diese ganzen Emotionen wirklich erst einmal verarbeiten musste.
Diese Emotionen werden nicht immer deutlich dargestellt. Aber sie schwellen an der Oberfläche und wenn man Milo und Sophie schon ein wenig kennengelernt hat dann merkt man schnell wie sich ihre Stimmung und Emotion verändert und man merkt dann wie man sich selber auch direkt anspannt.

Ich würde sagen für mich hat Elja Janus hier alles richtig gemacht. Ich liebe Sophie und Milo. Sowohl einzeln wie auch als „Solo“. Beide sind so starke Charaktere und ich finde die Entwicklung der beiden wirklich toll und glaubwürdig hier dargestellt.
Mich hat „Zwei in Solo“ wirklich überrascht, begeistert und vor allem berührt. Deshalb bekommt dieses Buch von mir 5 von 5 Lesekatzen.

Veröffentlicht am 27.06.2019

Interessant aber konnte mich emotional nicht so ganz überzeugen

Once and for all
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Letztes Jahr habe ich mein erstes Buch von Sarah Dessen gelesen und es hatte mir wirklich extrem gut gefallen. Deshalb war ich sehr gespannt auf diese Geschichte. Denn schon alleine das Cover war mir ins ...

Letztes Jahr habe ich mein erstes Buch von Sarah Dessen gelesen und es hatte mir wirklich extrem gut gefallen. Deshalb war ich sehr gespannt auf diese Geschichte. Denn schon alleine das Cover war mir ins Auge gesprungen.

In diesem Buch geht es um Louna. Sie ist ohne Vater aufgewachsen. Ihre Mutter hat sich als Hochzeitsplanerin selbstständig gemacht und so dreht sich auch bei Louna viel um Bräute, Feiern und die Liebe.
Sie ist eine sehr starke Protagonistin. Auch wenn sie es durch ihre Kindheit nicht immer einfach hatte, ist sie doch freundlich. Allerdings kann sie in gewissen Situationen auch sehr sarkastisch sein. Das macht sie aber nur sympathisch und vor allem menschlich.
Louna befindet sich gerade an einem schwierigen Punkt in ihrem Leben. Denn entgegen aller Ratschläge ihrer Mutter hat sie sich verliebt und muss nun einen schweren Verlust hinnehmen. Dadurch zieht sie sich ein wenig zurück und nimmt nicht mehr so aktiv am Leben teil.

Ambrose ist das komplette Gegenteil von Louna. Er scheint einfach immer gute Laune zu haben. Seine Familie treibt er mit seiner lockeren Einstellung und seiner chaotischen Art oft ziemlich in den Wahnsinn.
Anfangs scheint er oft ein wenig dümmlich zu sein. Doch je mehr man ihn kennenglernt um so mehr versteht man auch ihn und stellt fest das er eigentlich ein ziemlich guter Kerl ist.

Die Nebencharaktere sind auch wirklich gut ausgearbeitet. Das gefällt mir an den Büchern von Sarah Dessen wirklich sehr. Die Nebencharaktere bleiben nicht blass und unwichtig. Sie tragen zur Geschichte bei und bekommen alle ihre eigenen kleinen Momente.

Der Schreibstil ist sehr bildhaft. Es wird sich Zeit genommen alles wirklich so zu beschreiben, dass man es wirklich gut vor Augen hat. Auch für die Emotionen und die Entwicklungen wird viel Platz eingeräumt.
Auch die Beschreibungen der Hochzeiten und deren Vorbereitungen fand ich oft sehr spannend und teilweise durchaus auch interessant.
In dieser Geschichte geht es um Verlust und wie man seine Vergangenheit bewältigen kann. Es ist nicht einfach da seinen Weg zu finden und vor allem herauszufinden wer man ist.
Ich glaube vor allem junge Leser können das absolut nachvollziehen.
Was mich aber ein wenig gestört hat ist, dass man ziemlich früh schon sehr viel erfährt. Dadurch nimmt man dem Leser Spannung. Natürlich stehen die Gefühle und die Verarbeitung im Mittelpunkt. Aber ich glaube es wäre einfach noch etwas spannender gewesen, wenn man nicht nach den ersten 100 Seiten schon so viel erfahren hätte über Lounas Vergangenheit.
Auch wenn hier wirklich wichtige Themen besprochen wurden und mir das Buch insgesamt gefallen hat, so ist es mir trotzdem sehr schwer gefallen eine Beziehung zu den Protagonisten aufzubauen. Ich weiß nicht warum das so war. Aber ich hatte häufig das Gefühl mir würde etwas fehlen.

