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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2021

Netter Roman, der mehr Potential gehabt hat

Ein Herz voll Leben
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„Ein Herz voll Leben“ von Violet Thomas nimmt uns mit an die Ostseeküste und erzählt das Leben von Isabella Kramer. Der Besitzerin eines kleinen Cupcake-Ladens. Als ihre beste Freundin Melanie in jungen ...

„Ein Herz voll Leben“ von Violet Thomas nimmt uns mit an die Ostseeküste und erzählt das Leben von Isabella Kramer. Der Besitzerin eines kleinen Cupcake-Ladens. Als ihre beste Freundin Melanie in jungen Jahren stirbt, muss sie plötzlich die Vormundschaft für Melanies kleine Tochter Leni übernehmen. Aber damit nicht genug. Isabella bekommt von einem anonymen Absender Nachrichten zugesendet, die Mel vor ihrem Tod an Isa adressiert hat. Die Nachrichten enthalten kleine Aufgaben, die Isabella an Melanies Stelle erfüllen soll. Keine Frage, dass Isa die Herausforderungen annimmt. Allerdings hat sie nicht damit gerechnet, dass sich die Dinge überschlagen und ihr Leben ordentlich umgekrempelt werden wird.

Die Geschichte ist aus der Perspektive der beiden Protagonisten geschrieben. Abwechselnd wird aus Isabellas und aus Maximilians Perspektive erzählt. Zu Beginn haben die beiden Figuren nichts miteinander zu tun und man fragt sich, wie ihre Geschichten zusammen laufen werden. Ab dem Zeitpunkt, ab dem die beiden jedoch aufeinandertreffen war die Geschichte für mich ziemlich vorhersehbar.

Mit dem Charakteren konnte ich leider auch nicht richtig warm werden. Isabella war zwar eine liebe und gefühlsvolle Person, mit der ich mitempfinden konnte, allerdings hat sie mein Herz nicht richtig erreicht. Aus Maximilian bin ich leider gar nicht schlau geworden. Für mich war er einfach kein schlüssiger Charakter. Viele seiner Gedanken und Handlungen waren für mich widersprüchlich und seine Einstellung zum Leben hat mich teilweise echt sauer gemacht. Er ist eine Person, die das Leben überhaupt nicht im Griff hat und dem teilweise jeglicher Bezug zur Realität fehlt. Auf der einen Seite gibt es sich als der verantwortungsvolle Vater, der nicht verstehen kann, warum seine Ex-Freundin ihn seinen Sohn nicht öfters sehen lässt, aber auf der anderen Seite wohnt er in der chaotischen Scheune seines Onkels, hat kaum Geld und hangelt sich von einem Gelegenheitsjob zum anderen.

Der Schreibstil war zwar leicht und gut lesbar, allerdings hat mir ein wenig die Atmosphäre gefehlt. Ich konnte mich zwar in die Szenen hineinversetzen, aber die Gefühle sind einfach nicht übergeschwappt. Das gewisse Etwas hat mir gefehlt. Nur am Ende hat die Autorin es dann doch nochmal mit einem Brief geschafft mich zu Tränen zu rühren. Da musste ich dann auch eine kurze Lesepause einlegen, da ich nichts mehr gesehen habe.

Die Idee mit den Aufgaben und Mails, die Isabella bekommt hat mir gut gefallen und war ein interessanter Aspekt in der Storyline. Aus diesem Grund hatte ich mich auch für das Buch entschieden. Allerdings hat die Geschichte für mich ihr Potential nicht ausgeschöpft.

Grundsätzlich war es für mich ein netter Read für zwischendurch, aber leider kein Buch, in das ich voll eintauchen konnte.

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Veröffentlicht am 24.09.2021

Süße Geschichte, die ihr Potential nicht ganz genutzt hat

Mein letzter Wunsch
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Mein letzter Wunsch ist einer von vielen Romanen des Bestsellerautors Nicolas Sparks. Der Roman ist im August 2021 im Heyne Verlag erschienen und nimmt uns mit nach Ocracoke Island in North Carolina.
 
