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Veröffentlicht am 20.12.2024

Eine investigative Reportage über einen Mordfall, die so manches Geheimnis aufdecken wird…

A Good Girl’s Guide to Murder
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»A Good Girl’s Guide to Murder« ist der erste Band der Buchreihe rund um den mysteriösen Mordfall ‚Andie Bell‘ von Holly Jackson. Das Buch hat auf BookTok einen immensen Hype ausgelöst – meines Erachtens ...

»A Good Girl’s Guide to Murder« ist der erste Band der Buchreihe rund um den mysteriösen Mordfall ‚Andie Bell‘ von Holly Jackson. Das Buch hat auf BookTok einen immensen Hype ausgelöst – meines Erachtens zurecht! Auch wenn es eher ein Jugendbuch mit Krimiatmosphäre ist, hat es mich abgeholt und war spannend und überraschend bis zum Schluss!

Inhalt
Was würdest du machen, wenn in deiner Stadt ein Mord geschieht und du dir sicher bist, dass der verurteilte Mörder nicht der wahre Täter ist?
Für Pippa ist klar: Sal Singh hat Andie Bell vor fünf Jahren nicht ermordet. Doch mit diesem Glauben steht sie nahezu alleine da, denn zu viele Beweise sprechen gegen Sal. Die gesamte Stadt – einschließlich der Polizei – sind von Sals Schuld überzeugt, bis auf seinen Bruder Ravi. Pippa beginnt den Fall nochmal neu aufzurollen, indem sie für ein Schulprojekt investigative Untersuchungen anstellt. Mit an ihrer Seite ist recht schnell Ravi, der unbedingt Sals Namen reinwaschen möchte – auch nach seinem Tod, denn auch Sal ist in der besagten Tatnacht gestorben. Und wenn Sal es nicht war, dann läuft draußen noch ein kaltblütiger Mörder herum…
Was ist in dieser Nacht geschehen? Warum mussten zwei Jugendliche sterben?

Schreibstil
Ich habe Holly Jacksons Schreibstil geliebt. Er ist spannend und mitreißend, gleichzeitig frisch-jugendlich und super angenehm zu lesen. Ich habe schon lange nicht mehr ein Buch gelesen, das mir vom Schreibstil her so gefallen hat! Ich konnte es kaum zur Seite legen. Besonders schön sind die einzelnen Karten und Chat-Verläufe, die immer wieder in den Gesamttext eingeflochten sind und die Ermittlung authentischer wirken lassen. Ich mochte, dass die bisherigen Erkenntnisse mittels eines Protokolls immer wieder zusammengefasst wurden. So hat man nie den Faden verloren, obwohl sich ein Charakter nach dem anderen als äußerst verdächtig herausgestellt hat. Ich glaube, es gab keine Figur im Krimi, der ich nicht zu einem Zeitpunkt misstraut habe.

Figuren
Pippa ist fleißig, ambitioniert und scharfsinnig. Sie möchte sich für das Gute einsetzen und die Wahrheit ans Licht bringen. Dabei schreckt sie vor keinerlei Gefahren zurück und dringt mutig weiter in das Dickicht von Geheimnissen, Verstrickungen und Lügen vor. Manchmal war ihre Denkweise doch noch sehr jugendlich und manche Verdächtigungen nicht nachvollziehbar. Sie hat sich auch des Öfteren in Gefahr begeben, wo unter normalen Umständen schon die Polizei verständigt werden würde.
Auch Ravi habe ich schnell in mein Herz geschlossen und fand, dass er das Team um Pippa wirklich gut ergänzt hat. Er hat nicht nur seinen Bruder verloren, sondern musste auch in den vergangenen Jahren damit leben, dass ihn alle als den Bruder des Mörders ansehen. Gemeinsam als Ermittler-Team stellen sie sich aber allen Herausforderungen und graben nicht nur ein dunkles Geheimnis aus…

Meine Meinung
Der Krimi hat so viele überraschende Wendungen! Nach jedem Kapitel habe ich gedacht „Ok. Das ist der Täter. Ganz sicher.“, nur um nach dem nächsten Kapitel wieder jemand anderen im Verdacht zu haben. Dadurch war das Buch spannend bis zum Schluss und das Ende wirklich phänomenal. Ich liebe es, wie viele Geheimnisse hier zum Vorschein kamen und wie jede Figur irgendwie miteinander verknüpft war.
Ich werde auf jeden Fall die weiteren Teile auch noch lesen!