Insgesamt war dieses Buch von Sarah für mich doch wesentlich schwächer als der Vorgänger. So ganz wollte es mir nicht gelingen zu den Protagonisten zu finden. Auch wenn sie gut ausgearbeitet waren. Mir fehlte einfach der emotionale Bezug zu ihnen.
Deshalb bekommt „Once and for all“ von mir 3 von 5 Lesekatzen.

Veröffentlicht am 26.06.2019

Mein absoluter Liebling der Reihe!!!

Broken Love
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Ich bin dieser Reihe verfallen. Anders kann ich es nicht sagen. Teil drei war für mich etwas schwächer aber dafür holt Teil vier wieder ordentlich auf. Ich habe mein Herz absolut an Bane verloren.

Roman ...

Ich bin dieser Reihe verfallen. Anders kann ich es nicht sagen. Teil drei war für mich etwas schwächer aber dafür holt Teil vier wieder ordentlich auf. Ich habe mein Herz absolut an Bane verloren.

Roman „Bane“Protsenko ist ein absoluter Bad Boy. Er trinkt, nimmt Drogen, finanziert sein Leben durch illegale Geschäfte und ist stadtbekannt. Auch seinen eigenen Körper anzubieten um an seine Ziele zu kommen schreckt ihn nicht ab.
Bane ist ziemlich von sich selbst überzeugt und er weiß wie er auf anderer Menschen wirkt.
Obwohl das alles so negativ klingt war Bane für mich der Protagonist dieser Reihe den ich am meisten ins Herz geschlossen habe. Denn Bane hat auch unglaublich viel Humor und ein sehr großes Herz. Und all das macht ihn unglaublich attraktiv und anziehend. Da verzeiht man ihm so einige Fehltritte.

Jesse ist das komplette Gegenteil zu Bane. Ihr ist vor zwei Jahren etwas sehr Schlimmes passiert. Seitdem ist sie traumatisiert und verlässt kaum noch ihr Zimmer. Sie hat sich absolut in ihre eigene, sichere Welt zurückgezogen. Ihre Mutter und der Stiefvater haben dafür nur wenig Verständnis und gerade ihre Mutter verhält sich Jesse gegenüber sehr unterkühlt.
Mich hat Jesses Schicksal sehr berührt und ich war direkt von ihr und ihrer Geschichte eingenommen. Obwohl sie zu Anfang eher zurückhaltend und in sich gekehrt wirkt, steckt in ihr doch eine unglaubliche Kämpferin.

Es ist für mich wirklich schwierig für diese Geschichte die richtigen Worte zu finden. Im Verlauf der Sinner of Saint Reihe habe ich mich immer mehr in den Schreibstil von L.J. Shen verliebt. Sie weiß wie man mit Worten umgeht und schafft eine einmalige Atmosphäre.
Gerade dieses Buch behandelt so unglaublich sensible Themen. Aber L.J. Shen hat diesen Spagat zwischen traumatischen Erlebnissen, Humor und romantischen Momenten wunderbar hinbekommen.

Ich habe Bane und Jesse unglaublich ins Herz geschlossen. Jesse ist eigentlich eine so starke Persönlichkeit. Sie braucht nur die richtige Umgebung um das zu zeigen.
Und Bane ist eigentlich so ein gebrochener Mensch. Diese schmerzhaften Emotionen in ihm haben mir oft beim Lesen eine Gänsehaut bereitet.

Ich mag es sehr das die Protagonisten hier nicht mit Samthandschuhen angefasst werden. Auch wenn sie traumatisches erlebt haben. Natürlich ist es nicht leicht danach seinen Weg zu finden aber die meisten Menschen wollen deshalb nicht wie ein rohes Ei behandelt werden. Und das ist hier auch der Fall.
Die Entwicklung von Bane und Jesse ist unglaublich authentisch und für mich absolut nachvollziehbar.

In manchen Punkten ist es auch ein typisches Romance Buch. Es gibt einige Klischees, manches kann man auch vorhersehen. Aber so manches Mal war ich auch mehr als überrascht und danach dann meistens ziemlich schockiert.