Für ...

Mein letzter Wunsch ist einer von vielen Romanen des Bestsellerautors Nicolas Sparks. Der Roman ist im August 2021 im Heyne Verlag erschienen und nimmt uns mit nach Ocracoke Island in North Carolina.
 
Für mich war „Mein letzter Wunsch“ das erste Buch, das ich von Nicholas Sparks gelesen habe. Bisher kannte ich nur die Verfilmungen seiner Werke, von denen einige zu meinen Lieblingsfilmen gehören.💜 Es gibt keine Verfilmung, die mich nicht zutiefst berührt und mich minutenlang hat weinen lassen.🥺 Daher bin ich auch mit sehr hohen Erwartungen an das Buch rangegangen.
 
Worum geht’s?
Auf Grund Ihrer ungewollten Schwangerschaft wird die 16 jährige Maggie von ihren Eltern zu ihrer Tante in das raue und einsame Küstendorf Ocracoke geschickt. Erst als sie auf den jungen Bryce trifft, der sich mit der Zeit in ihr Herz schleicht, beginnt sie ihre Zeit in Ocracoke zu genießen. Doch das Schicksal hat andere Pläne für ihre Liebe.
 
Schreibstil
Die Handlung spielt in der Zeit, in der Maggie bereits erwachsen ist. Von ihrer Vergangenheit erfahren wird durch ihre eigenen Erzählungen. Die Kapitel, die in der Gegenwart spielen sind in der Erzählerperspektive geschrieben. Ihre Erzählungen, also die Rückblenden in die Vergangenheit, sind aus der Ich-Perspektive geschrieben. Grundsätzlich eine schöne Idee, allerdings war der Schreibstil für mich allgemein eher schwerfällig und ich bin nicht wirklich in einen Lesefluss reingekommen.
Die Kapitel, die in der Ich-Perspektive verfasst sind, waren für mich zwar leichter zu lesen, dennoch war mir ein „fliegen durch die Seiten“ nicht wirklich möglich, weshalb es auch sehr lange gedauert hat, bis ich das Buch beenden konnte. Dies lag vielleicht auch daran, dass die Kapitel mit teilweise 50 Seiten wirklich sehr lang waren. Allerdings waren innerhalb eines Kapitel immer mehrere kurze Absätze, die mit einer kleinen Muschelzeichnung, die perfekt zum Inhalt passt, abgetrennt waren, so dass man auch gut innerhalb eines Kapitel mit dem Lesen pausieren konnte.
Die szenischen Beschreibungen waren sehr gelungen, so dass man sich die Handlungsorte und Ereignisse gut vorstellen konnte.Grundsätzlich handelt es sich um eine süße Story, die meiner Meinung nach ihr Potential durch den Schreibstil leider nicht ganz ausgeschöpft hat. Ich könnte mich leider nicht ganz in die Charaktere hineinversetzen und die Handlung erschien mir zu weit weg. Ich vermute stark, dass das einfach an dem Schreibstil lag, mit dem ich persönlich nicht gut zurecht gekommen bin. Anderen mag es hier komplett anders ergehen.
 
Außerdem hat mir auch eine Triggerwarnung gefehlt. Maggie erleidet als Erwachsene eine schlimme Krebserkrankung und ihr Leidensweg wird thematisiert. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich derzeit nicht unbedingt zu dem Buch gegriffen.
 
Auch wenn einige der Wendungen ab einem gewissen Punkt vorhersehbar waren, hat mir das Ende dann doch nochmal ein paar Tränen in die Augen gespült.
Zusammenfassend würde ich sagen, dass „Mein letzter Wunsch“ eine süße Geschichte für zwischendurch ist, die mich emotional leider nicht ganz catchen konnte. Möglicherweise lag dies aber auch an meinen hohen Erwartungen, mit denen ich an das Buch herangegangen bin.
 