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Veröffentlicht am 08.12.2024

❄ Süße Romanze im weihnachtlichen London ❄

Notting Hill im Schnee
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»Notting Hill im Schnee« von Jules Wake ist eine herzerwärmende, weihnachtliche Liebesgeschichte, die einem die Winterzeit einfach nur versüßen kann. Metaphorisch gesprochen fühlt sich das Lesen des Romans ...

»Notting Hill im Schnee« von Jules Wake ist eine herzerwärmende, weihnachtliche Liebesgeschichte, die einem die Winterzeit einfach nur versüßen kann. Metaphorisch gesprochen fühlt sich das Lesen des Romans wie ein heißer Kakao mit Sahne und Marshmallows an

Inhalt
Viola spielt Bratsche (Viola) im Orchester der Londoner Oper. Dieses Jahr wird sie allerdings beauftragt, bei dem Krippenspiel an einer Grundschule in ihrem Stadtbezirk ehrenamtlich zu helfen. Sie glaubt, sie sei dort für die musikalische Untermalung und das Einstudieren der Lieder mit den Kindern zuständig. Schnell stellt sich allerdings heraus, dass sie die gesamte Organisation übernehmen muss. Als wäre das nicht schon genug, ist auch noch ein Vater der Elternvertretung dabei, der für sie kein Fremder mehr ist – schon ein paar Tage zuvor hat sie ihn auf dem Weg zur Arbeit getroffen und beide sich anregend unterhalten. Nate, ein renommierter Anwalt, und der Vater von der kleinen Grace hat es Viola irgendwie angetan – er sieht auch einfach unverschämt gut aus… Aber Nate ist verheiratet und seine Frau vorübergehend in New York auf Geschäftsreise. Da Nate an die alleinige Kinderbetreuung noch nicht ganz gewöhnt ist, hilft Viola ihm das ein oder andere Mal aus der Patsche. Obwohl Viola genau weiß, dass Nate für sie tabu ist, fühlt sie sich mehr und mehr zu ihm hingezogen… Kann das Spiel mit dem Feuer gut ausgehen?

Schreibstil
Der Roman ist mit viel mehr Tiefgang geschrieben als ich zunächst erwartet habe, driftet dabei aber nicht in kitschige Gefilde ab. Auch wenn es keine spicy Szenen gibt, kommt durchweg eine knisternde, spannungsvolle romantische Atmosphäre zwischen den Protagonisten auf. Ich habe den Schreibstil als sehr angenehm empfunden.

Figuren
Die Hauptfiguren Viola und Nate habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Viola ist eine talentierte, liebenswerte und hilfsbereite Person, die sich selbstlos für die Menschen in ihrer Umgebung einsetzt. Allerdings wird ihre Großzügigkeit auch zu häufig ausgenutzt, da ihre Familie weiß, wie schlecht sie ›Nein‹ sagen kann. Viola hatte es mit ihren ambitionierten Eltern nicht immer leicht, dennoch ist sie behütet aufgewachsen, sehr familienbezogen sowie kinderlieb und vor allem einfühlsam. So knüpft sie auch direkt Freundschaft und baut Vertrauen zu Nates kleiner Tochter Grace auf. Nate hingegen ist eher verschlossen, zurückhaltend und kontrolliert. Zu oft wurden er und seine Tochter verletzt und von seiner Frau im Stich gelassen, da diese lediglich ihren Job an erste Stelle setzt. Nate hat nur das Beste für seine Tochter im Sinn und möchte sie vor allem beschützen. Erst Viola bringt etwas Wärme, Unbekümmertheit und Herzlichkeit in die vier Wände der Vorstadt-Villa. Gemeinsam wirken sie schnell wie eine kleine gemeinsame Familie, doch der Schein trügt und die kleine Idylle wird schnell von etwas Unheilvollem durchbrochen…

Meine Meinung
»Notting Hill im Schnee« ist ein absolutes Wohlfühlbuch, das ich gut an einem Stück durchlesen konnte. Der britische Weihnachtsroman vermittelt anschaulich die Schönheit Londons in der Vorweihnachtszeit und lässt eine cozy, wohlig warme Stimmung aufkommen. Für mich eine Leseempfehlung, wenn man etwas seichtes, romantisch und süßes lesen möchte.

