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Veröffentlicht am 16.11.2024

Ein reines Herz bedeutet wahre Schönheit

Disney Villains 2: Das Biest in ihm
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›Das Biest in ihm‹ ist der zweite Teil der Villains-Reihe rund um die Bösewichte der Disney-Geschichten. In den Geschichten von Serena Valentino können wir mit den bekannten Schurken mitfiebern – sie macht ...

Das Biest in ihm‹ ist der zweite Teil der Villains-Reihe rund um die Bösewichte der Disney-Geschichten. In den Geschichten von Serena Valentino können wir mit den bekannten Schurken mitfiebern – sie macht die meist gefürchteten und gehassten Disney-Charaktere zu den Hauptfiguren ihrer Geschichten. Schließlich wird niemand als Bösewicht geboren…
Kleiner Hinweis: Die Bücher sollten unbedingt in der vorgesehenen Reihenfolge gelesen werden, weil diese aufeinander aufbauen!

Handlung
Wie und von wem wurde der Prinz verflucht? Warum verwandelt er sich in dieses schreckliche Biest?
In diesem Buch könnt ihr die Geschichte von dem Biest und der bezaubernden Belle zum ersten Mal aus Sichtweise des Biests erzählt lesen und so einige spannende Details über seine Vergangenheit herausfinden und wie diese Vergangenheit mit seinem Bösewicht-Dasein zusammenhängt.

Schreibstil
Das kurze Buch von ca. 200 Seiten lässt sich super schnell durchlesen. Das liegt allem voran daran, dass es spannend und mitreißend geschrieben wurde. Das Buch legt den Hauptfokus auf das Biest. Durch seine Erzählung finden alle Erzählstränge, die man aus dem Film ‚Die Schöne und das Biest‘ kennt, zusammen und ergeben ein großes Gesamtbild, das seine Vergangenheit und die damit zusammenhängenden Konsequenzen für die Zukunft nun endlich deutlicher werden lässt. Häufig gibt es auch einen Blick in die Vergangenheit, sodass ein starker Kontrast zwischen seinem früheren und seinem neuem Ich hervorgehoben wird. Zunächst verwirrend fand ich, dass die Geschichten der vorangehenden und nachfolgenden Teile auch schon mit in die Geschichte eingeflochten waren (die Geschichte der drei verdrehten Schwestern und ihrer kleinen Schwester Circe ist ein großer Bestandteil des Buches) und so z. T. Figuren auftraten oder genannt wurden, die so aus dem ‚normalen‘ Märchen nicht bekannt waren. Am Ende ergab das Buch aber ein stimmiges Gesamtkonzept und hat mir gezeigt, dass ich die anderen Bücher auch lesen möchte.

Charaktere
Das Biest ist einer meiner Lieblings-Schurken, da seine Geschichte die Moral vermitteln möchte, dass Schönheit nicht alles ist. Von einem egozentrischen und eitlen Mann, der seine Mitmenschen (und auch Tiere) nicht besonders gut behandelt, wird der Prinz durch einen Fluch gezwungen, sein bisheriges Dasein zu überdenken und macht eine Wandlung hin zu einem liebenswerten, mitfühlenden und aufrichtigen Menschen durch. Es ist nur passend, dass die Form des Biests für seine monströse Seite, während die Rückverwandlung für seinen nun besseren Charakter steht, denn das Innere bringt den wahren Menschen zum Vorschein. Endlich erfahren wir mehr über seine Hintergründe und diese Geschichte macht ihn zu einem vielschichtigen Charakter, bei dem „Schwarz-Weiß-Denken“ einfach zu kurzgegriffen wäre.
Ich fand es schade, dass neben dem Biest nicht unbedingt Belle die Rolle der Zweitprotagonistin eingenommen hat. Vielmehr waren es der beste Freund (und zugleich auch irgendwie Gegenspieler) Gaston sowie die drei Schwestern, die viel Raum eingenommen haben. Zumal es Circe, die kleine Schwester der drei ist, die das Biest verflucht. Dennoch war stets das Biest als Hauptcharakter im Vordergrund und damit die Geschichte für mich absolut lesenswert.