 

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Eine Friends-to-Lovers-Story der besonderen Art

Trusted Love
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„Trusted Love – zurück zu uns“ ist der Debütroman von Selfpublisherin Annika Wirtz. Auf sensationellen 470 Seiten nimmt sie uns mit in die Welt von Lou und Lucas. Eine Friends-to-Lovers-Story der besonderen ...

„Trusted Love – zurück zu uns“ ist der Debütroman von Selfpublisherin Annika Wirtz. Auf sensationellen 470 Seiten nimmt sie uns mit in die Welt von Lou und Lucas. Eine Friends-to-Lovers-Story der besonderen Art.

Worum geht’s?
Lous Leben ist geprägt von den schmerzhaften und vor allem lebhaften Erinnerung an einen schrecklichen Unfall. Einen Unfall, der ihr nicht nur den Vater, sondern ein Stück weit sie selbst genommen hat. Einem Unfall, der Grund genug war, um mit gerade mal 16 Jahren ihrem Heimatort den Rücken zukehren und in Hamburg ein neues Leben zu beginnen. Ein Leben hinter einer Maske. Fernab von sämtlichen Gefühlen. Verschlossen hinter einer Mauer, die mit keinem Hammer dieser Welt einschlagbar erscheint. Kein Wunder, dass die plötzliche Bitte ihrer besten Freundin Jules ihre Trauzeugin zu werden, Lous Leben gehörig auf den Kopf stellt. Den als Trauzeugin müsste Lou nicht nur zurück in ihre Heimat kehren, sondern auch Lucas wieder treffen. Ihre Jugendliebe, der sie nun bereits viel zu lange den Rücken zugekehrt hat. Überrannt von der Sehnsucht, die sie viel zu lange unterdrückt hat, die sie aber doch noch so deutlich spürt, wenn Lucas in ihrer Nähe ist, und den sich überschlagenden Ereignissen, steht Lou vor einer Entscheidung, die alles zerstören könnte.

Der Titel ist perfekt gewählt und fasst den Inhalt der Geschichte in 5 Worten zusammen. Die Geschichte zeigt uns, wie wichtig es ist Personen um uns herum zu haben, denen wir vertrauen können, bei denen wir uns sicher fühlen, denen gegenüber wir uns öffnen können und denen wir alles ungefiltert erzählen können. Die Personen auf dem Cover scheinen überhaupt nicht willkürlich gewählt. Wir sehen Lou und Lucas, wie sie leben und lieben.

Die Geschichte wird größtenteils aus der Perspektive von Lou erzählt, aber auch Lucas bekommt seine Kapitel. Somit können wir beide Figuren gut kennenlernen und uns in ihr Gefühlsleben hineinversetzen. Annikas Schreibstil ist wirklich so herrlich leicht und locker zu lesen. Man fliegt nur so durch die Seiten. Die Autorin hat immer die richtigen Worte gefunden, um die Atmosphäre und Szenerie perfekt einzufangen. Auch die Spielorte waren ganz besonders und vor allem vielfältig. Von der Großstadt Hamburg über Yachten, Boots- und Baumhäuser bis hin zu urigen Berghütten war alles dabei. Von Szenen, die einen zum Schmunzeln, zum Lachen oder zum Weinen bringen, bis hin zu Szenen, die einen emotional tief treffen, berühren, erschaudern ist alles dabei. Es gab einige Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe und die für die nötige Spannung gesorgt haben.

Lou und Lucas sind großartige Protagonisten. Lou hat in frühen Jahren schreckliches durchmachen müssen und scheint dennoch ihr Leben gut in den Griff bekommen zu haben. Durch und durch eine sympathische Protagonistin, deren Geschichte ans Herz geht. Ihre Gedanken und Handlungen konnte ich zu jeder Zeit nachvollziehen. Teilweise haben sie mich tief berührt und mir Tränen in die Augen getrieben, teilweise hat mich Lou mit ihrer zunehmend frechen und verspielten Art zum Lachen gebracht. Der ewig scheinende Kampf zwischen Herz und Kopf war so gut nachvollziehbar.
Lucas ist der Goodboy durch und durch. Er würde alles für Lou tun und ist ein unglaublich herzlicher Mensch. Der erste Wendepunkt in der Story hat mich daher sehr überrascht und mein Bild über Lucas leicht verändert. Sobald ich aber später die Gründe erfahren habe und sein Handeln erklärt wurde, hat er sich wieder zurück in mein Herz geschlichen.