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Veröffentlicht am 16.11.2024

Ein reines Herz bedeutet wahre Schönheit

Disney Villains 2: Das Biest in ihm
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›Das Biest in ihm‹ ist der zweite Teil der Villains-Reihe rund um die Bösewichte der Disney-Geschichten. In den Geschichten von Serena Valentino können wir mit den bekannten Schurken mitfiebern – sie macht ...

Das Biest in ihm‹ ist der zweite Teil der Villains-Reihe rund um die Bösewichte der Disney-Geschichten. In den Geschichten von Serena Valentino können wir mit den bekannten Schurken mitfiebern – sie macht die meist gefürchteten und gehassten Disney-Charaktere zu den Hauptfiguren ihrer Geschichten. Schließlich wird niemand als Bösewicht geboren…
Kleiner Hinweis: Die Bücher sollten unbedingt in der vorgesehenen Reihenfolge gelesen werden, weil diese aufeinander aufbauen!

Handlung
Wie und von wem wurde der Prinz verflucht? Warum verwandelt er sich in dieses schreckliche Biest?
In diesem Buch könnt ihr die Geschichte von dem Biest und der bezaubernden Belle zum ersten Mal aus Sichtweise des Biests erzählt lesen und so einige spannende Details über seine Vergangenheit herausfinden und wie diese Vergangenheit mit seinem Bösewicht-Dasein zusammenhängt.

Schreibstil
Das kurze Buch von ca. 200 Seiten lässt sich super schnell durchlesen. Das liegt allem voran daran, dass es spannend und mitreißend geschrieben wurde. Das Buch legt den Hauptfokus auf das Biest. Durch seine Erzählung finden alle Erzählstränge, die man aus dem Film ‚Die Schöne und das Biest‘ kennt, zusammen und ergeben ein großes Gesamtbild, das seine Vergangenheit und die damit zusammenhängenden Konsequenzen für die Zukunft nun endlich deutlicher werden lässt. Häufig gibt es auch einen Blick in die Vergangenheit, sodass ein starker Kontrast zwischen seinem früheren und seinem neuem Ich hervorgehoben wird. Zunächst verwirrend fand ich, dass die Geschichten der vorangehenden und nachfolgenden Teile auch schon mit in die Geschichte eingeflochten waren (die Geschichte der drei verdrehten Schwestern und ihrer kleinen Schwester Circe ist ein großer Bestandteil des Buches) und so z. T. Figuren auftraten oder genannt wurden, die so aus dem ‚normalen‘ Märchen nicht bekannt waren. Am Ende ergab das Buch aber ein stimmiges Gesamtkonzept und hat mir gezeigt, dass ich die anderen Bücher auch lesen möchte.

Charaktere
Das Biest ist einer meiner Lieblings-Schurken, da seine Geschichte die Moral vermitteln möchte, dass Schönheit nicht alles ist. Von einem egozentrischen und eitlen Mann, der seine Mitmenschen (und auch Tiere) nicht besonders gut behandelt, wird der Prinz durch einen Fluch gezwungen, sein bisheriges Dasein zu überdenken und macht eine Wandlung hin zu einem liebenswerten, mitfühlenden und aufrichtigen Menschen durch. Es ist nur passend, dass die Form des Biests für seine monströse Seite, während die Rückverwandlung für seinen nun besseren Charakter steht, denn das Innere bringt den wahren Menschen zum Vorschein. Endlich erfahren wir mehr über seine Hintergründe und diese Geschichte macht ihn zu einem vielschichtigen Charakter, bei dem „Schwarz-Weiß-Denken“ einfach zu kurzgegriffen wäre.
Ich fand es schade, dass neben dem Biest nicht unbedingt Belle die Rolle der Zweitprotagonistin eingenommen hat. Vielmehr waren es der beste Freund (und zugleich auch irgendwie Gegenspieler) Gaston sowie die drei Schwestern, die viel Raum eingenommen haben. Zumal es Circe, die kleine Schwester der drei ist, die das Biest verflucht. Dennoch war stets das Biest als Hauptcharakter im Vordergrund und damit die Geschichte für mich absolut lesenswert.

Meine Meinung
Eine Leseempfehlung für alle Disney-Villains-Fans, die mehr über ihre liebsten Bösewichte wissen wollen. Oftmals trügt eben der erste Blick und ein Mensch ist vielschichtiger als es uns die Kategorien „gut“ und „böse“ weismachen wollen.