Ich war zu Anfangs etwas skeptisch weil Bane ja kein Hot Hole ist und eigentlich vorher nur im dritten Teil mal auftaucht. Das er mir so das Herz stielt, damit hätte ich absolut nicht gerechnet. Für mich ist es ganz klar der stärkste Teil der Reihe.

Ich bin jetzt schon gespannt auf die Spin – Off Reihe zur All Saints High.
Für mich hat sich L.J. Shen im Verlauf der Sinner of Saint Reihe zu einer meiner liebsten Autoren entwickelt.

„Broken Love“ bekommt von mir 5 von 5 Lesekatzen und bleibt ein absolutes Highlight für mich.

Veröffentlicht am 26.06.2019

Lockeres Lesevergnügen mit wichtiger Botschaft

Verrückt nach Kate
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Die Bücher von Emma Smith begeistern mich immer wieder. Sie schafft es einfach ernste und wichtige Themen mit einer ordentlichen Portion Humor zu mischen und die Liebe kommt auch nie zu kurz. So ist es ...

Die Bücher von Emma Smith begeistern mich immer wieder. Sie schafft es einfach ernste und wichtige Themen mit einer ordentlichen Portion Humor zu mischen und die Liebe kommt auch nie zu kurz. So ist es auch hier bei Kate und Reed.

Kate ist mal keine typische Protagonistin. Sie ist absolut nicht auf den Mund gefallen, führt gerne auch mal Selbstgespräche und hat eine ziemlich tollpatschige Art. Sie ist vor allem sehr herzlich und auch wenn sie nach außen hin gerne stark tut, ist sie eigentlich oft sehr unsicher.
Denn sie entspricht eben nicht dem typischen Ideal einer Frau. Sie ist Mollig und das hat sie auch oft zu spüren bekommen. Deshalb gibt es in ihrem Alltag oft diese unsicheren Momente.

Reed ist da das komplette Gegenteil. Er ist Kates neuer Chef und er strotzt nur so vor Selbstbewusstsein. Er wirkt nach außen hin eher arrogant und unnahbar. Aber wie so oft ist das nur eine verdammt harte Schale. Denn auch Reed hat mit Zweifeln zu kämpfen. Und auch er hat seine Geheimnisse.

Kate ist wirklich eine Protagonistin, die man sofort ins Herz schließt. In ihrer tollpatschigen Art konnte ich mich selber schnell wiederfinden. Und auch diese Zweifel und diese Unsicherheit kennt wohl fast jeder.
Doch wie sie es immer wieder schafft Reed die Stirn zu bieten war einfach herrlich. Diese Wortgefechte haben mich wirklich oft zum Lachen gebracht. Trotzdem spürt man wie sich die Gefühle der beiden entwickeln. Wie es immer wieder dieses Prickeln gibt. Es macht einfach unglaublich viel Freude die beiden zu begleiten.

Der Schreibstil von Emma ist so locker und leicht das man direkt in die Geschichte hineinstolpert und dann über die Seiten fliegt.
Für mich war es eine gelungene Mischung die bei aller Romantik und bei allem Humor auch eine wichtige Botschaft bereithält.

Ich hatte tolle Lesestunden und deshalb bekommt „Verrückt nach Kate“ von mir 4 von 5 Lesekatzen.

Veröffentlicht am 26.06.2019

Spannendes Buch, konnte mich aber emotional nicht ganz abholen

Drei Schritte zu dir
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Der Trailer zum Film ist ja schon lange in aller Munde. Als ich dann das Buch und sein Cover gesehen habe, wollte ich es unbedingt lesen.
Und gerade wenn man das Buch gelesen hat dann versteht man das ...

Der Trailer zum Film ist ja schon lange in aller Munde. Als ich dann das Buch und sein Cover gesehen habe, wollte ich es unbedingt lesen.
Und gerade wenn man das Buch gelesen hat dann versteht man das Motiv vom Cover noch einmal genauer.