Auch die Nebencharaktere waren einfach nur herrlich. So viele nette und herzensgute Menschen an einem Ort.

Kritikpunkte
Die Kapitel sind relativ lang und waren mir somit auch teilweise zu lang. Allerdings muss ich sagen, dass das hier mit großen Absätzen innerhalb der Kapitel gut abgedämpft wurde, sodass man quasi auch von Block zu Block innerhalb eines Kapitels lesen konnte.

Was ich wichtig gefunden hätte, wäre eine Triggerwarnung gewesen. Der Unfall wird etwas genauer beschrieben und auch die psychischen Folgen mit Alpträumen und Panikattacken spielen eine tragende Rolle in dem Buch. Leser*innen, die sich mit dem Themen nicht wohl fühlen, könnten Probleme bekommen.

Fazit:
Eine absolut empfehlenswerte romantische und dramatische Liebesgeschichte der besonderen Art, die uns zeigt, dass wir alle vielleicht irgendwann einmal unsere vermeidlich größte Hürde auf uns nehmen müssen, um im Leben voran zu kommen.

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Veröffentlicht am 03.08.2021

Süße Lovestory in Wohlfühlatmosphäre

Highland Hope 2 - Ein Pub für Kirkby
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Highland Hope – Ein Pub für Kirkby ist der zweite Teile der Buchreihe von Charlotte McGregor und ist im Heyne Verlag erhältlich.
In diesem Band geht es um Isla, Alex jüngere Schwester, und leidenschaftliche ...

Highland Hope – Ein Pub für Kirkby ist der zweite Teile der Buchreihe von Charlotte McGregor und ist im Heyne Verlag erhältlich.
In diesem Band geht es um Isla, Alex jüngere Schwester, und leidenschaftliche Sterneköchin von Kirkby. In Islas Leben läuft eigentlich alles relativ rund. Sie hat eine wunderbare, und vorallem große, liebevolle Familie um sich herum, ein Restaurant, das nicht nur sehr bekannt, sondern auch nahezu immer ausgebucht ist und eine unglaubliche lebensbejahende Einstellung, mit der eigentlich nichts wirklich schief gehen kann.
Doch dann eröffnet ausgerechnet ihr Erzfeind im Kochbusiness, Rodney Swinton, ein Bistro in der Nähe ihres Restaurants. Als wäre das nicht schon Strafe genug, muss Isla bald feststellen, dass ihre eigenen, exklusiven Kreationen nun nicht mehr nur noch auf ihrer Karte, sondern auch auf der ihres Erzfeines stehen.
Während sich im beruflichen Umfeld also allerlei Komplikationen auftun, scheint es in Islas Privatleben bergauf zu gehen. Jon Grant, der neue Pub-Besitzer erobert in Rekordschnelle ihr Herz und das, obwohl er es doch tatsächlich fast gewagt hätte, ihr den letzten Schoko-Karamell-Riegel vor der Nase wegzukaufen!
Als sich die mysteriösen Vorfälle in Islas Restaurant allerdings häufen muss sie sich die Frage stellen, wem sie eigentlich noch trauen kann…

Isla ist eine tolle Protagonistin. Sie scheint auf der einen Seite zwar sehr impulsiv zu sein, ist aber auf der anderen Seite auch eine sehr emotionale Person. Auch wenn sie sich das selbst vielleicht nicht immer eingestehen möchte. Isla ist eine absolute Powerfrau und ihre Lebenseinstellung ist wirklich bewundernswert. So viel Optimismus, was kann da noch schiefgehen? Ihr Beruf ist für sie viel mehr eine Berufung, in der sie voll aufblüht. Nicht bereitet ihr mehr Spaß als neue Rezepte zu kreiiren und sich durch die verschiedensten Kräuter und Pflanzen zu probieren. Allerdings sollte sie sich manchmal doch lieber vorher darüber informieren, welche Pflanzen möglicherweise eine berauschende Wirkung haben könnten.