Meine Meinung
Eine Leseempfehlung für alle Disney-Villains-Fans, die mehr über ihre liebsten Bösewichte wissen wollen. Oftmals trügt eben der erste Blick und ein Mensch ist vielschichtiger als es uns die Kategorien „gut“ und „böse“ weismachen wollen.

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Veröffentlicht am 15.11.2024

Cozy Herbstgeschichte, mit viel (Schwarzer!) Magie und einer Prise Romantik 🦇

Buttercream Magic
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Lea Melcher habe ich durch ihre wunderschönen Illustrationen kennen und lieben gelernt. Neben verschiedenen Buchcovern hat sie schon zahlreiche Kinderbücher selbst geschrieben und illustriert. Ihre Illustrationen ...

Lea Melcher habe ich durch ihre wunderschönen Illustrationen kennen und lieben gelernt. Neben verschiedenen Buchcovern hat sie schon zahlreiche Kinderbücher selbst geschrieben und illustriert. Ihre Illustrationen sind vom Zeichenstil so einzigartig und hinterlassen ein wohlig warmes Gefühl, ich verliebe mich jedes Mal aufs Neue! So auch in die gesamte Gestaltung von diesem Romantasy-Buch: Das Buchcover und die beiden illustrierten Buchklappen sowie die kleinen süßen Illustrationen in dem Text von ›Buttercream Magic‹ vermitteln einem eine cozy, magische Herbststimmung – mit einer kleinen Prise Romantik. Es handelt sich hierbei um den zweiten Teil der Buchreihe »Buttercream Witch«. Das Buch ist im Selfpublishing erschienen, daher spürt man auch die Mühe und Liebe in jedem Detail!

Handlung
Millicent Battersea lebt seit geraumer Zeit wieder in dem überschaubaren Dorf namens ›Snickerford‹ – ihrer Heimat. Dort versorgt sie die hiesigen Hexen ihres Hexenzirkels mit Energie und zwar indem sie magische Torten für sie backt. Doch eines Tages hat schwarze Magie Einzug in das Dorf gehalten und Snickerford ist in größter Gefahr! Millie und die anderen Hexen möchten ihr geliebtes kleines Dorf retten: Bald steht Halloween an und alle Hexen finden sich für den alljährlichen Tortenwettbewerb in Snickerford ein. Können alle gemeinsam das Dorf mit einem Schutzzauber retten? Und wo steckt eigentlich Remington? Der Tortenlieferant und gleichzeitig Millies Freund ist seit Halloween letzten Jahres verschwunden, denn ausgerechnet er entpuppte sich als Schwarzmagier und floh. Doch er soll nicht das einzige große Geheimnis bleiben, das Millie und die anderen Hexen umgibt und welches sie zu lösen versucht…

Schreibstil
Lea Melchers Schreibstil ist leicht und locker, wodurch man der Geschichte gut folgen kann. Es ist eine regelrechte Wohlfühlgeschichte für Zwischendurch, die man gut und gerne an ein paar wenigen Nachmittagen durchlesen kann. Schön ist, dass die Kapitel entweder aus Millies, dann hingegen wieder aus Remis Perspektive erzählt werden, wodurch nicht nur die Gefühlswelten der beiden spürbar werden, sondern man ist zu bestimmten Zeitpunkten mit beiden an anderen Schauplätzen und erlebt die Geschichte umfänglich aus verschiedenen Blickwinkeln.

Charaktere
Die beiden Hauptprotagonisten Millie und Remi habe ich sofort ins Herz geschlossen. Man spürt die Chemie zwischen beiden – trotz aller Widrigkeiten – durch die Seiten hindurch. Sie unterstützen sich gegenseitig, necken sich ab und zu liebevoll und die Geschichte ist sogar etwas spicy Es war so schön, wie sich beide langsam wieder angenähert und ihre Geheimnisse hinter sich gelassen haben. Gemeinsam haben sie an einer gemeinsamen Zukunft gearbeitet <3
Millie ist ein Charakter, der sehr verantwortungsbewusst handeln möchte und sich um ihre Mitmenschen sorgt, allem voran um ihren Hexenzirkel sowie um ihr geliebtes Heimatdorf. Remington ist ein freundlicher Charakter, er ist liebevoll, blüht an Millies Seite auf und unterstützt diese bei all ihren Vorhaben. Beide sind einem sympathisch und man fiebert gemeinsam mit ihnen einem gemeinsamen Happyend entgegen.