Stella ist 17 Jahre alt und leidet an Mukoviszidose. Seit über sechs Jahren ist das Krankenhaus ihr zweites Zuhause. Durch die Erkrankung wird sie in ihrem Leben oft eingeschränkt. So muss sie auch auf ihre Abschlussfahrt verzichten und dafür eine Behandlung im Krankenhaus hinter sich bringen.
Sie ist ein absolut organisierter Mensch. Ihren Behandlungsplan hat sie bis ins kleinste Detail ausgearbeitet, sie arbeitet an einer App für chronisch kranke Menschen und sie hat einen Youtube Kanal in dem sie die Menschen an ihrem Leben mit Mukoviszidose teilhaben lässt.
Stella will alles tun um eine neue Lunge zu bekommen damit sie noch ein paar zusätzliche Jahre für ihre Eltern geschenkt bekommt.

Will ist das komplette Gegenteil von Stella. Er verweigert seine Medikamente und auch seine sonstigen Behandlungen.
Seine Mutter schickt ihn von einer neuen Behandlung zur nächsten und Will ist dieses ganze Hin und Her zu viel. Er wartet nur darauf das er 18 wird und endlich aus dem Krankenhaus verschwinden kann.
Zusätzlich zur Mukoviszidose hat er noch Burkholderia capacia. Dadurch wird er für alle Patienten, die auch an Muko leiden zusätzlich gefährlich. Denn hat man sich diese Bakterien eingefangen dann kommt man für eine neue Lunge nicht mehr in Frage.

Obwohl die beiden so gegensätzlich sind, merken beide sehr schnell das sie auch Einiges gemeinsam haben. Und so verbringen Stella und Will immer mehr Zeit miteinander.
Doch die beiden müssen vorsichtig sein. Denn sie dürfen sich nicht berühren und müssen immer 4 Schritte Abstand voneinander halten.

Diese Geschichte ist keine Geschichte mit großem Drama. Es gibt keinen richtigen Höhepunkt denn die Erkrankung der Protagonisten ist nun einmal nicht heilbar.
Doch als Mensch der bis jetzt keine Erfahrungen mit dieser Erkrankung hat war es spannend einmal in den Alltag der Patienten einzutauchen. Das war für mich auch realistisch dargestellt.
Die Emotionen von Stella und Will waren für mich greifbar und ich habe mit den beiden mitgelitten. Wir kennen alle die Emotionen wie es ist verliebt zu sein und sich dabei nicht nahekommen zu können, sich nie berühren zu können ist wirklich eine ganz schreckliche Vorstellung.
Gleichzeitig merkt man auch wie so eine schwere Erkrankung sich auf die Familien auswirkt. Denn auch diese sind davon betroffen und stecken es meist nicht so leicht weg.
Vor allem Stella nimmt sich das sehr zu Herzen und versucht vor allem für ihre Eltern noch ein paar zusätzliche Jahre herausschlagen zu können.

Natürlich merkt man an vielen Stellen auch das die Protagonisten noch Jugendliche sind. Manchmal sind ihre Handlungen sehr impulsiv und man merkt das sie sich eher von Gefühlen als vom Verstand leiten lassen.
Das finde ich aber vollkommen in Ordnung und macht das Geschehen am Ende realistisch.
Sehr schön waren auch die Nebencharaktere ausgearbeitet. Vor allem Poe hat sich in mein Herz geschlichen. Als Stellas bester Freund und ebenfalls an Muko erkrankt, ist er ein wichtiger Teil in der Handlung.

Der Schreibstil war leicht und flüssig. Man war nach den ersten Seiten schon in der Handlung drin.
Auch wenn diese Geschichte ein ernstes Thema behandelt und es viele traurige Momente gibt, so wurde doch auch immer etwas Raum für lustige Gespräche und fröhliche Momente geschaffen. Das lockert die eher traurige Handlung in jedem Fall auf.
Obwohl dieses Buch wirklich traurige Momente behandelt, konnte es mich emotional wenig packen. Das ist auch der Kritikpunkt, den ich habe. Mir tun Will, Stella und Poe wirklich leid aber so ganz fühlte ich mich mit ihnen nicht verbunden. Ich blieb beim Lesen immer nur ein Beobachter. Da hätte man vielleicht noch ein wenig mehr herausholen können.

Trotzdem war es eine spannende Geschichte und ich finde die Thematik wirklich interessant. Auch wenn es mich emotional nicht ganz abgeholt hat, hatte ich spannende Lesestunden. Deshalb bekommt „Drei Schritte zu dir“ 4 von 5 Lesekatzen von mir.