Mit Jon wurde ich als Charakter zunächst nicht wirklich warm, da ich ihn irgendwie nicht einschätzen konnte. Ich weiß nicht genau woran es lag, aber vermutlich hatte ich einfach das Gefühl, dass er nicht wirklich nach Kirkby passt. Dieses Gefühl hat sich zum Glück nach wenigen Seiten bereits gelegt und er ist mir als Charakter immer mehr ans Herz gewachsen. Jon ist wirklich eine liebevolle und gefühlvolle Person, die auf das Wohlbefinden seiner Liebsten bedacht ist. Das scheinen auch die DorfbewohnerInnen von Kirkby schnell verstanden zu haben, denn alle helfen bei der Renovierung des Pubs mit, so dass einer frühzeitigen Eröffnung nichts mehr im Wege steht.

Der Schreibstil war wie im ersten Band leicht zu lesen, so dass man nur so durch die Seiten geflogen ist. Auch hier war wieder jedes Kapitel mit einer kleinen Überschrift versehen, was ich immer ganz schön finde. Die Kapitel waren zwar ab und zu mal etwas länger, das hat mich aber in diesem Fall nicht groß gestört, da innerhalb eines Kapitels häufig klare Absätze kommen, bei denen man gut eine Lesepause einlegen kann. 

Es war schön auch wieder auf die Charaktere aus dem ersten Band zu treffen und vorallem auch zu erfahren, wie sich die Beziehung zwischen Colleen und Alex entwickelt hat.
Anders als im ersten Band habe ich hier ein wenig gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen. Allerdings haben Isla und Jon mein Herz dann doch recht schnell erobert, so dass ich unbedingt wissen wollte wie es weitergeht.
Charlotte McGregor ist es auch in diesem Band wieder gelungen eine wunderbare Atmosphäre beim Lesen zu schaffen, so dass man klare Bilder von den Handlungsorten vor Augen hat und sich ein wenig in die Ferne träumen kann.
Die Reihe ist für mich eine absolute Wohlfühlreihe mit viel Humor und Liebe und ein paar Spannungselementen.

Kritikpunkte (Achtung Spoiler zum SCHLUSS des Buches!):
Mein Kritikpunkt ähnelt auch hier wieder meiner Kritik am ersten Band. Die Entwicklung der Beziehung zwischen Isla und Jon, auch wenn sie für mich ein Traumpaar sind, ging mir dann doch etwas zu schnell. Vorallem die letzte Szene im Buch hat mich dann doch leicht überrascht, wenn man denkt, wie lange bzw. kurz die beiden sich erst kennen. Im Verlauf der Handlung haben die beiden zwar immer wieder selbst festgestellt, dass das mit den beiden wirklich schnell geht, aber das hat sie nicht daran gehindert ihre Beziehung von einer Stufe auf die nächste zu heben. Wenige Wochen nach dem Kennenlernen beispielsweise schon über Kinder zu reden, erscheint mir dann doch recht früh.
Hierfür gibt es für mich dann einen kleinen Stern Abzug.
Da mein Kritikpunkt aber wirklich nur einen Bruchteil meiner durchaus positiven Meinung zu dem Buch einnimmt, kann ich euch auch diesen Teil wieder sehr empfehlen!

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Veröffentlicht am 25.07.2021

Grandioser Reihenabschluss

Play & Pretend
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„Das ist es, was Menschen tun sollten – füreinander am Leben bleiben, wenn sie es nicht für sich selbst tun können. Richtig?“
-Nena Tramountani in Play & Pretend, S. 324

Mit Play and Pretend ist Nena ...