Meine Meinung
Buttercream Magic‹ ist eine schöne Geschichte, die das Herbstfeeling perfekt aufkommen lässt – gemütlich mit einer Tasse Tee und eingekuschelt in eine Decke, könnt ihr am besten Millicent und Remingtons Abenteuer erleben. Es ist eine bittersüße Geschichte, die zwischen einem romantischen Annähern der beiden Protagonisten, viel Magie und Hexenzauber, immer wieder auch spannende Elemente und überraschende Wendungen bringt.
Zum Glück bekommen wir schon bald mit »Buttercream Christmas« eine Art ›dritten‹ Teil, der uns wieder in die magische Welt von Snickerford entführen wird. Das Ende ist noch nicht das Ende der Geschichte (Maus soll übrigens eine große Rolle einnehmen )! Ich für meinen Teil kann es kaum erwarten und möchte euch die Geschichte wirklich ans Herz legen, auch deswegen, weil Lea unglaublich viel Liebe in all ihre Projekte steckt ♥

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Veröffentlicht am 08.10.2024

Das Urteil ist gefällt, nun wird gerichtet

Angstrichter (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 4)
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»Angstrichter« ist der vierte Band von Lars Schütz rund um das Ermittlerduo Jan Grall und Rabea Wyler. Mich hat der Thriller besonders durch das mittelalterliche Setting angezogen, mitsamt seiner dort ...

»Angstrichter« ist der vierte Band von Lars Schütz rund um das Ermittlerduo Jan Grall und Rabea Wyler. Mich hat der Thriller besonders durch das mittelalterliche Setting angezogen, mitsamt seiner dort beschriebenen sadistischen Foltermethoden, die – so scheint es – in das moderne Nürnberg Einzug gefunden haben…

Inhalt
In Nürnberg wird ein toter Mensch gefunden, der auf die schlimmste erdenkliche Art und Weise zugerichtet wurde, denn die Leiche findet sich viergeteilt und aufge-hängt an den Wahrzeichen der Stadt – den vier Stadttoren. Das Grauenvollste an der ganzen Sache: Die Folter und der Tod dieses Menschen wurden per Livestream im Internet übertragen. Etliche Menschen können dort sehen, wie ein Mann von einem Scharfrichter hingerichtet wird. Für die Profiler Jan Grall und Rabea Wyler beginnt die Jagd nach dem Killer, der als Richter über seine Opfer das Urteil verstreckt. Doch ihnen läuft die Zeit davon, denn was zunächst nach einer Tat eines psychopathischen Einzeltäters aussieht, entpuppt sich schnell als dunkles Geflecht mehrerer beteiligter Menschen und noch kann nicht gesagt werden, wer als nächstes für sein Vergehen vom Scharfrichter bestraft wird… Wer steckt dahinter und was soll nach Meinung des Täters das Opfer getan haben, um einen so grausamen Tod zu rechtfertigen?

Schreibstil
Der Schreibstil ist so gut, dass man das Buch in nur wenigen Lesestunden verschlingen und beenden wird. Für mich war der Schreibstil simpel und trotzdem eindrucksvoll, mitreißend und unglaublich spannend. Wir folgen dem Geschehen meist aus der Perspektive von Jan oder Rabea, jedoch gibt es auch Kapitel aus der Sicht des Scharfrichters beziehungsweise seiner Opfer. Kurze knackige Kapitel, die einen zum Weiterlesen anhalten.

Figuren
Zu Beginn musste ich mich erst an die vielen verschiedenen Figuren gewöhnen, da in den Kapiteln oftmals die Perspektive wechselt. Rabea und Jan sind als Privatermittler ein gutes Team, die Identität des mysteriösen Scharfrichters bleibt lange Zeit ungeklärt ebenso wie die Motive hinter diesen Urteilen sowie die alles organisierende Kraft. Insgesamt gibt es in diesem Thriller ein großes Netzwerk an Verbindungen zwischen den einzelnen Figuren und mehr als nur eine überraschende Wendung innerhalb der Geschehnisse.