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Veröffentlicht am 15.11.2024

Cozy Herbstgeschichte, mit viel (Schwarzer!) Magie und einer Prise Romantik 🦇

Buttercream Magic
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Lea Melcher habe ich durch ihre wunderschönen Illustrationen kennen und lieben gelernt. Neben verschiedenen Buchcovern hat sie schon zahlreiche Kinderbücher selbst geschrieben und illustriert. Ihre Illustrationen ...

Lea Melcher habe ich durch ihre wunderschönen Illustrationen kennen und lieben gelernt. Neben verschiedenen Buchcovern hat sie schon zahlreiche Kinderbücher selbst geschrieben und illustriert. Ihre Illustrationen sind vom Zeichenstil so einzigartig und hinterlassen ein wohlig warmes Gefühl, ich verliebe mich jedes Mal aufs Neue! So auch in die gesamte Gestaltung von diesem Romantasy-Buch: Das Buchcover und die beiden illustrierten Buchklappen sowie die kleinen süßen Illustrationen in dem Text von ›Buttercream Magic‹ vermitteln einem eine cozy, magische Herbststimmung – mit einer kleinen Prise Romantik. Es handelt sich hierbei um den zweiten Teil der Buchreihe »Buttercream Witch«. Das Buch ist im Selfpublishing erschienen, daher spürt man auch die Mühe und Liebe in jedem Detail!

Handlung
Millicent Battersea lebt seit geraumer Zeit wieder in dem überschaubaren Dorf namens ›Snickerford‹ – ihrer Heimat. Dort versorgt sie die hiesigen Hexen ihres Hexenzirkels mit Energie und zwar indem sie magische Torten für sie backt. Doch eines Tages hat schwarze Magie Einzug in das Dorf gehalten und Snickerford ist in größter Gefahr! Millie und die anderen Hexen möchten ihr geliebtes kleines Dorf retten: Bald steht Halloween an und alle Hexen finden sich für den alljährlichen Tortenwettbewerb in Snickerford ein. Können alle gemeinsam das Dorf mit einem Schutzzauber retten? Und wo steckt eigentlich Remington? Der Tortenlieferant und gleichzeitig Millies Freund ist seit Halloween letzten Jahres verschwunden, denn ausgerechnet er entpuppte sich als Schwarzmagier und floh. Doch er soll nicht das einzige große Geheimnis bleiben, das Millie und die anderen Hexen umgibt und welches sie zu lösen versucht…

Schreibstil
Lea Melchers Schreibstil ist leicht und locker, wodurch man der Geschichte gut folgen kann. Es ist eine regelrechte Wohlfühlgeschichte für Zwischendurch, die man gut und gerne an ein paar wenigen Nachmittagen durchlesen kann. Schön ist, dass die Kapitel entweder aus Millies, dann hingegen wieder aus Remis Perspektive erzählt werden, wodurch nicht nur die Gefühlswelten der beiden spürbar werden, sondern man ist zu bestimmten Zeitpunkten mit beiden an anderen Schauplätzen und erlebt die Geschichte umfänglich aus verschiedenen Blickwinkeln.

Charaktere
Die beiden Hauptprotagonisten Millie und Remi habe ich sofort ins Herz geschlossen. Man spürt die Chemie zwischen beiden – trotz aller Widrigkeiten – durch die Seiten hindurch. Sie unterstützen sich gegenseitig, necken sich ab und zu liebevoll und die Geschichte ist sogar etwas spicy Es war so schön, wie sich beide langsam wieder angenähert und ihre Geheimnisse hinter sich gelassen haben. Gemeinsam haben sie an einer gemeinsamen Zukunft gearbeitet <3
Millie ist ein Charakter, der sehr verantwortungsbewusst handeln möchte und sich um ihre Mitmenschen sorgt, allem voran um ihren Hexenzirkel sowie um ihr geliebtes Heimatdorf. Remington ist ein freundlicher Charakter, er ist liebevoll, blüht an Millies Seite auf und unterstützt diese bei all ihren Vorhaben. Beide sind einem sympathisch und man fiebert gemeinsam mit ihnen einem gemeinsamen Happyend entgegen.