„Das ist es, was Menschen tun sollten – füreinander am Leben bleiben, wenn sie es nicht für sich selbst tun können. Richtig?“
-Nena Tramountani in Play & Pretend, S. 324

Mit Play and Pretend ist Nena Tramountani wirklich ein grandiöser Abschluss der Soho-Love-Reihe gelungen. Den 3. Band der Reihe findet ihr im Programm des Penguin-Verlag. Für den Klappentext könnt ihr nach links swipen.

Briony kennen wir schon aus den ersten beiden Bänden. Zumindest dachten wir das. Wer Briony wirklich ist und was wirklich alles hinter ihrer Figur –im wahrsten Sinne des Wortes- steckt, erfahren wir erst jetzt. Brionys Geschichte geht unter die Haut. Berüht, verletzt und heilt die Wunden, die beim Lesen entstanden sind. Meine Bewunderung für Briony ist mit jeder Seite gestiegen. Sie ist eine so unglaublich starke Person, die sehr wohl weiß, wann sie ihre Grenzen erreicht hat, es aber leider nicht immer schafft, dann auch zu stoppen. Egal wie schlecht es ihr geht, sie steht für ihre Freunde und die Menschen, die ihr wichtig sind ein. Die Schauspielerei ist ihr Ausgleich. Ihre Fluchtmöglichkeit in eine andere Welt. Eine Welt, in der sie es schafft für einen Moment ihre Sorgen und Probleme zu vergessen und in eine andere Haut zu schlüpfen. In eine Rolle, die ihr Stärke gibt, durch die sie sich möglicherweise sogar weniger verstellen muss als im echten Leben.

Sebastian haben wir in einer kleinen Szene in Band 2 kurz schon kennen gelernt, so richtig eingeführt wird seine Figur aber erst in Band 3. Parallel zu Brionys Geschichte lernen wir auch noch Sebastians Vergangenheit kennen. Nicht weniger berührend, nicht weniger belastend, nicht weniger herzzerreißend und doch anders als Brionys. Oder? Genau diese beiden Päckchen, die beide Protagonisten zu tragen haben, führen sie in einem Atemzug zusammen und befördern sie im nächsten wieder an die Grenzen des jeweils anderen. Die Hintergrundstory sind heftig, ein anderes Wort fällt mir hierzu nicht ein. Daher bitte ich euch wirklich, falls es für euch potentiell triggernde Inhalte gibt, die Triggerwarnung am Ende des Buches zu lesen und gut zu überlegen, ob ihr mit den Themen klar kommt. Denn meiner Meinung nach wird hier nichts verharmlost und auch nicht schön geredet. Es gibt Höhen und Tiefen, eben so wie im echten Leben. Was Nena Tramountani hier geschrieben hat, ist wirklich großes Kino und so nah an der Realität, dass es einem wirklich das Herz zerbricht. Endlich ein Buch, bei dem nicht gleich mit der großen Liebe alles wieder Friede-Freude-Eierkuchen ist, sondern am echten Leben festhält.

Auch das Nachwort ging mir noch nahe. Wenn es euch nicht gut geht, bitte, tut euch selbst den Gefallen, auch wenn es schwer fällt, redet mit jemanden. Dabei ist es völlig egal, ob es eure Freund*innen sind, eure Familie oder ob es euch leichter fällt mit Fremden darüber zu sprechen. Fresst es nicht in euch hinein. Das Buch zeigt gut, dass dies für keinen von uns auf Dauer eine gute Option sein kann. Die Telefonseelsorge erreicht ihr rund um die Uhr über die 0800/1110111 oder 0800/1110222. Dabei könnt ihr ganz anonym bleiben und das Ganze ist natürlich kostenlos.

Achtet aufeinander, seid füreinander dar und vor allem hört einander zu. So richtig. Enden möchte ich meine Rezension gerne mit einem Rückschluss, den ich durch diese Buch, auch für mich selbst gewonnen habe: Nur weil jemand krank ist, ist er nicht schwach. Es gibt Krankheit und es gibt Schwäche und zwischen diesen beiden Gegebenheiten liegt ein gewaltiger Unterschied.

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