Meine Meinung
Für mich ein solider Sonntagsabend-Thriller, den man auch gut und gerne an einem Tag durchlesen kann. Er überzeugt vor allem durch das historisch angehauchte Setting, die unglaublich brutalen, nicht vorstellbaren Taten und durch den Plot am Ende, den man so nicht hat kommen sehen. Ein gutes, gewitztes Buch, aber auch kein herausragender Thriller.

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Veröffentlicht am 12.09.2024

Ein berührendes Familiendrama

Wo der Wolf lauert
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»Wo der Wolf lauert« ist der erste Roman, den ich von Ayelet Gundar-Goshen gelesen habe. Es war eine Buchempfehlung, nachdem ich sagte, dass ich gerne nochmal ein Buch mit ähnlich poetischem und emotionalem ...

»Wo der Wolf lauert« ist der erste Roman, den ich von Ayelet Gundar-Goshen gelesen habe. Es war eine Buchempfehlung, nachdem ich sagte, dass ich gerne nochmal ein Buch mit ähnlich poetischem und emotionalem Schreibstil lesen wollen würde wie »Der Gesang der Flusskrebse«. Es ging definitiv in eine ähnliche Richtung, hat mich abgeholt und nachdenklich gestimmt.

Inhalt
Lilach Schuster ist mit ihrer Familie aus Israel nach Kalifornien ausgewandert. Ihr Mann hatte hier, im Silicon Valley, eine gute Chance auf einen erfolgreichen Job. Letzten Endes war es aber der Wunsch nach Sicherheit, der die Familie zum Verlassen ihrer Heimat bewegte.
Doch als auf einer Party plötzlich ein Mitschüler ihres Sohns Adams verstirbt, gerät das Leben ihrer sonst so intakten Familie aus dem Gleichgewicht und mit jeder neuen Information, die Lilach über diesen mysteriösen Todesfall erfährt, wächst ihr Unbehagen: Könnte ihr eigener Sohn damit etwas zu tun haben? Kennt sie ihren Adam überhaupt so richtig…?

Schreibstil
Ayelet Gundar-Goshen schreibt nüchtern und durch diese nüchterne Schreibweise gleichzeitig emotional. Der gesamte Roman ist aus der Sicht von Lilach, Adams Mutter, geschrieben. Dadurch erhält man einen direkten Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt und kann die Herausforderungen, die das Muttersein mit sich bringt, nachvollziehen. Ich würde den Schreibstil als ›auf den Punkt gebracht‹ betiteln, weswegen manche Worte einen so berühren und treffen können.

Figuren
Lilach ist durch und durch Mutter. Sie ist aber auch Ehefrau, Freundin und fühlt sich irgendwie immer fremd, egal ob in ihrer Heimat Israel oder in ihrem neuen Zuhause in Silicon Valley. Mit ihr fühlt und denken wir als Leser mit, da wir ihr durch die Geschichte folgen. Für mich eine Figur, die absolut authentisch dargestellt wurde.
Adam ist im Teenageralter und geht auf die Highschool. Dort wird er nicht nur mit gängigen Problemen konfrontiert, sondern auch mit Mobbing aufgrund seiner jüdischen Herkunft. Er kapselt sich vermehrt von seiner Familie ab, geht ganz in einem Selbstverteidigungskurs auf, der von Uri – einem jüdischen Kriegsveteranen – geleitet wird und verhält sich nach dem Tod seines Mitschülers (in Lilachs Augen) immer merkwürdiger.
Uri hingegen ist eine sehr widersprüchliche Figur des Romans – die Sympathie für ihn gerät immer wieder ins Straucheln. So kümmert er sich aufopferungsvoll (nach einem Anschlag in einer Synagoge) um die jüdischen Kinder im Ort und bringt ihnen Selbstverteidigung bei. Er trifft aber auch oftmals fragwürdige Entscheidungen und seine Figur umgeben viele Mysterien. Doch die Kinder, allem voran Adam, vergöttern ihn.

