Ein Liebesroman über die Angst vor... allem was mit Lieb zu tun hat. :-?
Berühre mich. Nicht.Sein wir alle ehrlich:
Das Cover von "Berühre mich nicht" ist einfach schön. Die Kombination von Farben, Mustern und Schrift ist einfach perfekt.
Das Buch hat mir dann allerdings nicht so gut gefallen ...
Sein wir alle ehrlich:
Das Cover von "Berühre mich nicht" ist einfach schön. Die Kombination von Farben, Mustern und Schrift ist einfach perfekt.
Das Buch hat mir dann allerdings nicht so gut gefallen und ich weiß, dass ich mir mit dieser Einschätzung sicher nicht all zu viele Freunde mache. Lasst mich erklären:
Richtig gut und damit meine ich RICHTIG GUT fand ich den Charakter von Luca. Mit ihm hat Laura Kneidel einen Romanliebling erschaffen, der dem Tagtraum vieler Leserinnen sehr nahe gekommen sein wird. Sexy, groß, liebevoll, verständnisvoll, gebildet, sportlich, freundlich, und dazu auch noch angehender Bibliothekar. Hat hier irgendwer noch mehr Wünsche? Diese Kombination ist in der Realität in etwa so wahrscheinlich wie eine Einladung nach Hogwarts zu erhalten. In der Geschichte eines Buches allerdings unglaublich schön zu lesen, denn dafür sind solche Bücher schließlich da. Zum Träumen.
Auch gut ist die Grundidee zur Geschichte. Sage, ein Mädchen, welches traumatische Ereignisse hinter sich hat und dadurch in ständiger Angst lebt, kämpft sich zurück ins Leben.
Allerdings liegt hier für mich auch der Haken an der Sache. Ich hätte es schön gefunden, wenn Sage so ungefähr in der Hälfte des Buches auch mal anfängt sich etwas zu trauen, damit dann der Rest des Buches die Konsequenzen dieses "sich trauen" zeigen kann. Eine klassische Spannungskurve eben. Mir ist natürlich klar, dass es im realen Leben wirklich lange dauert eine solche Angst zu überwinden, nur warum setzt die Geschichte dann nicht an einem späteren Zeitpunkt in Sage´s Geschichte ein.
So ist es nämlich ein Liebesroman, bei dem die Protagonistin, Angst vor der Liebe hat.
Münzen wir das jetzt mal auf einen Abenteuerroman um, dann handelt die Geschichte von einem Abenteurer, der keine Abenteuer mag und auch nie los geht um eines zu erleben, aber immer wieder darüber nachdenkt, wie schön es doch wäre mal was zu wagen.
Das ist doch unlogisch. Ich lese doch auch nicht der kleine Hobbit, um zu sehen wie Bilbo niemals mit den Zwergen mit reist.
Eventueller Spoiler in diesem Absatz
Ebenfalls frage ich mich noch immer, was genau Luca so zu Sage hinzieht. Was für einen ungesunden Beschützerinstinkt hat dieser Junge? Sie soll hübsch sein, gut... Nur das kann doch nicht alles sein. Das sich Neugierde entwickelt kann ich noch verstehen, aber Liebe? Sie spricht am Anfang kaum mit ihm, aber er kauft ihr Frühstück. Sie kann ihn kaum berühren ohne vor ihm davon zu weichen, aber er kommt trotzdem immer näher. Sie vertraut ihm nichts an, aber er lässt sie bei sich wohnen. Diese Dynamik der Beiden erscheint mir so unglaubwürdig und fern ab der Realität, dass ich sie noch nicht mal herbei träumen kann. Wo bleibt das gute alte Geben und Nehmen, das unsere Menschheit seit Anbeginn der Steinzeit nutzt, um enge Kontakte zu knüpfen?!
Spoiler Ende
Daher hat mich das Buch alles in Allem leider nicht wirklich begeistern können. Es gibt zu wenig Fortschritt in der Geschichte, viel zu wenig Spannung und ich kann die Liebesgeschichte zwischen Sage und Luca selbst mit viel Mühe nicht nachvollziehen.
Dank des Endes muss ich natürlich trotzdem des zweiten Band lesen... Vielleicht sollte ich auch mal zum Psychologin und mich wegen meiner unersättlichen Neugier behandeln lassen.