Meine Meinung
Buttercream Magic‹ ist eine schöne Geschichte, die das Herbstfeeling perfekt aufkommen lässt – gemütlich mit einer Tasse Tee und eingekuschelt in eine Decke, könnt ihr am besten Millicent und Remingtons Abenteuer erleben. Es ist eine bittersüße Geschichte, die zwischen einem romantischen Annähern der beiden Protagonisten, viel Magie und Hexenzauber, immer wieder auch spannende Elemente und überraschende Wendungen bringt.
Zum Glück bekommen wir schon bald mit »Buttercream Christmas« eine Art ›dritten‹ Teil, der uns wieder in die magische Welt von Snickerford entführen wird. Das Ende ist noch nicht das Ende der Geschichte (Maus soll übrigens eine große Rolle einnehmen )! Ich für meinen Teil kann es kaum erwarten und möchte euch die Geschichte wirklich ans Herz legen, auch deswegen, weil Lea unglaublich viel Liebe in all ihre Projekte steckt ♥

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Veröffentlicht am 08.10.2024

Das Urteil ist gefällt, nun wird gerichtet

Angstrichter (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 4)
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»Angstrichter« ist der vierte Band von Lars Schütz rund um das Ermittlerduo Jan Grall und Rabea Wyler. Mich hat der Thriller besonders durch das mittelalterliche Setting angezogen, mitsamt seiner dort ...

»Angstrichter« ist der vierte Band von Lars Schütz rund um das Ermittlerduo Jan Grall und Rabea Wyler. Mich hat der Thriller besonders durch das mittelalterliche Setting angezogen, mitsamt seiner dort beschriebenen sadistischen Foltermethoden, die – so scheint es – in das moderne Nürnberg Einzug gefunden haben…

Inhalt
In Nürnberg wird ein toter Mensch gefunden, der auf die schlimmste erdenkliche Art und Weise zugerichtet wurde, denn die Leiche findet sich viergeteilt und aufge-hängt an den Wahrzeichen der Stadt – den vier Stadttoren. Das Grauenvollste an der ganzen Sache: Die Folter und der Tod dieses Menschen wurden per Livestream im Internet übertragen. Etliche Menschen können dort sehen, wie ein Mann von einem Scharfrichter hingerichtet wird. Für die Profiler Jan Grall und Rabea Wyler beginnt die Jagd nach dem Killer, der als Richter über seine Opfer das Urteil verstreckt. Doch ihnen läuft die Zeit davon, denn was zunächst nach einer Tat eines psychopathischen Einzeltäters aussieht, entpuppt sich schnell als dunkles Geflecht mehrerer beteiligter Menschen und noch kann nicht gesagt werden, wer als nächstes für sein Vergehen vom Scharfrichter bestraft wird… Wer steckt dahinter und was soll nach Meinung des Täters das Opfer getan haben, um einen so grausamen Tod zu rechtfertigen?

Schreibstil
Der Schreibstil ist so gut, dass man das Buch in nur wenigen Lesestunden verschlingen und beenden wird. Für mich war der Schreibstil simpel und trotzdem eindrucksvoll, mitreißend und unglaublich spannend. Wir folgen dem Geschehen meist aus der Perspektive von Jan oder Rabea, jedoch gibt es auch Kapitel aus der Sicht des Scharfrichters beziehungsweise seiner Opfer. Kurze knackige Kapitel, die einen zum Weiterlesen anhalten.

Figuren
Zu Beginn musste ich mich erst an die vielen verschiedenen Figuren gewöhnen, da in den Kapiteln oftmals die Perspektive wechselt. Rabea und Jan sind als Privatermittler ein gutes Team, die Identität des mysteriösen Scharfrichters bleibt lange Zeit ungeklärt ebenso wie die Motive hinter diesen Urteilen sowie die alles organisierende Kraft. Insgesamt gibt es in diesem Thriller ein großes Netzwerk an Verbindungen zwischen den einzelnen Figuren und mehr als nur eine überraschende Wendung innerhalb der Geschehnisse.

Meine Meinung
Für mich ein solider Sonntagsabend-Thriller, den man auch gut und gerne an einem Tag durchlesen kann. Er überzeugt vor allem durch das historisch angehauchte Setting, die unglaublich brutalen, nicht vorstellbaren Taten und durch den Plot am Ende, den man so nicht hat kommen sehen. Ein gutes, gewitztes Buch, aber auch kein herausragender Thriller.

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