Meine Meinung
Der Roman beinhaltet neben Themen wie Krieg und Flucht, Heimat- und Fremdheitsgefühle insbesondere auch Themen wie Rassismus, Mobbing, Homosexualität und vieles weitere. Dadurch erreicht der Roman tiefere Ebenen und wird äußerst vielschichtig und komplex. Dieses Buch hallt nach Beendigung der letzten Seite nach und lässt einen aufgewühlt (und auch fragend!) zurück. Trotzdem ist er realitätsnah geschrieben und macht einem deutlich, dass so unsere Wirklichkeit aussieht – fiktiv widergespiegelt. Von mir eine klare Empfehlung für nachdenklichere Lesetage!

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Veröffentlicht am 19.08.2024

Ein eher langatmiger Justizthriller

Thirteen
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Bei ›Thirteen‹ handelt es sich um den vierten Band rund um den New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn. Auch wenn ich die ersten drei Bände nicht gelesen habe, konnte ich dem Geschehen vollumfänglich folgen. ...

Bei ›Thirteen‹ handelt es sich um den vierten Band rund um den New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn. Auch wenn ich die ersten drei Bände nicht gelesen habe, konnte ich dem Geschehen vollumfänglich folgen. Es gibt einige Passagen, die sich um das Familienleben des Strafverteidigers drehen, anhand derer man den Bezug zu früheren Teilen sehen kann – das hat mich persönlich aber nicht gestört.

Handlung
Strafverteidiger Eddy Flynn wird darum gebeten, sich an einem der spektakulärsten Mordfälle Amerikas zu beteiligen – der Promi beziehungsweise Schauspieler Robert »Bobby« Solomon soll seine Frau und deren Liebhaber auf brutalste und heimtückischste Weise umgebracht haben. Doch Eddie glaubt an Bobbys Unschuld, auch wenn alle Beweise gegen ihn sprechen. Als der Prozess beginnt und Eddie alles in seiner Macht Stehende dafür tut, um für seinen Klienten einen Freispruch zu erzielen, kommt ihm ein unglaublicher Gedanke: Was ist, wenn der Mörder unter ihnen ist… was ist, wenn der Mörder in der Jury sitzt?

Schreibstil
Steve Cavanaghs Schreibstil habe ich als spannend und gelungen empfunden. Mir hat gefallen, dass immer mal wieder aus Joshua Kanes (der »Killer«) Sicht erzählt wurde und man somit direkt die Perspektive des Mörders erfährt, der auch von seiner Tat, seiner Vergangenheit und den derzeitigen Geschehnissen vor Gericht berichtet. Interessant waren auch die Schilderungen im Gerichtssaal selbst und die vielen Einblicke in die komplexen Abläufe des Ermittlungs- und Geschworenengerichtsverfahrens.
Trotzdem wurde ich nicht von der Handlung oder dem packenden Stil mitgerissen und habe den Thriller eher mühsam und langsam durchgelesen.

Charaktere
Besonders spannend fand ich die Einblicke in die Vergangenheit, das Vorgehen und die Gedankenwelt rund um den Täter: Joshua Kane. Die Kapitel haben mir besonders gut gefallen und den Spannungsbogen für mich aufrechterhalten.
Strafverteidiger Eddie wurde als eine Person gezeichnet, die über einen großen moralischen Kompass verfügt und der neben seiner Arbeit als Strafverteidiger auch über ein sehr komplexes Privat- sowie Familienleben verfügt, in welches wir als Leser auch Einblicke erhalten. Ich empfand beide Charaktere als vielschichtig und komplex.

Meine Meinung
Den Final Twist am Ende fand ich sehr gelungen! Auch wenn es bereits kleinere Überraschungen durch neue Beweise und Ermittlungsergebnisse während des gesamten Prozesses gibt, so ist der Plottwist am Ende noch einmal der krönende Abschluss des Thrillers. Jedoch muss ich geschehen, dass mich persönlich das Setting im Gerichtssaal nicht so abgeholt hat und ich es auch als vorwegnehmend empfunden habe, dass man vor Lesen des Buches wusste, dass der Killer selbst Teil der Jury sein wird, auch wenn dessen wahre Identität bis zum Ende unbekannt bleibt.
Der Thriller ist im Großen und Ganzen aber gut geschrieben und bietet eine spannende, mit vielen Wendungen gespickte Handlung und wird den ein oder anderen Thriller-Fan bestimmt begeistern können.

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